Hallo und guten Morgen lieber Leser,
Danke, dass Du mir Deine Zeit opferst und diesen Post liest.
Erstmal zu mir: Ich bin m, 45 Jahre und vor knapp einem Jahr hat mir meine noch Frau eröffnet, dass sie sich von mir scheiden lassen will.
Tja, worum geht es überhaupt? Ich kann es nicht genau sagen, versuche aber die Umstände zu beschreiben.
Ich habe eine Arbeit, die mir Spaßmacht und die Kollegen sind super. Ich gehe dort also gern hin. Das Problem ist die Zeit nach der Arbeit und die Wochenenden... wenn ich nach Hause komme, wartet dort nur mein Vater, der über 80 Jahre alt ist und quasi das Interesse am Leben verloren hat. Er liegt auf der Couch und guckt fern...von 12 bis 24 Uhr. jeden Tag.
Mein Freundeskreis ist im Laufe der Zeit zerbrochen. Menschen können sich über die Jahre sehr ändern, wie ich feststellen musste.
Aber das war auch kein Problem für mich, so lange meine Frau da war... Seit sie weg ist fühle ich mich alleine. Ich sitze in diesem Haus, die Uhr tickt und die Waschmaschine läuft... ansonsten ist Stille.
Ich sitze allein am Tisch, gucke aus dem Fenster und frage mich, ob das den Rest meines Lebens so weitergehen wird. Sicher gibt es auch Veranstaltungen, die ich besuche, oder Firmenevents auf denen ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen Spaß haben kann, aber sobald wir wieder zu Hause sind, ist sie wieder da... das Gefühl der Einsamkeit. Dazu ein Kloß im Hals, fauliger Geschmack im Mund, Unruhe... und dann ist sie wieder da, die Frage ob es so weitergehen wird und soll.
Versteht mich hier bitte nicht falsch, ich bin NICHT Suizid gefährdet. Nein, es ist die Frage ob es auf ewig so weitergehen wird....quasi die Suche nach der Tür, die in mein einst so schönes, erfülltes und friedliches Leben voller Sonnenschein, Freunden und Lachen zurückführt. Zeiten, in denen es dieses matte und unglückselige Gefühl im Bauch, dass ich jetzt spüre nie gab.
Dann der Blick in den Spiegel... der Gedanke daran, dass ich nach Jahren der Suche nach einer Frau aus meiner Heimatstadt München aufs Dorf im tiefsten Niedersachsen ziehen musste, um mit Glück eine Frau zu finden, die mich mochte. Die Jahre die wir zusammen verbrachten... Das Ende, das ich bis heute nicht ganz verstehen kann, denn es gab weder Gewalt, noch Untreue...
Dann wieder der Typ im Spiegel... das Frustfressen hat seine Spuren hinterlassen. Abnehmen ist angesagt. Die Fastenzeit naht und wird durchgezogen. Vielleicht wird zumindest das dann Besser.
Trotzdem ist sie da... nicht wirklich sichtbar, aber im Spiegel steht die Angst hinter mir. Wie soll es weitergehen? Soll weiter jedes Wochenende von Angst und Langeweile geprägt sein? Ich kann ja schlecht ständig nach Hamburg, Stuttgart, oder sonst wo hin fahren, zumal es mir wenig Spaß macht alleine durch die Städte zu ziehen. Und wenn ich es mal mache, etappe ich mich bei dem Gedanken daran, wie gern ich das Alles meiner Frau gezeigt hätte...
Hat jemand eine Idee, wie man diese Angst weg bekommt, wie man die Tür zurück in den Sonnenschein des Lebens findet?
Danke fürs Lesen und Danke für Deine Rat.