hey,
Ich will kurz meine Gesamtsituation grob erläutern...
Ich bin vor 5 Monaten zu meiner Tante ins Ausland gezogen wegen Schwangerschaft. Meine Tante "kenne" ich nun, seitdem ich 15 bin. Seit dem Alter fahre ich wegen damaligem großen Streit zwischen der Freundin meines Vaters und mir zu ihr (Tante-Schwester vom Vater) statt zu meinem Dad nach Hause. Sehe meinen Dad auch nicht oft, er verspricht sich zu melden und lässt mich immer wieder in dem Glauben, tut es dann doch nicht, oder verspätet und um ein Treffen gibt er auch nichts. Zu meiner Mutter habe ich keinen Kontakt mehr, sie hat mir klar gesagt "Das Kind hätte in erster Instanz nicht sein müssen/sollen, laut ihr hätte ich es abtreiben sollen und ich solle ja nicht erwarten von ihr, dass sie sich um das Baby kümmern wird. Abgesehen davon, hat sie mich über Jahre psychisch fertig gemacht, ob beabsichtigt oder nicht, spielt jetzt auch keine Rolle mehr, auf jeden Fall habe ich selber nen Anteil Knacks übernommen.
Meine Eltern sind solche verdammten Arschlöcher, machen mich so wütend und ich habe durch meine psychische Instabilität, Erfahrungen mit langjähriger Depression, Essstörung, Psychosen nicht gebacken bekommen, langfristig arbeiten zu gehen. Ich bin nicht von Dummbachheim, habe mein Fachabi und habe echt viel probiert im Leben, ein FSJ im Ausland gemacht, Nebenjobs gearbeitet, Studium und Ausbildungen begonnen, doch von den Versuchen habe nichts auf Dauer durchziehen können, weil ich in alte Muster verfalle.
Ich hatte oft nicht die Kraft und den Weitblick, Sachen allein auf die Reihe zu bekommen, bin immer wieder an Menschen geraten, die kaputt waren, darunter mein Ex Partner, der hart an der Nadel hängt. Ich halte mich fern von diversen Drogen, trinke nicht und bin an sich ein Mensch der EXTREM viel Wert auf Bewusstsein, Ehrlichkeit, Loyalität und Selbsteinsicht legt - schon kontrovers?! => Ich versuche immer wieder etwas aufzubauen, und wenn ich es in meinem Leben nicht hinbekomme, dann mit einem oder für einen Partner. Ich weiß sehr wohl, was an mir gestört ist, nur kann ich meine Verhaltensmuster nicht mal so ablegen. Ich bin seit ein paar Monaten jetzt in Begleitung einer Dame, die sich auf Mamas mit Babys spezialisiert hat, mit der ich gemeinsam für Struktur sorgen kann und mich auch mal auskotzen kann.
Ich hatte mich kurz nachdem ich erfahren habe, dass ich schwanger bin, von meinem Ex-Partner getrennt und ich schwöre euch, die Zeit bis zur Woche 12, in der ich eine Entscheidung fällen musste, waren der Horror. Mir ging es in erster Instanz um die Fragen: kann ich eine (gute) Mutter sein? WIE kann ich das möglich machen? Wie wird es dem Kind ergehen? Und hab ich das Recht dem Kind das Leben zu verwehren, nur weil ICH mich MOMENTAN nicht in der Position sehe, ein neues Leben mal so auf die Beine zu stellen und so oft unglücklich war, dass ich dem Kind das Leben nicht "antun" möchte?
Letztlich ja, habe ich mich dafür entschieden und ich habe Dinge wie meine jahrelange Heimat und staatliche finanzielle Unterstützung aufgegeben für ein Leben, in dem es meinem Kind und mir besser gehen sollte. Ich lebe von 150 Euro monatlich -LEIDER! WIRKLICH! von meiner Familie und es macht mich fertig, ich will das sofern ich arbeiten gehe so schnell wie möglich zurück bezahlen.
Darüber hinaus merke ich, ich kann mich nicht anfreunden mit dem Gedanken, langfristig bei meiner Tante zu leben, sie nervt mich oft so sehr, ist beinahe 60 und von ihrer Art einfach anders als ich und anders als ich es gewohnt bin. Sie hat selber nie Kinder bekommen, ist Sozialarbeiterin, hat allerdings selber ne generalisierte Angststörung, man muss ständig aufpassen, sie nicht zu verletzen...
Sie gibt sich für meinen Geschmack auch zu überfürsorglich. Ich kann es nicht ab, dass man mich aufgrund meines vorhergehenden Lebens behandelt wie ein Opfer, dem geholfen werden muss, denn ich will und kann eigenständig sein und mehr als Hilfestellung in einem Notfall erwarte ich nicht. Ich muss mich so oft erklären vor ihr, weil sie meine Person nicht checkt, so oft sage ich ihr klipp und klar, wie ich ticke, was ich brauche und NICHT brauche und idk,...
Es ist so ehrenhaft, dass sie mich in ihrem Haus wohnen lässt (DG Wohnung mit ner Miniküche), ABER
ich möchte dennoch mein eigenes Leben mit dem Kleinen und ich KANN mir kein Leben aufbauen, wenn sie ihr eigenes Hilfsbedürfnis an mir ausleben will ungeachtet dessen, was ich BRAUCHE.
Und daher habe ich über die Monate eine so starke Abneigung entwickelt, dass ich den Gedanken nicht ab kann, ihr mein Baby auch mal zu überlassen, denn darauf FREUT SIE SICH JA SO, sie sei ja JETZT (damals 28. SsW??) schon so gebunden an das Baby. Ich krieg echt n Koller, wenn ich sowas höre, besonders wenn ich ihr erzähle dass ich selber leider irgendwie noch kein starkes Bondinggefühl spüre.
Sind nicht mehr viele Zeichen zum Schreiben übrig, daher die Frage
Was meint ihr, soll ich tun?
Ich kann jetzt kurz vor der Geburt echt nichts als ein positives Mindset gebrauchen.
LG