Warum regen sich viele über Arbeitsunwillige auf?

Ich finde das immer sehr interessant, vor allem auch die Begründungen dazu.

Viele schreiben ja, dass man Arbeitsunwillige hart bestrafen und unter Zwang in Arbeit schicken sollte. Dass diese Leute asozial sind und dem Steuerzahler viel Geld kosten, der Gesellschaft schaden etc.

Fakt ist aber doch, dass nicht jeder der geborene Arbeiter ist. Manche mögen kein Fußball, manche mögen keinen Spinat und würden den nie essen, weil sie halt eine Abneigung haben. Wieso wird aber nicht akzeptiert, dass manche Leute scheinbar keine Arbeit mögen und wieso wird da verlangt, dass die dennoch müssen? Klar kostet alles irgendwo Geld, aber der Mensch kann ja auch nichts dafür, dass dieses System so läuft und er eben darin hineingeboren wurde.

Im Grunde ist es doch eh so, dass man nicht jeden Arbeitslosen in Arbeit bekommen würde, selbst wenn jeder will. Da sollen doch besser die arbeiten, die auch wirklich wollen und entsprechende Leistung bringen als wer, der mit Zwang wo reingesteckt wird, sich dauernd krankschreibt und keine Leistung bringt. Das macht dem Amt, dem Arbeitgeber und dem Bezieher nur noch mehr Arbeit (mehr Kosten) Da ist es klüger diese Leute einfach in Ruhe zu lassen. Und auch mit der Arbeitslosigkeit wird ja in einigen Bereichen Geld verdient.

Auch das "asozial" sein muss ja nicht zwingend schlecht sein. Asozial bedeutet u.a.

  • unfähig zum Leben in der Gemeinschaft, sich nicht in die Gemeinschaft einfügend; am Rand der Gesellschaft lebend

Es ist ja nicht zwingend schlimm, wenn man mit der jetzigen Gesellschaft nichts anfangen kann oder nur mit wenigen Menschen. Gibt ja auch einige Aussteiger usw. Und die heutige Gesellschaft kann auch krank machen wie Depressionen etc. Darunter leiden ja nicht nur "Asoziale", sondern auch viele Leute, die mitten in der Gesellschaft stehen. Da müsste man sich unvoreingenommen auch fragen, ob die jetzige Gesellschaft denn die richtige Form ist.

Dann ist noch der Punkt, dass die Leute dem Steuerzahler Geld kosten. Das ist zwar richtig, aber wenns um Steuergeld geht höre ich das fast immer nur in Verbindung mit Arbeitslosen. Das ist praktisch der Daueraufreger. Aber keiner bedenkt, dass Politiker u. a. auch Milliarden an Steuergeld verschwenden u. a. für sinnlose Projekte etc. Da regen sich Leute kurz vielleicht mal auf und dann gerät es in Vergessenheit.

Auch der Aspekt, dass die Gesellschaft damit geschadet wird. Wenn man ehrlich ist, so ist doch den allermeisten Leuten die Gesellschaft = andere Menschen egal. Die allermeisten Leute sind auf sich selbst bezogen und / oder nahe Angehörige. Wenige spenden für arme Kinder, wenige geben Obdachlosen einige Euro...um nur einige Beispiele zu nennen.

Also warum regen sich viele denn wirklich darüber auf? Einige Begründungen, die ich praktisch wiederlegt habe ziehen ja nicht. Ruhig in Ruhe nachdenken, unvoreingenommen und ehrlich sein.

Arbeit, Geld, Menschen, Politik, Psychologie, Arbeitslosigkeit, Gesellschaft, Hartz IV, Soziales, Philosophie und Gesellschaft
Chef verlangt komische Sachen vom Praktikanten, was tun?

Vorweg...mir ist bewusst, dass die Frage komisch und irgendwie auch etwas realitätsfern aussieht. Ich meine es aber absolut ernst damit.

Momentan bin ich in einem Betrieb, wo wir auch einen Praktikanten haben. Er kommt von einer Maßnahme des Jobcenters und macht hier eben mehrere Wochen Praktikum. Der Praktikant kennt sogar den Chef, da beide auf der gleichen Schule, gleiche Klasse waren.

In letzter Zeit kam es zu fragwürdigen Vorfällen. Der Praktikant muss jeden Tag kratzen, also Unkraut mit der Hand wegmachen auf dem Hof (sicher so 30x100m), auch bei der Hitze, die wir momentan haben. Ich habe morgens gehört, dass er zum Chef "stets zu Diensten" gesagt hat. Der Chef meinte zu mir auch, dass er das verlangen würde beim Praktikanten. Eigentlich soll er, wenn der Chef da ist auch singen "Ich will kratzen den ganzen Tag, ich will kratzen so viel Herr....mag", da es den Chef belustigt.

Dabei ist das nicht einmal das Schlimmste. Der Praktikant erzählte mir, dass er nicht gerne hier ist und das er sich gelegentlich "freikauft", damit er schneller zu Haus ist. Freikaufen schaut dann so aus, dass der Chef ihm mit der Fliegenklatsche auf den Mund schlägt und dafür kann der Praktikant pro Schlag 30 Minuten früher gehen. Bei Videoaufnahme bekommt er noch mehr Minuten. Geld hat er ja nicht. Gestern habe ich auch einen Schrei des Praktikanten gehört vom Ende des Hofs, mir aber erst nichts dabei gedacht...aber ich kanns mir nun denken.

Was soll ich machen? Das ist eine komische Situation und irgendwie nicht ganz seriös oder? Ich kann aber doch auch keinen verpetzen?

Arbeit, Job, Menschen, Psychologie, Arbeitslosigkeit, Jobcenter, Praktikum
Seit ihr es nicht satt Arbeiten zu gehen?

Hallo liebe Gutefrage Community, vorab. weder möchte ich schlechte Laune verbreiten, Leute aufhetzen oder in irgendeiner Weise manipulieren noch möchte ich mich hier "ausheulen".

Diese Frage dient als Diskussion über die Welt der Arbeit. ich bin 23 Jahre alt und möchte euch gerne einen Blick auf meine Meinung zur Arbeitswelt geben und Fragen wie ihr über dieses Thema denkt.

Klar, das System sieht vor das jeder Arbeiten geht sodass der Staat Steuern einnehmen kann etc. was das System angeht, ob es irgendwann zusammen brechen sollte oder nicht ist hier unwichtig - Prävention Maßnahmen was die Antwort "Weißt du was hier los sein sollte wenn jeder nicht mehr arbeiten geht!?" angeht.

Es handelt sich hierbei wirklich um eure persönliche Meinung zur Frage "geht ihr gerne Arbeiten?". Ich finde ich verbringe viel Zeit mit der Arbeit. ich fange um 7 Uhr an und höre um 16 - 17 Uhr auf. je nachdem habe ich dann meine 4 Stunden Freizeit in denen ich mich um Haushalt, Haustiere (ich habe keine Kinder aber ja irgendwann werde ich mich auch um meine wundervollen Kinder kümmern dürfen), mich selbst und anderen Sachen kümmern darf. Ich leide und Depressionen (keine Starken Depressionen, aber sie sind da) und je nach Stimmung gehe ich dann auch mal eher schlafen, das heißt viel vom Tag habe ich nicht. dann geht’s halt schlafen und alles fängt wieder von vorne an.

Ich fühle mich als würde es darauf hinauslaufen das ich mein Leben lang zum Wochenende hinarbeiten würde. Kaum hat man sich dann mal kurz am Wochenende wieder eingefangen, fängt die Woche wieder von vorne an. Was mich angeht, ich gehe ungern arbeiten und versuche auch möglichst viel zu tun um dies in Zukunft sein lassen zu können.

Ich kümmere mich nach der Arbeit um persönliche Projekte an denen ich Spaß habe und die ich gerne mache. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen bis zum Alter von 67 zu Arbeiten und dann (falls ich glück habe) meine lächerliche Rente von Paar hundert Euro ein zu kassieren und ja ich muss selbst vorsorgen, aber ganz ehrlich? Wer kann schon erwarten dieses Alter zu erreichen? Die Vorstellung das ich mein Leben mit Arbeit verbringe und dann irgendwann mit 60 im Rollstuhl lande, Krebs bekomme oder eine Muskelschwäche oder, oder, oder erleide und nicht mal das Rentenalter erreiche ist Groß und führt dazu das ich so viel Gas wie nur möglich gebe um aus der Arbeitswelt raus zu kommen.

Was sagt ihr dazu? Geht ihr gerne Arbeiten? Habt ihr Spaß an der Arbeit? Ich kenne Leute die ohne Arbeit einfach nicht klar kommen würden. Ich wünsche euch viel Spaß beim Diskutieren, bedanke mich schonmal für eure Antworten und wünsche euch ein schönes Wochenende :)

**mir fällt auf das ich mich bishen Falsch ausgedrückt habe. mit ich habs satt arbeiten zu gehen, meinte ich nicht das ich überhaupt nicht Arbeiten gehen möchte :) eher habe ich es satt für jemanden Arbeiten zu gehen und die tatsache das ich mir meine Zeit nicht selber einteilen kann und mich an strickte regelungen halten muss.**

für mich gehört das zum Leben dazu. 54%
Ich gehe gerne Arbeiten. 15%
Ich gehe ungern Arbeiten. 8%
Ich hasse es Arbeiten zu gehen, unternehme aber was dagegen. 8%
Ich liebe die Arbeit. 8%
weder noch / ich denke was das angeht anders. 8%
Ich hasse es Arbeiten zu gehen. 0%
Leben, Arbeit, Rente, Gefühle, Arbeitslosigkeit, Meinung

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