Mit Phytoöstrogene wird das nichts.

Wie wirken Phytoöstrogene?

Da Phytoöstrogene eine chemische Struktur aufweisen, die der Struktur des körpereigenen 17-Beta-Östradiols ähnelt, sind die Pflanzenstoffe in der Lage an Östrogen-Rezeptoren im Körper zu binden. Östrogen-Rezeptoren befinden sich z. B. in den Geschlechtsorganen und dem Knochengewebe.

Die Rezeptoren befinden sich im Zellplasma entsprechender Zellen. Die Östrogene (oder Phytoöstrogene) durchqueren zunächst die Zellmembran und binden dann im Zellplasma nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip an den Östrogen-Rezeptor. Phytoöstrogene können nun entweder eine Hemmung (antiöstrogener Effekt) oder eine Aktivierung (östrogener Effekt) der Östrogen-Rezeptoren auslösen ( 5 ).

Welcher Effekt eintritt, hängt u. a. davon ab, wie viel körpereigene Östrogene momentan im Körper gebildet werden. Die körpereigenen Östrogene binden wesentlich stärker an die Östrogen-Rezeptoren als die Phytoöstrogene und haben damit eine stärkere östrogene Wirkung.

Liegt also ein hoher Östrogenspiegel vor, dann konkurrieren die Phytoöstrogene mit den körpereigenen Östrogenen um die Rezeptorbindungsstellen und reduzieren damit die Wirksamkeit der körpereigenen Östrogene. Es kommt zu einem antiöstrogenen Effekt. Bei niedrigem Östrogenspiegel, wie z. B. in der Menopause, führen die Phytoöstrogene hingegen zu einer östrogenen Wirkung, da sie nicht mit körpereigenen Östrogenen konkurrieren und somit auch nicht deren Wirkung abschwächen ( 6 ) ( 7 ).

Ein weiterer Einflussfaktor, der darüber entscheidet, ob es zu einem östrogenen oder einem antiöstrogenen Effekt kommt, ist das jeweilige Gewebe, in dem die Pflanzenstoffe wirken. Denn die Verteilung von Östrogen-Rezeptor-Typen unterscheidet sich je nach Gewebe, sodass ein Phytoöstrogen z. B. im Brustgewebe eine andere Wirkung haben kann als im Prostatagewebe.

Zusätzlich kommt es auf die Art des Pflanzenstoffs an, denn verschiedene Phytoöstrogene unterscheiden sich in ihrer Wirkungsweise. Schließlich kann auch das Vorliegen oder Fehlen verschiedener anderer „Begleitstoffe“ (sogenannter Co-Faktoren) die Wirksamkeit der Phytoöstrogene beeinflussen.

Sie sehen, diese Thematik ist alles andere als schwarz und weiß und die Annahme, dass die Pflanzenstoffe wie weibliche Geschlechtshormone wirken, ist nicht pauschal korrekt, denn viele Faktoren spielen eine Rolle.

Phytoöstrogene besitzen zwar das Potential, die normale Funktionsweise des Hormonsystems zu beeinflussen, dies kann aber sowohl in positiver als auch in negativer Weise der Fall sein. Aufgrund ihrer möglichen Störwirkung auf das Hormonsystem, werden sie auch zu den sogenannten „Antinährstoffen“ gerechnet.

Quelle: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/inhaltsstoffe/phytooestrogene

https://flexikon.doccheck.com/de/Phyto%C3%B6strogen

https://www.netdoktor.de/heilpflanzen/phytooestrogene/

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Mit einer Hormontherapie werden Deine Brüste wachsen.

Für die Hormontherapie benötigst Du eine Indikation von einem trans erfahrenen Therapeuten.
Mit diesem Indikationsschreiben gehst Du zum Endokrinologen oder Frauenarzt der Dir dann nach einer Blutuntersuchung Hormone verschreibt und die Dosis festlegt anhand der Blutwerte / Hormonwerte.
Eine regelmäßige Kontrolle durch den Arzt ist meiner Meinung nach zwingend gegeben, da Hormone nichts sind, mit denen man frei herum spielt.

Ich wünsche Dir alles Glück dieser Erde 🍀 und alles Gute auf Deinem weiteren Weg 😘

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Das ist ein stück Stoff. Da steht nicht drauf das es männlich, weiblich oder sonst was ist.

Wenn es Dir gefällt zieh die Feinstrumpfhosen an.

Kleiner Tip falls Du es nicht eh schon machst. Rasiere Dir vorher die Beine. Dann sieht das um Längen besser aus.

Ich wünsche Dir alles Glück dieser Erde 🍀 und alles Gute auf Deinem weiteren Weg 😘

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Nachdem was Du erzählst kann ich mir vorstellen, das Dein Onkel und Deine Tante es ahnen wenn nicht sogar wissen.

Wäre das schlimm wenn sie es wissen?

Ich wünsche Dir alles Glück dieser Erde 🍀 und alles Gute auf Deinem weiteren Weg 😘

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Unabhängig ob Du nun rechts, links, extrem oder sonst was bist. Und blenden wir auch aus, das Du LGBTQIA+, so viel Zeit muß sein um die derzeit richtige Bezeichnung zu verwenden, als Club bezeichnest.

An wem könnte das liegen das so viele Menschen nichts mit Dir zu tun haben wollen?

Wenn das ein Mensch oder 2 Menschen wären, könnte man sagen okay liegt wohl an den Zwei.

Da Du jedoch verallgemeinerst, scheint es wohl so zu sein das Dich mehrere nicht mögen.

Warum sollen Mensch mit Dir etwas zu tun haben, wenn Du nicht mal mit mir aus kommst.

Kleiner Tip. Das wird richtig gut, wenn Du Deinen Geist öffnest und zulässt das es auch etwas anderes gibt.
Die Zauberworte sind, Toleranz, Akzeptanz und Respekt

Damit mußt Du die Menschen nicht lieben. Das sind jedoch die Grundvoraussetzungen für ein friedliches und freundliches Nebeneinander.
ich sag noch nicht mal Miteinander.

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Sag es Deinem Vater der es scheinbar eh schon vermutet und danach geht ihr zusammen zu Deiner Mutter.

Sag Du bist ein Junge
und nicht
ich möchte ein Junge sein

Und lass Dir nichts von anderen Menschen erzählen die keine Ahnung von dem Thema haben.

Nur Du weißt wer und was Du bist.

Ich wünsche Dir alles Glück dieser Erde 🍀 und alles Gute auf Deinem weiteren Weg 😘

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Wenn Du alle trans Menschen ablehnst bist Du transphob.

Warum Du ein Problem mit Deiner Freundin hast weiß ich nicht.
Es erklärt sich nicht für mich das es für Dich in Ordnung ist das Du Transgender bist Deine Freundin jedoch nicht.

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Der Artikel vom SWR ist klasse.

Es ist aber auch nur eine mögliche Erklärung. Allerdings steht auch dort drin, das dies vor der Geburt angelegt wird.

Wie gesagt das ist nicht 100 % fest die Erklärung.

Scher Dich nicht drum, ob Du Hetero- oder Homosexuell bist. Freue Dich wenn Du einen Partner oder Partnerin hast und genieße das Leben.

Alles Gute auf Deinem weiteren Weg 😘

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Suche Dir in Deiner Gegend eine Trans SHG (Selbsthilfegruppe). Die haben Adressen, da kannst Du Dich mit Menschen unterhalten die ähnliches Erleben wie Du.

Suche Dir einen trans erfahrenen Therapeuten. Wer trans erfahren ist, erfährst Du meist in der SHG.

Parallel dazu empfehle ich Dir einen Psychiater zu suchen der Erfahrung mit trans Menschen hat.

Nach einer gewissen Zeit bei dem Therapeuten, wird er Dir, sofern ihr zu dem Ergebnis gekommen seid das Du trans bist, eine Indikation ausstellen für die Endokrinologie.

Die Endokrinologin stellt anhand Deiner Blutwerte Deinen Hormonspiegel fest. Klärt Dich über die Risiken und Nebenwirkungen auf. Verschreibt Dir dann Hormone und ggf. Hormon-Blocker. Die solltest Du auch so verwenden wie die Endokrinologin sie Dir verordnet. Eine höhere Dosierung heißt nicht, das etwas schneller geht.

Nach einer weiteren Zeit beim Therapeuten stellt dieser Dir eine Schreiben aus für die KK (Krankenkasse) für Maßnahmen zur Epilation und GaOp.

Für den Antrag zur Epilation verlangt die KK meist auch eine Fachärztliche Stellungnahme eines Psychiater.

Termine für Therapeuten wie auch Psychiater sind meist nicht kurzfristig zu bekommen. Daher alles relativ Zeitnah machen.

Informiere Dich auch Zeitnah über einen Operateur für die GaOp. Nimm den bei dem Du das beste Gefühl hast. Informiere Dich bei mehreren.

Der ganze Weg dauert ab ca 1,5 Jahre bis unendlich je nachdem wie schnell Du Termine bekommst.

Ich wünsche Dir alles Glück dieser Erde 🍀 und alles Gute auf Deinem weiteren Weg 😘

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Wer sagt das Du Dich outen mußt?

Es ist keine Pflicht, auch nicht vor der Familie.

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Aceflux / Asexuell-Flux / ACE-Flux

Quelle: https://regenbogen-online.de/Aceflux

Als  Ace-Flux oder  Asexuell-Flux bezeichnet man ein Schwanken der Intensität des sexuellen Interesses an anderen Personen. Bei Aceflux-Personen kann ihre Orientierung zwischen  AsexuellGrausexuell und  Allosexuell wechseln.

Quelle: https://lgbt.fandom.com/de/wiki/Aceflux

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Deadname vor Vater nutzen?

Heyllo

Ich bin Robin und habe ein kleines "Problem"

Ich bin mir seit knapp einem Jahr bewusst das ich genderfluid bin.

Letztes Jahr November habe ich mich geoutet.

2 Tage vor meinem Outing habe ich meinen jetzigen festen Freund kennengelernt.

Er hat mich also nicht wirklich mit meinem Deadname kennengelernt.

Meinen beiden Eltern wissen es sind aber nicht wirklich unterstützend, wobei es meiner Mutter egal ist wie mich meine Freunde nennen aber mein Vater nicht wirklich gut darauf reagiert hat, meine Mutter sagt er muss sich daran gewöhnen.

Nun wird mein Freund wohl wahrscheinlich bald meinen Vater kennenlernen.

Ich möchte natürlich das dieser ihn mag, da es ein kurzes zusammen treffen vor unserer Haustür gab was jetzt nicht solo gut verlief (es wurden zwei Worte gewechselt dann ist mein Freund gegangen und ich und mein Vater sind rein)

Ich weiß nicht ob es so eine gute Idee ist, dass mein Freund mich vor meinem Vater Robin nennt.

Also hab ich überlegt das er mich einfach mit meinem Deadname ansprechen soll. Bekommen ja meine anderen Freunde auch immer noch hin wenn sie nicht dauerhaft darauf achten mich Robin zu nennen.

Sie kennen mich nun auch schon viele länger und haben mich mit meinem Deadname kennengelernt.

Nur mein Freund vergiss regelmäßig meinen deadname da er mich nicht so kennengelernt hat.

Sollte ich versuchen ihm zu erklären er soll mich mit meinem Deadname ansprechen oder soll ich hoffen das mein Vater einigermaßen gut darauf reagiert und ihn deshalb nicht verurteilt?

Bitte bleibt respektvoll:)

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Er soll dich mit Robin ansprechen

Meiner Meinung nach sollte Dein Freund Dich mit Robin ansprechen.

Robin ist Dein Name.

Das Dein Vater vielleicht länger braucht okay.
Nur wie soll Dein Vater lernen Dich mit Robin zu akzeptieren wenn Du sagst, naja ist okay wenn Papa mich mit meinem Deadnamen anspricht.
Deine Mutter kann es doch auch. Zumindest akzeptiert sie es wie Deine Freunde Dich nennen.

Du könntest es Deinem Vater dahin gehend schwerer machen wenn Du auf Deinen Deadnamen nicht mehr reagierst. Wenn er dann etwas von Dir möchte, muß er Robin verwenden.

Mein Vorschlag erste Phase. Deine Freunde nennen Dich vor Deinen Eltern Robin.
Zweite Phase, nach einer gewissen Zeit, reagierst Du nur noch auf Robin bei Deinen Eltern.

Bei jedem mal bei dem Deine Eltern Dich Robin nennen, kannst Du sie ja loben oder motivieren es weiter so zu machen. Ich denke da wirst Du genügend Ideen haben so was umzusetzen.

Ich wünsche Dir alles Glück dieser Erde und alles Gute auf Deinem weiteren Weg

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Ich bin keine SPD wählerin. Ich habe mal die SPD gewählt.

Nur wen soll ich jetzt wählen?
Die Linke, oder BSW die Russland, einem Land das andere Länder überfällt gut heißt?

Die AfD, für jemand der links von der Mitte anzusiedeln ist, wohl nicht wählbar.

Die CDU oder CSU? Viel zu weit rechts.

Die FDP ist mehr für den ungeregelten Markt. Leider funktioniert das so nicht.

Die Grünen, dafür habe ich leider das Geld nicht.

Alle anderen Parteien mögen zwar gute Ideen haben, nur bringt mir das nichts, wenn sie nicht in den Bundestag oder Landtag kommen.

Tja und wen soll ich nun wählen?

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Das Biologische Geschlecht ist Männlein und Frau. Dies ist unveändererbar.

Wer sagt das?

Das spirituellre Geschlecht ist das wie man sicjh fühl, ob im richtigen oder falschen Körper fühl. Innere Einstellung zum Sex und so weiter, Dies weoß man selbst..

Ist das auch unveränderbar?

Das soziale Geschlecht. Es ist praktisch, das was nach außen zeigt. jungenhaftes Aussehen = Timboy bei Mädels zum beispiel.

Was hat das Aussehen das Styling mit Geschlecht zu tun?

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Ich kann Dich und Deine Angst gut verstehen.

Heute sind es "nur" die abgelehnten Asylbewerber. Morgen bist vielleicht Du dran. Und übermorgen sind es die Juden die hier unerwünscht sind.

Vor ca 90 Jahren hat es so ähnlich angefangen.

Nicht umsonst gibt es Parolen die hier scheinbar unwissend von Politikern verbreitet werden, die dafür vor Gericht stehen.

Das wir nach ca 90 Jahren Vergasung, Verfolgung und Folter uns über solche Themen wieder intetjalten müßen ist eine Schande für Deutschland und macht mich traurig.

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Homophobie bezeichnet eine gegen lesbische und schwule Personen gerichtete soziale Aversion (Abneigung) oder Aggressivität (Feindseligkeit).[1] Homophobie wird in den Sozialwissenschaften zusammen mit Erscheinungen wie Rassismus, Fremdenfeindlichkeit oder Sexismus unter die Begriffe Queerfeindlichkeit und noch weiter unter gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gefasst und ist demnach nicht krankhaft abnorm bedingt. Als Lesbophobie wird ein sich mit Homophobie überschneidendes, sexistisches Verhalten gegenüber lesbischen Frauen bezeichnet, eine doppelte Diskriminierung der davon betroffenen Frauen.
Homophobes Verhalten und andere diskriminierende Handlungen stehen teilweise in einem engen Zusammenhang zur Transphobie (Transfeindlichkeit), insbesondere wenn Menschen die vermeintliche Homosexualität einer Person an deren Abweichung von als geschlechtstypisch geltenden Verhaltens- und Ausdrucksweisen zu erkennen glauben.
Der Begriff Homofeindlichkeit wird oft synonym zu Homophobie verwendet. Gelegentlich wird allerdings argumentiert, dass Homofeindlichkeit der geeignetere Begriff sei, da „Phobie“ eine tatsächliche oder vermeintliche Angst unterstelle und den Hass, mit dem sich Homosexuelle teilweise konfrontiert sehen, verharmlose.

Quelle: Wiki

Wie damit umgehen.
Wenn Du Diskriminiert, wenn Du tätlich angegriffen wirst, wenn Du benachteiligung erfährst, dann zur Anzeige bringen.

Wenn es Menschen sind, bei der Du der Meinung bist, sie haben sich nicht überlegt was sie gesagt, getan haben, dann kannst Du versuchen sie zur Rede zu stellen. Egal ob RL oder im Internet.

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Warum gibt es so viele Geschlechter?

Dafür mußt Du die Natur fragen.

Wie viele Geschlechter es gibt, ist eine biologische Definition. Definitionen lassen sich aber wissenschaftlich nicht "beweisen" – denn in der Natur gibt es keine Begriffe. Definitionen sind immer Abkommen.

Warum das in der Schule nicht besser gelehrt wird, obwohl schon seit den 1920 er Jahren diskutiert wird das es mehr als 2 Geschlechter oder wenigstens ein großes Spektrum besteht, weiß ich nicht.
Allerdings führt genau das zu dieser Fehlinterpretation.

Die Frage, wie viele Geschlechter es gibt, hängt davon ab, wie man Geschlecht definiert. Die Biologie ist da sehr klar. Sie macht das Geschlecht an der Rolle in der Fortpflanzung fest. Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung treffen immer kleine Samenzellen auf wesentlich größere Eizellen. Diejenigen Lebewesen, die die kleinen Samenzellen produzieren, heißen männlich. Und die, die die großen Eizellen produzieren, heißen weiblich. Dabei ist es völlig egal, ob sie den Nachwuchs im Bauch tragen, im Ei ausbrüten oder, wie bei Pflanzen, aus einer Blüte eine Frucht entsteht. Das ist die biologische Definition – nach der gibt es diese zwei Geschlechter und sonst keins.
Lebewesen, die keine Ei- oder Samenzellen produzieren, haben nach dieser Definition kein drittes, sondern gar kein Geschlecht. Lebewesen wiederum, die beides produzieren – die gibt es vor allem im Reich der Pflanzen – heißen Zwitter. Aber auch sie definieren kein drittes Geschlecht.
Mit diesem biologischen Geschlecht gehen bei vielen Tieren und speziell auch beim Menschen in der Regel andere Merkmale einher. Die Männer haben Penisse und Hoden und bekommen Bärte. Die Frauen haben eine Gebärmutter, eine Vagina und bekommen Brüste. Diese Merkmale sind wiederum in der Regel darauf zurückzuführen, dass die Körperzellen der Männer ein Y-Chromosom haben, die der Frauen dagegen nicht; die haben dafür ein zweites X-Chromosom. Allerdings gilt das nur für Säugetiere – bei anderen Tieren sieht das mit den Chromosomen wieder anders aus. Wichtig ist deshalb: Die Chromosomen bestimmen zwar in der Regel das Geschlecht, aber sie definieren es nicht.
Nun hab ich bereits in drei Sätzen hintereinander den Ausdruck "in der Regel" verwendet – denn es gibt da auch viele Ausnahmen. Es gibt Menschen mit einem Y-Chromosom, die trotzdem weibliche Genitalien haben, weil ihnen ein bestimmter Rezeptor fehlt und ihre Zellen auf die männlichen Hormone nicht reagieren. Es gibt Menschen, die gleichzeitig Eierstock- und Hodengewebe haben. Das sind nur zwei von vielen Beispielen für intersexuelle Menschen, bei denen der Satz: "Männer haben …" oder "Frauen haben …" so nicht zutrifft.
Ob man für jede Art von Intersexualität ein eigenes physiologisches Geschlecht definiert oder sagt, das sind Ausprägungen, die sich irgendwo zwischen den zwei Geschlechtern bewegt, ist letztlich eine begriffliche Frage, keine wissenschaftliche.
Vor allem aber: Die biologischen Begriffe sind nicht die einzigen, auf die es ankommt. Biologisch gibt es zwei Geschlechter – männlich und weiblich. Das ist oft, aber eben nicht zwingend identisch mit dem, was wir als "Mann" oder "Frau" bezeichnen. Die biologische Definition hängt nur von der Keimzellenproduktion ab – produziere ich Ei- oder Samenzellen? Wenn wir im Alltag aber von Männern oder Frauen reden, meinen wir viel mehr damit. Es fängt an bei: Welche Chromosomen hat die Person? Welche Genitalien sind bei ihr ausgeprägt? Hat sie einen Penis oder eine Klitoris?
Sobald wir diese Fragen heranziehen, um zu sagen, ob jemand ein "Mann" oder eine "Frau" ist, haben wir uns schon von der biologischen Lehrbuchdefinition entfernt. Wenn wir dann noch fragen: Wie verhält sich die Person? Oder eben: Als was fühlt sie sich selbst? – dann reden wir nicht mehr über das biologische Geschlecht – englisch: Sex – sondern über Geschlechter im sozial-kulturellen Kontext, kurz: Gender. Wie viele Geschlechter es im Sinne von "Gender" gibt – darüber zu diskutieren ist ziemlich müßig, weil es sich kaum an eindeutigen objektiven Merkmalen festmachen lässt.

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Die Wissenschaftszeitschrift „Nature“ – sie gehört zu den anerkanntesten in der Disziplin Biologie – veröffentlichte unlängst einen Übersichtsartikel, der gesellschaftliche Gewissheiten auf den Kopf stellt. Biologisches Geschlecht sei nicht einfach in zwei Varianten – „weiblich“ versus „männlich“ aufzuteilen. „Die Annahme, es gebe zwei Geschlechter, ist zu simpel“, erläutert Claire Ainsworth im Artikel „Sex redefined“. Sie fasst damit den Forschungsstand der Biologie zusammen, der von einem größeren Spektrum geschlechtlicher Entwicklungsmöglichkeiten ausgeht.
Kombinationen galten lange als "Störungen"
In der Biologie ist diese Sichtweise nicht so neu. Ganz im Gegenteil: Die Biologie nahm ihren Ausgangspunkt aus der sicheren Überzeugung, dass jeder menschliche Embryo in seiner Entwicklung zunächst das Potenzial habe, sich in weiblicher und in männlicher Richtung zu entwickeln. Es könnten bei den sich entwickelnden Menschen dabei Merkmale weiblichen Geschlechts deutlicher hervortreten oder solche männlichen Geschlechts. Bei anderen Menschen würden Kombinationen auftreten – lange Zeit untersuchte man diese mit den Mitteln der modernen Biologie und Medizin genauer, beschrieb sie aber bald als „Störungen“ und versuchte sie zu vernichten.
Die Furcht vor Ambiguität schwindet
Mittlerweile ändert sich die Perspektive. Auch in den westlichen Gesellschaften verschwindet zunehmend die Furcht vor geschlechtlicher und sexueller Ambiguität, im Sinne von Widersprüchlichkeit und Widerspenstigkeit. In den anderen Weltregionen war die Toleranz gegenüber Ambiguität ohnehin deutlicher ausgeprägt, wie der Leibniz-Preisträger und Arabist Thomas Bauer in seinem Werk „Die Kultur der Ambiguität“ (2011) zeigt. Erst die moderne europäische Wissenschaft nahm auch dort ihr fragwürdig Erscheinendes ins Visier, deutete und tilgte es.
Seit den 1970er/80er Jahren wurden auch in der Biologie die Einwände gegen biologische Modelle strikter geschlechtlicher Zweiteilung wieder deutlicher. Zentrale Denkanstöße gaben Arbeiten feministischer Wissenschaftskritik. Für die Diskussion geschlechtlicher Vielfalt waren hier unter anderem Veröffentlichungen der US-amerikanischen Naturwissenschaftlerinnen Anne Fausto-Sterling und Evelyn Fox Keller bestimmend. Fausto-Sterling publizierte als Extrakt ihrer Untersuchungen 1985 ein Buch, das unter dem Titel „Gefangene des Geschlechts“ kurz darauf auch auf Deutsch erschien. Darin diskutiert sie aktuelle biologische Theorien kritisch – und konfrontiert sie mit gegenläufigen Beobachtungen und Studien. Mit ihren Aufsätzen „Die fünf Geschlechter: Warum männlich und weiblich nicht genug sind“ (Zeitschrift The Sciences, 1993) und „Die fünf Geschlechter erneut betrachtet“ (The Sciences, 2000) legte sie die Grundlage für weiterführende Debatten und bot wissenschaftliche Unterstützung für die Kämpfe der Intersexuellen-Bewegung.
Intersexuelle Menschen galten als Problemfälle
Fausto-Sterling fokussierte in diesen Aufsätzen die vielfältigen geschlechtlichen Ausprägungsformen, die in der biologischen und medizinischen Forschung (und Behandlungspraxis) als „Störungen“ eingeordnet und als behandlungsbedürftig betrachtet wurden, und wandte sich gegen die Einordnung intersexueller Menschen als „Problemfall“. In weiteren Arbeiten wie dem Buch „Sexing the Body“ (2000) sezierte sie biologische Theoriebildung etwa in Bezug auf Geschlechtshormone. Da die als männlich betrachteten Hormone „Androgene“ und die als weiblich betrachteten Hormone „Östrogene“ in allen Menschen vorkommen und wichtige physiologische Funktionen übernehmen, sollten sie nicht als „Geschlechtshormone“ bezeichnet werden, sondern vielmehr als Wachstumshormone, argumentierte Fausto-Sterling.
Chromosomen - Diktatorinnen der Zelle?
Auch lieferte sie kritische Betrachtungen zu Studien, die zeigen wollten, dass Frauen diese und Männer jene Gehirne hätten. Sie diskutierte die Studien für ihre gewählten Methoden und konfrontierte sie mit anderen Ergebnissen. Noch in den 1990er Jahren und zu Beginn der 2000er Jahre erntete Fausto-Sterling für ihre Ansätze Kritik und Auseinandersetzung. Mittlerweile ist anerkannt, dass sie wesentlich zur kritischen Reflexion methodischer und inhaltlicher Setzungen der Biologie beigetragen hat. In der Biologie wurden – und werden oft noch immer – die Proband_innen schon zu Beginn einer Studie in die Gruppen „weiblich“ und „männlich“ aufgeteilt, und diese Einteilung präformiert bereits die Ergebnisse. Regelmäßig wurde dabei die Bedeutung männlichen Geschlechts überhöht. Neu war die Erkenntnis mehrerer Geschlechter aber auch bei Fausto-Sterling nicht mehr. Hingegen hatte etwa Richard Goldschmidt in den 1920er Jahren eine „lückenlose Reihe geschlechtlicher Zwischenstufen“ postuliert, und das nachdem einige Jahre zuvor die für die Geschlechtsbestimmung als wichtig angenommenen Chromosomen X und Y gefunden und benannt worden waren. Was ist in einer Gesellschaft los, die bei Nennung von X- und Y-Chromosom gleich an Zweigeschlechtlichkeit glaubt? Und warum kam Goldschmidt zu einer solch anderen Einordnung? Goldschmidt sah die Chromosomen nicht als „Diktatorinnen“ der Zelle an, vielmehr ordnete er sie in ein komplexes System weiterer wirkender Faktoren ein.
Der Blick auf die biologische Geschlechtsentwicklung ist kritischer geworden
In der Folgezeit wurde aber das Paradigma der Erblichkeit in der Biologie bestimmend. Die Erbsubstanz DNS wurde in der Biologie als Schaltzentrale angenommen, Fördergeld floss in Massen in ihre Untersuchung. Schließlich wurde versucht, für die einzelnen körperlichen und psychischen Merkmale „Gene“ zu finden, die sie codieren sollten, wie bei einer zu entschlüsselnden Geheimschrift. Der Rest der Zelle wurde als nachrangig betrachtet oder gleich gar nicht untersucht. Das galt auch für das Geschlecht. Hier ging man davon aus, dass es ein zentrales Gen für die Ausbildung von Hoden geben müsste oder zumindest ein Gen, das als zentraler Schalter fungierte und die Entwicklung auf „männlich“ schaltete. Diese einfache Sicht wurde für das Geschlecht zunächst auch dann noch aufrechterhalten, als in anderen Forschungsfeldern der Genetik differenziertere Modelle der Regulation und Wirkung von Genen etabliert wurden. Schließlich relativierte das Humangenomprojekt die Bedeutung von Genen. Es zeigte, dass die Spezies Mensch kaum mehr Gene als der unscheinbare Fadenwurm Caenorhabditis elegans hat. Ein diesbezüglich bemerkenswertes Buch stammt von Evelyn Fox Keller: „Das Jahrhundert des Gens“ (deutsch 2001).
X- und Y-Chromosomen kommt bei manchen Säugetieren nicht vor
Seitdem ist auch der Blick auf biologische Geschlechtsentwicklung kritischer geworden. Es werden nun differenzierte Aussagen getroffen, die nicht stets „weiblich“ oder „männlich“ schon in der Untersuchungsfrage voraussetzen. Komplexe Modelle werden für alle Merkmale und „Ebenen“ verfolgt, die in der biologischen Geschlechtsentwicklung Bedeutung haben: Chromosomen; Gene; Regulation der Gene; Hormone; Rezeptoren, an die die Hormone sich anbinden können; Keimdrüsen (Hoden, Eierstöcke, Mischgewebe); innere Genitalien; äußere Genitalien; weitere Bestandteile des Genitaltraktes. So wurden etwa in der Genetik in Modellversuchen an Mäusen mittlerweile ungefähr 1000 Gene als möglicherweise an der Geschlechtsentwicklung beteiligt beschrieben, von denen gerade einmal 80 etwas untersucht sind, durchaus mit widersprüchlichen Befunden. Die allermeisten dieser Gene finden sich im Regelfall nicht auf dem X- oder dem Y-Chromosom. Bei einigen Säugetierarten konnte die Unterscheidung eines X- und Y-Chromosoms überhaupt nicht gezeigt werden.
Gene und DNS sind nur Faktoren in einem komplexen Zusammenspiel
Und nun – nach den ernüchternden Ergebnissen des Humangenomprojekts – werden die Zelle und die weitere Umgebung wieder wichtiger genommen, so wie es Goldschmidts Ansatz war. Galt bis vor wenigen Jahren noch die DNS als heimliche „Diktatorin“ der Zelle, so wird sie nun entthront. Heute heißt es, dass die DNS nicht schon Information beinhalte und die Zelle über Abläufe informieren würde, vielmehr gibt es in der Zelle ein ganzes Netzwerk von Faktoren, die miteinander in Wechselwirkung stehen, sich zusammenlagern und letztlich entscheiden, welches tatsächlich wirksame Produkt hergestellt wird und wie ein Abschnitt der DNS abgelesen, das Produkt verändert und schließlich gefaltet werden muss, damit ein wirksames Produkt entsteht. Kurz gesagt: „Gene“ und DNS sagen eben nicht die Entwicklung eines Organismus beziehungsweise hier eines „Genitaltraktes“ voraus. Vielmehr stellen sie lediglich einen Faktor im komplexen Zusammenspiel von Faktoren der Zelle dar. So zeigte sich für einige Gene, die als bedeutsam für die Geschlechtsentwicklung angenommen werden, dass aus ein und demselben Gen mehr als zwei Dutzend unterschiedliche Produkte gebildet werden, die in der Zelle unterschiedliche Aufgaben erfüllen.
Das einfache Modell der Zweigeschlechtlichkeit hat ausgedient
Claire Ainsworth fasst den Forschungsstand für die Geschlechtsentwicklung nun in ihrem Überblicksartikel zusammen. Es gibt demnach nicht nur zwei Geschlechter. Einen differenzierten Einblick in die Thematik bietet in deutscher Sprache das Buch „Geschlecht: Wider die Natürlichkeit“ (Voß 2011). Beiträge von Biolog_innen, die zum Weiterdenken über die Gehirnforschung einladen, sind etwa: „Wie kommt das Geschlecht ins Gehirn?“ (Sigrid Schmitz 2004, online) und „Warum Frauen glauben, sie könnten nicht einparken – und Männer ihnen Recht geben“ (Kirsten Jordan/Claudia Quaiser-Pohl 2007).
Eines scheint dabei gesichert: Das einfache Modell biologischer Zweigeschlechtlichkeit, das sich an der europäischen Geschlechterordnung mit ihrer Zurücksetzung der Frauen orientierte, hat ausgedient.
Der Autor ist als diplomierter Biologe Professor für Sexualwissenschaft und sexuelle Bildung an der Hochschule Merseburg.
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Wenn Dir der Name gefällt dann nimm ihn.
Es wird immer wieder Namen geben mit dem man schlechte Erfahrungen gemacht hat.

Es sind aber nicht alle Thomas doof, weil man mit einem aneinander geraten ist.

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Versuchen aufzuklären. Versuchen Akzeptanz und Toleranz zu schaffen.
Leider klappt das nicht immer.

Doch auch wenn das nicht klappt liebe ich alle Menschen.

Dann bringe ich die Toleranz auf das die, die es nicht verstehen können oder wollen, sie so zu nehmen wie die Menschen sind.

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Gute "Idee"
Er ist nach wie vor eine gute Idee und leider auch wichtiger denn je. Siehe vorletzter Absatz
Am 1. Juni beginnt der alljährliche Pride Month, der weltweit gefeiert wird. In Deutschland kennt man eher den Christopher Street Day. Geschichte und Bedeutung der Feierlichkeiten sind dieselbe.
In den vergangenen Jahren wurden die Pride-Paraden weltweit sowie die Umzüge zum Christopher Street Day im deutschsprachigen Raum oft als unterhaltsame Veranstaltungen der LGBTQ-Community wahrgenommen. Während sie zweifellos auch eine spaßige Seite haben, sind sie im Kern – und dies ist vielen Teilnehmenden auch heute noch von Bedeutung – Demonstrationen und Proteste.
Wofür steht LGBTQ?
LGBTQ steht für die englischen Begriffe für Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Trans und Queer und schließt all jene Menschen ein, die nicht heterosexuell und/oder cis-gender sind oder sich auf eine bestimmte Weise mit der queeren Gemeinschaft identifzieren. Beispielsweise werden auch aromantische, asexuelle und intergeschlechtliche Menschen einbezogen.
Die Geschichte des Pride Month beginnt in der Christopher Street
Ihren Ursprung finden die Demonstrationen und Paraden im Juni 1969 in New York City. Homosexuelle und trans Menschen galten damals noch als geisteskrank, wurden wegen Unzucht in Gefängnisse oder Zuchthäuser gesperrt, von der Gesellschaft ausgegrenzt – auch in Deutschland und den USA.
Das Stonewall Inn, das sich in der Christopher Street in New York befand, wurde in den 1960er Jahren zu einer gay bar, also einer Bar, die sich explizit an Menschen aus der LGBTQ-Community richtete. Während die Mitglieder der Community hier einen (einigermaßen) sicheren Platz suchten, witterten die Inhaber und Investoren vor allem das große Geschäft. Die Wandlung hin zur gay bar war von Mafia-Mitgliedern angestoßen worden, die regelmäßig Schutz- und Schmiergelder von ungeouteten, wohlhabenden Gästen erpressten.
Unter den Stonewall-Gästen waren viele Drag Queens und Kings, Lesben, trans Menschen und homosexuelle Schwarze und Latinos. Auch obdachlose Jugendliche, die beispielsweise nach ihrem Outing zuhause rausgeflogen waren, kamen ins Stonewall Inn.
Polizeirazzien und Polizeigewalt waren im Stonewall Inn an der Tagesordnung, denn das Lokal hatte keine Lizenz für den Ausschank von Alkohol und Homosexualität galt als Straftat. Die Mafia bezahlte die Polizei, damit die Bar geöffnet blieb – und die Polizei konnte im Stonewall Inn praktisch ein- und ausgehen, Alkohol beschlagnahmen und vor allem: Gäste verhaften. Damals war es üblich, die Festgenommenen am nächsten Tag namentlich in der Zeitung zu erwähnen – samt „Verbrechen“ (Homosexualität).
Normalerweise wussten die Barbetreiber und -gäste dank Maulwürfen bei der Polizei schon im Vorfeld von den Razzien. Diese fanden meist bereits früh am Abend statt, sodass nach der Razzia ganz einfach der zuvor versteckte Alkohol herausgeholt und weitergefeiert wurde.
Die Situation am 28. Juni 1969 war aber eine andere. Die Polizei plante erneut eine Razzia, stieß jedoch auf Widerstand - möglicherweise, weil sie unangekündigt erst weit nach Mitternacht erschien. Vielleicht aber auch, weil Stormé DeLarverie, bekannt als Drag King, während ihrer Verhaftung die Menge dazu aufgefordert haben soll, sich endlich zur Wehr zu setzen.
Aus dem Stonewall Inn heraus begann die LGBTQ-Community gegen die Polizisten zu demonstrieren und zu randalieren. Menschen warfen Flaschen und Steine, bildeten Menschenketten, um die Polizei zurückzudrängen, und es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Die Polizei unternahm den Versuch, die Situation unter Kontrolle zu bringen und ging dabei teilweise selbst gewaltsam vor, was die Menge weiter anheizte. Zahlreiche Passanten, die sich in dem lebendigen Greenwich Village aufhielten, schlossen sich den Protesten an. Erst nach einem Zeitraum von etwa 2 bis 3 Stunden schaffte es die Polizei, die Straße zu räumen.
Die Ereignisse am 28. Juni im Stonewall Inn markierten den Beginn von weiteren Protesten und Demonstrationen gegen Diskriminierung und Polizeigewalt. Sie dienten als Katalysator für die moderne LGBTQ-Bewegung, die sich für die Förderung von Rechten und Gleichbehandlung einsetzt. Diese Unruhen legten den Grundstein für die heutigen bunten Pride-Paraden und den Pride Month, der jedes Jahr im Juni stattfindet.
In Anlehnung an die Adresse des Stonewall Inn setzte sich im deutschsprachigen Raum die Bezeichnung „Christopher Street Day“ durch. Die Paraden zum CSD finden in Deutschland zwar auch überwiegend im Sommer statt, aber nicht ausschließlich im Juni.
Die Bedeutung des Pride Month
Die Bezeichnungen „Pride Month“ oder „Gay Pride“ sind dabei bewusst gewählt: „Pride“ ist das englische Wort für Stolz und soll signalisieren, dass sich queere Menschen nicht dafür schämen sollten, so zu sein, wie sie sind. Der Pride Month steht für Stolz, Toleranz und Selbstbewusstsein – und kämpft damit gegen Kriminalisierung, Stigmatisierung und Ausgrenzung.
Vielerorts finden im Juni anlässlich des Pride Months Veranstaltungen von und mit Menschen aus der LGBTQ-Gemeinde statt. Einerseits soll all jenen gedacht werden, die ihr Leben im Kampf für die Rechte von queeren Menschen gelassen haben. Andererseits soll dieser Monat auch auf noch immer bestehende Ungerechtigkeiten hinweisen. Und nicht zuletzt soll der Pride Month auch die Vielfalt der Gesellschaft feiern, queere Menschen mit Stolz erfüllen und alle zu einem friedlicheren Miteinander bewegen.
Und obwohl sich seit 1969 viel getan hat, hat der Pride Month noch immer seine Berechtigung. In vielen Ländern ist Homosexualität auch heute noch strafbar und auch in Deutschland gibt es noch immer Gewalt gegen LGBTQ-Menschen. Im Jahr 2023 kam es laut Bundeskriminalamt zu 1.499 Straftaten, die gegen die sexuelle Orientierung gerichtet waren (+49 % im Vgl. zum Vorjahr) sowie zu 854 Straftaten gegen geschlechtsbezogene Diverstität (+105 % im Vgl. zum Vorjahr), davon in Summe in beiden Kategorien über 400 Gewaltdelikte.
Die Bedeutung des Pride Months ist also nach wie vor groß: Als Zeichen für eine bunte, tolerante Gesellschaft und auch als Protest gegen Ungerechtigkeiten.

Quelle: Stuttgarter-Zeitung

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