Muss ich dann damit rechnen, dass iwann die Polizei wieder auftaucht und dieses Mal nich nach ner Plantage sondern nach nem Piratensender suchen will...?
Ein DC/DC-Converter ist ein Spannungswandler.
Ein Piratensender ist unerlaubter (Rund-)funk, mit dem du viele Straftaten gleichzeitig begehst.
Das einzige, was dein DC/DC mit dem Piratensender gemeinsam hat: Er kann umliegende Geräte oder in extremen Fällen den Funkverkehr stören.
Also ungewollt zum Störsender werden. Wenn ein solcher so sehr stört, schickt die Bundesnetzagentur einen Entstörtrupp auf die Suche.
Das Stichwort heißt: EMV.
Ein Schaltwandler arbeitet mit hohen Frequenzen, die zudem rechteckig sind. Diese Frequenzen können, wenn es dumm kommt, die daran angeschlossenen Kabel als Antenne ansehen und von dort eine Reise in den großen weiten Ether (Gleichtaktstörungen) machen oder leitungsgebunden ins Stromnetz (Gegentaktstörungen) gelangen, was beides sehr problematisch ist - Besonders für Funkgeräte.
Noch dazu kommt: Rechteckiger Spannungsverlauf = oberwellenreich. Das Dingen stört dann breitbandig.
Damit das nicht passiert, verpasst man solchen Leitungen entsprechende Filter: Entstördrosseln, Entstörkondensatoren und Ferritkerne.
Damit baut man den hohen Frequenzen nach der Wandlung Tiefpässe in den Weg, so dass die gewollte Spannung durchkommt aber die hochfrequenten Wellen draußen bleiben - Problem gelöst!
Es gibt da entsprechende Normen einzuhalten (EN55032 und EN55014, glaube ich, irgendwo dort...).
Wegen den 100khz:
Wenn der Wandler bei konstant 100kHz läuft, macht er dort einen Peak in der Störemmissionsmessung. Überschreitet dieser Peak einen bestimmten Schwellwert, fällt der Wandler damit durch die Prüfung. Nun kommt der faule Trick mit den 90-100kHz: Dadurch, dass man den Wandler "pendeln" lässt, wird der Peak im Messdiagramm breitgeschmiert bzw. erscheint dort kürzer und dafür dicker. Prüfung bestanden.... Auf dem Papier.... Geänderte Schaltung stört mehr wie vorher: Der Peak ist ja immer noch in voller Höhe da, er wandert lediglich zwischen 90 und 100Hz und stört sogar breitbandiger. Lediglich die EMV-Prüfgeräte, die die Messwerte etwas integrieren, erfassen ihn nicht mehr so gut.
Die saubere Lösung: Netzgerät 20ct teurer machen und mit dem gewonnenen Budget bessere EMV-Filterbauteile reinpacken, die den Peak tatsächlich besser wegfiltern. Wenn irgendwo mittendrin was rauskommt: Layout überarbeiten.
Wegen 400kHz:
Das hat wohl nicht so viel mit EMV zutun (kann man ja auch wegfiltern), sondern eher mit der Effizienz:
Schalttransistoren reagieren nicht unendlich schnell. Die Flanken stehen, im Oszi betrachtet, gaanz leicht schräg. Alle Abweichungen von der perfekten Rechteckwelle führen zu Wärmeverlusten am Schalttransistor. 4x höhere Frequenzen = 4x so viele schräge flanken = 4x mehr Wärmeverluste. Da braucht man einen 4x besseren (schnelleren) Transistor, um das zu kompensieren - Wozu? Wenn es die 100kHz auch tun...
Und zwischen: Selbstkreierte Schaltung stört im Umkreis von 5m und Flugzeug vom Himmel liegen Welten. Um viel Funk zu stören, braucht es viel Leistung. Wenn 5W in den Wandler reingegen, während du 4,9W sekundärseitig rausziehst, bleiben 0,1W maximal übrig, die den Funkverkehr stören können.
Um den Störwagen herbeizubeschwören, ist fast schon Vorsatz oder gaanz doofe Bauweise nötig. Kennst du jemanden, den sowas mal passiert ist? :)