warum soll man erst geld reduzieren bei bürgergeld?

7 Antworten

Ich verstehe, wenn Du denkst, daß so derjenige, der sparsam war, bestraft wird gegenüber denjenigen, die ihr Geld verjubeln.

Der Gedanke, der dahinter steckt, ist jedoch, daß Bürgergeld, also das Geld der Allgemeinheit, nur diejenigen bekommen sollen, die tatsächlich bedürftig sind. Und wenn jemand jede Menge Geld hat, oder sogar reich ist, und halt nur grad kein regelmäßiges Einkommen, dann soll derjenige erst mal sich selbst helfen.

Und um die Sparsamen trotzdem zu schonen, hat man halt die Grenze von 40 000 € festgesetzt.


ronalda  23.08.2024, 10:49

Genau. Wenn ich hier die Antworten lese, denke ich auch, sollte ich vielleicht besser alles, was ich auf der hohen Kante habe, verjubeln und mir davon ein schönes Leben machen. Das wäre logisch richtig.

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Likatier  23.08.2024, 11:15
@ronalda

So bitter das klingt, aber das wäre tatsächlich auch aus meiner Sicht die logische Konsequenz.

Insbesondere auch im Hinblick aufs Alter: Ein Platz im Pflegeheim kostet heute bereits oft über 4000 € im Monat. Wenn die Rente/Einkommen des Pfelgebedürftigen hierfür nicht ausreicht, wird auf das Vermögen des Betroffenen zugegriffen (sofern er es nicht rechtzeitig, also mind. 10 Jahre vorher, verschenkt hat). Dazu zählt auch ein Haus/Grundstück, sofern nicht noch der Ehegatte oder naher Verwandter darin wohnt.

https://www.kanzleiroesch.de/sozialhilferegress-elternunterhalt/

Man kann es also tatsächlich so sehen: Wer kein sehr hohes Einkommen hat und fürs Alter spart, ist der Depp. Bzw. seine potentiellen Erben.

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sassenach4u  23.08.2024, 11:45
@Likatier

Nö, ich habe eine gute Rente, zusammen mit dem Geld der Pflegekasse werde ich nie an mein Vermögen herangehen müssen. Hängt eben davon ab, was man im Leben geleistet hat. Guter Beruf= gute Rente, gute Rücklagen und damit kein Fall für das Sozialamt.

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Likatier  23.08.2024, 12:27
@sassenach4u

Gratuliere. Prinzipiell hast Du schon Recht. Aber trotz Pflegestufe 5 (und da ist man schon ganz schön im Eimer) wird man i. d. R. gut 2000€ aufstocken müssen. Und gerade bei Witwen, die eben nicht ihr ganzes Leben Vollzeit gearbeitet und "gut" verdient haben, siehts oft anders aus.

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Wenn man Vermögen oberhalb der Grenzen hat, muß man dieses zunächst verbrauchen.

das jeder bürgergeld hat der kein job hat

Nennt man Arbeitslosengeld.

Warum sollte jemand, der keinen Job, aber stattdessen ordentlich Flocken auf dem Konto hat, staatliche Unterstützungsleistungen bekommen?

Das ergibt keinen Sinn.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich war selber schon arbeitslos.

FinWi  23.08.2024, 11:30
Warum sollte jemand, der keinen Job, aber stattdessen ordentlich Flocken auf dem Konto hat, staatliche Unterstützungsleistungen bekommen?
Das ergibt keinen Sinn.

Weil du so den Anreiz schaffst, all dein Geld zu verjubeln, denn Sparsamkeit lohnt sich nicht, sollte man arbeitslos werden. Ich verstehe den Gedanke schon.

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Agamemnon712  23.08.2024, 11:32
@FinWi

Das ist doch völliger Quatsch.

Wer genug private Rücklagen hat, braucht keine staatlichen Leistungen.

Es ist schon fragwürdig genug, daß man aktuell bis zu 40.000 € besitzen darf und dennoch bis zu ein Jahr lang Bürgergeld beziehen kann.

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FinWi  23.08.2024, 11:44
@Agamemnon712
Das ist doch völliger Quatsch.

Würdest du sparen und im hier und jetzt verzichten, wenn du weißt, dass jemand der alles auf den Kopf haut und sich selbst in die Bedürftigkeit bringt, am Ende Hilfe bekommt, während du in Röhre guckst?

Was du ebenfalls nicht vergessen solltest: der jenigen der die Sozialkassen nicht braucht, der könnte das irgendwann auch merken und nicht mehr einzahlen wollen ... Zumindest in einer Zukunft, in der der gesamte Westen unter Fachkräftemangel leidet und die cleveren Staaten, gute steuergünstige Formen der Einwanderungen bieten.

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Naja die sagen eben einfach wer genug Geld hat braucht kein Bürgergeld. Was natürlich stimmt. Bürgergeld ist die Absicherung das ein Bürger nicht unter das Existenzminimum fällt. Also noch Geld hat zum Essen usw.

Hat dieser Bürger noch Angesparte Reserven braucht er kein Bürgergeld um sich Essen zu kaufen.

Das ist eine schwierige Frage. Einerseits benötigt jemand, der 100.000 € Vermögen hat, keine staatliche Unterstützung. Andererseits wird z.B. jemand, der vorher sparsam gelebt hat bestraft und der, der vorher alles mit vollen Händen ausgegeben hat, belohnt.

Das Prinzip des Bürgergeldes liegt darin, dass der Staat - und damit die arbeitende bzw. steuerzahlende Bevölkerung erst dann einspringt, wenn jemand seinen Lebensunterhalt nicht mehr aus eigenen Mitteln finanzieren kann.

Wer aber Vermögen hat, dem ist es zuzumuten, dieses erst aufzubrauchen, bevor der Staat unter die Arme greift.