Warum beruft sich die CDU bei Mario Voigt auf Zenthöfer, der ist doch nur Journalist und kein Plagiatsjäger und ob er das eigenständig gemacht hat, ist egal?

2 Antworten

OK, der Plagiatsjäger ist umstritten. Das lese ich auch. Aber wenn es stimmt mit den Plagiaten, dann wäre der Rücktritt von diesem Voigt fällig. Die Union hat auch schon andere SPD-Politiker deswegen zum Rücktritt genötigt. Deswegen wäre ich auf das Ergebnis der Prüfung durch die Uni gespannt was dabei rauskommt. Wenn die Uni auch Plagiate feststellen sollte, dann wäre Voigt erledigt.

Aber das würde trotzdem nichts an der möglicherweisen Ungültigkeit der Wahl in Sachsen ändern.


bergsteiger4207 
Beitragsersteller
 07.09.2024, 09:51

Selbst Shavan musste ihren Doktortitel abgeben und da waren prozentual gesehen deutlich weniger Plagiate.

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bergsteiger4207 
Beitragsersteller
 06.09.2024, 23:40

Die Plagiate sind ja da, es ist nur die Frage, ob die Uni die Plagiate übersehen möchte.

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andrea77482  06.09.2024, 23:42
@bergsteiger4207

Nein die Uni wird die nicht übersehen. Es ist die Frage:

  1. wie viele Plagiate sind es zahlenmäßig?
  2. wie viel Anteil der Arbeit ist betroffen (wie viele Seiten der Arbeit und wie viel Prozentanteil der Gesamtarbeit)??
  3. ist das Ausmaß so groß dass der Entzug des Doktortitels droht??
  4. wie schwerwiegend ist der Fall mit den vorhandenen Plagiaten?
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andrea77482  06.09.2024, 23:51
@bergsteiger4207

OK, bei Guttenberg waren es laut Wikipedia 23 Textpassagen. Dann müssten wir hier in dem Fall von bis zu 46 Textpassagen oder mehr ausgehen.

Die Uni Bayreuth hat damals Guttenberg den Doktortitel entzogen wegen Verstoß gegen die Prüfungsordung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Plagiatsaff%C3%A4re_Guttenberg#:~:text=Guttenberg%2DAff%C3%A4re%20handelte%20von%20Plagiaten,Doktorgrades%20und%20zu%20seinem%20R%C3%BCcktritt.

Die Plagiatsaffäre Guttenberg bzw. Guttenberg-Affäre handelte von Plagiaten in der rechtswissenschaftlichen Dissertation des früheren deutschen Bundesverteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg. Die Plagiate wurden ab Februar 2011 öffentlich diskutiert und führten innerhalb von zwei Wochen zum Verlust seines Doktorgrades und zu seinem Rücktritt.
Eine Kommission der Universität Bayreuth, an deren juristischer Fakultät zu Guttenberg promoviert wurde, stellte im Mai 2011 wegen Art und Umfang der Plagiate einen Täuschungsvorsatz Guttenbergs fest. Die Staatsanwaltschaft in Hof erkannte bei 23 Textpassagen strafrechtlich relevante Urheberrechtsverletzungen. Im November 2011 stellte sie das Ermittlungsverfahren gegen eine Zahlungsauflage von 20.000 Euro ein, zu zahlen an eine gemeinnützige Organisation.

dann hier noch wein weiterer Auszug:

Universitätspräsident Rüdiger Bormann forderte Guttenberg am 17. Februar 2011 öffentlich dazu auf, innerhalb von zwei Wochen zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen.[46] Nach Guttenbergs Bitte um Rücknahme seines Doktorgrades vom 21. Februar 2011 erklärte Bormann, Guttenbergs freiwilliger Verzicht auf den Grad entbinde seine Universität nicht davon, die Plagiatsvorwürfe ohne jeden Zeitdruck intensiv zu prüfen.[47]
Am 23. Februar 2011 gab Bormann bekannt, dass die Universität nun Guttenberg den Doktorgrad aberkenne. Er habe entgegen der Promotionsordnung seiner Universität[48] die benutzte Literatur und sonstige Hilfsquellen nicht vollständig angegeben, wörtlich oder nahezu wörtlich dem Schrifttum entnommene Stellen nicht kenntlich gemacht und dies selbst eingeräumt. Die Promotionskommission habe einstimmig festgestellt, dass er damit seine wissenschaftlichen Pflichten und die Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens „in erheblichem Umfang“ verletzt habe. Aufgrund von § 48 Verwaltungsverfahrensgesetz könne und müsse ihm der Doktorgrad auch ohne Nachweis einer möglichen Täuschungsabsicht entzogen werden. Das Bayerische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst als Rechtsaufsichtsbehörde der Universität habe dieses Verfahren geprüft und als juristisch „wasserdicht“ bestätigt. Dass Guttenberg die Plagiate eingeräumt habe, habe die Rechtslage vereinfacht. Das bereits eingeleitete Verfahren der Kommission „Selbstkontrolle in der Wissenschaft“ bleibe davon unberührt.[49] Diese sollte ohne Fristvorgabe die zentrale Frage weiter prüfen, ob Guttenberg mit den nachgewiesenen Plagiaten in seiner Dissertation die Promotionskommission vorsätzlich getäuscht hat.[50] Dies kann strafbare Urheberrechtsverletzungen einschließen.[51]
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andrea77482  06.09.2024, 23:53
@bergsteiger4207

Erstmal Danke für die Info. Wenn es nur 20% sind und ingesamt 60 Seiten von 300 Seiten wäre es trotzdem ein Grund, den Titel zu entziehen wegen wissentlichem Verstoß gegen die Prüfungsordnung weil diese Zitate nicht ordnungsgemäß kenntlich gemacht wurden und offenbar auch im Quellenverzeichnis eventuell nicht drin sind.

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andrea77482  05.09.2024, 15:07

@ bergsteiger4207

Daher wäre jetzt der nächste Schritt für Voigt die Uni mit einer Prüfung der Arbeit zu beauftragen:

sind Plagiate vorhanden??

Wird das Ergebnis der Plagiatsjäger bestätigt??

wenn ja: wie viel ist es?

wie schwerwiegend sind die Verfehlungen?

Ist der Doktortitel in Gefahr oder wird der Doktortitel entzogen??

Denn erst wenn wir dieses Ergebnis kennen, kann man sehen was die Folgen sind. Wenn der Doktortitel entzogen werden sollte, dann kann er eine neue Arbeit schreiben und diese neu bei der Uni einreichen. Aber er muss dabei die Regeln aus der Prüfungsordnung einhalten.

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andrea77482  05.09.2024, 14:58

Daher würde ich Voigt raten, seine Arbeit durch die Uni prüfen zu lassen. Sollte die Uni dann auch was finden, dann ist sein Doktortitel möglicherweise futsch und er müsste dann eine neue Arbeit verfassen und dürfte in der Zeit seinen Doktortitel nicht führen.

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andrea77482  05.09.2024, 14:54

@ bergsteiger4207

Das heißt: natürlich darf Voigt in seiner Arbeit Zitate verwenden. Nur: diese müssen - gemäß den Zitatregeln in der Prüfung - ordnungsgemäß kenntlich gemacht werden. Möglicherweise hat Voigt einige Zitatregeln aus den Prüfungsregeln nicht ganz sauber eingehalten.

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andrea77482  05.09.2024, 14:51

@ bergsteiger4207

Aus dem Grund würde ich eine Prüfung durch die Uni beauftragen an der er diese Doktorarbeit geschrieben hat. Denn Plagiate sind nicht in Ordnung. Zitate sind in solchen Arbeiten ordnungsgemäß kenntlich zu machen und nicht als eigene Worte auszugeben.

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Weil Weber und Zenthöfer so ziemlich das gleiche Gewicht haben.

Auch wenn dir das jetzt schwer fällt.


bergsteiger4207 
Beitragsersteller
 05.09.2024, 16:26

Weber hat mehr Plagiate gefunden als Zenthöfer. Gehört Zenthöfer der CDU an?

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andrea77482  06.09.2024, 23:58
@bergsteiger4207

Nein, Zenthöfer ist offenbar ein unabhängiger Plagiatsjäger. Zumindest sagt er auf Focus, dass er NICHT beauftragt war sondern eigenständig geprüft hat.

Focus: Neue Vorwürfe wegen Doktorarbeit„Plagiatsjäger“ Weber legt gegen Thüringens CDU-Chef Voigt nach

Samstag, 31.08.2024, 09:37

https://www.focus.de/politik/deutschland/neue-vorwuerfe-gegen-thueringer-cdu-spitzenkandidaten-mario-voigt-wegen-unsauberer-doktorarbeit_id_260271283.html

Der Plagiatsprüfer Stefan Weber erhebt erneut Vorwürfe gegen Mario Voigt, den CDU-Spitzenkandidaten in Thüringen. Trotz vorheriger Zurückweisungen durch die CDU bringt Weber die Anschuldigungen direkt vor der Wahl erneut zur Sprache.

Der Plagiatsprüfer Stefan Weber hat zum zweiten Mal Vorwürfe gegen den Thüringer CDU-Chef Mario Voigt erhoben. Voigt soll Inhalte in seiner Doktorarbeit abgeschrieben haben. Das berichtete die „ Welt “. Die Technische Universität (TU) Chemnitz hatte zuletzt ein Prüfverfahren eingeleitet.

In einer Mitteilung an die Universität am 14. August nannte Weber knapp 50 Fundstellen in Voigts Doktorarbeit mit dem Thema „Der amerikanische Präsidentschaftswahlkampf. George W. Bush gegen John F. Kerry“. Nun hat er diese Liste auf 140 Stellen erweitert. Zudem identifizierte er 60 Stellen in fünf Artikeln Voigts. Viele dieser Artikel wurden von der Konrad-Adenauer-Stiftung veröffentlicht, so die „Welt “.

„Täuschungsabsicht“: Weber kritisiert Voigt

Weber wirft Voigt „Täuschungsabsicht“ vor. Der „Plagiatsjäger“ behauptet, Voigt habe Primärquellen zitiert, obwohl er nur Sekundärquellen genutzt habe. Die Zeitung zitiert Weber: „Voigt erwecke den ‚Eindruck einer intensiven Literaturarbeit‘, habe aber nur abgeschrieben.“

Voigt lehrt an der Quadriga Hochschule Berlin und ist seit 2009 Mitglied des Thüringer Landtags. Er hat die Vorwürfe über die CDU Thüringen zurückgewiesen. Die TU Chemnitz verweist auf das laufende Prüfverfahren.

Die CDU Thüringen äußert sich kritisch zu den Vorwürfen. Laut Generalsekretär Christian Herrgott gehe es darum, Voigt zu verleumden. „Es geht ganz offensichtlich darum, ihn zu verleumden“, so Herrgott.

Experten uneinig

Die CDU Thüringen verwies zudem auf die Einschätzung des Journalisten Jochen Zenthöfer, der die Doktorarbeit von Voigt ebenfalls untersucht hatte. Laut Zenthöfer verstößt die Arbeit nicht gegen die „gute wissenschaftliche Praxis“. Zenthöfer betonte jedoch, dass er seine Untersuchung eigenständig und ohne Auftraggeber durchgeführt habe.

cba

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andrea77482  07.09.2024, 00:00
@anTTraXX

Richtig dass Zenthöfer der CDU angehören soll, ist auch für mich bislang nicht bekannt. Und stimmt das überhaupt?? Ich weiss es nicht. Keine Ahnung.

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