Mario Voigt hat Doktorarbeit plagiiert, hat das Folgen für den CDU Spitzenkandidat?
46 Stellen, mehr als bei Guttenberg.
Übrigens ist Mario Voigt auch Hochschullehrer.
Hallo bergsteiger4207,
wenn Ihr Aussagen postet, die sehr kontrovers aufgefasst werden können – gerade im Bereich Politik/Gesellschaftsdiskurs – achtet bitte darauf, den Kontext zu erläutern, in dem die jeweilige Aussage gefallen ist. Postet zudem bitte möglichst das gesamte Zitat und keine gekürzte/geschärfte Version. Eine Quellenangabe ist selbstverständlich auch immer gut. :-)
So kann auf sachlicher Grundlage eine Diskussion stattfinden, die alle bereichert.
Danke Euch & viele Grüße
4 Antworten
In dem Fall läuft aktuell eine Prüfung durch die TU-Chemnitz:
Thüringer Allgemeine: Doktorarbeit TU Chemnitz prüft Plagiatsvorwürfe gegen Voigt
16.08.2024, 10:30 Uhr
Chemnitz/Erfurt. Vor 17 Jahren hat Thüringens CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt seine Doktorarbeit bei der TU Chemnitz eingereicht. Nun wird ihm vorgeworfen, plagiiert zu haben. Die Uni prüft den Fall.
Die Technische Universität Chemnitz prüft die Plagiatsvorwürfe gegen Thüringens CDU-Spitzenkandidaten Mario Voigt. Es werde der an der Uni definierte Prozess „Verfahren bei Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten“ in Gang gesetzt, teilte die Hochschule auf Anfrage mit. Zum zeitlichen Verlauf der Prüfung könne man keine Auskunft geben.
Indes weist die CDU Thüringen die Vorwürfe zurück, ihr Parteivorsitzender und Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Mario Voigt, habe in seiner Doktorarbeit plagiiert. Voigt habe seine Promotion nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, teilte Generalsekretär Christian Herrgott auf Anfrage mit. Er verwies auch darauf, dass eine frühere Prüfung der Dissertation von 2008 über US-Präsidentschaftswahlkämpfe keine Hinweise auf Verstöße gegen die Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis gefunden habe.
Voigt will Ministerpräsident werden
In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt und Voigt will als Ministerpräsident in die Staatskanzlei einziehen. Mit seiner CDU steht der 47-Jährige in jüngeren Umfragen mit Werten zwischen 21 und 23 Prozent auf dem zweiten Platz – hinter der AfD, die bei um die 30 Prozent liegt.
Herrgott sieht in der Veröffentlichung der Vorwürfe gegen Voigt so kurz vor der Wahl keinen Zufall: „Es erstaunt uns keineswegs, dass wenige Tage vor der wichtigsten Wahl in der Geschichte des Freistaats Thüringen derartige bereits in der Vergangenheit entkräftete Vorwürfe gegen Mario Voigt lanciert werden. Es geht ganz offensichtlich darum, ihn zu verleumden“, sagte er.
Zuvor hatte der als Plagiatsjäger bekannte österreichische Kommunikationswissenschaftler Stefan Weber die TU Chemnitz via E-Mail darüber informiert, dass er in Voigts Dissertation 46 Plagiate gefunden habe. Die TU Chemnitz hat sich bislang nicht dazu geäußert.
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Daher ist erstmal dieses Prüfverfahren abzuwarten was die TU-Chemnitz sagt. Paralell läuft ja auch noch dieses Wahlfälschungsverfahren in Sachsen. Und wenn da die Staatsanwaltschaft zu dem Schluss kommen sollte und die Wahlkommission dass die Wahl ungültig ist, müsste Voigt zurücktreten und es gäbe Neuwahlen.
Sollte die TU-Chemnitz zu dem Schluss kommen dass der Doktortitel zu entziehen ist, müsste Voigt ebenfalls zurücktreten und es gäbe Neuwahlen.
Es ist also gehüpft wie gesprungen weil Voigt eh nur für kurze Zeit im Amt sein wird.
Wahrscheinlich eher nicht, denn Mario Voigt ist in Thüringen die einzige Rettung vor der AfD. Da wird schon mal über so ein Plagiat hinweggesehen, wenn es einem höheren Zweck dient.
Das Problem ist auch, dass sich Voigt wegen der deutlich stärkeren AfD eh schon in einer wackligen Position befindet und die Koalitionsoptionen alle sehr schwierig sind. Würde man jetzt auch noch den CDU-Spitzenkandidaten austauschen, dann würde das das politische Beben stark verstärken.
Genau denn wir wissen das mögliche Koalitionspartner nur mit Plagiatoren zusammenarbeiten möchten. Es ist wichtig das jemand der bei seiner Dokorarbeit betrogen hat Ministerpräsident wird.
Er ist sicherlich die beste Person um Thüringen zu repräsentieren oder?
Verstehe die Diskussion nicht. Es ist doch Demokratie in Deutschland, naja, sollte es ja jedenfalls sein. Es wird gewählt, und mit dem Ergebnis muss man auch leben, wenn es einem nicht gefällt. Wem das nicht gefällt wird die Wahlen ganz klar abschaffen müssen und somit eine Diktatur befürworten.... Ansonsten akzeptiert man die Wahlen ohne Wenn und Aber. Ganz einfach.
Doch, er müsste in dem Fall genauso zurücktreten und es gäbe Neuwahlen.
Des Weiteren soll Voigt, so der Vorwurf, "absatzweise auf neun Seiten der Buchfassung seiner Dissertation das Online-Lexikon Wikipedia plagiiert (haben), "ohne jede Nennung im Literaturverzeichnis oder im Fließtext".
Die Vorwürfe wurden erst heute in den Raum gestellt. Die Universität hatte noch nichtmal Zeit, eine Prüfungskommission überhaupt zusammen zu stellen. Voigt hat schon 2x solche Vorwürfe erfolgreich abgewehrt.
Diese Vorwürfe kommen zu spät, die Wahl ist vorbei.
Nein die Vorwürfe kommen nicht zu spät und das Prüfverfahren läuft bereits.
Des Weiteren soll Voigt, so der Vorwurf, "absatzweise auf neun Seiten der Buchfassung seiner Dissertation das Online-Lexikon Wikipedia plagiiert (haben), "ohne jede Nennung im Literaturverzeichnis oder im Fließtext".
Nein dann hätte man ja einen moralischen Kompass.
Der Plagiatsprüfer Zenthöfer der anfangs keine Plagiate gefunden hat, hat jetzt auch Plagiate gefunden.
Richtig, allerdings sagt er beim Focus dass er eigenständig- ohne beauftragt gewesen zu sein - geprüft habe.
Focus: Neue Vorwürfe wegen Doktorarbeit„Plagiatsjäger“ Weber legt gegen Thüringens CDU-Chef Voigt nach
Samstag, 31.08.2024, 09:37
Der Plagiatsprüfer Stefan Weber erhebt erneut Vorwürfe gegen Mario Voigt, den CDU-Spitzenkandidaten in Thüringen. Trotz vorheriger Zurückweisungen durch die CDU bringt Weber die Anschuldigungen direkt vor der Wahl erneut zur Sprache.
Der Plagiatsprüfer Stefan Weber hat zum zweiten Mal Vorwürfe gegen den Thüringer CDU-Chef Mario Voigt erhoben. Voigt soll Inhalte in seiner Doktorarbeit abgeschrieben haben. Das berichtete die „ Welt “. Die Technische Universität (TU) Chemnitz hatte zuletzt ein Prüfverfahren eingeleitet.
In einer Mitteilung an die Universität am 14. August nannte Weber knapp 50 Fundstellen in Voigts Doktorarbeit mit dem Thema „Der amerikanische Präsidentschaftswahlkampf. George W. Bush gegen John F. Kerry“. Nun hat er diese Liste auf 140 Stellen erweitert. Zudem identifizierte er 60 Stellen in fünf Artikeln Voigts. Viele dieser Artikel wurden von der Konrad-Adenauer-Stiftung veröffentlicht, so die „Welt “.
„Täuschungsabsicht“: Weber kritisiert VoigtWeber wirft Voigt „Täuschungsabsicht“ vor. Der „Plagiatsjäger“ behauptet, Voigt habe Primärquellen zitiert, obwohl er nur Sekundärquellen genutzt habe. Die Zeitung zitiert Weber: „Voigt erwecke den ‚Eindruck einer intensiven Literaturarbeit‘, habe aber nur abgeschrieben.“
Voigt lehrt an der Quadriga Hochschule Berlin und ist seit 2009 Mitglied des Thüringer Landtags. Er hat die Vorwürfe über die CDU Thüringen zurückgewiesen. Die TU Chemnitz verweist auf das laufende Prüfverfahren.
Die CDU Thüringen äußert sich kritisch zu den Vorwürfen. Laut Generalsekretär Christian Herrgott gehe es darum, Voigt zu verleumden. „Es geht ganz offensichtlich darum, ihn zu verleumden“, so Herrgott.
Experten uneinigDie CDU Thüringen verwies zudem auf die Einschätzung des Journalisten Jochen Zenthöfer, der die Doktorarbeit von Voigt ebenfalls untersucht hatte. Laut Zenthöfer verstößt die Arbeit nicht gegen die „gute wissenschaftliche Praxis“. Zenthöfer betonte jedoch, dass er seine Untersuchung eigenständig und ohne Auftraggeber durchgeführt habe.
cba
Und bei Guttenberg - der damals ebenfalls zurücktreten musste - waren es 23 Textpassagen die plaggiiert waren:
Siehe Auszug 1
Die Plagiatsaffäre Guttenberg bzw. Guttenberg-Affäre handelte von Plagiaten in der rechtswissenschaftlichen Dissertation des früheren deutschen Bundesverteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg. Die Plagiate wurden ab Februar 2011 öffentlich diskutiert und führten innerhalb von zwei Wochen zum Verlust seines Doktorgrades und zu seinem Rücktritt.
Eine Kommission der Universität Bayreuth, an deren juristischer Fakultät zu Guttenberg promoviert wurde, stellte im Mai 2011 wegen Art und Umfang der Plagiate einen Täuschungsvorsatz Guttenbergs fest. Die Staatsanwaltschaft in Hof erkannte bei 23 Textpassagen strafrechtlich relevante Urheberrechtsverletzungen. Im November 2011 stellte sie das Ermittlungsverfahren gegen eine Zahlungsauflage von 20.000 Euro ein, zu zahlen an eine gemeinnützige Organisation.
Siehe Auszug 2:
Am 23. Februar 2011 gab Bormann bekannt, dass die Universität nun Guttenberg den Doktorgrad aberkenne. Er habe entgegen der Promotionsordnung seiner Universität[48] die benutzte Literatur und sonstige Hilfsquellen nicht vollständig angegeben, wörtlich oder nahezu wörtlich dem Schrifttum entnommene Stellen nicht kenntlich gemacht und dies selbst eingeräumt. Die Promotionskommission habe einstimmig festgestellt, dass er damit seine wissenschaftlichen Pflichten und die Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens „in erheblichem Umfang“ verletzt habe. Aufgrund von § 48 Verwaltungsverfahrensgesetz könne und müsse ihm der Doktorgrad auch ohne Nachweis einer möglichen Täuschungsabsicht entzogen werden. Das Bayerische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst als Rechtsaufsichtsbehörde der Universität habe dieses Verfahren geprüft und als juristisch „wasserdicht“ bestätigt. Dass Guttenberg die Plagiate eingeräumt habe, habe die Rechtslage vereinfacht. Das bereits eingeleitete Verfahren der Kommission „Selbstkontrolle in der Wissenschaft“ bleibe davon unberührt.[49] Diese sollte ohne Fristvorgabe die zentrale Frage weiter prüfen, ob Guttenberg mit den nachgewiesenen Plagiaten in seiner Dissertation die Promotionskommission vorsätzlich getäuscht hat.[50] Dies kann strafbare Urheberrechtsverletzungen einschließen.[51]
Der Bayreuther Staatsrechtler Oliver Lepsius, Nachfolger auf dem Lehrstuhl von Guttenbergs Doktorvater Häberle, erklärte am 25. Februar 2011: „Wir sind einem Betrüger aufgesessen. Es ist eine Dreistigkeit ohnegleichen, wie er honorige Personen der Universität hintergangen hat.“ Lepsius konstatierte beim Minister „Realitätsverlust“. Die „politische Dimension des Skandals“ liege darin, dass Guttenberg „planmäßig und systematisch Plagiate“ kompiliert habe und dann behaupte, „nicht zu wissen, was er tut“.[52]
@ bergsteiger4207
Siehe noch ein weiterer Auszug aus Wikipedia zum Fall Guttenberg:
Veröffentlichung des Prüfungsberichts
Am 6. Mai 2011 gab die Kommission als Ergebnis ihrer dreimonatigen Untersuchung bekannt: Guttenberg habe „die Standards guter wissenschaftlicher Praxis evident grob verletzt und hierbei vorsätzlich getäuscht“. Er habe fremde Texte über die ganze Arbeit verteilt eingebaut, die Originaltexte umformuliert, den Satzbau umgestellt, Synonyme verwendet und Einzelheiten ausgelassen, um den Nachweis der Plagiate zu erschweren. Dies setze ein „bewusstes Vorgehen“ voraus, mit dem er sich immer wieder die Autorschaft für fremde Texte angemaßt habe. Guttenbergs Erklärung, er habe versehentlich Textpassagen aus von ihm gehaltenen Vorträgen und Reden übernommen, von denen er nicht mehr gewusst habe, dass es eigentlich Zitate gewesen seien, wurde durch die bewussten Veränderungen und Umstellungen widerlegt. Die Prüfer seiner Doktorarbeit trügen keine Mitverantwortung für sein Fehlverhalten, allerdings hätten sie die Bestnote ausführlicher begründen müssen.[136][137]
Am 11. Mai 2011 veröffentlichte die Kommission ihren vollständigen Abschlussbericht. Darin erläuterte sie zunächst ihre Aufgabe und Rechtsgrundlagen (Teil I), dann ihr Vorgehen (II): Sie habe Guttenberg am 17. und 28. Februar sowie am 7. April schriftlich zur Stellungnahme aufgefordert und ihm mehrmals ein direktes Gespräch angeboten. Man habe ihn gebeten, seine Arbeitsweise und das Zustandekommen bestimmter Plagiatsstellen bzw. die von ihm eingeräumten „gravierenden handwerklichen Fehler“ im Detail zu erklären. Denn dass eine lange Dissertationsdauer und Verlust an Übersicht von selbst dazu führe, sei nicht nachvollziehbar. Weder habe er dazu konkret Stellung genommen noch habe er das Gesprächsangebot wahrgenommen, sondern mit der Kommission nur über einen Referenten und seine Anwälte kommuniziert. Nach vier Treffen (16. Februar, 8. und 23. März und 7. April 2011) und Berücksichtigung der letzten Stellungnahme Guttenbergs vom 26. April habe man den Bericht erstellt. Allen Mitgliedern habe eine „Übersicht über Verstöße gegen die Zitierregeln in der Dissertation von Herrn zu Guttenberg“ aus veröffentlichten Plagiatfunden vorgelegen, die sie durch eigene Recherchen überprüft hätten. Dann führt der Bericht das Ergebnis aus (III): Die Arbeit bestehe objektiv zu etwa 65 Prozent aus Falschangaben, nämlich aus in allen Teilen enthaltenen Wortlaut- und Inhaltsplagiaten, mit denen Guttenberg fremde als eigene Leistungen ausgegeben und dies zu verschleiern versucht habe. Sein Täuschungsvorsatz lasse sich gemäß der geltenden Rechtsprechung aus objektiven Indizien herleiten und besonders an seinem Umgang mit den Gutachten des Bundestagsdienstes veranschaulichen. Dabei sei unerheblich, ob er diese zuvor für Vorträge als Abgeordneter genutzt habe: „…die Fülle der evidenten Fälle rechtfertigt für sich schon den Vorwurf des plagiatorischen Charakters der Schrift.“ Er habe „nicht von ihm stammende Texte in einem kaum vorstellbaren Ausmaß ‚in allen Einzelheiten einschließlich der Interpunktion‘ ohne Kennzeichnung der Autorenschaft anderer übernommen“.
Schon die Menge und Verteilung sowie die Übernahme der Gutachten nach jahrelangen Vorarbeiten schließe Bagatellverstöße oder zufällige Versehen aus; es sei auch nicht nachvollziehbar, dass er durch jene familiäre und berufliche Überbelastung, die er als Entschuldigung angeführt hatte, „derart in einen Zustand der Dauervergesslichkeit gerät, dass ihm die allerorten in seiner Arbeit nachweisbaren Falschangaben vollständig aus dem Bewusstsein geraten“. Vielmehr zeige diese Erklärung, dass Guttenberg seine eingestandene Überforderung vorsätzlich missachtet und „Sorgfaltswidrigkeit zum bewussten Arbeitsstil“ erhoben habe. – Häberle treffe keine Mitverantwortung, da er ebenso getäuscht worden sei (IV). Er hätte aber die Gutachten anfordern können, auf die Guttenberg im Literaturverzeichnis hingewiesen hatte. Die Bestnote für die Arbeit sei kaum nachvollziehbar. Der Bericht empfiehlt der Universität (VI), von allen Promovierenden ein Ehrenwort zu verlangen, ihre Betreuung zu verbessern und Plagiatssoftware einzusetzen.[138][139][140]
@ bergsteiger4207
Daher musste Guttenberg schon für weniger Plagiate gehen und bei ihm war eine höherer Prozentanteil der Arbeit betroffen.
Jo etwas besseres als einen Plagiator hat die CDU eben nicht. Spricht mal wieder bände für diese partei.