Leben nach dem Tod wissenschaftlich ausschließbar?

12 Antworten

Lässt sich dennoch bereits jetzt ausschließen, dass eine Reinkarnation unmöglich ist?

Beweise für Nichtexistenz sind unmöglich und Phänomene, die sich jenseits der Naturwissenschaft abspielen, gehören gar nicht zum Bereich der Naturwissenschaft. Insofern leider nein, sicher ausgeschlossen ist nichts.

Aber es ist extrem unwahrscheinlich, dass es eine Seele gibt, dass sie unabhängig vom Körper existieren kann, dass es Reinkarnation gibt. All das sind eigentlich völlig veraltete Glaubensvorstellungen, die keinerlei Sinn ergeben.

Bedenke: Beweisen muss der, der die Behauptung für ein Phänomen aufstellt. Die Nichtexistenz kann man nicht sicher beweisen und muss man auch nicht.

Es gibt (bedauerliche) Fälle von Hirnverletzungen, die zu einer starken Persönlichkeitsänderungen der Person geführt haben. Es wurden auch schon die Bildung von multiplen Persönlickeitsstörungen im Zug einer Hirnverletzung beschrieben, z.B. hier.

Diese Veränderung des Wesens der Person wie z.B. auch Veränderungen der Persönlichkeit bei durch organischen Veränderungen im Hirn bei Demenzerkrankungen legt doch die Vermutung schon sehr, sehr nahe, um nicht zu sagen, beweist, dass unsere Persönlichkeit, unser Wesen, unsere Seele (wenn du den Begriff verwenden willst), einen organischen Ursprung hat.

Beim Tod eines Menschen ist es aber eben auch mit dem Gehirn vorbei.

So unschön die Vorstellung sein mag, sehe ich nicht, was da nach dem Tod überleben soll.
Wie stellst du dir das denn vor? (Da du deine Frage im Bereich Wissenschaft postest, gehe ich davon aus, dass du an handfesten Dingen interessiert bist, nicht an religiösem Mumpitz.)


Dokkalfar 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 16:14

Ja genau, mir geht es nicht um religiösen Mumpitz, sondern eher so Thesen wie Nietzsches ewige Wiederkunft, aber auch generell um die Möglichkeit, dass sich wie auch immer die Materie, die zunächst von den Würmern im Grab aufgezehrt wird, sich irgendwann wieder exakt gleich zusammensetzt.

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Daoga  04.09.2024, 16:19
@Dokkalfar

Das mit der Materie ist höchst unwahrscheinlich, denn insbesondere Wasser ist fast unverwüstlich und im Lauf von Milliarden Jahren durch unzählige Lebewesen durchgelaufen, das Wasser in Dir heute könnte mal in einem Brachiosaurus im Blut gewesen sein oder in einem Urmenschen. Da läuft nix mit gleicher Zusammensetzung, denn welche der unzähligen früheren Formen sollen die Atome einnehmen, was soll z. B. einen Menschen wichtiger machen als einen anderen oder irgendein Tier?

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JensR77  04.09.2024, 16:24
@Dokkalfar

Ach, der Beitrag von Nietzsches ewiger Wiederkunft war von dir? Den habe ich vorhin gesehen und darauf schon geantwortet.

Ich denke nicht, dass das kombinatorische Argument, das Nietzsche zu machen scheint, Reinkarnation in irgendeiner Weise stützt, denn selbst wenn er recht hätte und es z.B. meinen oder deinen Körper in genau der Zusammensetzung noch einmal geben würde (vergessen wir einmal wie gigantisch viele Kombinationen es für ein so großes Objekt gibt, wenn man es auf atomarer Ebene betrachtet), so wäre das doch trotzdem keine Reinkarnation. Denn dafür wäre doch eine Konstanz der Identität notwendig, meinst du nicht auch?

Rein materiell gesehen, "leben" wir natürlich insofern weiter als dass die Grundbausteine unseres Körpers, Moleküle bzw. Atome auf der Erde weiterbestehen. Aber das ist ja nicht das, was man landläufig als Leben nach dem Tod meint.
Wir haben ja bestimmt auch viele Atome in unserem Körper, die zuvor schon Teil der Körper früherer Lebewesen waren.
ETA: Ich sehe gerade, dass Daoga schon genau diesen Punkt gebracht hat, während ich meine Antwort getippt habe.

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Ein Leben nach dem Tod setzt voraus dass es Dimensionen gibt von denen wir nichts wissen. Was ist eine Dimension? Du kennst ja deine 4 Wände, einen Raum und dieser Raum ist breit, tief und hoch. Das sind drei Dimensionen die in komplett verschiedene Richtungen zeigen. Egal wie breit ein Raum wird, er wird dadurch niemals höher. Und egal wie hoch ein Raum wird, er wird dadurch niemals tiefer. Mehr als drei solche unabhängigen Dimensionen kennen wir in unserem Alltag nicht.

Gäbe es eine vierte Dimension die wir nicht sehen oder anders wahrnehmen können dann könnte man den Raum also in einer vierten Dimension vergrößern ohne dass die anderen Dimensionen davon beeinflusst würden.

Alles was auf der Welt existiert hätte damit automatich 4 Dimensionen. Auch wir. Wenn wir aber sterben wissen wir zu 100% dass alles was in den von uns sichtbaren 3 Dimensionen existiert stirbt / verschwindet.

Gäbe es eine vierte Dimension könnte das was von uns in dieser Dimension existiert weiterexistieren ohne dass wir es merken würden. Das kennt man umgangssprachlich als Geist.

Stell dir mal einen 3D Würfel vor. Dieser Würfel wirft einen 2D Schatten auf den Boden. Ein 4D Würfel würde einen 3D Schatten werfen. Also eine dunkle würfelförmige Wolke mitten im Raum. Diese Wolke ist in dem Würfel drin solange er in allen 4 Dimensionen existiert. Verschwindet der Würfel aus den uns bekannten 3, dann würde ein Schatten übrig bleiben den die vierte Dimension wirft.

Das muss jetzt allerdings kein echter Schatten sein weil wir ja nicht von einer Sonne reden die ihn wirft. Der Schatten könnte ein Feld sein oder irgendwas anderes nachweisbares. Bis heute haben wird absolut nichts nachweisbares gefunden. Es wäre meiner Meinung nach unmöglich dass etwas nur in einer Dimension lebt. Also ein Geist in der vierten Dimension hätte irgendeine Verbindung zu dem Rest. Genauso wie es keine 1D oder 2D Dinge gibt. Auch ein Blatt Papier hat immer drei Dimensionen egal wie flach es ist. Unterm Mikroskop hat es immer eine Dicke.

Jetzt gibt es im All aber unbekannte Phänomene wie zB. dunkle Materie. Es gibt Materie im Universum die wir nicht sehen können. Sie hat aber Gravitation. Also eine Verbindung zu unserer Welt. Das könnte zB. eine Erklärung sein. Jedes Lebewesen das stirbt wird zu dunkler Materie und fliegt ins All. Und die Gravitation ist so schwach dass wir sie nicht messen können.

Wenn das so wäre, hieße das aber nicht dass du automatisch auch Kontrolle über deinen Geist hättest. Vielleicht vergisst du alle deine Erinnerungen (die 3D in deinem Hirn gespeichtert sind, was dann ja weg ist) und schließt dich einem größeren Ganzen an das bereits im Universum existiert. Du wirst eins mit dem Kosmos. Genauso könnte neues Leben einen Happen dunkle Materie aus dem Kosmos einfangen und als inneren Geist nutzen.

Komplette Spekulation natürlich. Punkt ist wir haben die Natur noch nicht weit genug verstanden und es gibt noch genug Spielraum für solche Dinge. Bedeutet letztendlich dass niemand das Recht hat jemanden wegen seines Glaubens zu diskrimieren. Es ist nicht "verrückt".


Dokkalfar 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 17:32

Danke. Beim allerletzten Satz kann ich dir allerdings nicht zustimmen. Selbst wenn die Möglichkeit zur Existenz von Göttern besteht, so könnte man eben nicht wissen, um welchen Gott es sich handelt u. was er von uns will. Da ist es also durchaus bekloppt, sich einem religiösen Regelwerk zu unterwerfen, von dem man nicht wissen kann, ob es gilt oder ein Gott vielleicht sogar das komplette Gegenteil verlangt. In jedem Fall schadet man sich u. falls man es anderen überstülpen will auch denen im Hier u. Jetzt damit, wenn man unnötig Kopftücher trägt oder bestimmte Sachen nicht isst etc.

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Bujin  04.09.2024, 18:54
@Dokkalfar

Jede Religion wird freiwillig ausgeübt. Wenn es nicht so ist dann ist das Problem nicht der Glaube sondern der Zwang eines Anderen. Jeder darf essen und tragen was er möchte solange man keine Rechte Anderer verletzt.

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Die Wissenschaft ist keine Kehrmaschine, die allen möglichen Unrat auffegt um ihn dann zu beseitigen, heißt zu widerlegen.

Wenn eine Macht unser Universum mit seinen Gesetzen geschaffen hat und sich auf der anderen Seite die Freiheit nimmt, die Gesetze immer man wieder zu brechen, dann folgt daraus völlige Beliebigkeit.

Das etwas nicht widerlegbar ist, ist völlig irrelevant. Du kannst auch keinen Planeten ausschließen, auf denen Playmobilfiguren die Macht haben.

Befaß Dich mal mit den Reinkarnationsforschern und lies deren Bücher: Ian Stevenson, Dieter Hassler und Joanne Klink, die haben einige Forschung zum Thema betrieben, vor allem mit kleinen Kindern, die interessante Dinge aus fremden, früheren Leben erzählt haben, die sie eigentlich gar nicht wissen konnten.

Die mir bekannte Theorie der Reinkarnation geht so, daß jedes Lebewesen auch ein energetisches Konstrukt ist, denn alle Zellen eines Körpers laufen elektrisch, und diese elektrischen Ladungen prägen sich in der sogenannten Akasha-Chronik, (ein esoterisches Konzept - eine Art riesiges Energiefeld, feinstoffliches Anhängsel des Erdmagnetfelds) als Muster ein und bleiben auch dann dort, wenn der biologische Körper stirbt und vergeht. Diese Muster empfinden sich dann selber weiterhin als Lebewesen, nur halt in anderer, energetischer Form, und können sich aus diesem energetischen Zustand auch wieder "herunterladen" in einen gerade frisch heranwachsenden Körper, wenn sie zurück in die materielle Welt wollen. Der wissenschaftliche Nachweis dieser energetischen Formen samt Akasha-Chronik steht aber noch aus.