Physikfrage zu Teilchen, Materie u. Bewegung?

3 Antworten

Das Universum kann es noch nicht ewig geben, da sonst schon längst der "Hitzetod" (die gesamte Energie des Universums wäre gleichmäßig in Form von thermischer Enegie auf die gesamte Materie des Universums verteilt, sodass keine Energie mehr genutzt werden könnte um Arbeit zu verrichten) welcher zur Folge hätte, dass Leben nicht möglich wäre. Folglich kann das Universum nicht ewig existieren.

Wissenschaftlicher schätzen übrigens, dass das Universum ca. 15 Mio. Jahre alt ist.


Dokkalfar 
Beitragsersteller
 31.08.2024, 22:41

Mir geht es nicht ums Universum, das Universum ist ja seinerseits durch etwas Anderes verursacht. U. um dieses große Ganze geht es mir bzw. einzelne Teilchen, die schon immer existiert haben, auch vor dem Universum.

Und ich weiß, an der Stelle heißt es immer, vor dem Universum kann es nichts gegeben haben, weil die Zeit erst mit dem Universum entstand. Aber da das Universum eine Ursache hat u. diese wiederum ebenfalls eine Ursache, kann die Zeit, die ja Ausdruck/Erscheinungsform von Bewegung/Kausalität ist, nicht erst mit dem Universum begonnen haben.

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MasterFlopsMama  31.08.2024, 22:31

Das Universum existiert seit 15 Mrd. Jahre 😂

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Beide Antworten sind offensichtlich falsch. Denn beide Antworten sind ja gar keine Antworten. Die Frage ist: "Wie kann es sein, dass es ein Universum gibt und nicht nichts?"

Die Behauptung, da sei ein Gott, der das Universum geschaffen hat, verschiebt ja nur die Frage. Neu lautet sie dann: "Wie kann es sein, dass es einen Gott gibt?"

Die Behauptung, einzelne Teilchen hätten schon immer existiert, führt auf die Frage: "Weshalb denn? Weshalb gerade solche Teilchen und nicht ganz andere?"

Die Antwort muss so sein, dass überhaupt keine weitere Frage möglich ist. Das heisst, du darfst überhaupt nichts willkürlich voraussetzen und musst dann zeigen, dass sich das Universum zwingend ergibt und dass es zumindest aus einer Perspektive genau so aussieht, wie es aussieht. Nur so eine Antwort ist wirklich befriedigend.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium und Hobby

Dokkalfar 
Beitragsersteller
 31.08.2024, 22:03

Danke. Ich hatte auch lange so gedacht, bis ich mich einmal gefragt habe: Wer sagt, dass es nicht schon immer etwas gab? Bzw. führt nicht gerade die Unzerstörbarkeit von Materie (Materie lässt sich ja nur umwandeln oder zerstückeln, aber nicht vernichten) zwingend dazu, dass sie schon immer existent gewesen sein muss? Also was du mit Notwendigkeit meinst?

Ich weiß, nach der selben Logik müsste auch ein Gott möglich sein.

Aber es ist einfach etwas anderes zu sagen, es gibt ewig existente solche u. solche Teilchen als einen Gott oder eine durchs All fliegende Teekanne.

Vielleicht kannst du darauf noch eingehen, ich will auf keinen Fall behaupten, es besser zu wissen als du, dazu weiß ich zu wenig. Würde das nur gerne verstehen.

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diderot2019  31.08.2024, 22:08
@Dokkalfar

Du hast eine vollkommen falsche Vorstellung von Raum und Zeit. Wenn du erklären willst, weshalb es ein Universum gibt, musst du auch erklären, woher Raum und Zeit kommen. Die Zeit ist mit dem Universum entstanden. Der Raum auch. Das ergibt sich auch sehr schön aus der allgemeinen Relativitätstheorie. Und das wird auch durch die Urknalltheorie so beschrieben. Den Urknall können wir ja auch beobachten, wenn wir sehr weit in die Ferne schauen. Vielleicht hilft dir das hier:

https://fragen-raetsel-mysterien.ch/urknall-und-kosmologische-modelle/

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Dokkalfar 
Beitragsersteller
 31.08.2024, 22:13
@diderot2019

Das ist tatsächlich etwas, das ich nicht verstehe.
Zeit ist ja der Ausdruck von Bewegung bzw. die Erscheinungsform/Ablauf von Kausalität.

Und wenn gesagt wird, Zeit ist mit dem Universum entstanden, verstehe ich das insofern nicht, weil ja das Universum durch etwas verursacht wurde u. diese Ursache ebenfalls eine Ursache hat usw. Also muss die Zeit doch vor das Universum zurückreichen?

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diderot2019  31.08.2024, 22:18
@Dokkalfar

Ich denke, das Universum als Ganzes ist Nichts. Aber wenn man das Nichts aus unterschiedlichen Perspektiven beschreibt, sieht es aus, als wäre da etwas. Das ist eine bemerkenswerte Erkenntnis der Quantentheorie: Wenn man ein System, das null Information enthält, in zwei Teilsysteme teilt, enthält jedes der Teilsysteme Information. So ähnlich denke ich, ist das beim Universum. Es scheint nur für uns so, als wäre da etwas, weil wir nur einen Teil des Universums sehen. Hätten wir Zugang zum ganzen Universum, so würden wir sagen, da sei gar nichts.

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Also ich bin Chemiker, kein Physiker. Aber soweit ich da in der Materie bin, gibt es in der Physik keine Unendlichkeiten bzw. Ewigkeiten (die gibt es nur in der Mathematik). Somit kann nichts schon immer existiert haben.


Dokkalfar 
Beitragsersteller
 31.08.2024, 21:51

Danke für die Antwort. Soweit ich weiß (wie gesagt, weiß so gut wie nichts) lässt sich Materie nicht zerstören, nur zersplittern oder umwandeln. Also ist sie doch dann ewig existent?

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JenerDerBleibt  31.08.2024, 21:58
@Dokkalfar

Materie und Energie sind Äquivalent. Und soweit wir das bisher wissen, gab es am Anfang nur Energie. Zurückrechnen können wir ja auch nur bis zu einem Bruchteil einer Sekunde nach dem Urknall. Was davor war können wir schlicht nicht wissen und werden es vermutlich nie.

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diderot2019  31.08.2024, 22:02
@Dokkalfar

Alle Materie ist aus Licht entstanden und zerfällt irgendwann wieder in Licht. Wenn sich das Universum ausdehnt, nimmt die Energie im Universum ab, bis am Ende nichts bleibt. Die Energie ist nur lokal erhalten. Für das Universum als Ganzes stimmt das nicht.

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Dokkalfar 
Beitragsersteller
 31.08.2024, 22:07
@diderot2019

Danke, dann habe ich noch eine letzte Frage dazu, wenn du mir die beantworten kannst, hast du mir tatsächlich sehr weitergeholfen, weil es für mich tatsächlich entscheidend ist:
Wenn ein Wassertropfen ins Meer mündet, scheint der Wassertropfen im Großen u. Ganzen irreversibel aufgegangen zu sein. Jedoch weiß man, dass der Wassertropfen aus solchen u. solchen Teilchen bzw. Molekülen besteht, die weiterhin im Ozean vorhanden sind

Ist es so, dass wenn die Materie zu Licht zerfällt, die Materie wirklich komplett weg ist bzw. entindividualisiert wird, oder bleiben nicht doch wieder Teilchen enthalten oder findet nicht doch wieder bloß eine reversible Umwandlung statt?

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diderot2019  31.08.2024, 22:13
@Dokkalfar

Licht besteht zwar aus Photonen. Aber wenn die Wellenlänge sehr lang ist, spricht man besser von einem Feld. Und dieses Feld verdünnt sich eben immer mehr, wenn sich das Universum ausdehnt. Bis am Ende gar nichts mehr bleibt.

Wenn du das besser verstehen willst, solltest du populärwissenschaftliche Bücher von grossen Physikern lesen. Hier findest du einige schöne kurz vorgestellt:

https://fragen-raetsel-mysterien.ch/category/buecher/#Buecher_Kosmologie

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JenerDerBleibt  31.08.2024, 22:16
@Dokkalfar

Subatomare Teilchen sind sowieso ununterscheidbar und auch keine winzigen Kugeln wie man sich das vielleicht vorstellt. Die Umwandlung von Energie in Materie und umgekehrt ist ein Prozess, den man nicht so wirklich anschaulich darstellen kann. Vielleicht noch am ehesten vergleichbar mit einer Figur aus Eis, die schmilzt. Natürlich kann man das entstandene Wasser wieder einfrieren, aber die ursprüngliche Information (also die Form der Figur) geht verloren.

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Dokkalfar 
Beitragsersteller
 31.08.2024, 22:16
@diderot2019

Danke, also das heißt, wenn sich das Universum hinreichend ausgedehnt hat, verschwinden manche Photonen tatsächlich, also sie werden nicht bloß zersplittert oder umgewandelt, sondern sind irreversibel weg?

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diderot2019  31.08.2024, 22:22
@Dokkalfar

Die Photonen sind nicht zählbar. Das ist auch so ein Grundsatz der Quantentheorie: Wie viele Teilchen da sind, ist vom Beobachter abhängig. Wenn der eine Beobachter ein absolutes Vakuum sieht, sieht ein beschleunigt dazu bewegter Beobachter reale Teilchen. Je nach Beobachter musst du die Sache also unterschiedlich beschreiben.

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