Ein EEG misst "Hirnströme" also ja, da ist "Strom" drin. Allerdings ist der elektrische Strom im Hirn nicht mit dem zu vergleichen der aus der Steckdose fließt.
Du kennst vielleicht den Begriff "Stromkreis". Du schließt den Stromkreis und es fließt ein Strom der zB. eine Lampe zum Leuchten bringt. So funktioniert das im Hirn nicht. Deine Arme & Muskeln brauchen keinen konstanten Stromfluss!
Man kann es eher mit Blitzen vergleichen. Eine Wolke lädt sich auf und wenn die Spannung hoch genug ist feuert sie einen Blitz zum Boden der die Spannung wieder ausgleicht. So funktionieren Neuronen im Hirn auch - vereinfach gesagt.
Und jedesmal wenn ein Neuron "feuert" kann es ein anderes Neuron triggern. Also es feuern immer mehrere Neuronen hintereinander. Das Ganze breitet sich wie ein Blitz wurzelförmig durchs Hirn aus.
Werden jetzt zB. Neuronen getriggert die deine Arme bewegen können, dann bewegen sich deine Arme. Das wiederum funktioniert weil Nervenbahnen dein Gehirn mit dem Rest deines Körpers verbinden.
Stell dir das Gehirn als großen Lappen vor den man zusammenknüllt damit er ins Hirn passt. Es sind also keine "Würmer" auch wenn es von Außen so aussieht, sondern eben ein flaches Gebilde das um einen Kern zusammengeknüllt ist. Wenn man das Gehirn entfernt kann man es auf einem Tisch flach ausbreiten. An der Unterseite dieses Lappen sind nun unter Anderem die Nervenbahnen befestigt die sich durch die Wirbelsäule im ganzen Körper verteilen.
Der Strom der dabei durch deinen Köper fließt bringt zwar deine Arme dazu sich zu bewegen, die eigentliche Energie dafür aber kommt aus den Muskeln selbst. Das ist der Hauptunterschied zu dem Strom den du von zu Hause kennst.
Ungefähr so als hätten deine Arme und Beine ihre eigenen Batterien und der Strom wird nur gebraucht um den Schalter zu betätigen. Der Strom ist also extrem klein. Aufgeladen werden die Batterien durch das Blut und die Nährstoffe die darin gebunden sind. Also Sauerstoff und Zucker - vereinfacht gesagt.
Noch wichtig zu wissen wäre die Rolle der Wirbelsäule bzw. des Rückenmarks. Viele denken es wäre vergleichbar mit einem Kabel. Das ist es aber nicht! Wäre es "nur" ein Kabel könnte man es relativ einfach reparieren. Im Rückenmark selber steckt aber auch eine gewisse Intelligenz.
Also zB. wenn du Bewegungen ausführst die du ständig ausführen musst wie das Laufen, dann muss nicht jedesmal das Hirn feuern damit du nicht stolperst. Laufen funktioniert fast ohne Hirn aus dem Rückenmark heraus. Natürlich muss dein Hirn trotzdem noch kontrollieren wohin du läufst aber es muss nicht jeden kleinen Muskel koordinieren.
Deslhab müssen Patienten die ein Rückenmarks Trauma hatten / haben, das Laufen neu erlernen. Es ist eben nicht im Hirn gespeichert. Du könntest niemals Laufen wenn du darüber nachdenken müsstest wie du deine Beine und Füße bewegst. Eine Querschnittslämung kann man also nicht heilen indem man eine kaputte Stelle überbrückt - leider. Allerdings könnte man einen Mikrochip entwickeln der genauso lernfähig ist wie das Rückenmark und ihn an die richtige Stelle einsetzen. Das wird aktuell erforscht.
Unser normales Rückenmark-Training findet im Kindesalter statt. Anfangs sind die Bewegungen komplett zufällig und Babies haben zB. keine Ahnung dass sie Arme und Beine haben. Erst mit der Zeit lernt das Hirn dass wenn es bestimmte Neuronen feuert sich die Arme bewegen. Die genauen Bewegungabläufe werden dann durch Übung im Rückenmark gespeichert.
Ich finde es hilfreich zu wissen dass man neue Bewegungen nie einfach so beherrscht. Man muss sein Rückenmark immer trainieren bis es automatisch funktioneirt. Bestes Beispiel für mich ist das Fahrradfahren auf einem Rad. Ich hab fast ein Jahr gebraucht. Eine unheimlich komplizierte Bewegung des ganzen Körpers und plötzlich geht es vollautomatisch ohne nachzudenken. Genauso geht das mit allen anderen Bewegungen. Am Anfang erscheint es unmöglich und mit der Zeit, zack boom, das Rückemmark übernimmt die Kontrolle. Plötzlich kann man über ein Seil balancieren und gleichzeitig Jonglieren. Ein echtes Wunder der Natur!