Infiniter Regress als Kreis möglich (Universum bzw. Welt)?
Sind folgende Schlüsse richtig?
Von nichts kommt nichts. Also muss es schon immer Materie gegeben haben. Weil sie ewig existiert, gibt es keine erste Ursache f. ihre Existenz bzw. die Existenz der Welt, sie ist einfach ewig.
Weil es offenbar Bewegung zwischen den Teilchen gibt, muss es die Bewegung auch schon immer gegeben haben, denn starre Teilchen könnten sich nicht auf einmal einfach so zu bewegen begonnen haben.
Wenn es ewige Bewegung gibt, gibt es einen infiniten Regress an Kausalität.
So weit, so richtig?
Falls ja:
Kann diese Kausalität auch ein ewig bestehender Kreislauf sein, der durch nichts verursacht wurde, weil seine Teilchen schon immer existieren u. schon immer in Bewegung sind?
Oder kann dieser infinite Regress nur ein ewig expandierender Weg sein? Falls ja, bitte erklären, warum ein Kreislauf ausgeschlossen ist.
Wichtig: Mit Kreislauf meine ich einen "echten" Kreislauf. Also in der Natur verdunstet ja bspw. Wasser zu Wolken u. regnet dann wieder auf die Erde herab. Aber der Regen geht an anderen Stellen auf die Erde ein als dort, wo die Tropfen aufgesogen wurden. Also mit Kreislauf bezogen auf meine Metafrage meine ich, dass die Teilchen u. alle Bedingungen etc. einen Kreis bilden.
1 Antwort
Von nichts kommt nichts
das ist eine unbewiesene Prämisse. Möglicherwise ist diese Prämisse auch gar nicht beweisbar. Elementaarteilchenpaare können z.B. nach unseren bisherigen Erkenntnissen durchaus aus dem Nichts entstehen. Ob da aber wirklich "nichts" ist, oder doch "etwas", ist nicht geklärt. Es hängt auch von der Betrachtungsweise ab, ob man z.B. die Nullpunktsenergie als "etwas" ansieht, oder ob man sie als Effekt der Enstehung von Teilchenpaaren postuliert. Aber wie gesagt, es ist durchaus möglich, dass man die Prämisse "von nichts kommt nichts" überhaupt nicht klären kann.
Ja. Es ist die einzige logische Schlussfolgerung.
Der Kreis ist übrigens eine statische Darstellung eines dynamisch-zyklischen Prozesses. Du kannst ihn besser abstrahieren als Helixsegment. Der Kreis hat nämlich einen dynamischen Verlauf und Anfang - Ende. Dadurch bekommt er drei Freiheitsgrade und wächst mit dem Verlauf in die Höhe. Das berücksichtigt die Geometrie von heute nicht. Dadurch dass sich der Kreis fortpflanzen kann, wird er dann zu einer unendlichen Helix. Natürlich ist das ein Abstraktion. Aber sie erklärt den infiniten Regress des Zyklus durch Fortpflanzung und Erneuerung von Energie in einem zyklischen Prozess, der einen Verlauf hat und Anfang und Ende hat, sich jedoch dadurch fortpflanzen kann. Der Anfang hat immer eine vorläufige Ursache, genau wie die Kausalität. Es gibt keinen Erstbeweger, keine erste Ursache, weil Energie die Fähigkeit zur Selbsterhaltung und Erneuerung besitzt. Der Zyklus ist nur ein abstraktes Konzept um das verstehen zu können. Es vermittelt Logik und Sinn des ewigen dynamischen Prozesses. Ich freue mich dass du darauf gekommen bist. Du näherst dich dem Geheimnis des Kreises.
MfG.
Das Gegenteil kann nicht bewiesen werden, stimmt. Aber ist eine ewige Existenz von etwas nicht die einzig logische u. damit zwingend wahre Option?
U. ob man etwas zu nichts oder etwas erklärt, ändert ja nichts daran, dass es offenkundig real da u. damit objektiv etwas ist. Also gibt es keinen Ursprung aus nichts. Oder?