Hund zieht extrem an der Leine?
Wir haben einen 7 monate alten Hund der 30 Kilo wiegt.
seitdem wir ihn haben, wurde wert auf die leinenführigkeit gelegt. Wir haben ihn nie die zerrerei durchgehen lassen. Haben durch die welpenschule auch viele gute tipps bekommen.
zuerst haben wir es mit stehenbleiben probiert, dann richtungswechsel und zum schluss mit körpersprache und abblocken.
es hat als ihr jünger bzw kleiner war ganz wunderbar funktioniert und wir könnten ihn auch problemlos mit in die stadt nehmen. Jetzt ist er 7 monate alt und zerrt mich so durch den laden oder durch die stadt das ich ihn kaum noch halten kann. Er ist überall bloß gedanklich nicht bei mir. Ich weiss einfach nicht mehr weiter.
wir hatten ein Probetraining bei einer Hundeschule für ein Einzeltraining wo sie meinte das man den Hund körperlich zeigen soll das es nicht okay ist (sie hat ihn am fell gepackt) DAVON HALTE ICH NICHTS!!!! es muss doch andere Möglichkeiten geben?!
5 Antworten
Leinenführigkeit hat meiner Meinung nach etwas mit Vertrauen zu tun.
Das ist jetzt nicht unbedingt etwas was man mit ein paar "Kommandos" umsetzen kann.
Ein Junghund der extrem an der Leine zieht, hat ein Problem mit seinem Besitzer und der Umwelt. Aufregung in Verbindung mit Unsicherheit und einem "Nicht Vertrauen" auf den Besitzer führt oft dazu dass die Hunde meinen sie müssen jetzt irgendwie diese ganzen Situationen bewältigen und dann zerren sie an der Leine um sich frei bewegen zu können. Eine Leine verhindert ja sowohl Aggression als auch Flucht und schickt den Hund in eine Art "Hilflosigkeit".
es verwundert auch nicht dass der Hund als Welpe noch nicht so schlimm war. Jetzt wird er langsam immer erwachsener und wenn sein Besitzer in den Augen des Hunds keine "Führungsqualität" hat wird das auch immer schlimmer werden. Da kannst du noch so "tolle Tips" umsetzen wie Stehenbleiben oder mit Wasser bespritzen - das macht Dich in den Augen des Hundes nicht kompetenter - im Gegenteil.
Man müsste mal sehen wie ihr sonst so im Alltag miteinander umgeht - wie Eure Beziehung ist etc.
Ein Hund der seinen Menschen quasi als "Leittier" akzeptiert - der wird sich freiwillig anschliessen - und anschliessen bedeutet nicht voraus rennen und an der Leine zerren.
Meist merkt man selbst aber nicht was schief läuft. Ein guter Trainer der sich mit der Kommunikation und dem Verhalten von Hunden auseinander setzt und auskennt - der könnte sich das mal anschauen. Ein Außenstehender sieht oft sofort die Ursache.
Ich hab bei ihm das gefühl, dass sobald wir draussen sind alles viel interessanter ist. Seine nase ist auf dem Boden und er zieht voran. Bei dem „kennenlern Training“ in der Hundeschule, meinte die Trainerin das ihn die aussenwelt derart ablenkt, dass er vergisst das jemand am anderen ende der leine ist.
wir werden uns nochmal einen anderen rat einholen.
Also ich bin in einer Hundeschule und wir benutzen o2 Flaschen und dafür gibt es auch eine Haltetasche. Wenn der Hund zieht oder nicht bei der Sache ist einfach dem Hund Wasser ins Gesicht spritzen und wenn er dann immer noch nicht reagiert einfach wieder mit der Flasche abspritzen. Irgendwann versteht er Aha wenn ich nicht höre kommt das Wasser. Und irgendwann reagiert er auch nur noch auf das knistern der Flasche oder dem anschauen der Flasche.
!!!und es ist EGAL wenn der Hund WASSER MAG weil das Wasser erschreckt den Hund nähmlich nur!!!
Genau, mit Schreckreizen arbeiten.
Wenn er in dem Moment ein Kind anschaut und das Spritzen damit verknüpft, mag er danach womöglich keine Kinder mehr.
Solche Tipps können ganz schnell in die Hose gehen…
Man muss dass ja nicht zwingend anwenden nur weil ich das sag es war ja nur ein tipp
Man muss solche Tipps aber auch nicht verbreiten. Es gibt Leute, die machen das nach.
Marker aufbauen, 3 m Leine dran und immer kurz vor dem Leinenende markern. Innerhalb dieser 3 m darf der Hund sich um Dich herum bewegen. Bis das Training fruchtet den Hund nicht mit in Läden oder ähnliches nehmen.
Im Hinterkopf behalten, Unsicherheit oder Ängstlichkeit erschweren das Training und sind zwingend von einer Fachperson behandlungsbedürftig. Ein Trainer aber, der verbale, taktile oder körpersprachliche Bedrohung/Bestrafung einsetzt, ist keine Fachperson, egal wie lange diese Person schon Hunde drangsaliert.
Auch grosse Erregung in Form von Freude ist Erregung und sollte zumindest bei den Trainingseinheiten erst einmal vermieden werden. Dreht der Hund wegen eines Leckerchens durch, solche Kandidaten gibt es auch, dann wird schnödes Trockenfutter genutzt, notfalls eine Tabelle in hierarchischer Reihenfolge anlegen, das was der Hund am liebsten mah, steht in diesem Fall ganz unten.
Die Trainingsanforderung sollte schrittweise erhöht werden, d. h. erst wird da trainiert wo der Hund die wenigste Ablenkung erfährt, klappt es da super, dann wird die Anforderung erhöht.
Hundeschule und dann üben, üben, üben. Fangt drinnen an, wenn sich der Hund drinnen nicht auf Dich fokussieren kann, kann er das draußen auch nicht, das kannst Du nicht erwarten.
Und dann heißt es durchhalten, Dein Hund ist mitten in der Pubertät.
es ist einfach frustierend, weil es vorher wunderbar funktioniert hat. Man kann ihn niegendwo mehr mithin nehmen
Willkommen in der Pubertät Deines Hundes. Da muss jeder Hundehalter durch, bei manchen mehr, bei manchen etwas weniger. Du darfst nicht vergessen, dass da gerade hormonell unglaublich viel in Deinem Hund passiert, was vorher nicht da war, das kann einen Hund mental ganz schön ins Chaos stürzen.
Also auf gar keinen Fall gewaltsam versuchen!!!
ich empfehle Hundeschulen von Martin Rütter. Sonst gerne auch mal in seinen Podcast „Tierisch menschlich“ reinhören, dort gibt er auch in ein paar Folgen gute Tipps
ja, man kann es sich auch einfach machen. Aber solche Methoden haben mit Erziehung nichts zu tun. Natürlich funktioniert das. wenn ich dir jedes Mal eine runterhaue wenn du irgendwas machst, was du nicht sollst, dann lässt es irgendwann auch bleiben. Aber ob wir dadurch gute Freunde werden?
Es ist so traurig, wie viele Menschen überhaupt keinerlei Ahnung haben und kein Verständnis für einen Hund. Und wie wenige Leute sich wirklich damit auseinandersetzen wie ein Hund tickt und was er braucht. Er soll nur funktionieren. Grässlich sowas. Und dass es auch noch "Hundeschulen" gibt die solche Methoden benutzen - da fragt man sich schon, wer hier eigentlich was lernen muss.
Aber es ist natürlich anstrengender, sich mit dem Wesen eines Hundes auseinander zu setzen. Man will schnelle Erfolge und arbeitet mit Einschüchterung, Erschrecken oder irgendwelchen Hilfsmitteln.
Wenn du das mit einem Kind machen würdest dann würden sie dich einsperren. Aber mit einem Hund kann man ja alles machen, was man will. Und wenn sich der Hund dann irgendwann mal wehrt gegen solche Behandlung, dann ist der Hund schuld.
Wer sowas macht, hat in meinen Augen keinen Hund verdient.