Ab wann beißt ein Hund mit voller Absicht zu?
Hallo!
Wir haben seit 3 Tagen einen Yorkshire Welpen, der nun 12 Wochen alt ist.
Da er noch winzig ist, kommt er nirgends von selbst hoch und wird daher oft getragen. Treppen, aufs Sofa etc.
Auf dem Arm ist er der liebste Hund, gerade bei der Trennung seines bisherigen Zuhauses wurde uns gesagt, wir sollen ihn kuscheln kuscheln kuscheln. Er kuschelt also verdammt gerne und ist sehr lieb.
Heute dann nach dem Autofahren sitzt der Hund noch auf dem Beifahrersitz - ganz lieb - meine Freundin setzt sich auf den Fahrersitz, als ich ausstieg und mir die Jacke anzog, als der Kleine statt an ihrer Hand zu schnüffeln knurrt und sofort ohne Vorwarnung zubeißt.
Das ist ein Verhalten, was mich wirklich verwundert, denn der Hund ist erst 12 Wochen alt, sah in dem Moment aber aus wie ein ganz erwachsener mit jahrelang schlechter Erfahrung.
Ich konnte ihn nicht korrigieren, da ich mir ja die Jacke anzog, der Biss tat zwar wegen der Minizähnchen nicht weh, aber wir wissen ja alle, dass ein Babyhund mal groß sein wird.
Sollte ich den Hund jetzt wie einen Erwachsenen behandeln, oder war dieser sehr absichtlich ausgeführte Biss dennoch babyhafte Unbedarftheit? Ich habe noch nie erlebt, dass ein so junger Hund mit einer solchen Entschlossenheit beißen wollte, normalerweise ist er nämlich echt lieb, was wir die letzten 3 Tage berichten können.
Mein Plan wäre jetzt, das zu üben solange seine Zähnchen noch nicht weh tun und ihn wie einen erwachsenen Hund zu behandeln, also ohne Welpenbonus. Schlechte Laune ist keine Entschuldigung dafür, aber denkt ihr, das könnte vielleicht ein Ausrutscher gewesen sein, dass er selbst es gar nicht so ernst gemeint hat und es einfach nur sehr dramatisch rüberkam? Oder kann man sagen: Ja, ab diesem Alter ist das durchaus total ernst gemeint, er weiß 100% was er da tut. ?
5 Antworten
Ich glaube, du hast hier einen völlig falschen Denkansatz.
Dein Hund macht gerade die Karriere der meisten kleinen Hunde. Sie werden ständig auf den Arm gerissen und geknuddelt, obwohl sie das gar nicht wollen. Ihre Beschwichtigungsignale werden alle übersehen oder falsch gedeutet. Irgendwann - wenn das alles nichts nützt - beißen die Hunde zu und dann haben sie gelernt, dass DAS funktioniert. Schade, dass das bei deinem Hund schon so früh passiert ist.
Du musst besser darauf achten, was der Hund dir signalisiert. Beim kleinen Hund werden Beschwichtigungsignale wie zum Beispiel über die Schnauze lecken. Kopf wegdrehen etc meistens übersehen.
Natürlich kannst du mit dem Hund knuddeln, wenn er das will. Aber trage ihn nicht ständig herum und nimm ihn auch nicht ohne Vorwarnung einfach hoch. Lass ihn die Welt auf seinen eigenen vier Beinen erkunden, ermuntere ihn etwas zu tun und zwinge ihn nicht einfach dazu.
in deinem aktuellen Fall denke ich eher, dass sich der Hund bedroht fühlte. Du bist ausgestiegen und eine ihm nicht vertraute Person hat sich womöglich noch ohne ihn anzusprechen, einfach neben ihm gesetzt. Im Auto auf engem Raum kann er nicht weg. Er kann also nicht flüchten daher hat er sich für den Angriff entschieden wahrscheinlich mehr aus Verzweiflung als wirklich aus Aggression. Ein Zwölf Wochen, alter Hund. Ist nicht aggressiv.
Also, prinzipiell war es dein Fehler. Dafür brauchst du nicht den Hund verantwortlich machen.
Er hat auch nicht ohne Vorwarnung gebissen. Er hat schon beschwichtigt, das wurde nicht gesehen dann hat er geknurrt -hat auch nichts genützt - und dann zugebissen. Völlig logischer Ablauf.
Du musst darauf achten, dass solche Situationen möglichst nicht mehr vorkommen. Und eben viel viel besser auf die Körpersprache achten.
Das meinte ich auch nicht. Klar kannst du den Hund die Treppen tragen. Die Frage ist halt wie man die Hunde hoch nimmt. Ich kenne so viele Leute die packen sie dann einfach ohne Vorwarnung von oben. Wenn du den Hund hoch nehmen willst, dann geh in die Hocke Lock ihn auf den Schoß und steh zusammen mit dem Hund langsam auf. Rede mit dem Hund und mach sowas niemals wortlos. Das ist für so einen kleinen Hund schrecklich, wenn er von jetzt auf gleich auf Hochhaushöhe gehoben wird….
ich glaube die Situation im Auto war keine Absicht. Der Hund hat sich erschrocken. Normalerweise wäre er nach hinten weg gesprungen, das konnte er aber nicht. Also hat er aus Schreck reagiert und ist nach vorne gegangen. Das kann innerhalb von Sekunden gehen. Ich würde das nicht überbewerten.
Halt deine Freundin den Hund angesprochen, oder ist sie einfach so ins Auto? Hat sie ihm womöglich noch die Hand hingehalten?
Also der Hund möchte tatsächlich hoch. Er stellt sich auf zwei Beine und guckt mich an, bevor er sich mir dann entgegen streckt, wenn ich mich beuge. Früher hat er sein Geschäft gemacht und sich danach gleich hingestellt und gefiept, dass er auf den Arm will und fertig ist. Dann sind wir rein. Jetzt wo er nicht mehr so ängstlich ist, gehen wir zu Fuß erst zur Mülltonne, dann ums Haus und dann erst bei den Treppen kommt er auf den Arm, aber er weiß, wenn er Treppen sieht, macht er Männchen und lässt sich anheben, bevor man etwas sagt.
Die Freundin hat wohl die Hand hingehalten dass er schnuppern konnte, weil er ja so süß aussieht, wollte sie ihn mal streicheln, dazu kam sie aber nicht. Angesprochen hat sie ihn, er hat das mitgekriegt, als ich ausgestiegen bin und meine Jacke geschnappt habe. Wir haben dann vor dem Auto nen Moment gestanden und geredet, sie hat ihn gesehen, ist eingestiegen und sagte: "Ja du bist ja ein sü.... AUAAAA!!!!". Als ich dann hingeschaut habe, sah ich nur wie sie ihren Finger betrachtete, in den er reingebissen hat.
Das bestätigt nur meine Vermutung. Der Hund ist ängstlich. Du hast ihn gerade mal seit ein paar Tagen und er konnte nicht flüchten. Also hör auf, dir darüber, Gedanken zu machen, dass der Hund aggressiv sei. Du musst ihn einfach besser schützen, auch vor fremden Menschen und ihn nicht in so eine Situation bringen. Mach einfach einen Haken drunter und lerne etwas daraus. 😊
Ein Yorkie wird nie groß. Aber auch ein kleiner Hund darf geschunpfwn werden, wenner was geneines macht. Und ja Hunde kennen Emotion und das Konzept.
Nein! Mit Schimpfen erreicht man absolut garnichts. Und nein, Hunde können Bestrafung nicht mit ihrem Verhalten verbinden.
"wenn er etwas gemeines macht", dann liegt es immer am Umgang mit ihm und in erster Linie muss der Halter sein Tun hinterfragen und korrigieren. Und lernen Hundeverhalten richtig zu deuten
Ich meinte damit eher, dass er irgendwann selbständig aufs Sofa hüpft, weil die Gelenke dann stabil genug sind. Ein bisschen wächst er ja noch.
Du kannst den Hund wie einen erwachsenen Hund behandeln und der Hund braucht keinen Welpenbonus. Der Hund hat deiner Freundin in dem Moment eindeutig mitgeteilt, dass er nicht angefasst werden möchte. Weil das Knurren von Klein(st)hunden oft nicht ernst genommen wird ist er deutlicher geworden und hat geschnappt.
Behandel deinen Hund so als hättest du einen Hund der mal groß wird und den du als erwachsenen Hund nicht mehr ohne Probleme hochnehmen kannst.
Sinnvoll ist es dem Hund mitzuteilen, dass er jetzt hochgehoben wird, also immer das gleiche Wort sagen wenn du ihn hochnimmst. Außerdem den Hund nur hochheben wenn es unbedingt erforderlich ist, also nicht weil du jetzt kuscheln möchtest.
Ich lade meine Hunde zum kuscheln ein, indem ich sie rufe und immer mal wieder mit dem streicheln aufhöre. Wenn sie meine Hand anstubsen oder näher an mich ranrücken möchten sie weitergestreichelt werden. Sie können aber auch wegzugehen.
Hunde liegen auch einfach mal gern neben ihrem Menschen oder legen den Kopf auf den Oberschenken und möchten in dem Moment nicht immer gestreichelt werden.
Das habe ich mittlerweile schon mehrfahc erlebt, dass sein Geknurre nicht ernst genommen wird. Er ist trotzdem noch so süß dass manche Menschen das als drollig ansehen und nicht als ernst. Ich wusste ja dass er ein Herzensbrecher ist, aber dass SO viele Leute auf ihn abfahren, hätte ich nicht gedacht. Wenn ich unterwegs bin, bin ich mittlerweile dauernd mit Leuten am Reden, die mich allehand Dinge fragen. Die wichtigsten Termine sind aber vorbei, jetzt können wir erstmal ne Weile zuhause bleiben
Immer. Also wäre Beißen von Spielen oder Knabbern zu unterscheiden.
was meinst du "wie einen erwachsenen Hund" behandeln. Wie würde deine Konsequenz aussehen? Der Welpe zeigt mit dem Knurren seine Unsicherheit, knurren ist eine Vorwarnung und vor dem Knurren hat er beschwichtigt .Liegt oft an dem fehlerhaften Umgang mit einem so kleinen Hund. Oft genug erlebt, das sie einfach in die Höhe gerissen wurden um auf den Arm genommen zu werden. Das Grenzen im Bezug auf kuscheln und permanente Aufmerksamkeit den Welpen überfordern und durch Halter überschritten werden. So erzieht man sich unsichere kleine Hunde
Naja, uns wurde gesagt, dass viele dazu neigen ihren Hund zu überfordern, was das Körperliche betrifft. Und dass Treppensteigen z.B. sehr schädlich in dem Alter ist, weil die Bänder und Sehnen noch zu weich sind. Deswegen wird er eben noch hochgenommen, denn wie soll er sonst die Treppe hochkommen? Ich kann ja schlecht ein paar Monate an der Treppe warten, bis er sie dann steigen darf. Steht auch überall im Internet, dass sehr viele Halter gleich stundenlang mit ihren Welpen rausgehen und das für die Gelenke und Sehnen viel zu belastend ist.
Ich trage ihn jetzt aber nicht 24/7 in einer Tasche durch die Gegend. Er kann durchaus auch alleine laufen
Und was das Beißen betrifft - er hat in dem Moment geschnappt, als er geknurrt hat. Nicht erst ewig geknurrt und dann zugeschnappt. Ob er beschwichtigt hat habe ich nicht zu 100% gesehen, für mich sah er neugierig aus, aber ich habe definitiv ihr "Aua" im selben Moment gehört wie er dann knurrte. Da war meiner Meinung nach keine Vorwarnzeit. Also fragte ich: "War das gerade ein Knurren?", weil es eben aus heiterem Himmel kam und er das bei anderen Menschen noch nie gemacht hat.