Ist es naiv zu glauben, dass die AfD alles besser machen würde?

Ja, das ist naiv. Ich verstehe die Leute im Osten, die Angst haben und ernsthaft mit dem Gedanken spielen, auszuwandern, wenn die AfD noch mehr Stimmen bekäme und womöglich an die Macht käme.

Abgesehen davon, dass sie sich an Gesetze halten muss, müsste sie auch mit Koalitionspartnern (vermutlich CDU/CSU) Kompromisse eingehen. Keine Partei kann in Deutschland einfach tun und lassen, was ihr gefällt.

Zu den grenzwertigen AfD-Positionen im Bereich Asyl/Migration kommen ja noch ihre wirtschaftspolitischen Standpunkte dazu. Dass die AfD gerade auch in Ostdeutschland von vielen weniger gebildeten und sozial Schwächeren unterstützt wird, ist eigentlich totaler Irrsinn, denn in wirtschaftlichen Fragen ist die AfD eher eine FDP 2.0. Will heißen: von ihrer Politik würden vor allem jene profitieren, denen es heute schon sehr gut geht. Damit würde die soziale Schere noch schneller und noch stärker auseinanderklappen, was langfristig den sozialen Frieden im Land gefährden würde.

Der perfekte AfD-Wähler wäre eigentlich ein Unternehmer, der keine Ausländer mag.

Noch einmal; wer aus Hass handelt - der handelt nicht logisch und wer nicht mit Logik handelt - dessen Entscheidungen können nichts gutes sein.

Das ist es ja: Anprangern kann jeder. Aber wenn man dann selbst am Ruder ist, wird man sehen, dass man gegen die gleichen Wände läuft, gegen die die Vorgänger schon gelaufen sind.

Bei der AfD sehe ich noch nicht einmal Ansätze dafür, weil sie nirgends einmal in der Verantwortung waren, ihre Versprechen einzulösen.

Manchmal wünsche ich mir, dass sie soweit kommen, damit jeder Dorfdepp sehen kann, dass sie selbst auch nichts gebacken bekommen.

Schlimmer als jetzt geht's kaum, aber ob die AfD etwas ändern kann, ist zweifelhaft.