Meinung des Tages: Kann die europäische Flüchtlingskrise mit Aufnahmezentren in Nicht-EU-Ländern dauerhaft gelöst werden?
Das Thema Asyl hat sich innerhalb Europas inzwischen zu einem der politisch bedeutsamsten Themen überhaupt entwickelt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fordert eine deutliche Verschärfung des EU-Asylrechts und blickt dabei auch gespannt nach Albanien...
Asyl auf der Agenda Europas
Beim Treffen der 27 EU-Staatschefs in Brüssel soll es laut Kommissionspräsidentin von der Leyen vor allem um eines gehen: Eine massive Verschärfung und Homogenisierung des europäischen Umgangs mit dem Thema Asyl. Der von ihr entworfene Zehn-Punkte-Plan soll der EU dabei helfen, die Zahl der Flüchtlinge in Europa drastisch zu reduzieren und vor allem Menschen ohne Aussicht auf Asyl schneller und konsequenter abzuschieben.
Ein Mittel dafür könnten sogenante "return hubs", also Abschiebezentren außerhalb der EU sein. Italien startet indes ein Pilotprojekt in Albanien.
Italiens neues Asyl-Aufnahmezentrum
Ganz in der Nähe der albanischen Küste, im Hafen von Shengjin, findet sich Italiens Prestige-Projekt: Das neue Asyl-Aufnahmezentrum. Das auf albanischem Grund stehende, exterritoriale italienische Gebiet, wird von albanischem Personal bewacht und von italienischen Behörden geführt.
Der von Blechzaun umschlossene Komplex besteht aus mehreren doppelstöckigen Wohncontainern, die bis zu 3.000 Asylsuchende beherbergen können. Hier soll künftig innerhalb von vier Wochen über Asylanträge und Bleibeperspektiven von Geflüchteten entschieden werden. Inmitten der Anlage finden sich zudem Abschiebezentren sowie Gefängnisplätze für potentielle Straftäter.
Ausschließlich bei positivem Bescheid, soll es Asylsuchenden danach möglich sein, nach Italien einzureisen. Frauen und Kinder werden nicht in den Einrichtungen einquartiert, sondern weiterhin nach Italien gebracht.
Das italienische Modell als Königsweg?
Ursula von der Leyen bezeichnet das italienische Modell als "innovativen Weg zur Bekämpfung illegaler Migration". Der italienische Botschafter in Albanien, Fabrizio Bucci, verweist darauf, dass im Aufnahmezentrum außerhalb der EU allerdings strikt nach EU-Gesetzen und Regeln gehandelt werden würde. Weiterhin verwies er auf den Umstand, dass das exterritoriale Asylzentrum vollständig von Italien gebaut und finanziert worden sei.
Albanien erhält von Italien hierfür eine jährliche Aufwandsentschädigung von 16 Millionen Euro.
Unsere Fragen an Euch:
- Denkt Ihr, dass solche Aufnahmezentren außerhalb der EU das Flüchtlingsproblem in Europa dauerhaft eindämmen können?
- Begibt sich die EU durch derartige Einrichtungen in zu große Abhängigkeit von Nicht-EU-Staaten?
- Denkt Ihr, dass es bei abgelegenen Zentren außerhalb der EU ggf. auch häufiger zu Menschenrechtsverletzungen kommen könnte?
- Findet Ihr es (menschlich) vertretbar, dass Frauen und Kinder dort nicht untergebracht und so z.B. Familien vorübergehend getrennt werden?
Wir freuen uns auf Eure Meinungen.
Viele Grüße
Euer gutefrage Team
187 Stimmen
64 Antworten
Flüchtlingskrisen bekämpfen heißt: Missstände in den Krisenländern bekämpfen.
Die sogenannte erste Welt, also die Industriestaaten, müssen die Fluchtursachen vermindern oder ganz streichen. Durch Verbesserung der Land- und Wasserwirtschaft (vor allem auch in Eigenregie), Verbesserung der sonstigen Wirtschaft, Schulbildung, Energieversorgung (wo auch eine Möglichkeit zur weltweiten CO2-Reduzierung besteht, die wirksamer ist als unsere kläglichen Bemühungen) usw.
Das würde auch die Ursachen der Bürgerkriege vermeiden helfen, was wiederum für mehr Stabilität dort sorgt.
Aber offenbar haben wir Industrienationen mehr Interesse an unseren eigenen Pfründen und unserem Komfort, die wir ja bei den obengenannten Maßnahmen teilweise verlieren würden.
Das ist sicher oft ein Problem, aber das lässt sich auch regeln. Derzeit wird den Potentaten dort ja regelrecht der Hintern geküsst, damit wir billig an Ressourcen kommen oder unseren Müll dort abladen dürfen.
Verschwindet alles bei der korrupten staatsführung
Immer noch das kleinere Übel! Stell' Dir nur vor, die wären sich alle einig, auf was für wertvollen Bodenschätzen die sitzen, die wir unbedingt benötigen: Wir könnten ob der Rohstoffpreise unseren Standard nicht mehr halten - also werden einige wenige gut geschmiert und der Rest außen herum in Instabilität gehalten... ;(((
Genau dieser Meinung war ich vor 10 Jahren und vielleicht auch noch vor 5 Jahren.
Aber die Welt dreht sich weiter und die Verhältnisse ändern sich gravierend.
Wenn die westlichen Länder sich anstrengen würden und im Prinzip mehr oder weniger selbstlos in allen Ländern, aus denen Menschen aufgrund der schlechten Verhältnisse die Flucht nach Europa oder USA antreten, die Verhältnisse verbessern würden. Investitionen, Entwicklungshilfe und was noch alles so denkbar wäre, könnte man tatsächlich was bewegen.
Aber da ist einerseits China, dass sich die Einflusssphäre sichern will und Russland, das Unruhe(n) stiften und befördern will. Diese Länder suchen sich gezielt die Leute in den Ländern aus, die dort die Macht haben oder erlangen können, um mit viel Geld z. B. Infrastruktur aufzubauen (China) oder mit Waffen, militärischen Beratern und Armeen Kriege und Konflikte zu befeuern. Die Mächtigen in diesen Ländern, die so unterstützt werden, pfeifen auf das Geld aus dem Westen, womit sie evtl. auch zur Verhaltensänderung oder zum Abtreten bewegt werden sollen. Sie nehmen das Geld gerne an, pfeifen aber nach der Pfeife, die für sie noch schöner klingt, nämlich China und/oder Russland.
Der Einfluss des Westens wird drastisch abnehmen und die Fluchtursachen eher zu.
Flüchtlingskrisen bekämpfen heißt: Missstände in den Krisenländern bekämpfen.
Hast du mal über deinen Satz nachgedacht?
Es gibt 200 Länder. Für viele wurde seit Jahrzehnten Entwicklunggshife ohne den geringsten Erfolg geleistet. Inzwischen ist man der Meinung, dass die Länder es aus eigener Initiative schaffen müssen. Hilfe führt nur zu noch mehr Korruption.
Und auch wenn man mit Erfolg helfen könnte, eine Verbesserung würde Jahrezehnte dauern.
Absolut richtig. Und sicher auf lange Sicht wirkungsvoller als Milliarden in Flüchtlingsabwehr oder -versorgung zu stecken.
Die Gründe sind vielfältig und sicher nicht nur wegen Verfolgung, Missernten und so. Auch die Aussicht auf ein besseres Leben ist oft darunter.
Und ja, die Entwicklungshilfe ist wenig erfolgreich, wenn auch nicht völlig unnütz. Aber wie gesagt: so lange wir Reichen mit der Armut der Anderen Gechäfte machen können und wollen, werden wir wohl weiter Flüchtlinge haben, und in Zukunft eher mehr.
Hab ich oben schon zu geschrieben. Das Mästen liegt auch an uns.
Ich behaupte ja nicht, dass das immer klappen kann, insbesondere, wenn sich die Industriestaaten nicht einig sind.
Wir brauchen da keine Milliarden reinstecken. Wir müssen den Staaten nur erlauben sich selbst zu entwickeln. Das Ausbeuten dieser Länder und deren Bodenschätze muss aufhören. Sonst gibt es keine Gerechtigkeit.
Flüchtlingskrisen bekämpfen heißt: Missstände in den Krisenländern bekämpfen.
Was schlägst du denn vor? Missstände gibt es auch in Afganistan, wo Frauen vollverkleidet rum laufen müssen und zwangsverheiratet werden, sie in Armut leben müssen...
Lies einfach meine Kommentare. Ich habe ja nicht behauptet, dass ich das lösen könnte und dass es immer klappen kann.
Immer wieder witzig. Zwar sollen wir uns einerseits nicht als Weltpolizei aufspielen, aber natürlich sollen wir unsere Steuergelder dazu aufbringen, um Länder aufzubauen, die durch korrupte und oft extremistische "Staatsmänner" geführt und wieder zerstört werden.
Dir mag es entfallen sein, aber Armut und/oder Perspektivlosigkeit sind keine Gründe bei denen Asyl gewährt werden darf! Wenn dies also die Flüchtlinge dazu animiert nach Europa zu flüchten, sind solche Zentren doch genau die richtige Maßnahme, denn ihr Bleiberecht ist abzulehnen.
Ansonsten steht es dir natürlich frei, gerne dein Einkommen größtenteils zur Finanzierung von Weltverbesserungsprojekten in entsprechenden Ländern zu nutzen, sofern du dann immer noch deinen Lebensunterhalt frei bestreiten kannst. Warum dies aber aus dem Staatshaushalt finanziert werden sollte, erschließt sich mir nicht ganz.
Dass die Flüchtlingsströme bei immer stärkeren Auswirkungen des Klimawandels auch ohne Asylgrund zunehmen werden, ist ziemlich sicher. Und wird dann auch erhebliche Kosten verursachen, vom Entfallen günstiger Rohstofflieferungen und Abnahme unserer Produkte auch mal abgesehen, was uns sicher auch viel kosten wird. Auch die Bekämpfung der Flüchtlingsströme wird richtige Geld kosten.
So wird es vielleicht doch sinnvoll sein, die Fluchtursachen und damit auch den Klimawandel zu bekämpfen, natürlich auch mit Steuergeldern.
Dass die Flüchtlingsströme bei immer stärkeren Auswirkungen des Klimawandels auch ohne Asylgrund zunehmen werden, ist ziemlich sicher.
Ja, aber das ändert nichts daran, dass es kein Asylgrund ist. Wir können nicht jeden aufnehmen. Im Gegenteil, den Großteil müssen wir ablehnen! Asyl war auch nie zur dauerhaften Aufnahme gedacht, sondern nur als temporäre Maßnahme um Menschen Obdach zu geben, wenn sie politisch verfolgt werden, basierend auf den Erfahrungen von Nazideutschland.
So wird es vielleicht doch sinnvoll sein, die Fluchtursachen und damit auch den Klimawandel zu bekämpfen, natürlich auch mit Steuergeldern.
Der Klimawandel ist bereits im vollen Gange. Und auch wenn wir natürlich dafür sorgen sollten, dass wir Technologien entwickeln, die die Auswirkungen verringern und vielleicht sogar wieder teilweise rückgängig machen:
Wie genau hilft es uns den Klimawandel zu verlangsamen, wenn wir in die Länder der Flüchtlinge unsere Steuergelder schicken? Genau, gar nicht! Denn das Geld wird mit Sicherheit nicht dafür eingesetzt!
Wir sollten der Asyldebatte nicht mit Naivität begegnen. Denn die Erfahrung hat uns gezeigt, dass sich eben viele doch nicht benehmen können und die Leidtragenden sind oft die jüngeren Generationen. Daher driftet die Jugend auch immer weiter nach rechts.
Bevor wir uns um die Probleme der anderen kümmern, sollten wir erstmal unsere eigenen Probleme in den Griff bekommen. Die Menschen verlieren das Vertrauen in die Demokratie, die Wirtschaft geht den Bach runter, die Inflation war auf einem Höhepunkt, wir haben viel zu viele Technologien verschlafen und liegen jetzt 30 Jahre in der Entwicklung zurück, wir haben uns zu abhängig gemacht von autokratischen Staaten, usw.
Ja, ich bin definitiv dafür zu haben, dass wir unsere Energieerzeugung auf erneuerbare Energien ausrichten und auch die Forschung in dem Bereich vorantreiben (Kernfusion, Verbesserung von bestehenden Technologien, insbesondere bei der Speicherung, usw.).
Es hilft dabei nicht, wenn wir dabei 3stellige Milliardenbeträge für die Unterbringung von Asylbewerbern aufbringen müssen, nur um sie danach abzulehnen, sie dann aber mit Hilfe linksextremistischer Anwälte die Abschiebung um Jahre hinauszögern und während der ganzen Zeit die Hand aufhalten.
Stell dir doch mal die Frage, warum so viele der Flüchtlinge nach Deutschland und Schweden wollen ... Hier sollten wir ansetzen. Die Reize abschaffen! Und das Geld was wir einsparen dann in die Wirtschaft pumpen, die uns technologisch wieder auf Vordermann bringen.
Das hilft dem Klima und unserer Wirtschaft. Asylbewerber aufnehmen hilft dabei weniger!
Ich rede nicht von Asylgründen sondern von Massenflucht in noch nicht vorstellbaren Ausmaßen. Und natürlich will ich auch nicht einfach Steuergelder an die Regeierungschefs abgeben lassen, sondern eben - wie auch immer - in die Bekäpfung der Fluchtursachen stecken lassen. Keine einfache Aufgabe, vor allem, wenn / weil sich die Indsutriestaaten wohl nicht so schnell einig werden.
Ich rede nicht von Asylgründen sondern von Massenflucht in noch nicht vorstellbaren Ausmaßen.
Die lässt sich ohnehin nicht verhindern, besonders dann nicht, wenn uns kein Geld zur Verfügung steht um uns klimafreundlicher auszurichten. Aber auch diese Fluchtbewegung bietet keine Grundlage für Asyl. Das muss man direkt klarmachen. Dann sparen sich vermutlich auch viele den Weg, wenn sie direkt wieder an den Grenzen abgewiesen werden.
in die Bekäpfung der Fluchtursachen stecken lassen.
Und wieder diese Naivität. Ich fragte doch bereits, wieso die Flüchtlinge allen voran nach Deutschland und Schweden woll(t)en? Und warum Schweden und Dänemark auf einmal deutlich weniger Flüchtlinge haben, nach dem sie ein paar Gesetze für ihre Sozialsysteme verabschiedet haben.
Genau, der Reiz liegt für viele in den Sozialsystemen. Du willst die Fluchtursachen abschaffen? Dann schaff die Reize ab! Aber da unser Verfassungsgericht hier nicht mitspielen wird, sollten wir direkt verhindern, dass sie überhaupt erst über die Grenzen kommen, dabei aber natürlich trotzdem Chancen für legitime Asylgesuche schaffen. Beides erreicht man mit solchen Aufnahmezentren.
Keine einfache Aufgabe, vor allem, wenn / weil sich die Indsutriestaaten wohl nicht so schnell einig werden.
Auch immer witzig, den Industriestaaten die Schuld zu geben. Was schafft die meiste Klimaverschmutzung? Der Mensch, alleine durch seine Existenz. Und wer hat die mit Abstand höchsten Geburtenraten, obwohl sie selbst kaum wissen, wie sie über die Runden kommen sollen? Jap, genau ...!
Naiv ist, dass Aufnahmezentren alles richten. Aber ok. Ich sehe, dass wir nicht einig sind. Lassen wir es einfach.
Naiv ist, dass Aufnahmezentren alles richten.
Behauptet niemand, aber trotzdem deutlich besser, als unkontrollierte Migration. Wobei sie beim Asylgesuch auch direkt abchecken sollten, ob die Personen bereit sind sich zu integrieren, zumindest aber unsere Art zu leben respektieren und sich an unsere Gesetze halten.
Ich rede nicht von Asylgründen sondern von Massenflucht in noch nicht vorstellbaren Ausmaßen.
Einfach noch ein klein wenig warten bis die große Flucht einsetzt und die wandernden Heerscharen liebevoll gen Nordosten weiterleiten: da werden riesige Areale an ex-Permafrostböden kultivierbar... ;)))
beim Asylgesuch auch direkt abchecken sollten, ob die Personen bereit sind sich zu integrieren
Gewissensprüfung mit fundiertem Psychogramm in weniger als 30 min?!? Sicher... ;)))
Gewissensprüfung mit fundiertem Psychogramm in weniger als 30 min?!?
Ich brauche kein psychologisches Gutachten mit tiefgreifendem IQ Test um grundlegend abschätzen zu können, ob mein Gegenüber eher mehr oder weniger intelligent und gebildet ist.
Also ja, 30 Minuten reichen grundsätzlich aus, um abschätzen zu können, ob er unserer Kultur und Lebensweise respektieren und sich in dieser halbwegs zurecht finden wird. Auch ob er eher daran interessiert ist sich ein Leben hier aufzubauen mit beruflichen Träumen etc., oder ob er eher den Sozialstaat ausnutzen möchte.
Ja genau. Einfache Lösungen sind die besten. Scheiß auf Gesetze. Typischer AfD-Sprech. Mies und weltfremd.
ich kann Ihnen bestätigen und was viele im Moment auch besprechen und die Mittäterschaft und unter vollem Vorsätzlichen Handels, das Hr. Lauterbach und das RKI, die Situation und Gefahr während Corona und die Firmenschliessungen schlimmer gemacht haben als Nötig und durch die Impfungen von ca 95% der Bevölkerung hat er sich schuldig gemacht der Millionenfachen Körperverletzungen an der Menschheit und Bevölkerung in Europa und das sollte das Ziel haben einer Lebenslangen Haft und der Aberkennung der Pensionen die er als Minister je beziehen sollte, inkl. der vorherigen Handlungen von Fr. Dr. Angela Merkel, die auch lebenslänglich bekommen sollte und Aberkennung von Pensionen und Rückzahlung aus privatem Vermögen der Wirtschaftlichen Schäden durch die Haftung durch Fehlentscheidungen die später erst dokumentiert werden!
Das wolltest du jetzt mal loswerden, ja? Egal wo, auch wenn es überhaupt nichts mit der Frage zu tun hat. Bravo! 🙄
Eigentlich gibt es nichts was man dazu noch sagen könnte, was nicht durch die Medien in epischer Breite von allen Seiten beleuchtet wurde.
Deshalb; es ist egal mit welcher Moral, mit welcher Metamoral, mit welcher politischer Gesinnung oder aus welchen sonstigen Augen wir auch immer dieses Thema betrachten. Symptome zu bekämpfen heißt nicht, die Krankheit in den Griff zu kriegen.
Es ist weder human Menschen durch Wüsten und über Meere ziehen zu lassen um dann derart mit ihnen umzugehen, aber genauso wenig ist es möglich all diejenigen aufzunehmen, die der Sog nach Europa zieht. Daher ist auch diese angefragte "Lösung" genauso hilflos wie alle Maßnahmen der letzten Jahre. Es geht doch nicht um uns, sondern um die Länder aus denen sie fliehen.
Und mit der steigenden Weltbevölkerung, mit knapper werdenden Ressourcen entstehen weitere kriegerische Auseinandersetzungen. Und mit der weiter steigenden Temperatur, mit weniger Fläche für den Nahrungsmittelanbau, mit dem Ansteigen der Meere, mit der Zerstörung natürlicher Flächen wird das Problem nicht schwinden sondern jährlich schlimmer werden.
Daher, wir bekämpfen Symptome und nicht das eigentliche Übel. Oder anders auch ausgedrückt, irgendwann wird nichts mehr anderes übrig bleiben als die Zäune, die wir jetzt bauen, auch selbst und zwar mit nicht mehr humanen Mitteln zu verteidigen, wenn wir nicht eine vernünftige Antwort finden. Sonst muss man diese Hürden erst gar nicht bauen.
Leider. Ich habe auch keine Lösung dafür. Ich weiß nur, dass es noch viel schlimmer werden wird.
Und genau wegen solchen Sprüchen werden "bald" wieder braune Hemden im Gleichschritt durch die Straßen marschieren.
So kritisch man das auch sehen mag, aber so eine "Ruanda" Lösung ist wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, die Zahlen deutlich zu verringern.
Die Australier haben damit die illegale Migration quasi zum Erliegen gebracht.
Der Grundfehler der europäischen Asylpolitik besteht zur Zeit darin, dass Migranten, die es geschafft haben, europäischen Boden zu betreten, eine gute Bleibechance haben, egal ob ihr Antrag berechtigt ist oder nicht, da Abschiebungen sich in der Praxis als extrem schwierig, aufwändig und teuer erwiesen haben.
So sieht es auch der Migrationsforscher und Soziologe Ruud Koopmans vom Wissenschaftszentrum Berlin.
https://www.zeit.de/2023/19/ruud-koopmans-deutsche-migrationspolitik-asyl
Das Ziel wäre es also, die Selbstmordüberfahrten auf dem Mittelmeer zu stoppen und die illegale Migration durch legale zu ersetzen.
Das Ziel wäre es also, die Selbstmordüberfahrten auf dem Mittelmeer zu stoppen
...und das bestehende Seerecht anzuwenden, daß Schiffbrüchige in den NÄCHSTEN erreichbaren Hafen gebracht und nicht erst durchs halbe Mittelmeer geschippert werden, um einen Absetzort zu finden. ;)))
Australiens Ruanda war Papua Neuguinea. Italien versucht es mit Albanien.
- Denkt Ihr, dass solche Aufnahmezentren außerhalb der EU das Flüchtlingsproblem in Europa dauerhaft eindämmen können?
Nein, es müssen auch andere Lösungen her. Aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung.
- Begibt sich die EU durch derartige Einrichtungen in zu große Abhängigkeit von Nicht-EU-Staaten?
Besser das, als dass die EU irgendwann unter der Last zusammenbricht. Wie gesagt, es müssen auch andere Lösungen her. Es geht auch um uns.
- Denkt Ihr, dass es bei abgelegenen Zentren außerhalb der EU ggf. auch häufiger zu Menschenrechtsverletzungen kommen könnte?
Das ist nicht auszuschließen. Aber wir können nicht die ganze Zeit uns aufopfern, ohne auf uns selbst aufzupassen. Im Flugzeug setzt man sich beim Absturz auch immer selbst die Maske, dann hilft man den anderen.
Inzwischen sind wir in einer selbstgemachten Migrationsproblematik gelandet. Irgendwann werden wir zu einem Land, aus dem man flieht, in Marxloh will kein Deutscher mehr wohnen - das kann nicht sein. Und jemand, der helfen will, sich dabei aber selbst und damit im Ergebnis auch anderen schwer schadet, macht alles falsch. Also zu erst prüfen, was wie geht, dann sinnvoll kontrolliert umsetzen und nicht einfach Schleuse auf und gucken, was passiert. Das ist Experimentalpolitik oder kranke Ideologie.
- Findet Ihr es (menschlich) vertretbar, dass Frauen und Kinder dort nicht untergebracht und so z.B. Familien vorübergehend getrennt werden?
Ja, ist vertretbar. Wir können uns nicht aufopfern, bis auch wir ein kaputtes Land sind. Andere Lösungen gehen nicht mehr, insbesondere ungebremster Zuzug ist keine mögliche Fortsetzung. Die Probleme werden immer drastischer - was zeigt, dass selbst die EU jetzt nach Lösungen sucht. Wäre man früher wahrhaftig gewesen, dann könnte man für die Zukunft auf der Vergangenheit ansetzen.
Das italienische Zentrum in Albanien ist natürlich nur ein Pilotprojekt und ein Test. Das erkennt man schon an den bescheidenen Ausmaßen.
Bei den betroffenen Personen handelt es sich ausschließlich um Männer aus Drittstaaten, die als sicher gelten und die ihr Asylverfahren außerhalb Italiens abwarten müssen. Top-Herkunftsländer dabei sind Bangladesch, Tunesien und Ägypten.
Daran erkennt man, dass es sich hier wohl um ein Abschiebezentrum handelt und die dortigen "Insassen" (denn es mutet schon wie ein Gefängnis an) wohl kaum eine Chance auf einen positiven Asylbescheid haben.
Das mag die eine Seite der Medaille sein. Allerdings würde eine vollständige Lösung, meiner Ansicht nach, große Zentren nahe der Herkunftsländer bedeuten - zum Beispiel in Afrika. Dort könnte das Asylverfahren durchgeführt werden und wer eine positive Entscheidung erhält kann sicher per Flugzeug kommen und nicht per Schlepperbanden und in Lebensgefahr über das Mittelmeer.
Wer dort abgelehnt wird der weiß, dass er sich die gefährliche Fahrt über das Mittelmeer und die horrenden Gelder für die Schlepper sparen kann, da er im Falle einer solchen Einreise ohnehin sofort festgenommen und ohne Verfahren abgeschoben wird.
Der Weg nach Europa sollte dann, zumindest aus bestimmten Staaten, nur noch über solche Zentren möglich sein. Das könnte das Problem tatsächlich lösen - und gleichzeitig auch die vielen Toten im Mittelmeer verhindern.
Verschwindet alles bei der korrupten staatsführung