Meinung des Tages: Kann die europäische Flüchtlingskrise mit Aufnahmezentren in Nicht-EU-Ländern dauerhaft gelöst werden?

Ja, solche Einrichtungen sind der richtige Weg, da... 48%
Nein, ich halte wenig von diesen Aufnahmezentren, weil... 29%
Andere Meinung und zwar... 24%

63 Stimmen

24 Antworten

Andere Meinung und zwar...

Flüchtlingskrisen bekämpfen heißt: Missstände in den Krisenländern bekämpfen.

Die sogenannte erste Welt, also die Industriestaaten, müssen die Fluchtursachen vermindern oder ganz streichen. Durch Verbesserung der Land- und Wasserwirtschaft (vor allem auch in Eigenregie), Verbesserung der sonstigen Wirtschaft, Schulbildung, Energieversorgung (wo auch eine Möglichkeit zur weltweiten CO2-Reduzierung besteht, die wirksamer ist als unsere kläglichen Bemühungen) usw.

Das würde auch die Ursachen der Bürgerkriege vermeiden helfen, was wiederum für mehr Stabilität dort sorgt.

Aber offenbar haben wir Industrienationen mehr Interesse an unseren eigenen Pfründen und unserem Komfort, die wir ja bei den obengenannten Maßnahmen teilweise verlieren würden.


Jensjammer  17.10.2024, 11:30

Verschwindet alles bei der korrupten staatsführung

Zalla55  17.10.2024, 11:38
@Jensjammer

Das ist sicher oft ein Problem, aber das lässt sich auch regeln. Derzeit wird den Potentaten dort ja regelrecht der Hintern geküsst, damit wir billig an Ressourcen kommen oder unseren Müll dort abladen dürfen.

PaulSmart  17.10.2024, 13:24
@Zalla55

Wie lässt sich das regeln ohne dass wir uns in deren Staatsgeschäfte einmischen?

PaulSmart  17.10.2024, 11:29

Das bedeutet, wir sollten Milliarden in solche Länder stecken ...

Zalla55  17.10.2024, 11:37
@PaulSmart

Absolut richtig. Und sicher auf lange Sicht wirkungsvoller als Milliarden in Flüchtlingsabwehr oder -versorgung zu stecken.

ronalda  17.10.2024, 11:43
@Zalla55

Entwicklungshilfe hat in den letzten Jahrzehnten nichts gebracht. Außerdem fliehen Leute auch ohne wirklichen Grund. Vor allem die, die es sich finanziell leisten können, die Schleuser zu zahlen.

Zalla55  17.10.2024, 11:46
@ronalda

Die Gründe sind vielfältig und sicher nicht nur wegen Verfolgung, Missernten und so. Auch die Aussicht auf ein besseres Leben ist oft darunter.

Und ja, die Entwicklungshilfe ist wenig erfolgreich, wenn auch nicht völlig unnütz. Aber wie gesagt: so lange wir Reichen mit der Armut der Anderen Gechäfte machen können und wollen, werden wir wohl weiter Flüchtlinge haben, und in Zukunft eher mehr.

Zalla55  17.10.2024, 11:48
@PaulSmart

Hab ich oben schon zu geschrieben. Das Mästen liegt auch an uns.

PaulSmart  17.10.2024, 11:53
@Zalla55

Wie willst du denn das ändern? So toll wie wir versucht haben Afghanistan zu ändern?

Zalla55  17.10.2024, 11:59
@PaulSmart

Ich behaupte ja nicht, dass das immer klappen kann, insbesondere, wenn sich die Industriestaaten nicht einig sind.

LBen56  17.10.2024, 12:21
@PaulSmart

Wir brauchen da keine Milliarden reinstecken. Wir müssen den Staaten nur erlauben sich selbst zu entwickeln. Das Ausbeuten dieser Länder und deren Bodenschätze muss aufhören. Sonst gibt es keine Gerechtigkeit.

Ja, solche Einrichtungen sind der richtige Weg, da...

So kritisch man da auch sehen mag, aber so eine "Ruanda" Lösung ist wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, die Zahlen deutlich zu verringern.

Die Australier haben damit die illegale Migration quasi zum Erliegen gebracht.

Der Grundfehler der europäischen Asylpolitik besteht zur Zeit darin, dass Migranten, die es geschafft haben, europäischen Boden zu betreten, eine gute Bleibechance haben, egal ob ihr Antrag berechtigt ist oder nicht, da Abschiebungen sich in der Praxis als extrem schwierig, aufwändig und teuer erwiesen haben.

So sieht es auch der Migrationsforscher und Soziologe Ruud Koopmans vom Wissenschaftszentrum Berlin.

https://www.zeit.de/2023/19/ruud-koopmans-deutsche-migrationspolitik-asyl

Das Ziel wäre es also, die Selbstmordüberfahrten auf dem Mittelmeer zu stoppen und die illegale Migration durch legale zu ersetzen.

Andere Meinung und zwar...

Eigentlich gibt es nichts was man dazu noch sagen könnte, was nicht durch die Medien in epischer Breite von allen Seiten beleuchtet wurde.

Deshalb; es ist egal mit welcher Moral, mit welcher Metamoral, mit welcher politischer Gesinnung oder aus welchen sonstigen Augen wir auch immer dieses Thema betrachten. Symptome zu bekämpfen heißt nicht, die Krankheit in den Griff zu kriegen.

Es ist weder human Menschen durch Wüsten und über Meere ziehen zu lassen um dann derart mit ihnen umzugehen, aber genauso wenig ist es möglich all diejenigen aufzunehmen, die der Sog nach Europa zieht. Daher ist auch diese angefragte "Lösung" genauso hilflos wie alle Maßnahmen der letzten Jahre. Es geht doch nicht um uns, sondern um die Länder aus denen sie fliehen.

Und mit der steigenden Weltbevölkerung, mit knapper werdenden Ressourcen entstehen weitere kriegerische Auseinandersetzungen. Und mit der weiter steigenden Temperatur, mit weniger Fläche für den Nahrungsmittelanbau, mit dem Ansteigen der Meere, mit der Zerstörung natürlicher Flächen wird das Problem nicht schwinden sondern jährlich schlimmer werden.

Daher, wir bekämpfen Symptome und nicht das eigentliche Übel. Oder anders auch ausgedrückt, irgendwann wird nichts mehr anderes übrig bleiben als die Zäune, die wir jetzt bauen, auch selbst und zwar mit nicht mehr humanen Mitteln zu verteidigen, wenn wir nicht eine vernünftige Antwort finden. Sonst muss man diese Hürden erst gar nicht bauen.

Leider. Ich habe auch keine Lösung dafür. Ich weiß nur, dass es noch viel schlimmer werden wird.

Nein, ich halte wenig von diesen Aufnahmezentren, weil...
Denkt Ihr, dass solche Aufnahmezentren außerhalb der EU das Flüchtlingsproblem in Europa dauerhaft eindämmen können?

Ich sehe nicht, wie dadurch Probleme gelöst werden sollten.

Man baut eine neue Einrichtung direkt nebenan. Wo soll das helfen?
Wenn, dann sollte man solche Einrichtungen doch eher nahe an Orten bauen, von denen Leute fliehen.

Begibt sich die EU durch derartige Einrichtungen in zu große Abhängigkeit von Nicht-EU-Staaten?

Nicht wirklich, nein.

Denkt Ihr, dass es bei abgelegenen Zentren außerhalb der EU ggf. auch häufiger zu Menschenrechtsverletzungen kommen könnte?

Das gilt es zu befürchten. Wobei ja bereits innerhalb der EU Menschenrechte viel zu oft mit Füßen getreten werden.

Findet Ihr es (menschlich) vertretbar, dass Frauen und Kinder dort nicht untergebracht und so z.B. Familien vorübergehend getrennt werden?

Das klingt mir absolut unsinnig.


gutefrage 
Beitragsersteller
 17.10.2024, 11:17

Danke für Deine Meinung.

BackupBone  17.10.2024, 11:26

Was genau stört dich daran, wenn man Frauen und Kinder von Männern trennt?

Destranix  17.10.2024, 11:28
@BackupBone

Erstmal sehe ich keinen rationalen Grund dafür, Familien zu trennen. Zudem erzeugt eine Trennung in vielen Fällen wahrscheinlich Leid.

Man erzeugt also unnötiges Leid, das kann ich nicht gutheißen.

BackupBone  17.10.2024, 11:30
@Destranix

Soweit ich das verstehe, geht es darum Frauen und Kinder vor Übergriffen fremder Männer zu trennen. In einem Frauenhaus sind ja auch keine Männer erlaubt, also auch kein ggf. fürsorglicher Bruder oder Vater einer flüchtenden Frau.

Destranix  17.10.2024, 11:34
@BackupBone

Wenn es darum ginge, dann sollte man besonders gefährdete Frauen oder besonder gefährdende Männer entsprechend gesondert unterbringen. Nicht pauschal jeden.

BackupBone  17.10.2024, 11:36
@Destranix

In die Köpfe der Menschen kann man leider nicht hineingucken. In einer Einrichtung voller Männer die nix zu verlieren haben ist jede Frau gefährdet.

Destranix  17.10.2024, 11:41
@BackupBone

Das ist Blödsinn. Insbesondere in Familien, um die es ja gerade geht, kann man recht gute Einschätzungen treffen, indem man Familienmitglieder getrennt befragt.

BackupBone  17.10.2024, 13:05
@Destranix

Was soll da befragt werden? Es geht hier nicht darum die Frauen und Kinder vor den eigenen Vätern/Ehemännern zu schützen, sondern Frauen und Kindern vor FREMDEN Männern.

Destranix  17.10.2024, 13:42
@BackupBone

Dir ist schon klar, dass die wenigsten Männer Frauen angreifen. Zudem sind die meisten Taten Beziehungstaten und Personen, die ihrem Partner und ihren Kindern nichts antuen, tuen meist auch anderen nichts an.

Insofern macht es keinerlei Sinn, pauschal alle Mänbner woanders unterzubringen. Und wenn dadurch Familien zerissen und Leid erzeugt wird, ist das nicht tolerabel.

BackupBone  17.10.2024, 14:01
@Destranix

Das erzähl mal denen, die für die Sicherheit in den Lagern in Albanien verantwortlich sind. Die wollen das Risiko scheinbar nicht eingehen.

Ausserdem....wo steht denn bitte, dass dies auch wirklich geschieht. Ausser in der Fragestellung habe ich inzwischen keinen Hinweis gefunden, dass Familien getrennt werden! Ich hab auch schon nachgefragt.

Ja, solche Einrichtungen sind der richtige Weg, da...

Der Plan gefällt mir!

Das wird einige europäische Staaten definitiv auf längere Sicht entlasten aus meiner persönlichen Sicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung