Habe nur fake friends, was tun?

hey,

meine "Freunde", kann ich kaum als welche bezeichnen. Es fühlt sich einfach nicht an, als wären das wahre Freunde.

Reden an einem vorbei, gehen kaum auf einen ein, sind genervt, wenn man mit denen über seine Probleme reden will. Letztendlich habe ich keinen einzigen Freund, dem ich mich richtig anvertauen kann, der richtig drauf eingeht, bei dem ich ernsthaft das Gefühl habe, der sagt dann nicht nur; 'es wird alles gut', oder 'du kommst da schon raus'. Auf fast nichts wird genauer eingegangen. Man merkt schon, die sind genervt davon, wenn man über seine Probleme reden will. Ich habe halt momentan eine schwierige Zeit. Habe hier keine reallife Freunde und meine Beziehung ist vor ein paar Wochen zu Ende gegangen.

Diese 'Freunde' empfinde ich als ziemlich unepathisch bzw. desinteressiert. Man merkt einfach, die interessiert auch gar nicht wirklich was man zu sagen hat. Ich rede auch nicht nur über meine Probleme immer, das würde ich ja auch nicht aushalten, wenn jemand das würde, aber momentan muss ich das einfach mit jemandem verarbeiten. Mir fehlt einfach jemand an meiner Seite, der mich wirklich versteht. Ich habe die eine Freundin von denen, sehr viel unterstützt und sehr sehr viel geraten, Tipps gegeben, ihr Mut gemacht und wollte, dass sie sich besser fühlt und sich etwas ändert. Auf das meiste ist sie eh nicht eingegangen und hat nur weiter rumgeheult wie schlecht es ihr denn geht. Sie ist leider auch einfach nicht die Schlauste, das tut mir auch leid zu sagen, aber es stimmt. Sie redet immer was anderes. Einmal sagt sie dies, dann wieder was anderes. Sie will das Abitur machen, dabei hat sie nicht mal mit 19 den Realschulabschluss, ob sie den Hauptschulabschluss hat, weiß ich nicht, weil sie immer etwas anderes behauptet hat im Wechsel. Ich kenne sie noch von früher von der Schule, wir haben uns oft getroffen. Aber ehrlich, ich mag sie immer weniger. Ich helfe ihr immer und sie geht kaum auf mich ein. Der andere ist ein absoluter Nerd und redet oft über komplexe Chilliölzubereitungen, Japanische Teesorten und Technik Kram. Kaum gemeinsame Interessen vorhanden und er scheint sich auch nicht großartig dafür zu interessieren, wie es mir geht.

Wo soll ich denn hin, wenn ich jemanden zum reden brauche? Die Nummer gegen Kummer ist auch kein Ersatz für Freundschaft.

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Soll ich zum Klassentreffen gehen oder eher nicht?

Für den Spätsommer ist ein Klassentreffen geplant. Ich war schon erschrocken, dass der ehemalige Mitschüler meine Adresse kannte. Noch weniger Lust habe ich dorthin zu gehen, weil ich in der Schulzeit böse gemobbt wurde wegen Entwicklungsstörungen. Ich hatte bei der Geburt einen Sauerstoffmangel, daher stammt eine körperliche Behinderung.

Meine Noten gingen wegen dem Mobbing in den Keller, sodass ich gezwungen war, eine Hilfsarbeitsstelle aufzunehmen, während die Mitschüler eine reguläre Ausbildung gemacht haben.

Nun hat sich das Blatt gewendet. Ich habe mein Abitur an der Abendschule nachgeholt und sehr gute Noten gehabt, sodass ich mich mit Ende 20 entschieden habe, Psychologie zu studieren. Vor knapp 10 Jahren hatte ich, wie meine ehemaligen Mitschüler, nur einen Hauptschulabschluss.

Ich bin unentschlossen, ob ich hingehe oder nicht. Einerseits habe ich keine Lust, auf die Mobber von damals zu treffen. Andererseits sagt mein Psychiater, dass es eine Genugtuung sein kann, den anderen unter die Nase zu reiben, dass ich mich vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan entwickelt habe und bildungstechnisch nun über ihnen stehe. Selbst in Zeiten von Corona und Lockdown kann ich enorme Lebenskraft aus meinem Glauben ziehen.

Hör auf den Psychiater und gehe hin. 65%
Bleib daheim. 35%
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