Soll ich jemandem gratulieren, der mich ignoriert?

Ich habe vor einiger Zeit in einem Camp eine Person kennengelernt, mit der ich nachdem das Camp zuende war noch über WhatsApp Kontakt hatte (schriftlich und über Sprachnachrichten), da wir doch ein großes Stück auseinander wohnen. Die Gespräche waren immer sehr interessant und taten mir gut, leider hat der Kontakt durch mein Verschulden nachgelassen. Ich habe vor kurzem versucht ihn wieder aufzunehmen, habe mich auch entschuldigt und versucht mich zu rechtfertigen. Die Person hat wirklich freundlich darauf reagiert und Verständnis gezeigt, auch auf meine Fragen geantwortet und selbst Fragen gestellt, also das Gespräch sozusagen wieder aufgenommen. Jedoch habe ich gespürt, dass es nicht mehr dasselbe war. Sie hat mir zwar geantwortet, auch nett, aber die Zeiten zwischen meinen Texten und den Antworten der Person waren immer sehr lang, meist verstrich mindestens eine Woche bis etwas zurückkam, während ich aber bei den sozialen Netzwerken beobachten konnte, dass sie sehr aktiv war. Natürlich ist man oft beschäftigt und hat nicht gleich Zeit zu antworten, geht mir genauso, aber manchmal waren es auch zwei Wochen, bis eine Antwort kam. Ich kann ja auch verstehen, dass sie wahrscheinlich keine Lust mehr hat mit mir zu schreiben und, dass sie es vielleicht nicht mehr so weiterführen kann wie vorher. Ich habe das Gefühl, dass sie einfach zu höflich ist und Angst hat, mir das zu sagen, sich also zwingt mir zu antworten. Wollte nicht, dass es so weiter geht, da ich ja auch will, dass sie sich wohlfühlt und wenn ihr das schreiben mit mir im Wege steht, dann soll sie das nicht weiter belasten. Habe ihr genau das in einer Sprachnachricht formuliert und auch versucht so verständnisvoll wie möglich zu klingen, ich wollte nicht, dass die Person denkt, dass ich ihr böse bin. Wahrscheinlich war das auch ein Fehler, so etwas klärt man nicht über WhatsApp, wenn man nicht die Möglichkeit hat sich zu treffen, dann sollte es wenigstens ein Anruf tun, aber jetzt ist es sowieso zu spät und ich bin in der Situation, in der ich jetzt bin. Auf jeden Fall habe ich ihr diese Sprachnachricht vor 3 Wochen geschickt und seitdem kam nichts mehr. Heute hat sie Geburtstag und ich weiß nicht, ob ich gratulieren soll oder nicht. Einerseits denke ich, dass es sich gehört, auch wenn man sonst keinen Kontakt hat, ist das doch eine nette Geste. Allerdings will ich nicht nerven, wahrscheinlich hat sie meine Nachricht vor drei Wochen komplett überfordert und wenn ich jetzt gratuliere, wäre sie ja gezwungen mir zu antworten, was bedeutet, dass sie unter Druck ist, was ich nicht möchte, vor allem nicht an ihrem Geburtstag. Bitte Gebt mir einen Rat. Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe. Vielen Dank im Voraus

Freundschaft, Geburtstag, Liebe und Beziehung, Schuldgefühle, Dilemma
Wenn es mir gut geht bekomme ich ein schlechtes Gewissen deswegen, was könnte ich wohl dagegen tun?

Häufig geht es mir schlecht und ich finde es nicht angenehm. Doch ab und zu geht es mir gut, und es macht mir Freude, dass ich Gamen kann, dass ich so viele tolle Sachen besitze, etc.

Momentan gerade freue ich mich darüber, dass ich eine schöne Teetasse habe und noch drei Dosen Matcha. Ich game und trinke dazu Matcha, das ist einfach herrlich.

Wenn es mir gut geht setzt meist recht schnell ein schlechtes Gewissen ein. Automatisch fühle ich mich schuldig.

Einmal hat eine Bekannte mit mir über Schuldgefühle gesprochen. Wir sind darauf gekommen, dass Schuldgefühle im Grunde sinnlos sind, da sie niemandem helfen.

Jetzt, Jahre dannach, kann ich das jedoch für mich so nicht gelten lassen. Von mir aus gesehen "bringen" Schuldgefühle schon etwas.

So wünsche ich mir beispielsweise manchmal, dass sich Menschen die mir etwas angetan haben deswegen schuldig fühlen.

So gesehen ist es doch auch besser, wenn ich mich schuldig fühle, anstatt, dass ich es mir unverschämt gut gehen lasse und das Leben geniesse. Weil ich anderen etwas antue:

Auch wenn ich arm bin besitze ich diesen Wohlstand nur, weil andere dafür ausgebeutet werden. Und die Natur.

Ich geniesse es nicht arbeiten zu müssen. Andere jedoch arbeiten täglich, sie sind von ihrem Job frustriert und werden aufgrund des Stresses dick.

Naja, ich könnte noch mehr Zeugs schreiben. Letztendlich ist es wie ein Automatismus. Es geht mir gut, 5 Sekunden und ich fühle mich schuldig. Ohne all diese Dinge zu überlegen meist, sondern einfach weil es mir gut geht und ich mir dessen bewusst werde.

Spenden oder so tue ich nicht, möchte ich auch nicht. Ich möchte mein Geld lieber für mich behalten.

Psychologie, Schuldgefühle
Wie kann man tiefe Verzweiflung beschreiben (Buch)?

Hey :) Ich hab mal eine Frage und zwar schreib ich gerne Geschichten, aber jetzt hab ich grad eine Blockade... Ganz einfach weil nun eine Szene kommt, wo die Protagonistin in Verzweiflung gerät und ich selbst noch nie wirklich verzweifelt war. Bisschen schwer ohne Erfahrungen so eine Szene zu schreiben... Wie fühlt sich das an? Und könnt ihr mir vielleicht sagen, was ich an meinem Entwurf verbessern, beziehungsweise ergänzen kann? Danke!

Zur Vorgeschichte: Cassie soll ihr Volk durch einen Fallentunnel in die Freiheit führen und bekommt dabei Hilfe von Champ, den sie aber eben erst kennengelernt hat und von dem sie nicht weiß, ob man ihm vertrauen kann. Jetzt ist dieses Volk und sie also grad in diesem Tunnel, aber die Verfolger sind nicht weit hinter ihnen.

Seine Worte versetzte Cassie in Wut. Sie fühlte sich angegriffen, obwohl sie eigentlich wusste, dass er Recht hatte. In ihrem Stolz verletzt drängelte sich am ihm vorbei und stapfte schnellen Schrittes voran. „Kommen Sie zurück! Ich gehe vor!“, befahl Champ ärgerlich und zog sie am Ärmel. „Fassen Sie mich nicht an!“ zischte Cassie ihm zu und lief schneller, „ich bin immer noch die Bürgermeisterin der Kinoas!“ Doch plötzlich spürte sie, wie ihr Fuß gegen etwas stieß. Wie in Zeitlupe fiel sie hin und spürte dabei einen Widerstand, der auf einmal nachgab, dazu das Geräusch einer reißenden Schnur. „Mist!“, hörte sie Champ noch wispern, dann gab auf einmal der Boden direkt vor ihr nach und ein Abgrund tat sich auf. Zitternd hockte Cassie an dem Rand und starrte die Tiefe hinunter. Der Weg war unüberwindbar und unpassierbar. Und genauso wie sie die Stolperschnur zerrissen hatte, zerriss ihr Herz. Wir werden diesen Weg nicht weiterkommen. Wir werden sterben. Und es ist meine Schuld. Mal wieder. Eine Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel und stürzte den Abgrund hinunter. Champ kam auf sie zugerannt. Seine Augen wurden riesig, als er den Abgrund sah. „Oh meine Güte…“, wisperte er und stützte sich mit den Händen an der Wand ab. „Es tut mir leid. Es tut mir so leid!“, flüsterte Cassie und blickte mit Tränen in den Augen zu Champ hoch. Er seufzte auf. „Sagen Sie das nicht mir, sondern ihnen.“ Er deutete auf die Kinoas, die mit erschrockenen und ängstlichen, teilweise auch mit wütenden Gesichtsausdrücken auf Cassie und den Abgrund starrten. Wie soll ich das sagen? Wie soll ich ihnen erklären, dass ich Schuld an ihrem Tod bin? Angst und Verzweiflung und ein tiefes Gefühl des Schams schienen ihr Herz zu zerdrücken. Sie fühlte sich so schlecht wie niemals zuvor in ihrem Leben. Sie musste an ihre guten Freunde denken, die nun wegen ihr sterben würden. Christy, Lilli, Tante Sybille, Marielina, Fabian, Dexter, Onkel Paul und all die anderen unschuldigen Menschen. Alle würden sterben. Nur wegen ihr. Eine Hitze stieg in ihr hoch, dass sie fürchtete, innerlich zu verbrennen...

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