Ich verliere die professionelle Distanz?

Hallo liebes Forum

Mich lĂ€sst eine Sache seit lĂ€ngerer Zeit nicht mehr los. Es lĂ€sst mich tagelang verzweifeln. Kurz vorab, ich bin ein Realschullehrer und unterrichte hauptsĂ€chlich die Klassenstufen 8-10. Was noch erwĂ€hnenswert ist, dass ich seit einem Jahr Klassenlehrer meiner derzeitigen 10. Klasse bin. Ein MĂ€dchen meiner Klasse bereitet mir große Sorgen. Auch im ganzen Kollegium fĂ€llt ihr Verhalten auf. NatĂŒrlich habe ich sie bereits auf ihr Verhalten angesprochen und die Schulleitung sowohl als auch unsere Schulpsychologin arbeiten daran, ihr eine adĂ€quate Hilfestellung zu bieten. Dennoch Ă€ndert sie ihr Verhalten sich, trotz mehrerer GesprĂ€che und Hilfemöglichkeiten, ĂŒberhaupt nicht. Sie schlĂ€ft permanent im Unterricht ein, schwĂ€nzt regelmĂ€ĂŸig, gibt keine Hausaufgaben ab und Klausuren versĂ€umt sie völlig. Als ich sie auf ihr Verhalten ansprach, blockte sie zuerst ab, erzĂ€hlte mir aber dann doch die mögliche Ursache ihrer VerhaltensauffĂ€lligkeiten. Mit 15/16 Jahren scheint sie mehr erlebt zu haben als der Durchschnitt. Im Elternhaus ist es momentan auch schwierig. Die Schulpsychologin schaltete das Jugendamt ein, aufgrund Misshandlungs- und Missbrauchsverdacht.
Das alles lĂ€sst mich nicht los und ich verliere die Distanz. Sie hat mir offen gestanden, dass sie in mir eine Vaterfigur sieht. Habe ihr die Grenzen aufgezeigt und ihr dementsprechend klar und deutlich gemacht, dass ich nur ihr Lehrer bin. Ich möchte ihr mehr helfen als fĂŒr mich ĂŒberhaupt möglich, obwohl ich nicht dazu befugt bin. Ich entwickele förmlich Rettungsphantasien!

Wie behalte ich die Distanz?

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