Warum brauche ich das weniger…?

Es geht um Verwandtschaft-Treffen. Es ist so, dass meine Mutter und vor allem meine Großeltern häufig darauf pochen, mich zu sehen und viel Zeit mit mir zu verbringen. Dabei ist es nicht so, dass ich es gar nicht will, sondern eher so, dass ich es deutlich weniger brauche (bei meinen Großeltern reicht es mir ein Mal im Jahr völlig aus, bei meiner Mutter reicht mir ein Mal in 2 Monaten). Sie aber wollen mich am liebsten jeden Tag oder mindestens ein Mal die Woche sehen. Das ist schon fast wie eine Drogenabhängigkeit.

Bin männlich und knapp 31 Jahre alt. Erst vor 2 Jahren bin ich von meiner Mutter ausgezogen. Wohne nun alleine und arbeite auf Vollzeit. Selbst meine Mutter gibt es zu, dass unser Verhältnis sich seit meinem Umzug und durch Abstand deutlich verbessert hat. Dennoch pocht sie jedes Mal darauf, dass wir uns ein Mal in 2 Wochen treffen. Wenn ich keine Lust habe, schafft sie es durch ganz feine Manipulationen (auf Mitleid pochend) mich trotzdem dazu zu bringen, dass ich komme. Schließlich tue ich das aus Gutmütigkeit.

Bei meinen Großeltern ist es noch schlimmer: Bei jedem Telefonat bedrängen sie mich mit Fragen wie „wann komme ich denn“ und üben indirekt Druck auf mich aus.

Nun zur Frage: Warum brauche ich meine Verwandten weniger als sie mich? Dabei ist es so, dass ich mich stattdessen nach einer Freundin (bzw. Lebensbegleiterin) sehne (hatte bisher noch nie eine). Ist das normal oder bin ich ein „undankbares A****loch“ (wie mir schon ein Mal gesagt und mehrmals suggeriert wurde)?

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Leugnen von Trauma?

Ich habe mehrere starke Traumata durchgemacht (Ehe mit einem Narzissten mit Androhung von Mord), schwerer Verkehrsunfall (Auto/Regionalzug), Verlust meiner drei Kinder nach der Trennung von meinem 1. Mann, ein Motorradsturz, mehrere Auffahrunfälle, Berührung mit einer Feuerqualle (entspricht Verbranntwerden am lebendigen Leib)...

Dies alles habe ich offensichtlich ohne weiteren Schaden so hingenommen und weiter gemacht. Ich bin weiter Auto gefahren, ich hatte keine schlimmen Albträume oder Erinnerungen. Also dachte ich, dass ich eben damit umgehen kann...

Allerdings ist mein Körper seit Jahren sehr geschwächt und ich habe etliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Symptome wie Muskelschwäche, Verdauungsstörungen u.ä. Ich bekomme seit über 10 Jahren eine Berufsunfähigkeitsrente, da ich nicht mehr belastbar bin und es oft nicht einmal schaffe Arzttermine wahrzunehmen.

Nun lese ich in einem Buch über Traumata, dass es neben Kampf-und Fluchtreaktionen auf Gefahren noch eine weitere Reaktion gibt: "Einige Menschen leugnen Gefahren einfach. Ihr Körper registriert sie zwar, aber ihr Bewusstsein tut so, als sei nichts geschehen. Der Geist kann zwar lernen, die Botschaften des emotionalen Gehinrs zu ignorieren, aber die Alarmsignale bleiben trotzdem bestehen. Das emotionale Gehirn setzt seine Arbeit fort und die Stresshormone übermitteln weiterhin Signale an die Muskeln, die den Körper dazu bringen sollen, sich anzuspannen, um aktiv werden zu können, oder zu erstarren."

Ich kann schon seit Jahren nachts schlecht bis gar nicht mehr schlafen. Meine Muskeln sind nicht in der Lage Belastungen wie Sport oder auch nur anstrengendere Arbeiten auszuhalten.

Nun frage ich mich, ob diese (unauffälligere) Art der Traumaverarbeitung nicht mindestens ebenso schädlich ist und allmählich meinen Körper mehr und mehr zugrunde richtet.

Ich hatte eine PTBS nie in Erwägung gezogen, da ich nicht unter den typischen aufgezählten Flashbacks usw. leide. Dennoch bin ich so kaum noch lebensfähig. Mein Körper macht die Dauerstressbelastung kaum noch mit...

Wer nimmt mich ernst mit meinen Problemen?

Wo könnte ich endlich Hilfe finden?

Das Problem ist, dass ich alles verharmlose, auch wenn ich schon in starkem Untergewicht bin und mir schon einfache Spaziergänge zu viel sind.

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