Parallel zur Frage, ob es "Heterophobie" gibt, die kürzlich hier auf GF gestellt wurde, möchte ich das Phänomen der "Cisphobie" zur Diskussion stellen.
Sowohl ich wie auch mein Partner sind immer wieder damit konfrontiert, obwohl wir uns sowohl öffentlich wie auch privat für Trans- und queere Menschen einsetzen.
Beispiel: Ich habe zusammen mit hetero- und homosexuellen Freunden die Pride besucht. Wir haben uns dort mit weiteren Teilnehmern der Parade getroffen, um gemeinsam am Marsch teilzunehmen.
In dieser anderen Gruppe war eine Person als trans erkennbar. Während alle Cispersonen einander zur Begrüssung die Hand gaben, verweigerte die Transperson ihren Unterstützern und Gesinnungsgenossen den Handschlag.
Hätte sie auch einem anderen Transmensch den Handschlag verweigert?
Ich habe auch schon mehrere transfreundliche Beiträge geschrieben und wurde angefeindet, weil ich anscheinend nicht auf dem neusten Stand bin was die Terminologie angeht.
Würde ein Transmensch ebenfalls beschimpft (ich rede nicht von einem freundlichen Hinweis!), wenn er ein "falsches" Wort benutzt, weil er sich nicht damit beschäftigt hat, wie man heute korrekt sagt?
Auch mein Partner hat dieselben Erfahrungen gemacht. Eine queere Person, die sich als woke bezeichnete, schrieb wörtlich: "Alle Cismänner sollen einfach mal die Fr*sse halten!".
Darauf wurde mein Partner wütend und schrieb, ob das wirklich der Wunsch sei, dass er aufhöre, sich für die Belange von Transmenschen einzusetzen? Die Person pöbelte ihn aber weiter an, worauf er so angepisst war, dass er die Plattform verliess.
Zur Terminologie in der Umfrage (da nur begrenzt Zeichen zur Verfügung stehen):
"Cisphobie": Anfeindungen und/oder diskriminierendes Verhalten von Menschen, die sich nicht als cis definieren (trans, divers, queer etc.), spezifisch gegenüber Cispersonen.