Seid ihr auch so gerne nur für euch allein?

Ich liiiiebe es, Zeit für mich allein zu haben und genieße die Stille. Ich werd daher von vielen als komisch angesehen.

Versteht mich nicht falsch, ich liebe meinen Partner und bin lieber mit ihm um mich als allein und ich unternehme auch verdammt gern was mit meinen Freunden. Unter meinen Freunden bin ich die Lustige die immer was zu sagen hat und immer Schmee führt.

Aber so unter der Woche, im Alltag, lieb ich die Stille.
Ich war in der Schule damals immer total unbeliebt weil ich so ruhig war. Während ich allerdings privat immer sehr viele Freunde hatte, da ich privat einfach viel extrovertierter bin.

In der Arbeit ist es auch so, dass ich es nicht persönlich meine und hab gegen niemanden was aber ich zieh mich gerne zurück. Ich will alleine in meinem Büro sein, die Tür geschlossen haben und einfach die Ruhe genießen. In Ruhe vor mich hinarbeiten, Dinge lieber per Mail oder kurz telefonisch als persönlich klären (das wurde leider schon öfter von anderen bekrittelt) und mich von Betriebsausflügen, Weihnachtsfeiern etc. und dem damit verbundenen gezwungenen Smalltalk fernhalten.

Ich weiß nicht, warum ich so bin dass ich immer privat total viel mit Leuten zu tun hab und unter Leuten sein will aber in der Schule und in der Arbeit einfach meine Ruhe haben will.

Ich ess mittlerweile auch lieber in meinem Büro als in der Kantine. Jedes mal wenn ich in der Kantine esse und dabei nicht viel rede weil ich mich aufs Essen konzentriere wird gefragt "warum redest du so wenig" oder hinterm Rücken "die spricht beim Essen ja nichts"
Ähm ja weil ich den Mund voll hab du Deppin? Denk ich mir dann so.

Aber auch zuhause. Ich liebe meinen Partner wie gesagt aber ich bin sowieso nur sehr selten (allein) daheim aber wenn ich dann allein zuhause bin, freu ich mich oft tagelang darauf. Hab kürzlich ner Freundin abgesagt weil sie mich gefragt hat "hab gehört dein Freund ist ja am Freitag dort und dort. Lust am Abend was zu machen? Du bist ja allein, oder?" Hab mir dann ne Ausrede gesucht, denn ich hab mich wochenlang auf diesen einen Abend für mich allein gefreut.
Ich hab dann stundenlang ne Serie geschaut, Chips gegessen, auf Instagram gescrollt usw.
Es war herrlich.

Versteht ihr mich?
Wie seht ihr das?
Seit ihr auch so gern allein unter euch selbst?

Warum erwarten andere von einem eigentlich immer, dass man sich für sowas rechtfertigt?

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Sind das Folgen von Einsamkeit?

Seid gegrüßt liebe GuteFrage.net-Community,

ich (m19) fühle mich seit mindestens 7 Jahren sehr einsam (es fühlt sich eigentlich so an, wie als wäre es schon immer so gewesen). Keine Frage: Ich bin selbst daran schuld und habe es verdient, mich so zu fühlen, da ich meine Ängste (Sozialphobie oder so) nicht überwinden kann und nach meiner Angst alle Freundschaften indirekt beendet habe (durch fehlende Eigeninitiative).

Die Folgen, über die ich im Titel spreche, sind:

  • negative Gedanken (bis hin zu Ihr-wisst-schon-was-Gedanken, mit denen ich aber gelernt habe gut umzugehen)
  • Schlaflosigkeit, weil ich über vieles ständig nachdenke und mir Fantasiewelten kreiere, in denen ich soziale Kontakte habe
  • das starke Gefühl, weinen zu müssen, aber nicht zu können (habe in diesen 7 Jahren kein einziges mal geweint)
  • der Wille, mich noch mehr Isolieren zu wollen
  • ein Gefühl, ungerecht behandelt zu werden und es niemandem sagen zu können und gleichzeitig zu wissen, dass ich selbst Schuld bin bzw. keine Ungerechtigkeit herrscht
  • andere mit Leistungen Überzeugen zu wollen, was in keiner Welt funktioniert, wenn man seine Leistungen nicht einmal kommuniziert
  • Hass auf alle, aber gleichzeitig Liebe für alle; also ich respektiere jeden und wünsche jedem nur das Beste, aber ich glaube, ein gewisser Teil von mir hasst einfach jeden
  • Das Gefühl, alles falsch zu machen, wenn jemand bei mir ist
  • Einen besonders immens starken Hass auf meine extravertierte Mutter (sry, das ist sehr respektlos von mir und es tut mir auch leid, aber ich freue mich über jede Sekunde, die ich nicht mit ihr verbringen muss, zumal wir auch so gut wie komplett verschiedene Persönlichkeiten haben)
  • Drang zum Ablenken: Schaue den ganzen Tag nur YouTube
  • Ein Drücken auf der Brust in Situationen, in denen ich über meine Emotionen nachdenke

Das Problem ist zudem, dass eine jetzige neue Freundschaft nicht lange halten würde bzw. toxisch von mir aus wäre, da ich zu emotional belastet bin und diesen Freund wahrscheinlich mit meinen internen Problemen zumüllen würde, weil alles jederzeit überschwappen könnte.

Es ist nicht so, als hätte ich keine Freunde, aber ich fühle mich so, als hätte ich keine. Diese vergöttern mich nahezu schon, weil ich so eine "einzigartige" und "intelligente" Person sei, aber was bringt es einzigartig/intelligent zu sein, wenn man nie glücklich wird und sich nur noch alleine fühlt. I mean, ich traue mich nicht einmal eine Nachricht an einen "Freund" zu schicken.

Wie kann ich meine emotionale Situation beheben? Eigentlich weiß ich selbst die Antwort darauf, aber ich KANN mich nicht überwinden. Ich kann mich zu so vielen Dingen überwinden (Kalt duschen, täglich Sport, täglich Instrument üben, alle Hausaufgaben machen, gute Noten schreiben bzw. viel lernen), aber nicht diese soziale Barriere. Ich weiß nicht einmal mehr, ob ich wirklich will, dass es mir jemals gut geht; ich bin so privilegiert und TROTZDEM bin ich so undankbar für mein eigenes Leben.

Sind das wirklich die Folgen von Einsamkeit oder ist Einsamkeit auch wieder nur ein Symptom eines tiefer liegenden Problems? Ironischerweise bin ich täglich von vielen Menschen umgeben (Student) und schaffe es einfach nicht, jemanden anzusprechen.

Ich bitte um Hilfe, auch wenn ich weiß, dass ihr mir nicht helfen könnt.

Ich kann dir nicht helfen. 33%
Ich fühle, was du schreibst 33%
Ja, das sind die Folgen von Einsamkeit 17%
Nein, Einsamkeit ist auch nur ein Symptom eines tieferen Problems 17%
Naja, manches davon sind Folgen von Einsamkeit 0%
Nein, das hat nichts mit Einsamkeit zu tun 0%
Ich kann nichts von alledem nachvollziehen 0%
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