Mit ehemaliger Lehrerin "befreundet" sein? Geht das? Bitte lesen...

Hallo erst einmal :)

Meine ehemalige Lehrerin hat mir das letzte Schuljahr sehr geholfen, weil ich privat ein paar Probleme habe. Sie war einfach immer für mich da und ich habe sie sehr lieb gewonnen. Sie hat öfter gesagt, dass ich ein ganz tolles Mädchen bin, mich umarmt, sie war für mich einfach, wie eine Mutter in der Zeit. Jetzt wechsele ich jedoch die Schule und ich will so gerne weiterhin mit ihr in Kontakt bleiben. Das habe ich ihr auch gesagt, sie meinte auch, dass wir uns treffen können.

Jedoch habe ich wirklich Sorge, dass wir uns nicht mehr sehen. Denn ich meine, ich bin ja im Prinzip "nur eine kleine ehemalige Schülerin" und ich würde sie gerne als gute Freundin haben, da Mutter ja leider nich geht.

Meint ihr, so etwas ist möglich? Kann sich daraus eine " richtige Freundschaft !!! " entwickelt? Denn ich bin 16 und sie 27. Deshalb glaube ich nicht, dass sie mich als Tochter sehen könnte, weil sie ja selber noch so jung ist. Oder kann da schon ein Mutterinstinkt sein ? Aber ein freundschaftliches Verhältnis? Dass wir auch ins Kino etc. so Sachen unternehmen? Weil ich mir dann immer denke, dass ich nur irgendeine ehemalige Schülerin für sie bin und sie sicherlich viele Freunde in ihrem Alter hat und mich nicht braucht. Vielleicht bin ich ihr ja noch zu "unreif", um mit ihr befreundet zu sein. Sie war einfach für mich da in der Schule und jetzt, wo ich weg bin ... Was meint ihr?

Vielleicht können hier ja auch mal ein paar Lehrer antworten, ob ihr euch so etwas vorstellen könntet.

Danke schon mal, für Eure Antworten ! :-) Wenn ihr noch mehr Infos über ihr Verhalten in der Schule gegenüber mir braucht, gebe ich die Euch gerne. Denn ich bin echt aufgeschmissen.

Ja, es ist möglich, dass eine Lehrerin, eine ehem. Schülerin als Freundin ansieht. 80%
Nein, sie kann keine ehem. als Schülerin ansehen 20%
Anderes ... 0%
Beruf, Mutter, Schule, Freundschaft, Gefühle, Kontakt, Lehrer
Das Wörtchen "freilich"

Im Rahmen meines Geisteswissenschaftlichen Studiums (Englisch und Geschichte), habe ich sehr viel gelesen. Ein Wort, das in argumentativen Texten recht häufig vorkommt, ist das Adverb "freilich". Es hat eine ähnliche Bedeutung wie "selbstverständlich" oder "natürlich", betont aber stärker, dass etwas eingeräumt wird. In einer anderen Verwendungsmöglichkeit, kommt es der Konjunktion "aber" hinsichtlich der Bedeutung sehr nahe. Beispiel:

"Mit Hadrian war eine starke Persönlichkeit hingegangen, deren Los es freilich gewesen war, Partner einer noch weit stärkeren zu sein." ( Aus dem Standartwerk des Hamburger Historikers Peter Classen: Karl der Große, das Papsttum und Byzanz, Sigmaringen, 1985, 2. Auflage, Seite 40.)

Als ich vor 3 Jahren einem Freund von mir meine Abschlussarbeit zum Korrekturlesen vorlegte, strich er mir jedoch jedes "freilich" an. Seiner Meinung nach sei das schlechtes Deutsch. "Bauernsprache", wie er das nannte. Ich dachte mir nichts dabei und ignorierte die Hinweise. Auf die Bewertung schlug es sich jedenfalls nicht negativ nieder.

Vor kurzem gab ich einem anderen Freund meine Bewerbungsunterlagen zum Korrekturlesen. Auch hier hatte sich irgendwo das Wort freilich eingeschlichen. Auch hier hatte der andere Freund etwas zu beanstanden. Dieses Mal überarbeitete ich gleich das ganze Fragment, denn ich dachte, es sei der zu verschachtelte argumentative Charakter, den er beanstandete. Schließlich soll man in einem Anschreiben ja direkt sein. In einem anschließenden Gespräch meinte auch dieser Freund, er habe nur das Wort beanstandet. Es handele sich bei diesem Wort um Dialekt, ich solle Hochdeutsch schreiben. Nun also wurde ich stutzig und fragte weitere Bekannte. Sie alle bestätigten die Ansicht meines Freundes. Es handele sich bei dem Wort um Bayerischen/Fränkischen Dialekt.

Nun wollte ich es genauer wissen und machte den Test. Ich zog wahllos Bücher aus meinem Schrank und blätterte, bis ich auf das Wort freilich stieß. Mein Ergebnis. In nahezu jedem Buch, das in deutscher Sprache verfasst ist, kommt das Wort freilich auch irgendwann einmal vor. Die Autoren stammen dabei keineswegs aus Bayern, sondern aus allen Teilen der Republik, ein Buch ist sogar von einem Engländer, der in deutscher Sprache schreibt. Einzig in Romanen tut man sich schwer, das Wort zu finden. Wahrscheinlich, weil es nicht zu narrativen Texten passt.

Auf der anderen Seite bekam ich aber auch die Meinung meiner Bekannten mehrfach bestätigt. Selbst ein ehemaliger Kommilitone aus München meinte, er verwende das Wort nie, wenn er sich um Hochdeutsch bemühe.

Meine Frage daher: Was hat es mit dem Wort "freilich" auf sich. Warum verwenden Geisteswissenschaftler es unabhängig von ihrer Herkunft und warum ist es im Alltag als "Dialektwort" angesehen?

Beruf, Deutsch, Sprache, Sprachgebrauch

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