Welche glücksvorstellung hat Immanuel Kant ..?

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In der Kritik der praktischen Vernunft beschreibt Kant völlige Glückseligkeit als den Zustand, in welchem alle Bedürfnisse befriedigt sind und man keine weiteren mehr hat. (Da das Befolgen des Sittengesetzes jedoch oberstes Gebot ist und man somit stets das Ziel befolgen muss, absolute Sittlichkeit zu erreichen, kann nur ein göttliches Wesen dafür sorgen, dass absolute Glückseligkeit mit abslouter Sittlichkeit (zum höchsten Gut) zusammenfallen kann, weshalb Kant die Existenz Gottes postuliert.)

Hier ist erst einmal eine Revision des Begriffs GLÜCK angesagt. Am besten, man benutzt ihn nicht, weil er heute von ganz anderen Vorstellungen dominiert wird.

In den Begriffen "ein glückliches Leben haben", "im Leben glücklich werden", "ein gelingendes Leben haben", "ein ausgefülltes Leben haben" kommt noch mehr rüber vom ursprünglich Gemeinten. Es geht um dauerhaftere Zustände, nicht um Momentepisoden. Ursprünglich heißt EUDAIMONIA "einen guten Geist haben", sich gut fühlen, im Einklang mit den Göttern sein.

Hier dominiert bei Kant die Vernunft, die sich freiwillig der Pflichterfüllung verschreibt und am prägnantesten in kategorischen Imperativ zum Ausdruck kommt. Kants Neigung zur Plicht- und Vernunftbetonung und sein Misstrauen gegenüber Gefühlen hat sicher auch mit seiner Herkunft aus einem pietistischen Elternhaus zu tun, wo Gefühle, Emotionen und Sünde dicht beieinander liegen. Diese Hölzernheit Kants hat bereits Schiller kritisiert.

Liebe Lauradenistran,

Um es möglichst kurz und knapp zu machen:

Wenn alle 4 Philosophischen Fragen quasi "erkundet" wurden (=Frage nach dem Menschen (Antrophologie), Frage nach dem Sinn (Ethik), Frage nach dem was wir wissen können und die Frage nach Religion u.ä.).

Davon abgesehen ist laut Kant nur DANN ein Mensch glücklich, wenn er Verantwortung für sein Handeln übernimmt und somit aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit heraustritt.

Ich hoffe das war kurz, prägnant und vor allem hilfreich.

LG, Debby

ich glaube, hier ist es doch immer noch am besten, ihn zu lesen.

ansonsten:

  1. Würdigkeit zum Glück

Mit einer umfassenden Kritik zum Eudaimonismus begann Immanuel Kant seine Überlegungen zum Thema Glück, seiner Meinung nach beruht der Begriff "Glücksseligkeit" (=eudaimonia) auf unsichere Erfahrungen und veränderbare Meinungen. Kant folgerte aus diesem Mangel an Objektivität, dass ein an der Glücksseligkeit ausgerichtetes Leben von eigenen Bedürfnissen, Vorlieben, Trieben und Gewohnheiten geprägt ist, zusätzlich folgte für ihn aus der Vielfalt der subjektiven Meinungen über das menschliche Glück, dass keine objektiven Gesetze ableitbar sind. Immanuel Kant setzte in der Folge die "Würdigkeit zum Glück" an die Stelle des Glücks. Die "Würdigkeit zum Glück" ist für den Menschen nur erreichbar, wenn er sich dem kategorischen Imperativ (=den moralischen Gesetzen) unterwirft und dieses daraus folgende sittliche Verhalten führt zum Erwerb der Würdigkeit zum Glück. Wie dieses Glück allerdings aussehen wird und wo es dem Menschen widerfährt, lässt Kant offen, denn seiner Meinung nach, ist im irdischen Leben nur die "Selbstzufriedenheit" erreichbar, worunter er die Führung eines autonomen Lebens, die Orientierung an der Sittlichkeit versteht. Das Glück anderer Personen zu fördern, sieht Kant als menschliche Pflicht an, obwohl er die Ansicht vertritt, dass das eigene Glück für den Menschen nicht erreichbar sei. Es ist möglich, dass Würdigkeit zum Glück folgendes bedeutet und zwar, dass man durch das eigene Handeln würdig geworden ist um die Hilfe anderer auf dem Weg zum Glück zu beanspruchen.
(c) http://www.daniel-von-der-helm.com/kant/kant-philosophie.html#6

du willst doch nicht ernsthaft, dass ich eines der Hauptthemen eines großen Denkers in einen Satz packe, oder?

Mit einer umfassenden Kritik zum Eudaimonismus begann Immanuel Kant seine Überlegungen zum Thema Glück, seiner Meinung nach beruht der Begriff "Glücksseligkeit" (=eudaimonia) auf unsichere Erfahrungen und veränderbare Meinungen. Kant folgerte aus diesem Mangel an Objektivität, dass ein an der Glücksseligkeit ausgerichtetes Leben von eigenen Bedürfnissen, Vorlieben, Trieben und Gewohnheiten geprägt ist, zusätzlich folgte für ihn aus der Vielfalt der subjektiven Meinungen über das menschliche Glück, dass keine objektiven Gesetze ableitbar sind. Immanuel Kant setzte in der Folge die "Würdigkeit zum Glück" an die Stelle des Glücks. Die "Würdigkeit zum Glück" ist für den Menschen nur erreichbar, wenn er sich dem kategorischen Imperativ (=den moralischen Gesetzen) unterwirft und dieses daraus folgende sittliche Verhalten führt zum Erwerb der Würdigkeit zum Glück. Wie dieses Glück allerdings aussehen wird und wo es dem Menschen widerfährt, lässt Kant offen, denn seiner Meinung nach, ist im irdischen Leben nur die "Selbstzufriedenheit" erreichbar, worunter er die Führung eines autonomen Lebens, die Orientierung an der Sittlichkeit versteht. Das Glück anderer Personen zu fördern, sieht Kant als menschliche Pflicht an, obwohl er die Ansicht vertritt, dass das eigene Glück für den Menschen nicht erreichbar sei. Es ist möglich, dass Würdigkeit zum Glück folgendes bedeutet und zwar, dass man durch das eigene Handeln würdig geworden ist um die Hilfe anderer auf dem Weg zum Glück zu beanspruchen.

http://www.daniel-von-der-helm.com/kant/kant-philosophie.html#6