Ich finde, sie hat Recht, hat aber den falschen Ansatz. Sie sollte nicht von sich auf alle anderen schließen. Das machen viele Psychologen und das ist auch der Grund warum sie Psychologie studiert haben meiner Meinung nach. Weil sie selbst was zu verarbeiten haben und/oder den anderen ihre Lebensweisheiten aufdrängen wollen.
Ich hatte ein ADHS Kind und bin alles durch. Angefangen von Kinesiologen über Lebensberater und Psychologen. Jeder hat uns was anderes erklärt. Die eine meinte, mein Sohn hat eine Laktose und Glykose-Intoleranz. Im Supermarkt kam ich dann nach Durchlesen der Inhaltsstoffe drauf, dass ich ihm im Grunde nix mehr geben darf was er gerne isst. Aber Gummibärchen wären gegangen...
Eine meinte, ich muss fliegende Achter mit ihm üben damit die Gehirnhälften zusammenarbeiten. Der Super Psychologe erklärte uns er hat selbst drei Kinder, aber bei ihm daheim gibt es das nicht....
Erst als uns der Hausarzt zu einem Psychiater überwies, ging es bergauf. Er stellte schnell ADHS fest und riet uns neben der Medikation eine Elternberaterin aufzusuchen.
Und die machte das einzig richtige: Sie sagte nicht, ich würde das so machen oder bei mir ist das so... Sie sagte: Stellt Euch vor ihr seid der kleine XY. Wie würdet ihr euch fühlen in dieser und jener Situation?
Und das hat uns die Augen geöffnet. Das wir alles mal aus seinem Blickwinkel betrachten und sein Verhalten mit und aufgrund seiner Krankheit und wie das Umfeld damit umgeht, verstehen lernen.
Und mit diesem Verständnis ging es dann steil bergauf.
Und genauso sollte es deine Psychologin auch machen.
Nicht sagen: Ich würde dann erst recht nicht anrufen.
Sondern sagen: Na stell dir vor, du bist jetzt deine Schwester und du willst, warum auch immer mit der Mutter nicht reden. Und dann kommt ein Anruf und da heißt es: Du musst aber, weil....
Wie würdest du reagieren? Was würdest du dann empfinden?
Bringt es was, die Mutter nur aus einem Pflichtbewusstsein heraus anzurufen? Oder weil es jemand anderer will?
An diese Fragen sollte sie dich heranführen und nicht, was sie persönlich an dieser Stelle gemacht hätte.