Worüber ärgerst du dich eigentlich fast jeden Tag?
26 Antworten
Ich bin vom Ding her keiner, der sich ärgert. Das liegt an mir selber, an innerer Ruhe und Zufriedenheit sowie an einem guten Umfeld in Beruf und Privatleben. Es gibt nicht viel, was mich aufregt, ich bin ein Gemütsmensch. Auch bei Dingen, die andere als Ruhestörung oder Verkehrsbehinderung auffassen, bin ich ziemlich locker nach dem Motto ... es kommt, wie es kommt und alles geht im Leben einmal vorbei, Eile mit Weile, es kommen auch bessere Zeiten, mit der Zeit wird aus Gras Milch.
Freche, schnippische und debile Menschen oder auch dumme Rechthaber und irgendwelche Selbstüberschätzer bringen mich allerdings dazu, dass ich ihnen die Meinung sage und ihnen das so zurückgebe, dass es ihnen richtig weh tut und sie wissen, dass sie auf diese Art bei mir nicht weiterkommen. Habe allerdings seit dem Wegzug aus meiner Heimat keinen solchen Fall mehr erlebt... ich denke, das sagt vieles aus.
Die einzige Beleidigung, die ich jemals persönlich genommen habe, gab es auch dort: Das Wort "Akademikertrottel" war die einzige Beleidigung, die ich nicht als Quatsch abtat und die einzige, die ich auch jemals als das auffasste, was sie war: Eine üble und entwürdigende Diffamierung, die das Ziel hatte, mich auszugrenzen, zu erniedrigen und zu demütigen; zu bewirken, dass ich mich schlecht fühle. Ich war derjenige, der zu blöd zum "Hinlangen" in Landwirtschaft und Handwerk sei, bei dem es aber immer noch für einen überbezahlten Job gereicht habe, und meine frühere Freundin galt als arrogant, weil sie nicht "wie alle Mädels" Metzgerei- oder Bäckereiverkäuferin oder Erzieherin lernte, sondern nach der Realschule das Abitur nachholte und dann Lehrerin wurde. Ich bin da nicht ohne Grund weggezogen.
Das wurde in meiner Heimat wie gesagt schön rumgetratscht, bis ich die Person zu fassen bekam, die das in die Welt setzte und ihr sagte ... "ach übrigens, Ihr Akademikertrottel wünscht Ihnen einen schönen Abend - nett, dass man wenigstens weiß, wie über einen gedacht und geredet wird". Es war ihr extrem peinlich - aber dann fängt sie halt das Stänkern nicht an; sie war von Beruf Kämmerin auf einer kleinen Gemeinde in der Umgebung meiner Heimatstadt, also auch nix, wo man jetzt sagen muss "von wegen". Ich habe diese Frau (in meinem Alter; die ist jetzt auch so Mitte 30) normal respektiert, bis sie damit anfing.
Einerseits wählten sie mich direkt in den Gemeinderat und verliehen mir eine Ehrenamtler-Auszeichnung, andererseits probierte dann einer, in meine Garage einzubrechen und mein Auto zu demolieren und hieß es auf der Straße, wir seien "aber keine von Schaffhausen", weil samstags nicht um sechs Uhr die Rollos hochgingen, wir keinen Schrebergarten hatten und so weiter. Es widersprach sich permanent.
Derzeit denke ich intensiver denn je darüber nach, ein Buch zu schreiben nach dem Motto "Erlebtes und Erlittenes - stolz, KEIN Dorfkind zu sein" oder so was in der Art. Wenn ich mal richtig viel Zeit habe, gehe ich das wahrscheinlich auch an. Konzepte bzw. eher "Pinselstriche" dazu gibt es schon, aber noch nichts Konkretes - so was braucht Zeit; ich weiß es von einer Freundin, die schon mehrere (Fach-)bücher geschrieben hat und mich dazu ermutigt hat, das Projekt mal gezielt anzugehen.
Das wäre ein Buch, das die skurrilsten und abwegigsten Anekdoten bündelt und teilweise auch eine Abrechnung darstellt - die Vorstadt ist ein einziger Abgrund und liefert massenweise Stoff für Geschichten, wenn man da erst mal Jahrzehnte zubringt und die Leute näher und intensiver erlebt, als man es will ... und das aus jeder Perspektive. Erlebtes und Erlittenes eben.
Wieder ein tolle Antwort. Danke für alle.
Das Buch würde ich mir bestimmt kaufen. Das wäre garantiert lesenswert.
Ich habe zwar eine ziemlich ruhige und ausgeglichene Art und ich lasse mich eigentlich selten aus der Ruhe bringen, allerdings gibt es paar Dinge die mir persönlich ziemlich sauer aufstoßen und mir die Zornesröte ins Gesicht treiben.
Am schlimmsten finde ich z.B eine Nachbarin (eine ältere Dame) die über mir wohnt, die mit ihrem Hund morgens Gassi geht meist kurz nach 5:00 Uhr morgens. Dabei macht sie mit ihrem Hund so einen Lärm im Treppenhaus das alle 6 Parteien dabei geweckt werden. Mein Wecker klingelt erst um 6:15, heißt ich werde durch das Getöse im Treppenhaus schon eine ganze Stunde eher geweckt und es gibt Tage wo ich dann nicht mehr einschlafen kann danach.
Alle Bewohner haben sich bereits beschwert und das Gespräch mit der Frau gesucht und auch sogar Notizen und Briefe an ihre Tür geklebt und der Hausverwaltung bescheid gegeben um auf ihr lautes und rücksichtsloses Benehmen aufmerksam zu machen und wir haben sie auch mehrfach gebeten sich ruhiger in dieser Herrgottsfrühe zu verhalten. Nützt absolut nichts, sie ist der Meinung das sie ruhig ist wir uns das nur einbilden. Sie ist aber wie ein Elefant im Porzellanladen, erstmal bellt ihr Hund und sie knallt die Türe zu und stampft regelrecht beim runtergehen.
Ich persönlich habe mich auch des öfteren mal mit ihr in die Wolle gekriegt, wenn ich sie mal zufällig unten am Briefkasten getroffen habe oder sie mir im Treppenhaus entgegen gekommen ist. Ging teilweise so weit das ich das Gespräch abgebrochen habe da sie oft unsachlich wird und anfängt sich sachen auszudenken die ich angeblich mache welche sie stören.
Eine äußerst unangenehme und unfreundliche Frau ist das! Sie hat es schon das ein oder andere mal hinbekommen mir die Laune zu verderben.
Na dann gute Nacht! Solche Nachbarn sind einfach nur die Pest! Man denkt man hat es mit normal denkenden Erwachsenen zutun, allerdings benehmen sich solche Leute teilweise schlimmer als ein bockiges Kind.
Gespräche nützen bei der besagten Nachbarin absolut garnichts! Da kann ich mich direkt mit einer Wand unterhalten, mit dem bedeutetenden Unterschied das mir die Wand keine dummen Sprüche reindrückt oder Widerworte gibt!
Das Menschen immer mitten im Weg stehen, nicht zuerst aussteigen lassen und zum Teil den Weg versperren, dass die ältere Generation nicht respektiert wird und in Bus/Bahn niemand für die aufsteht(selbes geht für Mütter/Schwangere), wenn Raucher an der Ampel oder auf Rolltreppen rauchen, sodass man den stinkenden Gift einatmet, wenn man vor Kindern über Rot läuft, wenn Leute in Bus/Bahn laut sind oder über Boxen Musik hören.
Über mich selber - dass ich wieder nicht das geschafft habe, was ich mir vorgenommen habe.
Über das Wetter!
Entweder ist es zu heiß, zu kalt, zu windig, zu nass oder, oder, oder :o)
Mit solchen Nachbarn habe ich auch zu tun. Gleich zwei Stück. Wohnen über und unter mir.........