Wie findet ihr diese Reitweise?
Hallo, ich habe vor einiger Zeit schonmal so eine Frage gestellt, versuche mich aber immer noch mit so verschiedenen "Richtungen" auseinanderzusetzen. Das Pferd von dieser Person wurde wohl vom Tierarzt als "nicht mehr trainierbar" in Rente geschickt, wegen Arthrose etc. Jetzt trainiert sie seit einem Jahr (?) wieder so (ich glaube das geht in Richtung dieser seltsamen Oliveira Sache), und angeblich ist jetzt wieder alles toll. Ich finde aber, das sieht aus, als ginge der immer noch nicht korrekt?
So eine Haltung mit Kopf in den Wolken und diesem Trippeltrab, das kann doch nicht gesund sein?
7 Antworten
Gruselig in meinen Augen. Der Rücken weg gedrückt, das Pferd schnabbelt die ganze Zeit mit dem Gebiss - nein, das ist kein Abkauen. Und zufrieden schon gar nicht. Das Pferd trägt nicht, sondern schiebt und hängt viel zu sehr vorne drauf.
MJO ist gar nicht so verkehrt, wurde hier ja auch bereits schon geschrieben und ist auch meine Meinung. Er selbst macht das auch gut, aber seine Jünger bekommen es zu 90% nicht auf die Reihe.
Die Ansätze sehen nicht schlecht aus, müsste halt noch etwas mehr Schwung rein.
Bezweifle auch, ob das dauerhaft ohne vernünftige Anlehnung/Beizäumung gesunderhaltend ist...
Das sieht schlicht nach Klassischer Reitweise ... und da sieht erstmal einiges ungewohnt aus.
Oft ist es aber ein sinnvoller Weg, um wieder zum gewohnten Bild zu gelangen. Allerdings setzt das ein sehr gutes genaues Reiten und Wissen um das Wie, Was und Warum voraus. Die Dame auf dem Pferd macht das aber schon sehr ordentlich (behält die Ruhe und Übersicht), da würde mich wirklich die weitere Entwicklung interessieren.
Und ja, nun, das ist erstmal alles für das Pferd unbequem und es muss sich anstrengen, selbst tragen und komplett "umbauen".
M.E. ist das alles auch zu viel für so eine kurze Reiteinheit, aber wahrscheinlich ein Zusammenschnitt aus mehreren Einheiten?
Das, was man auf FB und YT von den Oliviera Stables sieht hat allerdings mit Klassicher Reitweise so wenig zu tun wie Regenwürmer mit Igeln ... also, bitte nicht in einen Topf werfen!
Och - ich bekomme auch Unterricht von einem erfolgreichen Sx Springreiter, kann deswegen aber selber trotzdem kaum sauber über eine Cavaletti - Reihe reiten….😉
Aber du findest wohl trotzdem gut, was er so macht, oder? Und möchtest seinen Traningsweg gehen?
Wieso „trotzdem“? Der Reitlehrer kann ja nix dafür, dass ich, was Hindernisse angeht, absolut talentfrei bin. 😆 Mit Schulpferden steht Springen dort sowieso nicht auf dem Programm, und das Reiten über Cavaletti wird entsprechend wenig geübt.
Er ist der Ansicht, dass gute dressurmässig Arbeit Grundlage fürs Springen ist. Und da kann ich viel lernen - im Rahmen meiner Möglichkeiten. Ab einem gewissen Alter ist es schwierig, sich noch zu verbessern. Eagl, wer da in der Mitte steht. So meine ich das auch: bei wem man lernt, oder gelernt hat, nützt überhaupt nichts, wenn man es nicht umsetzen kann.
Ab einem gewissen Alter ist es schwierig, sich noch zu verbessern. Eagl, wer da in der Mitte steht.
Das sehe ich anders. Ich kenne zB eine Dame, die mit Mitte 50 zwei Optionen hatte (Hintergrund spielt hier jetzt keine Rolle) - Weltreise oder mit ihrem Pferd nochmal ganz von vorne anfangen. Sie entschied sich für letzeres, nahm ein Sabbatical, ihr Pferd und sie zogen für etwa 1/2 J. bei Anja Beran ein. Sie und ihr Pferd haben sich wahnsinnig toll entwickelt in der Zeit, wurden sogar mal vorgestellt bei der sonntägl. Morgenarbeit. Ein Genuß, den beiden zuzusehen.
Klar tut man sich im Alter nicht mehr so leicht, aber mE kommt es auf mehr Kriterien als nur das. Es spielt schon eine Rolle, wer steht da in der Mitte und vor allem wie intensiv kann gearbeitet werden, macht das Pferd (gut) mit, etc. pp.
Wir reden da aneinander vorbei. Ich sagte NICHT, dass es unmöglich sei. Ich sagte auch NICHT, dass es egal sei, wer da in der Mitte steht. Ich sagte lediglich, dass der in der Mitte KEIN GARANT dafür ist, dass der, der im Sattel sitzt, ein guter Reiter wird, erst recht nicht, dass zwangsläufig er ein sehr guter Reiter wird.
Ich wollte Grauling dies lediglich an MEINEM BEISPIEL verdeutlichen.
Und ich verfüge nun mal weder über ein eigens Pferd, noch über ein Sabatjahr, noch über die Möglichkeit, fast täglich zu reiten, und schon garnicht über optimale körperliche Gegebenheiten. Was das Reiten über Hindernisse angeht, weiß nicht mal der Optiker Rat, weil mir die Fähigkeit fehlt, Abstände in der Bewegung richtig einzuschätzen. Da müßte ich unendlich übern, um (so wie beim Autofahren) eigene Tricks (einschließlich Vermeidungsstrategien) zu entwickeln, um das irgendwie auszugleichen. Un da das nicht meine einzige Einschränkung ist, bin ich sehr dankbar, von einem ältern Meister nicht aufgegeben, sondern (soweit im Rahmen einer wöchentlichen Reitstunde möglich) gefördert zu werden.
Die Dame von dem Video lernt definitiv bei den OS und ist stolz darauf, die Erleuchtung zu erhalten - genauso wie die Trainerin Nadja Krumbiegel.
Stets die OS erwähnt in jedem Beitrag und wie toll das alles doch ist.
Leider als nicht schlicht "klassisch", sondern definitiv "OS".
Gut, soweit habe ich mich nicht beschäftigt sondern platt das Video und das Reiten da angesehen und das fand ich (für den Anfang!) wirklich in Ordnung.
Ja - außer dem kurzzeitigen hoch geziehe gehts noch halbwegs. Die Ansätze von MJO sind ja auch nicht nur verkehrt. ;)
regenwürmer und igel kann man kreuzen - das ergibt stacheldraht.
und klassische reitweise sieht dann gut umgesetzt eher so aus.
Hier (in dem Video der FS) ist aber wohl nur jemand ganz normales unterwegs, der natürlich kein Profi wie in Deinem Link ist, aber nichtsdestotrotz erkennt man in dem schon Gutes/Sinnvolles. Jeder hat schließlich mal klein angefangen und das sieht gar nicht so "klein" aus.
Es wird auch nicht besser, nur weil immer mehr Menschen denken, sowas sei toll.
Festgehaltene Rücken, weggedrückte Rücken, Massiven Unterhals, mangelnde Hankenbeugung, ... Nein, das ist auch nicht gesund.
Aufrichtung ja, gerne - aber bitte mit Dehnung nach vorne.
Es gibt viele Pferde, die durch ein erneutes Antrainieren doch wieder reitbar werden - und gerade bei Arthrose ist Bewegung das A und O.
Der ein oder andere Ansatz von MJO ist nicht verkehrt. Ich bin selbst schon ein Seminar bei ihm geritten - aber das war 2015. Kurz bevor er die "Oliveira Stables" nach Deutschland brachte... Ich habe selten so viel Geld ausgegeben, um so wenig davon mitzunehmen. Ich hatte mir zumindest mehr erhofft.
Der ein oder andere Gedanke ist gar nicht schlecht. Ich nutze immer noch sehr gerne die Mobilisation - auch Übertreten auf der Volte genannt - zu Beginn einer Einheit, um den Lendenbereich zu dehnen.
Allerdings gibt es so viele tolle Übungen, was Stellung und Biegung angeht - bitte distanziere dich von solchem Schmarn. Es gibt viele gute Trainer, die reell arbeiten. MJO selbst, dem traue ich das zu. Sein Gefolge? No way.
Weißt du, warum das Pferd so heftig kaut? Ich finde die Backenstücke von der Trense sehen irgendwie zu lang aus, kann es sein, dass das Tier einfach versucht, mit dem unruhigen Gebiss umzugehen, und das hier als tolle Kautätigkeit verkauft werden soll?
Das meiste ist wohl Stress-Kauen. Stress und Anstrengung. Zusätzlich kann man durchaus über das Einwirken am Gebiss das Pferd zum Kauen animieren.
Auf Anhieb sehen die Backenstücke da jetzt nicht zu lang aus. Zumindest sind sie mal nicht zu kurz, wie sonst gerne mal gesehen.
Das Gebiss selbst ist auch nicht wirklich unruhig - es ist eine Schenkeltrense, und wenn ich mich nicht ganz irre, auch eine mit losen Ringen, sodass das Mundstück selbst absolut ruhig liegt durch die Schenkel.
wir haben auch einen bei uns, der so kaut und schäumt. dem fehlen zwei backenzähne direkt an der speicheldrüse. er kaut hauptsächlich, um den übermässigen speichel aus dem maul zu befördern.
er ist sonst gesund und kann auch normal fressen. er hatte einen längsbruch und der nächste zahn ist nach sektion des zahnes nachgebrochen.
Danke dafür, du hast das echt super auf den Punkt gebracht. Ich mag viele seiner Ansätze und finde auch, er hat gute Übungen im Programm - nur was er selbst reitet und wie es sein "Gefolge" umsetzt ist ein himmelweiter Unterschied, bei dem man oft die Hände über dem Kopf zusammen schlägt.
Eben. Er selbst, absoluter "Horseman". Aber sein Gefolge - unterste Schublade. Leider ist das oft so bei solchen Gurus. Monty Roberts ist auch kein schlechter Kerl - aber das, was nachgemacht wird von ihm, ist einfach nur mies. (Auch ein MR ist nicht fehlerfrei, keine Frage. Aber man sieht auch da deutlich den Unterschied zwischen Lehrer/Guru und Schüler)
ich schaue mir solche videos nicht an, da diese keine klicks verdienen.
auf dem bild ist jedoch ein pferd mit einem deutlich schief gelegtem kopf, schmerzgesicht und geschwollenen gelenken zu sehen. das pferd drückt die hinterhand nach hinten weg. es ist keinerlei untertreten zu erkennen.
das pferd läuft in einer schmerzvermeidungshaltung. wobei das nicht wirklich möglich ist, wie deutlich zu erkennen ist.
der sattel sieht nach barfuss aus.
die reiterin ist in meinen augen für ein pferd in diesem zustand deutlich zu schwer und sitzt im spaltsitz.
Einzig als kleine Korrktur: Der Sattel scheint ein Deuber zu sein oder ähnlicher Barocksattel.
und der reiterin ist der sattel deutlich zu klein.
es gibt auch einen barfuss sattel, der wie ein barocksattel ausschaut.
Da ich mich auf der Instagram-Seite von ihr umgesehen habe: Es ist kein barfuss-Sattel. Ist ein Deuber.
Gibt einige Barocksättel inzwischen.
einverstanden mit deiner recherche ;)
habe weder insta, noch fratzenbuch noch payback cumulus, twitter oder tictoc...
Ja, das ist nochmal ein wichtiger Aspekt: wenn das Pferd wegen Arthrose „nicht trainierbar“, aber noch bedingt reitbar ist, gehört doch wohl eher ein leichtes Kind drauf…
Wobei die Dame auf den Videos - ich hab sie grade mal nachgeschaut - wohl auch in den OS gelernt hat, genauso wie Nadja Krumbiegel, die in dem Video auch auftaucht