Warum werden Nichtwähler/innen angegriffen, wenn ganz klar die Politik & ihre Akteure versagt haben mit ihrer Führungsweise?

7 Antworten

Weil die Nichtwähler problemlos alle aktuell politisch Verantwortlichen in Rente schicken könnten natürlich. Sie sind der größte Block.

So haben beispielsweise sowohl SPD als auch die Union die meisten Wähler dadurch verloren, dass Millionen von ihnen diesmal stumpf daheim geblieben sind. Man spricht hier von "Mobilisierung".

https://www.tagesschau.de/wahl/archiv/2024-06-09-EP-DE/analyse-wanderung.shtml


KeyboardHero 
Beitragsersteller
 10.06.2024, 04:05

Was ist denn die Alternative zur Alternative? :)

0

Weil die meisten es nicht akzeptieren, dass man nicht wählt! Das Einzige, was zählt, sind unsere Stimmen für diese Partei, was ich aber nicht gebe. Und ändern wird sich meistens sowieso nichts. Zudem hat die Politik mehr Schaden angerichtet. Man sieht ja, wie man ständig gehetzt oder ausgegrenzt wird, sobald jemand eine Partei wählt, die nicht den Werten der Wähler entspricht. Das ist alles nur ein Zirkus für mich.


KeyboardHero 
Beitragsersteller
 10.06.2024, 04:03

Grazie mille ❤️🙏

Und ja, fühle mich wie du diesbezüglich und von der Politik verlassen. 😢

2

Weil die ganzen Leute, die ja doch wählen gehen, sich selbst einreden, dass "das schon passen wird" und dass sie etwas GUTES getan haben. Der Ursprungsgedanke rührt daher, dass jeder, der nicht wählt angeblich demokratiefeindlich sei, weil er dadurch Faschismus eher zulassen würde - aber wie du sagst, die AfD wählen aus Protest ist doch echt um gar nichts besser und lässt den Faschismus nur schneller kommen... dann bleibt also nur noch eine Altpartei (korrupt, spießig und null Interesse an jungen Leuten und Nachgenerationen) oder eine linksradikale, inkompetente Partei zu wählen. Eigentlich wirst du dann sowieso auch für alles kritisiert, was du von denen dann wählst. Die lieben es einfach alle sich gegenseitig zu kritisieren und die Köpfe einzuschlagen. Und wer nicht wählt, ist Zielscheibe Nummer 1, weil er auf diesen Diskurs, diesen Zirkus von vorneherein keinen Bock mehr hat. Unsere Medienmanipulierte medien-konsum-abhängige hirnmanipulierte Generation bekommt so oft vom Fernseher gesagt, dass jeder Nichtwähler ein Bösewicht sei, dass sie es am Schluss selbst glauben. Grade hab ich gefragt was denn genau der Vorteil FÜR MICH sein soll, ungültig statt nicht zu wählen, darauf gab es keine Antwort mehr, weil es keine gibt.


KeyboardHero 
Beitragsersteller
 10.06.2024, 03:54

Ohhhh, ich fühle deine Zeilen. Besonders in dieser Zeit sind leider viele Menschen mehr NPCs als Menschen und tun fast alles, um einen Schulterklopfer für ihren angeblichen Altruismus zu erhalten 😜

1

Weil Nichtwählen das "Versagen der Politiker" unterstützt.

Erklärung:

Das bisherige System besteht ja noch. Nach diesem wird demokratisch gewählt. Das bedeutet: Jeder, der wählt, entscheidet mit. Jeder, der nicht wählt, verstärkt dadurch das Ergebnis derer, die wählen, also deren Wahl (simple Mathematik).

Die meisten, die nicht wählen, wollen das vielleicht "aus Protest" tun, bewirken jedoch damit eine Stärkung aller Parteien, die gewählt wurden (sind diese "korrupt", bewirkt das eine Verstärkung der Korruption).

Wenn die Idee des Nichtwählens ist, zu zeigen, dass man niemanden wählen kann von den zur Wahl stehenden Parteien (weil alle "gleich mies" sind), funktioniert das auf diese Weise nicht.

Der Gedankengang "wenn 80 % nicht wählen gehen, ist das ein klares Zeichen, dass sich was ändern muss am System" würde ja in der Realität erstmal dazu führen, dass die 20 % Wählenden über das politische Schicksal des Landes entscheiden und nicht, dass deshalb eine Wahl für ungültig erklärt würde. Denn jeder der 80 % hat ja die Möglichkeit zu wählen. Und gibt es keine passende Partei, könnte man eine passende ins Leben rufen, die genau diese 80 % vertritt. Die würde dann logischerweise gewinnen und die Mehrheit wäre wieder zufrieden mit der politischen Führung.

Um das Versagen der politischen Akteure möglichst gering zu halten, wird alle paar Jahre neu gewählt, so lässt sich besser kontrollieren, dass es nicht "ganz schlimm" wird (zumindest ist dieser Gedanke Grund für die derzeitigen Regelungen dazu).

Wenn man das Gefühl hat, nur "korrupt" oder "korrupter" wählen zu können, stellt sich die Frage: Was ist eine Alternative?

Für eine echte Alternative müsste das System verändert werden, z.B. eine Prüfungsinstanz einbauen, die garantiert, dass kein Politiker "Schmu" macht (da stellt sich dann die Frage, wer garantiert die Unabhängigkeit dieser Prüfer...),?

Ganz so einfach ist das also nicht.

Das jetzt installierte System versucht schon, gewisse "Prüfinstanzen" einzubauen, um Machtmissbrauch zu verhindern. Doch jedes noch so gut erdachte System kann von Menschen unterwandert werden.

Deshalb scheint am Praktikabelsten folgende Vorgehensweise zu sein: Die Partei wählen, die am ehesten das umsetzt, was man selbst möchte. Damit haben "noch korupptere" weniger Macht.

Ich denke, deswegen werden 'Nichtwähler" so "angegriffen ". Das, was sie eigentlich mit der Nichtwahl zeigen wollen, zeigen sie nicht, es bewirkt eher das Gegenteil ihrer Intension.

Nicht-NPCs verfolgen politische Geschehen und agieren z.B. über Volksbegehren und Petitionen, wenn politisch was "schief läuft".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

willgott  16.06.2024, 08:19
Deshalb scheint am Praktikabelsten folgende Vorgehensweise zu sein: Die Partei wählen, die am ehesten das umsetzt, was man selbst möchte. Damit haben "noch korupptere" weniger Macht.

Das habe ich schon über viele Wahlen und jeweils nach langen Wahlperioden versucht, vergeblich : Die rechtsstaatliche Ordnung war noch nie so gefährdet wie jetzt. Die Meinungsfreiheit war noch nie so angegriffen wie jetzt.

0
Sympathisch08  10.06.2024, 21:31

Vielen Dank für diesen tollen Text, den ich mir jetzt aufbehalten werde! Bin da ganz deiner Meinung!💪

1
KeyboardHero 
Beitragsersteller
 10.06.2024, 11:38

Dankeschön ♥️

Schreibe ich mir fürs nächste Mal auf und im Hinterkopf behaltend. 👍

1
Von Experte ponter bestätigt

Du wählst halt indirekt die AfD, wenn du gar nicht wählst. Weil du damit alle Stimmen für die AfD aufwertest. Nichtwähler greifen ja keine Prozente beim Ergebnis ab. Also, wenn 20 Leute wahlberechtigt sind und nur 10 wählen gehen, gibt es keinen "Topf" mit 50% "Nichtwählern".

Die Wahlbeteiligung bei der Europawahl liegt so ungefähr bei 60%. Von diesen 60% wählen ungeführ 20% die AfD.

Oder anders: 100 Leute sind wahlberechtigt, 60 gehen wählen. Von diesen 60 wählt jeder fünfte, also 12 Leute, die AfD.

Nehmen wir jetzt mal an, die restlichen 40%, also hier im Beispiel 40 Leute, wären auch wählen gegangen und hätten irgendwas anderes als die AfD gewählt. Dann wären die 12 Stimmen für die AfD keine 20% mehr, sondern nur noch 12%.

Und genau deshalb ist Nichtwählen ein Problem. Umso mehr, wenn man keine extremen Parteien gutheißt.


willgott  16.06.2024, 08:21
Also, wenn 20 Leute wahlberechtigt sind und nur 10 wählen gehen, gibt es keinen "Topf" mit 50% "Nichtwählern".

Wäre ja mal eine demokratische Forderung, das zu ändern.

0
HappyMe1984  16.06.2024, 13:43
@willgott

Und was passiert dann mit den Sitzen der "Nichtwähler"? Bleiben die einfach leer? Wie werden diese bei Abstimmungen in den Parlamenten gewertet?

0
willgott  16.06.2024, 20:46
@HappyMe1984

Wenn das Parlament nicht gewählt wird, hat es auch keine Legitimation zum Regieren also auch keinen Sitz im Parlament. Es werden für Abstimmungen nicht nur Mehrheiten, sondern Mindesanzahlen von Parlamentarierstimmen als erforderlich (wie 2/3 für Verfassungsänderungen) gesetzlich verlangt. Werden die nicht erreicht, weil es nicht genug Parlamentarier gibt dann braucht es Volksabstimmungen gegebenenfalls von dazu gewählten parteilosen mit Vertrauensleuten mit kurzer Amtsdauer.

0
HappyMe1984  16.06.2024, 20:49
@willgott

Du würdest also ein handlungsunfähiges Parlament gut finden? Und was machst du bei der Volksabstimmung, wenn dort auch wieder zu viele gar nicht wählen gehen? Zudem: würdest du von dir selbst echt behaupten, dass du dich mit allen Themen, die in der Politik tagtäglich bearbeitet und entschieden werden müssen, so gut auskennst, dass du da eine fundierte, abgewogene Entscheidung zu treffen könntest?

0
willgott  16.06.2024, 21:40
@HappyMe1984
Und was machst du bei der Volksabstimmung, wenn dort auch wieder zu viele gar nicht wählen gehen?

Daher der Vorschlag die Volksabstimmung "über gewählte parteilose mit Vertrauensleute" zu vollziehen.

0
KeyboardHero 
Beitragsersteller
 10.06.2024, 04:00

Ich verstehe per se die Rechnung, dennoch: man wird NICHT GRUNDLOS zum Nichtwähler. Man wird meistens zum Nichtwähler gemacht, eben durch miese Politik. Das wird leider immer wieder außer Acht gelassen.

Dennoch danke ich dir für deine Mühe ❤️

0
HappyMe1984  10.06.2024, 12:04
@KeyboardHero

Und was ändert sich an der aus deiner Sicht miesen Politik, wenn du nicht wählst? Also, welchen Einfluss auf das, was politisch passiert, nimmst du damit deiner Ansicht nach?

Zudem ist Politik ja etwas, was nicht nur auf Bundesebene stattfindet. Gerade auf kommunaler Ebene kann man sich sehr einfach und durchaus wirksam einbringen! Dabei muss man nicht mal so weit gehen und sich selbst zur Wahl stellen oder das zum eigenen Hauptberuf machen. Bereits im Rahmen von ehrenamtlichem Engagement kann man Kontakte knüpfen, etwas bewegen, ändern, aufbauen und somit Einfluss darauf nehmen, wie sich das ganz eigene, ganz alltägliche Leben in der eigenen Stadt gestaltet.

Und wählen zu gehen, ist dabei wirklich mit Abstand der einfachste und dennoch wirkungsvolle Weg, um dafür zu sorgen, dass sich etwas in die Richtung entwickelt, in der man es gerne hätte. Nicht wählen hingegen ist - im besten Fall - Ausdruck kompletter Resignation. Aber die ändert nichts und bringt nichts und niemanden irgendwie weiter, weder im poitischen Bereich, noch in sonstigen Bereichen des Lebens...

1
KeyboardHero 
Beitragsersteller
 10.06.2024, 12:33
@HappyMe1984

Werde ich mir notieren für das nächste Mal 🙏 Dankeschön ♥️

1
Hansikanzie  10.06.2024, 02:17

Die Leute raffen das nicht Gib es auf.

0
Humbleness4  10.06.2024, 02:13
Du wählst halt indirekt die AfD, wenn du gar nicht wählst.

Nein. Ab da kann man aufhören zu lesen, weil es Schwachsinn ist. Pack deine Sachen zusammen, überleg dir was gescheites und komm nicht zurück, bis deine Logik wieder funktioniert, danke. Nur die AFD Wähler selbst sind Schuld an der Macht der AfD und sonst niemand! Punkt, Aus, Ende.

3
HappyMe1984  10.06.2024, 02:14
@Humbleness4

Da du offenbar nicht weitergelesen hast und das einfach nur simple Mathematik ist, zitiere ich mich hier einfach selbst von oben:

Oder anders: 100 Leute sind wahlberechtigt, 60 gehen wählen. Von diesen 60 wählt jeder fünfte, also 12 Leute, die AfD.

Nehmen wir jetzt mal an, die restlichen 40%, also hier im Beispiel 40 Leute, wären auch wählen gegangen und hätten irgendwas anderes als die AfD gewählt. Dann wären die 12 Stimmen für die AfD keine 20% mehr, sondern nur noch 12%.

2
Humbleness4  10.06.2024, 02:14
@HappyMe1984

Man braucht den Rest nicht mehr lesen, wenn es auf so einem Blödsinn aufbaut. Da helfen dir auch deine Zahlen nichts.

1
HappyMe1984  10.06.2024, 02:18
@Humbleness4

Es sind nicht "meine" Zahlen, sondern nun mal die Rechnung, wie Wahlen funktionieren. Lass bitte deinen Frust darüber, dass du deinen Hintern nicht ins Wahllokal geschleppt hast, nicht an mir aus.

2
FinisTerrae  10.06.2024, 03:02
@Humbleness4

Man kann sich auch gänzlich der Realitäten verschließen. Nichtwähler bleiben bei den Wahlen gänzlich unberücksichtigt. Das Verhältnis verschiebt sich. Für jeden Nichtwähler bekommt die Stimme eines jeden anderen Wählers mehr Gewicht und zwar im Verhältnis 1/3 zu 2/3. Bei einer Nichtwählerqoute von 40% erhält eine Stimme ein um 66% erhöhtes Gewicht. Eine Enthaltung ist somit gleichbedeutend, als dass man seine eigene Stimme den anderen Wähleren vermacht und somit indirekt das wählt, was andere wählen und somit auch indirekt die AfD.

3
FinisTerrae  10.06.2024, 03:17
@Humbleness4

Du hast ja meinen Text anschließend gelesen. Wenn du der eindeutigen Wahrheit nicht ins Auge blicken willst, möchte ich gern wissen, wie deine alternative Wahrheit aussieht?

1
Humbleness4  10.06.2024, 03:18
@FinisTerrae
Wenn du der eindeutigen Wahrheit nicht ins Auge blicken willst

*lach* Zum Glück bist du Träger der "eindeutigen Wahrheit" xD Gottkomplex much

0
FinisTerrae  10.06.2024, 03:38
@Humbleness4

Als Träger einer allgemeinen Wahrheit, einer Wahrheit die selbst ohne den Menschen fortbestehen würde, bin ich ein ganz normaler Mensch der Masse und kein Gott.

Aber wenn allgemeine Bildung für dich schon göttlich erscheint, dann kriechst du mit deinem Gedankengängen am untersten Ende des Abyss herum.

1