Warum sagen manche Leute das Leben sei ein Geschenk?


11.10.2024, 14:58

Ich bin Antinatalist, und Pessimist, also von der Philosophie her. Ich denke, Existenz ist Leid.

6 Antworten

Es gibt das Konzept der Emotionsskala oder auch Bewusstseinskala. Je nachdem wo man sich dort wiederfindet hat man eine andere Sichtweise zum Leben. Man sinkt ab durch leidvolle Erfahrung, und steigt auf durch aufarbeiten, anstatt sie zu verdrängen.

Jemand der auf Stufe Wut wäre, würde das Leben als ständigen Kampf beschreiben. Ab einem Punkt zwischen Angst, Ohnmacht und Trauer oder darunter, hat man allerdings aufgegeben. Es ist also schwieriger sich auf der Skala zu bewegen. Alles steckt irgendwie fest.

Es gibt eine Art Wachstum im Leid, eine Art Geschenk nachdem keiner gefragt hat. Irgendwann kommt der Punkt wo man die Schnauze voll hat, und setzt sich in den Kopf sich nach oben zu bewegen. Dabei entwickelt man eine Willensstärke sich von unten weg zu bewegen, die normale gesunde Menschen nie entwickeln könnten.

Wer so etwas sagt, ist religiös indoktriniert oder verteufelt aus Angst den Tod statt seine Angst zu reflektieren. Das trifft leider auf einen Großteil der Menschheit zu.


Philosoph1X9X 
Beitragsersteller
 11.10.2024, 15:12

Indoktrination kann sehr effektiv sein, und ist fast unmöglich zu überwinden.

Philosoph1X9X 
Beitragsersteller
 11.10.2024, 15:22
@FinalFact

Früher fürchtete ich mich vor einsamkeit, jetzt finde ich gibt es nichts schöneres als völlig allein zu sein mit mir.

FinalFact  11.10.2024, 15:23
@Philosoph1X9X

Zustimmung! Man muss sich nicht darum scheren, wie man mit seiner Gestik, Mimik, Frisur etc. auf andere wirkt.

Man lebt nur einmal - wie beschissen das Leben auch sein mag - man hat dieses Leben nur einmal und deshalb ist es ein Geschenk.

Dass jemand es als Geschenk sieht heißt nicht, dass derjenige auch alles immer toll und schön findet. Mit Geld hat das auch nicht zwingend was zu tun. Ich kenne eher Leute aus bescheideneren Verhältnissen, die damit aber zufrieden sind und nicht immer noch nach mehr streben, die solche Aussagen tätigen.

Und so sieht es eben jeder anders, ich für meinen teil versuche gut durchs Leben zu kommen und Spaß zu haben, aber wen es mal vorbei sein wird, dann ist das so, ich habe auch nicht darum gebeten geboren zu werden und manches hätte ich lieber nicht erlebt.


Philosoph1X9X 
Beitragsersteller
 11.10.2024, 15:00

Ich verstehe nicht warum man so angefeindet wird wenn man philosophischer Pessimist ist.

Kann es sein, dass die Leute die Realität nicht ertragen können?

Leben bedeutet Leiden, das ist nunmal Fakt, es gibt kein Weg daran Vorbei. Entweder man akzeptiert dass, oder man wird nur noch mehr Leiden.

Alles was war wird nicht mehr sein, und alles was ist wird auch nicht mehr so sein.

Alles wird zu staub und asche. Man muss sich bewusst sein wie unbedeutend man eigentlich ist im grossen und ganzen.

Und das ist wahre Freiheit.

Mir ist es egal, ob manche ihr (das) Leben für ein Geschenk halten.

Ich sehe das Leben als etwas, das mit der Natur zu tun hat.
Ob das eigene Leben dabei fast nur Annehmlichkeiten oder vielmehr Schwierigkeiten bedeutet, ist der Natur herzlich egal.

Die interessiert sich auch nicht für deinen Pessimismus.

Davon abgesehen kannst du keinem vorschreiben, wie Menschen ihr Leben empfinden.
Lass ihnen ihren Optimus oder wie sie es sonst empfinden mögen.


Philosoph1X9X 
Beitragsersteller
 11.10.2024, 15:30

Auch sollten Menschen lernen mit einsamkeit umzugehen.

kiniro  11.10.2024, 17:16
@Philosoph1X9X

Wer bist du überhaupt, dass du dir einbildest, über andere Menschen bestimmen zu können?