Warum sagen manche Leute das Leben sei ein Geschenk?
Kann es sein, dass diese Leute normalerweise sehr privilegiert sind, und ein gutes Leben bisher hatten, genug Geld, genug gesund?
Weil für mich war das Leben grösstenteils eine Pein, und kein Geschenk, ich litt sehr oft im Leben und hatte eine schreckliche Kindheit.
Auch leide ich an chronischen gesundheitsproblemen und bin natürlich alles andere als reich.
Darum ist das Leben für mich nicht generell ein Geschenk, ich finde, das ist zu verallgemeinernd.
Wie seht ihr das? Kann man wirklich sagen, dass Leben ist immer schön, immer ein Geschenk?
Ich bin Antinatalist, und Pessimist, also von der Philosophie her. Ich denke, Existenz ist Leid.
6 Antworten
Es gibt das Konzept der Emotionsskala oder auch Bewusstseinskala. Je nachdem wo man sich dort wiederfindet hat man eine andere Sichtweise zum Leben. Man sinkt ab durch leidvolle Erfahrung, und steigt auf durch aufarbeiten, anstatt sie zu verdrängen.
Jemand der auf Stufe Wut wäre, würde das Leben als ständigen Kampf beschreiben. Ab einem Punkt zwischen Angst, Ohnmacht und Trauer oder darunter, hat man allerdings aufgegeben. Es ist also schwieriger sich auf der Skala zu bewegen. Alles steckt irgendwie fest.
Es gibt eine Art Wachstum im Leid, eine Art Geschenk nachdem keiner gefragt hat. Irgendwann kommt der Punkt wo man die Schnauze voll hat, und setzt sich in den Kopf sich nach oben zu bewegen. Dabei entwickelt man eine Willensstärke sich von unten weg zu bewegen, die normale gesunde Menschen nie entwickeln könnten.
Wer so etwas sagt, ist religiös indoktriniert oder verteufelt aus Angst den Tod statt seine Angst zu reflektieren. Das trifft leider auf einen Großteil der Menschheit zu.
Früher fürchtete ich mich vor einsamkeit, jetzt finde ich gibt es nichts schöneres als völlig allein zu sein mit mir.
Zustimmung! Man muss sich nicht darum scheren, wie man mit seiner Gestik, Mimik, Frisur etc. auf andere wirkt.
Man lebt nur einmal - wie beschissen das Leben auch sein mag - man hat dieses Leben nur einmal und deshalb ist es ein Geschenk.
Dass jemand es als Geschenk sieht heißt nicht, dass derjenige auch alles immer toll und schön findet. Mit Geld hat das auch nicht zwingend was zu tun. Ich kenne eher Leute aus bescheideneren Verhältnissen, die damit aber zufrieden sind und nicht immer noch nach mehr streben, die solche Aussagen tätigen.
Und so sieht es eben jeder anders, ich für meinen teil versuche gut durchs Leben zu kommen und Spaß zu haben, aber wen es mal vorbei sein wird, dann ist das so, ich habe auch nicht darum gebeten geboren zu werden und manches hätte ich lieber nicht erlebt.
Ich verstehe nicht warum man so angefeindet wird wenn man philosophischer Pessimist ist.
Kann es sein, dass die Leute die Realität nicht ertragen können?
Leben bedeutet Leiden, das ist nunmal Fakt, es gibt kein Weg daran Vorbei. Entweder man akzeptiert dass, oder man wird nur noch mehr Leiden.
Alles was war wird nicht mehr sein, und alles was ist wird auch nicht mehr so sein.
Alles wird zu staub und asche. Man muss sich bewusst sein wie unbedeutend man eigentlich ist im grossen und ganzen.
Und das ist wahre Freiheit.
Mir ist es egal, ob manche ihr (das) Leben für ein Geschenk halten.
Ich sehe das Leben als etwas, das mit der Natur zu tun hat.
Ob das eigene Leben dabei fast nur Annehmlichkeiten oder vielmehr Schwierigkeiten bedeutet, ist der Natur herzlich egal.
Die interessiert sich auch nicht für deinen Pessimismus.
Davon abgesehen kannst du keinem vorschreiben, wie Menschen ihr Leben empfinden.
Lass ihnen ihren Optimus oder wie sie es sonst empfinden mögen.
Auch sollten Menschen lernen mit einsamkeit umzugehen.
Wer bist du überhaupt, dass du dir einbildest, über andere Menschen bestimmen zu können?
Indoktrination kann sehr effektiv sein, und ist fast unmöglich zu überwinden.