Ist es meine Schuld, dass ich im Leben versagt habe?

9 Antworten

wegen meinen chronischen Gesundheitsprobleme, und Psychische Probleme.

Wenn das genetisch bedingt ist, bist du natürlich nicht selber Schuld. Die Ärzte werden es eher besser als die Laien. Meiner Meinung nach sollte man sich mindestens so viel anstrengen wie es ein durchschnittlicher Mensch in diesem Zustand machen würde und man sollte auf die Ratschläge der Ärzte und Therapeuten hören. Alles darüber hinaus ist leichter gesagt als getan und zeigt, dass es nicht die eigene Schuld ist, wenn der Körper hier versagt.

Also ich habe nichts im Leben erreicht, habe kein Partner,

Als Frau hast du hier verkackt

habe kein Partner, habe kein Job, keine Ausbildung, nichts.

Als Mann hast du hier verkackt

Denn wenn ich wirklich wollen würde, so sagen diese Laien, dann würde ich sehr viel erreichen können.

Was hast du den gemacht um deine Situation zu ändern?

Und vielleicht mangelt es mir wirklich an Willen. Aber wieso will mein Körper meinen Willen nicht gehorchen?

Weil du der kurzfristigen Dopaminbelohnung nachgibst anstatt der langfristigen Strategie zu folgen. Für deine kurzfristige Belohnung zahlst du jetzt die Kosten in Form von "keine Ausbildung, kein Vermögen" usw. Wobei das Leistungsprinzip im konservativen Sinne nicht mehr gilt. Wie den auch? 😂

Aber das Prinzip im Bezug Auf langfristiges Denken und kurzfristige Bedürfnisbefriedigung hat sich nach wie vor nicht geändert.

Die Unternehmen wollen dich natürlich zur kurzfristigen Bedürfnissbefriedigung hin locken, denn das bringt Profit.

Das sind halt die Spielregeln.

Jetzt gibt es aber Leute, das ist alles meine Schuld. Sie sagen, ich will einfach nicht genug erfolgreich zu sein, ich bin nur faul.

Ja am Schluss bist du selbst für dich verantwortlich. Du hast die Bürde der Leistung als Mann. Du bist EIN LEISTUNGSOBJEKT ob es dir gefällt oder nicht. Selbst geistig zurück gebliebene Frauen wollen die Top 10% 😂

Oder zwinge ich meinen Körper einfach nicht genug?

Wenn du nur schneller und härter scheiße produzierst bleibt es am Ende NUR SCHEIẞE das heißt du musst effizienter werden, deine Strategie erschließen, Nieschen suchen und dort erfolgreich werden und nicht immer gegen die gleiche Wand laufen nur stärker als vorher.

Wahnsinn ist immer das gleiche zutun aber ein anderes Resultat zu erwarten. Streng deine Birne an junge! 😂


NurDieWahrhei3X 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 13:12

Auch denken ist anstrengend

Leute schließen meist von sich auf alle anderen und Probleme die sie nicht kennen, existieren in ihren Augen nicht.

So kommen dann solche Aussagen, dass alles angeblich Faulheit ist und die Leute selbst Schuld seien. Sie glauben nicht, wie hemmend gesundheitliche Probleme sein können, seien es körperliche und seelische.

Sie können es einfach nicht nachvollziehen und werden es wohl erst im Alter begreifen, wenn der Körper langsam streikt.

Wenn du nichts für deine Zustände kannst, quasi nie die Chance hattest, erflogreich zu sein, dann kann es auch nicht deine Schuld sein. Mach das beste, was du in deiner Lage tun kannst und hör nicht auf Andere.

Natürlich gibt es viele Leute, die die Psyche als Ausrede für alles verwenden und die wirklich faul sind und unwillig. Aber genau deshalb lässt man sich am besten seine Krankheiten diagnostizieren und anerkennen.


NurDieWahrhei3X 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 12:41

Ja, empathie erwarte ich hier nicht, aber ich erwarte Logik.

TheQ86  16.09.2024, 12:44
@NurDieWahrhei3X

Logik worauf basierend? Menschen ohne Beeinträchtigungen haben eben die Erfahrung nicht und haben daher auch keine bessere Basis, es zu bewerten. Manches versteht man erst, wenn man es selbst erlebt hat.

Das kann ich auch nachvollziehen. Nur sollten sich manche eben mit vorschnellen, ungerechten Urteilen zurückhalten, wenn sie keine Ahnung haben.

TheKain  08.10.2024, 20:06

"Natürlich gibt es viele Leute, die die Psyche als Ausrede für alles verwenden und die wirklich faul sind und unwillig"

So viele Menschen gibt es da nicht, die meisten haben Gründe für ihre Verhaltensweisen. Von Außen lässt es sich nicht beurteilen, ob ein scheinbarer Unwille aus Bockigkeit resultiert, aufgrund von Depressionen oder wegen einer Krankheit. Selbst "Bockigkeit" ist mitunter ein Symptom einer anderen psychosozialen Schieflage.

Ist es meine Schuld, dass ich im Leben versagt habe?

"Schuld" ist ein schlimmer Begriff, der moralisierend wirkt.

Aber ja, du bist verantwortlich für dein Leben, für alles, was du tust oder nicht tust, für Erfolge und Versagen.

Eigenverantwortung ist das Schlüsselkonzept. Wer sonst sollte dafür verantwortlich oder ursächlich sein?

Manche gesundheitlichen Dinge sind womöglich nicht innerhalb deiner Verantwortung, aber man kann eben auch nicht alles Handeln auf Gesundheit oder psychische Probleme schieben. Letztlich bist es du, der sich entscheidet. Jeden Tag aufs Neue.


TheKain  03.10.2024, 13:03

Nicht alle Menschen sind gesund genug, um gesellschaftlich anerkannte Erfolge im Leben zu erzielen.
Manche Menschen besitzen dafür einfach nicht die nötige Gesundheit (psychisch und physisch), dabei spielt es keine Rolle, ob der Zustand angeboren oder erworben ist.
Es ist kurzsichtig, davon auszugehen, dass jedem geborenen Menschen oder Lebewesen dieselbe Gesundheit gegeben ist.
Da wir keine Klone voneinander sind, ist diese Idee sowohl biologisch als auch logisch nicht haltbar.
Auch das Verurteilen ist ein Unding - die Lebensumstände sind doch gar nicht bekannt. Ohne mehr Informationen zu erhalten ist ein faires Urteil ausgeschlossen.

Kajjo  07.10.2024, 22:49
@TheKain

Deine Antwort ist erschreckend irreführend und platt.

Es ist kurzsichtig, davon auszugehen, dass jedem geborenen Menschen oder Lebewesen dieselbe Gesundheit gegeben ist.

Wer ist hier davon ausgegangen? Jeder denkende Mensch weiß, dass nicht jeder mit der gleichen Gesundheit ausgestattet ist. Solche Scheinargumente sind unfassbar dümmlich.

Auch das Verurteilen ist ein Unding

Hättest du meine Antwort verstanden, wüsstest du, dass ich niemanden verurteile, sondern gerade von "Schuld" begrifflich abgeraten habe.

TheKain  08.10.2024, 17:12
@Kajjo

Du gehst direkt in eine negative Bewertung und wirst angreifend.

Geht es dir nicht gut?

Kajjo  08.10.2024, 18:32
@TheKain

Dein Kommentar war es doch, der abwertend und mit dümmlichen Argumenten daherkam. Dann musst du dich auch nicht wundern, wenn es pointiert zurückkommt.

TheKain  08.10.2024, 19:59
@Kajjo

Du entscheidest, wie du den Kommentar interpretieren möchtest. Was man verstehen möchte und in anderen zu sehen glaubt, ist immer auch ein Spiegel dessen, was man selbst ist.

easydating  16.09.2024, 13:10
"Schuld" ist ein schlimmer Begriff, der moralisierend wirkt.

Ja ja weg von Schuld und Scharm, hin zur Belohnung. Ich bin gut so wie ich bin.... Ein guti 😂

NurDieWahrhei3X 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 12:40

Was bringt es mir selber Vorwürfe zu machen?

Kajjo  16.09.2024, 12:58
@NurDieWahrhei3X

Genau richtig, es sollte nicht um "Schuld" und "Vorwürfe" gehen, sondern um Verantwortung.

Du musst erkennen, dass es DEINE Entscheidungen sind, die DEIN Leben bestimmen.

Schon heute, jetzt gleich, kannst du neu entscheiden. In jedem Moment. Entscheide dich einfach mal anders. Tu was, pack was an.

Genau so machen es die anderen, die Erfolg haben. Auch wir müssen uns tagtäglich immer wieder neu entscheiden zwischen Nichtstun und Tun, zwischen Arbeit und Liegenlassen.

Kajjo  16.09.2024, 13:04
@NurDieWahrhei3X

Letztlich ist es einfach nur eine Entscheidung. Ein Ja zum Tun.

Die Kraft kommt dann schon. Du musst es nur einfach endlich mal machen! Alles ist DEINE Entscheidung.

Beispiel 1:

Sage jetzt "ja" zu dir und gehe eine Stunden spazieren an der frischen Luft. Eine einfache Entscheidung, eine einfache Tätigkeit, trotzdem eine echte Entscheidung mit echter Tätigkeit. Da kann es nicht an "Kraft" mangeln.

Beispiel 2:

Sage jetzt "ja" zu dir und räume zum Beispiel ein Zimmer komplett auf. . Eine einfache Entscheidung, eine einfache Tätigkeit, trotzdem eine echte Entscheidung mit echter Tätigkeit. Da kann es nicht an "Kraft" mangeln.

So geht Leben!

NurDieWahrhei3X 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 13:05
@Kajjo

Das ist schon sehr anstrengend für mich, warum verstehst du das nicht?

Kajjo  16.09.2024, 13:07
@NurDieWahrhei3X

Was kann an Spazierengehen anstrengend sein?

Und glaubst du, dass andere Menschen ihr Job nicht anstrengt?

"Es ist anstrengend" ist völlig normal. Natürlich ist es auch für mich anstrengend zu arbeiten.

Ja, das gehört zum Leben dazu!

NurDieWahrhei3X 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 13:08
@Kajjo

Weil es sich anfühlt als wäre die schwerkraft drei mal so stark.

Kajjo  16.09.2024, 13:11
@NurDieWahrhei3X

Woher willst du das wissen, wie sehr sich andere anstrengen müssen?

Ja, Arbeit ist anstrengend.

Was an dem Beispiel mit dem Spazierengehen ist nun anstrengend? Mach es doch verdammt nochmal einfach. Geh doch jetzt mal raus und bewiese dir, dass du dich auch für das Leben entscheiden kannst.

Jetzt. Sofort. Ja sagen zu dir. Zu deinem Leben. Anziehen, Rausgehen, Spazieren gehen und einen ersten Sieg davon tragen!

So geht Leben! Für jeden von uns!

NurDieWahrhei3X 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 13:14
@Kajjo

Du bist extrem Empathielos, Empathielos im Sinne von, es ist dir unmöglich in jemand anderes hineinzuversetzen.

Mein Körper ist wie eine Batterie, und wenn ich lange spazieren gehe liege ich nachher länger flach, glaub mir ich Habs schon mehrmals versucht.

Sagt dir long covid etwas?

Kajjo  16.09.2024, 14:11
@NurDieWahrhei3X

Gerade Spazierengehen ist in jeder Hinsicht sinnvoll und empfehlenswert, auch bei Long Covid.

Gerade dadurch kannst du schrittweise wieder Antrieb gewinnen.

Und wenn du sowieso nichts Sinnvolles tust, was schadet es dann, nach einem Spaziergang "flachzuliegen".

Ne, du suchst Ausreden, statt einfach mal was zu tun.

TheKain  08.10.2024, 20:13
@NurDieWahrhei3X

Sich Vorwürfe zu machen bringt nur dann etwas, wenn man etwas ändern kann oder glaubt, ändern zu können.

Lassen sich Umstände nicht ändern, bringen Vorwürfe auch nichts.

Trotzdem ist es sinnvoll, sich immer mal wieder selbst zu reflektieren, sofern man das kann, und für sich neu zu entscheiden, ob sich die Umstände vielleicht zwischenzeitlich geändert haben.

Ich drücks einfach mal ganz lapidar aus. Auch und gerade weil ich die Umstände nicht kenne.

Wenn du einfach sagst: ist halt so kann ich auch nichts machen. Ja dann ist es deine "Schuld" besser Verantwortung.

Hast du dir diverse Hilfen geholt, und das nicht nur einmal? Manches kann man nicht ändern.

Aber - auch ganz grob eben - von nichts kommt nichts. Mit Halbherzigkeit kommt man nicht weit


TheKain  03.10.2024, 13:04

"ist halt so kann ich auch nichts machen. Ja dann ist es deine "Schuld" besser Verantwortung."
Nein, ist es nicht, wenn z.B. Depressionen dahinterstecken. Kein normaler Mensch feiert es, wenn er Misserfolge im Leben hat. Es hilft, empathisch in sich zu gehen und vor dem Verurteilen einmal nachzudenken.

Nordseefan  03.10.2024, 13:23
@TheKain

Du machst es dir zu einfach. Sicher: keiner ist gerne krank, hat beispielsweise gerne Depressionen. Und ja sicher fällt es dann schwer(er) sich aufzufraffen. Dennoch: Ist halt so kann ich nichts machen ist KEINE Lösung. Man sollte zumindest versuchen die Krankheit (was für eine auch) immer zu heilen/lindern. damit man wieder auf die Beine kommt.

TheKain  03.10.2024, 13:57
@Nordseefan

Es gibt unterschiedliche Schweregrade und Ursachen für z.B. Depressionen - und je nachdem, wie lange diese bereits anhalten, verändert sich das Gehirn, es baut sich praktisch um und das wiederum erschwert eine Genesung.

Es gibt Depressionen, die aufgrund von schwerwiegenden Stoffwechselfunktionen ausgelöst und mit Medikamenten kaum oder nicht behandelbar sind (z.B. bipolare Störungen - allerdings ist auch das ein Spektrum und manchmal hat man das, was einem hilft, noch nicht gefunden).

Unabhängig von der These einer möglichen Depressionen können andere Ursachen zugrunde liegen, z.B. Traumata oder andere neurologische Störungen oder ein Burnout.
Nicht nur arbeitende Menschen können ein Burnout bekommen, sondern ebenso Menschen, die andere pflegen oder die neurodivers sind und im Alltag viel maskieren müssen.
Keinem Menschen hilft es, sie zusätzlich zu ihren Baustellen im Leben mit Schuldzuweisungen herabzusetzen.
Wir kennen ihre Geschichte nicht, also können wir uns kein Urteil erlauben.

Ja, es kann manchen Individuen helfen, sie zu motivieren und eine Motivationsmöglichkeit ist das "in den Arsch treten". Die Methode kann funktionieren, muss es aber nicht und es hilft nicht jedem Menschen.

Mittlerweile gibt es - glücklicherweise - diverse Möglichkeiten, den Selbstwert eines Menschen aufzubauen, Skills zu erlernen und durch positive Zielsetzung und Imagination leichte und mittelschwere (und manchmal auch schwere) Depressionen abzuschwächen oder zu heilen. Auch Apps können helfen, z.B. Deprexis (der Hausarzt kann eine solche verschreiben und man schickt sie anschließend zur Krankenkasse). All das kostet Zeit und geht nicht von heute auf Morgen.
Es ist völlig in Ordnung, wenn man rückfällig wird und es ist ebenfalls okay, sich mal hängen zu lassen, sofern die Umstände das gerade ermöglichen (sei es indirekt, durch z.B. eine Erkältung, einem Nervenzusammenbruch oder direkt, weil man gerade eine Woche Urlaub oder nichts Wichtiges zu tun hat).

Trotzdem wiegen bei der Einschätzung der Symptome und deren Schweregrad und Reichweite die fachkundigen Ansichten von Ärzten und Psychologen / Neurologen mehr als die Ansicht irgendwelcher Menschen im Internet oder meinetwegen mehr als die fachfernen Glaubenssätze von z.B. den Nachbarn, die ihrem eigenen Dunning-Kruger-Effekt erliegen.

Viel im Leben ist einfach Glück: Die Genetik, das persönliche Umfeld, in welche Klasse man hineingeboren wird, usw.
Die Menschen sind nicht gleich, demnach kann man nicht auf alle dieselben Maßstäbe anwenden.

Wichtig ist:
- Keine (Ab-)Wertung (insbesondere bei einem Mangel an Informationen), stattdessen Motivation im Bereich des Möglichen
- Hängenlassen ist auch OK, möglicherweise ist die Depression ein maskiertes Burnout und nach einer Ruhepause geht's Bergauf

Bleibt es trotz einer Ausruhphase negativ, ist es wichtig, sich Hilfe zu holen. Dessen braucht man sich nicht zu schämen.