Rentenalter an Lebenserwartung?
Was haltet ihr davon das die CDU das Rentenalter an die Lebenserwartung anknüpfen will und dementsprechend das Eintrittsalter auf 70 oder sogar höher erheben will?
9 Antworten
Generell halte ich davon nichts.
Ich hab mit 58 aufgehört zu arbeiten und habe keinen Tag bereut
Wer jetzt verwundert ist, hat von der CDU ein gänzlich falsches Bild.
Die CDU ist nicht, und war nie, von sich aus für die Arbeitnehmer. Man macht nur soviel wie man muss um trotzdem noch gewählt zu werden, und zwackt dann soviel für die Privatwirtschaft und die eigenen Taschen ab wie irgendwie möglich ist.
Die CDU ist im Kern eine Unternehmerpartei. Daher halte ich genauso wenig von der Partei selbst, wie von dieser - die arbeitende Bevölkerung verachtende - Forderung.
Verachtend ist die Realitätsverweigerung, die darin besteht, den Arbeitnehmern (und nicht nur diesen) vorzulügen, es ginge anders. Die DRV basiert auf einem Konstrukt von 1957, bei dem man von einer Lebensarbeitsphase von 45 Jahren, einer Rentenhöhe von ca. 30% und einer gemittelten Bezugsdauer von ca. 12 Jahren ausging.
Sofern die Prognosen über die steigende oder zumindest gleichbleibend hohe Lebenserwartung richtig sind (und davon ist auszugehen), wird man um eine längere Lebensarbeitszeit bis zum Beginn der regulären Altersrente schon aus mathematischen Gründen nicht herumkommen. Das ist im Übrigen auch keine parteipolitische Betrachtungsweise, sondern schlicht den Fakten geschuldet - mehr als eine bestimmte durchschnittliche Rentenauszahlungsperiode kann die DRV selbst mit noch höheren Bundeszuschüssen nicht leisten. Das kann sich nach 2040, wenn sich das Verhältnis aus Beitragszahlern und Leistungsempfängern aufgrund des Wegsterbens der Babyboomer wieder verbessert haben wird, vielleicht ändern, aber bis dahin dürfte sich an einer Verlängerung in Richtung 70. Geburtstag nicht mehr rütteln lassen - ganz egal, was die verschiedenen Parteien öffentlich dazu verlauten lassen.
Wie man das dann aber ausgestaltet, ist die weitaus interessantere Frage. So wird wohl niemand bei körperlich anstrengenden Berufen ernsthaft eine frühere Altersrentenoption verweigern. Aber dieses Thema wird man erst nach der Bundestagswahl 2025 debattieren.
Müsste man dann aber auch an berufe knüpfen. Im Büro oder so ist es natürlich auch mit 70 noch möglich zu arbeiten für viele.
Aber als Handwerker oder ähnlichem?
Darum geht es gar nicht. Selbst wenn ich als Handwerker erst mit 30 Anfange. Irgendwann ist der Körper zu alt um den Job zu machen. Das war aber auch nur ein Beispiel
Wenn du mit 30 erst anfängst als Handwerker hast du ja schon locker über 10 Jahre mit was davor zusammen, fehlen also max. noch 35 Jahre - die letzten Jahre dann eben mit nicht so anstrengenden Arbeiten.
Die Lebenserwartung hängt sehr stark vom ausgeübten Beruf ab. Beamte und Büroangestellte werden im Schnitt 6 Jahre älter als Bauarbeiter und Pflegekräfte. Das will die Union ganz bestimmt nicht.
Doch natürlich, es war nie die Rede von einer ausnahmne
Richtige Handwerker bringen locker ihre Zeiten für besonders langjährig Versicherte zusammen und können abschlagsfrei spätestens mit 65 in Rente gehen. .
Geht wohl mehr um die, die nicht vor dem 20.Lebensjahr überhaupt mal anfangen Rentenmonate anzusammeln und dann am liebsten schon nach 40 Jahren Arbeit gerne die volle Rente hätten..