Meinung des Tages: Was ist das beste Rezept um die Rente für zukünftige Generationen zu sichern?
Frankreich diskutiert über ein höheres Renteneintrittsalter. Der Vorschlag das Eintrittsalter auf 64 (!) von 62 zu erhöhen, stößt schon seit Monaten auf erheblichen Widerstand: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/frankreich-rentenreform-107.html
Was ist Eurer Meinung nach für Frankreich (aber auch für Deutschland) der richtige Weg, dass der Eintritt von der sogenannten "Boomergeneration" in die Rentensysteme abgefangen wird? Höheres Rentenalter? Mehr Zuzug und Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland? Oder ein ganz anderer Weg?
13 Antworten
Des schwedische Modell, mit Aktien-Investitionen:
Jeder Bürger zahlt wie auch in Deutschland ohnehin schon, einen Sozialversicherungsbeitrag, oder wie das heißt.
Der Staat legt das Geld aber nicht beiseite, sondern investiert diese Gelder in Aktien. Und in 50-60 Jahren bekommt man mehr raus, als man eingezahlt hat.
Aber zurzeit ist Deutschland noch ein Beiseite-Leger, also ganz ohne Renditen.
Klar, dass man so, nach anderen Lösungen suchen muss.
Breit gefächert investiert, kommt man immer mit einem Plus raus, das weiß jeder Investor.
Es gibt keine Lösung für das Problem. Die Politik wird das Rentenalter nicht anheben und Leistungen nicht kürzen, weil sie es sich mit dem Wähler nicht verderben will. Daher wird das marode Rentensystem irgendwann kollabieren.
"Was nun"?, sprach Zeus, "die Götter sind besoffen."
Was Macron sich vorstellt und was die Franzosen daraus machen, ist deren Ding.
Deutschland hat sein eigenes Rentendesaster eingerichtet.
Die hier eingesetzte Expertenkommission Rente hat ihre Arbeit eingestellt, man habe keine Lösung finden können.
Die von der FDP preferierte Aktienrente wird zu kurz springen und keine nachhaltige Lösung zeitigen.
Die Idee einer kapitalgedeckten Rente kommt einem Perpetuum Mobile gleich, das Zeit seiner Geschichte noch nie Realität wurde.
Auf die naheliegendste Idee kommt niemand.
- den historischen Fehler Agenda 2010 beenden und korrigieren, die ruinierten Löhne erhöhen
Beginnend mit dem Mindestlohn, der treibt die Löhne nach oben und am enderen Ende erhöht er die Renten.
Denn neoliberal ist asozial.
Rekordgewinne für die Wirtschaft und Niedriglöhne für die Bürger, schaffen keinen Wohlstand, sondern zunehmende Verarmung.
Wenn man einen Sumpf trocken legen will, darf man die Frösche nicht fragen.
Da das insgesamt und weltweit Neuland ist, kennt noch niemand den besten und zukuntssichersten Weg. Einstweilen bleibt das beim Stochern im dunklen Wald.
Daher ist man gut beraten, die Stellschrauben vorsichtig zu drehen. In Betracht kommen:
- eine langsame Erhöhung des Renteneintritsalters. Das entspricht auch der Erhöhung der Lebenserwartung und der Reduzierung körperlich schwerer Arbeitstätigkeiten.
- eine relative leichte Absenkung des Rentenniveaus gegenüber den Lohnzuwächsen.
- Eine weitere Ausdehnung der Erwerbsarbeit, um mehr Beitragszahler zu generieren.
- Möglicherweise eine Kapitalisierung eines Teils der Rentenanlage...
- stärkere private Vorsorge
- und in der Tat Zuwanderung als Abfangmöglichkeit des Arbeitskräftedefizits.
Den Königsweg wird es nicht geben, also sollte es auf einen bedächtigen Mix dieser Maßnahmen hinauslaufen.
Eigentlich müsste Frankreich sogar auf unser Niveau mit dem Eintrittsalter. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Allerdings müssten wir alle auf der Erde zusehen, daß die Menschheit über die nächsten 50 Jahre um mindestens zwei Milliarden Personen sich "gesundschrumpfen" könnte. Das würde nicht nur die sozialfinanziellen, sondern auch die humanitären Probleme lösen.
Wer garantiert denn, dass in 50-60 Jahren noch etwas davon übrig ist?
Den Börsianer möchte ich sehen der es wagt eine solche Prognose zu stellen.