Nebenkosten Nachzahlung sehr hoch?


01.08.2024, 14:47

Huhu, habe jetzt noch eine Ergänzung - mir wurde von der Rechnung die Spalte "Wirtschaftsplan" abgerechnet und nicht die Spalte "Abrechnungsbetrag". Der Wirtschaftsplan ist ca 250€ höher als der Abrechnungsbetrag.

Wenn ich das richtig verstehe, ist der Abrechnungsbetrag mein verbrauch - da wundere ich mich warum nicht das abgerechnet wird sondern satte 250€ mehr. Ist das überhaupt rechtens?

9 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
  1. Das Jahr 2022 war für viele ein Horrorjahr, was die Energiekosten anbelangt. Sehre viel wurden durch hohe Nachzahlungen geschockt, obwohl bekannt war, dass durch den Ukraine-Krieg die Energiekosten explodierten.
  2. Was steht als Abrechnungszeitraum auf der Rechnung? Möglicherweise ist sie sowieso schon verfristet.
  3. Es kann sein, dass die Hausverwaltung so lange gebraucht hat, um die Jahresrechnung für 2022 fertig zu stellen. Dann kann Dein Vermieter nichts dafür und Du müsstest trotzdem zahlen.
  4. Die Zahlen aus dem Wirtschaftsplan haben in der Betriebskostenabrechnung für die Mieter nichts verloren.
  5. Ggf. kannst Du Einsicht in die Belege gewähren lassen, um nachzuprüfen, ob alles korrekt abgerechnet wurde.

TheWaddleDoo 
Beitragsersteller
 01.08.2024, 14:59

Danke für die ganzen Infos!

2) Abrechnungszeitraum ist 1.1.22-31.12.22

3) der Vermieter bekam die Abrechnug von der Firma Ista am 14.6.23 (die Originalrechnung der Ista legt mein Vermieter immer bei)

4) dann kann ich also diese Rechnung korrigieren lassen? 250€ sind ja schon Mal sehr viel, 500€ insgesamt klingen eher nach dem Betrag den ich erwartet hatte anstatt diesen gruseligen 750.

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GGImmo  01.08.2024, 15:35
@TheWaddleDoo

Wie bwhoch2 schon geschrieben hat, ist der Wirtschaftsplan keine Abrechnung. Bitte de Vermieter eine korrekte ABRECHNUNG zu erstellen!

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Sie können die Belge einsehen und die Abrechnung prüfen.

Die Höhe der Nebenkosten richtet sich nicht der Erstellungsgeschwindigkeit der Nebenkostenabrechnung, sondern nach Ihrem Verbrauch!

Nachzahlungen vermeiden können Sie durch entsprechend erhöhte mtl. Nebenkostenvorauszahlungen.

Wahrscheinlich hast du die Nebenkosten bei deiner monatlichen MIetzahlung nicht hoch genug berücksichtigt. 100 Euro Vorauszahlung erscheint mir sehr wenig zu sein. Überprüfen lassen würde ich die hohe Rechnung auf jeden Fall. Sie scheint mir für eine 1 Zimmerwohnung schon schockierend hoch zu sein.

Ich habe in meiner Wohnung die Nebenkostenpauschale sehr hoch angesetzt. Ca 70% der Kaltmiete. Auf die Art bin ich vor unangenehmen Überraschungen gefeit.

Von Experte Gerhart bestätigt

Wie viele geschrieben haben, ist die Forderung bereits verfristet. D.h. musst Du nicht zahlen.

Aber ein Tipp am Rande : Bei nur EUR 100,00 Abschlag wuendert mich das überhaupt nicht, das ist ja fast "Nix".

Alleine an Strom verbrauchen Deutsche Single-Haushalte durchschnittlich EUR 50,00 monatlich und wenn Du Home-Office machst auch eher EUR 70,00 Da hast Du aber noch nicht geheizt , verbrauchtes Wasser gezahlt , irgendwelche Umlagen bezahlt etc.

Das ist viel zu wenig .

Erhöhe den Abschlag auf mindestens EUR 200,00 monatlich und freue Dich, wenn Du jählich eine kleine Rückerstattung erhälst. So lebt es sich viel entspannter.


TheWaddleDoo 
Beitragsersteller
 01.08.2024, 14:56

Strom war privat, also der ist da nicht drin - die großen Knaller sind Hausmeister, Putzfrau, Aufzugswartung und Heizung/Warmwasser. Der Allgemeinstrom vom Flur war eher wenig.

Ich habe jetzt einen Fehler in der Rechnung gefunden, der bereits über 200€ ausmacht, war also wirklich zu hoch berechnet. Der Vermieter hat aus dem Zahlenwirrwarr der Firma Ista die falsche Spalte auf meine Rechnung übertragen.

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Wenn kalenderjährig abgerechnet wird mußt Du für 2022 nicht mehr nachzahlen.

Außer der Vermieter hat einen plausiblen Grund für die verspätete Abrechnung.

100 € Vorauszahlung für ca. 50 m² sind zu wenig. Vor allem wenn man bedenkt welche "Extras" (Aufzug, Hausmeister und Putzfrau für den Flur) noch dabei sind.

Die tatsächlichen Kosten von knapp 2.000 € sind so unrealistisch nicht.

Bis 2021 - 2022 war der grobe Richtwert für Betriebskosten 2,50 - 3 € pro m² Wohnfläche.

Inzwischen sind es 3 - 4 €. 2023 sind die Kosten, vor allem für Energie, nochmals kräftig gestiegen.


TheWaddleDoo 
Beitragsersteller
 01.08.2024, 15:01

Naja, mein Vermieter hat schon wortwörtlich gesagt dass er manchmal vergisst die Rechnung zu schicken. Rechnungsdatum der Abrechnungsfirma die für ihn die Zahlen jongliert ist der 14.6.23.

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anitari  01.08.2024, 15:07
@TheWaddleDoo

Vergessen ist Eigenverschulden.

Wann die Abrechnung erstellt wurde ist irrelevant, entscheidend ist wann sie dem Mieter zugeht.

Bei Abrechnungszeitraum = Kalenderjahr muß das bis zum 31.12. des Folgejahres sein. Danach hat der Vermieter keinen Anspruch mehr auf eine Nachzahlung.

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TheWaddleDoo 
Beitragsersteller
 01.08.2024, 15:10
@anitari

Ich habe jetzt schon von einigen Ecken gehört dass bei Häusern mit mehreren Partien, wenn die Hausverwaltung länger braucht um die Rechnung zu machen, sich auch die Verjährungsfrist nach hinten verschiebt. Wenn aber 1.1.23 auf den 1.1.24 verjährt, sollte auch der 16.6.23 auf den 1.8.24 verjähren...

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anitari  01.08.2024, 15:16
@TheWaddleDoo

Da hast Du falsch gehört oder verstanden.

BGB § 556 Absatz 3 ist das eindeutig.

"Die Abrechnung ist dem Mieter spätestens bis zum Ablauf des zwölften Monats nach Ende des Abrechnungszeitraums mitzuteilen. Nach Ablauf dieser Frist ist die Geltendmachung einer Nachforderung durch den Vermieter ausgeschlossen ..."

Weiter steht da

"... , es sei denn, der Vermieter hat die verspätete Geltendmachung nicht zu vertreten."

Dein Vermieter hat die verspätete Abrechnung aber zu vertreten.

.1. hat er ja zugegeben das er das schonmal vergißt und 2. ist die Abrechnung vom Dienstleister von Juni 2023.

Da hätte er dir die Abrechnung locker bis 31.12.2023 zusenden können.

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