BSW : Pazifismus nur zum Schein?
In der Debatte zum Ukraine-Krieg prallen zwei Gegenseiten aufeinander.
Die eine Seite fordert, Putin Widerstand zu leisten und die Ukraine zu unterstützen.
Die andere Seite empfiehlt ,sich mit ihm zu arrangieren.
BSW-Führerin Wagenknecht meint zu wissen, was für die Ukraine das Beste wäre.
Ihr Friedensplan geht davon aus, dass Putin an den Verhandlungstisch kommt, wenn der Westen die Waffenhilfe für Kiew aufgibt.
Das Selbstbestimmungsrecht und das weitere Schicksal der Ukrainer scheinen solchen Politikern egal zu sein.
Verständnis erfahren bei ihnen eher die ,,legitimen" Interessen Russlands.
Den meisten anderen Politikern aber ist klar, dass Putin nicht durch Anbiederung zu stoppen ist.
Wagenknecht hingegen warnt nicht vor den auf Deutschland zielenden russischen Atomraketen, sondern vor den - noch nicht stationierten - konventionellen ( !) US-Raketen.
Das , worum es Wagenknecht in Wahrheit zu gehen scheint , ist nicht Frieden und Freiheit für die Ukrainer , sondern um Macht in Deutschland.
(z.T. aus: ,,Wagenknechts Egopazifismus" ,,FAZ" 25.10.24)
Frage:
- BSW: Pazifismus nur zum Schein?
6 Antworten
Wenn sie Pazifistin wäre, dann würde sie sich auch gegen Russland stellen. So ist es nicht nur naiv, es ist unglaubwürdig.
Ich glaube da, daß JEDER doch lieber FRIEDEN mag...egal wo man politisch steht.
Jeder hat halt eben nur oft sehr unterschiedliche Ansichten, wie Frieden zu schaffen sei...
Als die GRÜNEN damals nach ihrer Gründung immer mehr aufkamen, hat man Sie auch erst mal gewähren lassen, um zu gucken wie Sie sich wirklich entwickeln würden. Der AfD gestand man ja irgendwie ebenso eine solche Entwicklungszeit zu. Warum sollte man also nicht auch dem BSW seine Entwicklungszeit zugestehen...?!
Ich denke, ich werde Deine Frage zurückstellen, bis ich bis nach der BTW2025 eine genauere Einschätzung objektiver und besser vornehmen können werde.
Das ist ein unsinniger Vergleich. Du machst den 2. Schritt vor dem Ersten!
Hier ging es mir einzig um ein m.M.n. völlig normales Procedere, eine neue Partei erstmal eine Zeit lang zu beobachten...so wie es damals wie erwähnt auch mit den Grünen geschah!
Bei der AfD wissen wir ja nun inzw. längst, daß Sie sich zu einer problematischen Partei entwickelt hat. Solange Sie aber gewählt werden, werden wir Sie nicht los. Isso!
Man kann also zwar so wie Du schriebst hoffen daß sich das BSW nicht ebenso extrem negativ entwickelt, aber jemand vor einem abschließenden Urteil bereits vor der Verhaftung zu erschießen ist nicht mein Ding. Auch die AfD schien in ihrer ersten Zeit eine wählbare Alternative zu sein...das hat sich geändert. Doch ein Urteil über das BSW nach so kurzer Zeit mag ich nicht abgeben. Da bin ich halt raus, mach' es alleine...ich warte ab wie ich es im letzten Absatz erwähnte! Punkt.
Sie hat für ihre Partei einfach aussichtsreiche Standpunkte gesucht mit der sie Wähler findet - links von den Neofaschisten aber unter Berücksichtigung der Befindlichkeiten im Osten.
Frau Wagenknecht hat ihre Ideologie noch aus einer Zeit.. da war die Sowjetunion die führende Macht im Osten. In diesem Denkmuster verharrt sie noch heute.
Sie kann nicht glauben das Russland heute , wie auch zu sowjetischen Zeiten, aggressiv gegen "Gegner" vorgeht. ( Afghanistan als Beispiel) .
Natürlich erhöhen westliche Waffenlieferungen die Verluste auf russischer Seite. - ob die Ukraine den Krieg gewinnen kann?? Vielleicht wie in Afghanistan. Denn steter Tropfen höhlt den Stein.
Das heißt nicht, das wir als Westen nichts falsches machen. Unser Eingreifen auf dem Balkan... Ist ja immer noch fragwürdig und dient Putin auch als Legitimation seines Einmarsches in der Ukraine.
Wenn man den brutalen kriegerischen Imperialismus des russichen Diktators belohnen statt bestrafen will, dann ist dies für mich das genaue Gegenteil von Pazifismus, denn Putins völkerrechtswidriger Angriffskrieg auf die Ukraine ist alles andere als pazifistisch.
Das ukrainische Recht zur Selbstverteidigung ist in der Charta der Vereinten Nationen gewährleistet und stellt eine ausdrückliche Ausnahme vom Gewaltverbot dar.
https://de.wikipedia.org/wiki/Recht_zur_Selbstverteidigung
Sogar die Kirchen erkennen an, dass zur Friedensethik auch das Recht auf Selbstverteidigung gehört.
https://www.ekd.de/bischof-zur-friedensethik-gehoert-auch-recht-auf-72376.htm
Für mich ist es zynisch und heuchlerisch, wenn man dadurch Frieden schaffen will, dass man dem Opfer die Möglichkeit zur Selbstverteidigung gegen eine Aggression verweigern will. Das bedeutet keinen Frieden, sondern wird Leid und Elend in der Ukraine auslösen und den russischen Aggressor nur ermutigen, seinem kriegerischen Eroberungsfeldzug gegen Europa weiter fortzustezen.
https://www.derwesten.de/politik/putin-medwedew-eurasien-ukraine-krieg-russland-id235014549.html
Der SPD Außenpolitiker Michael Roth wird auf n-tv.de wie folgt zitiert: "Wir haben uns von der AfD und Sahra Wagenknecht in eine Falle locken lassen. Sie und ihre nationalistisch-populistische Bewegung haben den Friedensbegriff gekapert."
Das scheint mir ziemlich auf den Punkt, denn wenn man den russischen Diktator nicht in die Schranken weist und völkerrechtswidrigen Imperialismus einfach ungestraft durchgehen lasst, dann wird es das genaue Gegenteil von Frieden bewirken.
,,Der AfD gestand man ja irgendwie ebenso eine solche Entwicklungszeit zu. Warum sollte man also nicht auch dem BSW seine Entwicklungszeit zugestehen...?!,,
Schöner Vergleich mit der AfD.
Hoffentlich ,,entwickelt" sich BSW nicht ebenso extrem.