Verlässt die Grünen bald das Glück?
Die Grünen werden für Probleme verantwortlich gemacht. Ein bekannter Wahlforscher beobachtet "eine sich verfestigende Anti-Grünen-Stimmung". Eine Kanzlerkandidatur sieht er als Gefahr für die Partei. Für Habeck spiele jetzt die wirtschaftliche Entwicklung eine entscheidende Rolle.
Der Chef der Forschungsgruppe Wahlen, Matthias Jung, sieht in der Ausrufung eines Kanzlerkandidaten ein politisches Risiko für die Grünen. "Die Grünen stehen vor einer ambivalenten Entscheidung. Mit der Benennung eines Kanzlerkandidaten unterstreichen sie einen machtpolitischen Anspruch. Die Grünen stehen aber auch in Gefahr, sich lächerlich zu machen", sagte Jung dem "Tagesspiegel". "Eine 15-Prozent-Partei hat selbst in einem zersplitterten Parteiensystem keine Chance, den Kanzler zu stellen."
Im jüngsten Trendbarometer von RTL/ntv erreichten die Grünen 11 Prozent, bei der vergangenen Bundestagswahl lagen sie noch bei 14,8 Prozent. Die SPD, die letztlich den Kanzler stellte, kam damals auf 20,5 Prozent.
Rein theoretisch könnten "die Grünen noch erheblich zulegen, so wie die SPD vor der Bundestagswahl 2021", sagte Jung. Die Chancen Robert Habecks auf die Kanzlerschaft hängen ihm zufolge maßgeblich von einer konjunkturellen Erholung ab. "Habecks Erfolg wird maßgeblich von Deutschlands wirtschaftlicher Entwicklung in den kommenden Monaten geprägt sein", sagte Jung der Zeitung.
Grünen polarisieren stark
In Deutschland gebe es "eine sich verfestigende Anti-Grünen-Stimmung", sagte Jung. Dabei sei Außenministerin Annalena Baerbock "eine etwas stärkere Reizfigur als Habeck", während beide unter den Anhängern der Grünen sehr beliebt seien.
"Die Grünen werden wieder zu einer stark polarisierenden Partei: Man ist dabei, oder man verabscheut sie", sagte Jung. "Starke Zustimmung in den eigenen Reihen, starke Ablehnung im großen Teil der Bevölkerung." Das erschwere es, Wählerinnen und Wähler in der politischen Mitte zu gewinnen.
Noch vor einigen Jahren hätten die Grünen auch bei vielen Unions-Wählern durchaus Sympathien gehabt, "das geht zusehends verloren. Hinzu kommt die an Stärke gewinnende AfD, deren Anhänger die Grünen extrem ablehnen".
- Wie steht Ihr zu den Grünen?
- Was könnten die Grünen verändern um für Wähler der politischen Mitte wieder attraktiver zu werden?
- Welche Auswirkungen haben Kampagnen der neuen Rechten gegen die Grünen?
- Wünscht Ihr Euch einen grünen Kanzlerkandidaten? Und wenn ja: Baerbock oder Habeck?
In der K-Frage der Grünen hat Annalena Baerbock kürzlich verzichtet. Im aktullen Insa-„Sonntagstrend“ gewinnt ihre Partei jetzt einen Punkt.
18 Antworten
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Wie ich zu denen stehe?
So, wie sie jetzt sind: Eine ideologisch verblendete Truppe von Fanatikern, die schleunigst entmachtet gehört.
Es verlässt sie auch nicht das Glück, sondern ihre utopischen Vorstellungen beginnen an der Realität zu zerschellen.
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Kanzler könnten sie niemals werden
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Vieles, das die Grünen betreiben, halte ich für notwendig und richtig. Diese Einschätzung gilt aber längst nicht für alles. Ähnlich verhält es sich allerdings auch bei den anderen Parteien.
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Problem ist es macht nichts CDU SPD stärken die und das wird gewählt.Solange das so ist wird sich nichts ins positive verändern.Wirtschaft Sicherheit usw.
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Ich verweise grundsätzlich auf die Ausführungen von JeanMarie50.
Hauptthema des Vertrauensverlustes sehe ich in der schlechten Kommunikation bzw., dass die Bevölkerung nicht "mitgenommen" wird. Dazu kommt, dass gerade das Thema Klima nur im internationalen Kontext wirklich angegangen werden kann und gerade da hat die Ampel aber auch die Grünen mit der Alleinstellungspolitik extremen Einflussverlust zu verantworten.
Ein weiterer innerdeutscher Aspekt ist die Haltung zur Migration zusammen mit der SPD. Die Sorgen und Nöte eines Großteils der Bevölkerung wurden schlichtweg ignoriert.
Da hilft auch die ganze und nicht abzusprechende Dynamik nichts, wenn der Weg zum Ziel nahezu komplett alleine und ohne das Volk beschritten wird.