Meinung des Tages: Bayern plant Ende der Kassenbonpflicht - wie bewertet Ihr die Idee?
Seit 2020 sind Händler mit elektrischen Kassensystemen dazu verpflichtet, ihren Kunden nach dem Einkauf einen Bon auszuhändigen. In den meisten Fällen allerdings landen diese in der Tonne. In Bayern werden nun Verbündete für ein Ende der Bonpflicht gesucht..
Ein bayerischer Vorstoß
In Bayern wird ein erneuter Versuch unternommen, die 2020 eingeführte Bonpflicht wieder abzuschaffen. Diese Forderung ist Teil einer Bundesinitiative, die in dieser Woche im bayerischen Kabinett beschlossen worden ist. Die bayerische Staatsregierung kritisierte vor allem die immensen Belastungen für Unternehmer sowie die Umwelt, die in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Nutzen der Pflicht stehen würden.
Das "Gesetz zum Schutz vor Manipulation an digitalen Grundaufzeichnungen" (oder "Kassengesetz") regelt seit 01. Januar 2020, dass jeder Käufer im Einzelhandel nach seinem Kauf einen Bon ausgehändigt bekommen muss.
Ziel der Bonpflicht sei es, die Steuerehrlichkeit zu erhöhen. Die lückenlose Dokumentation bei Händlern mit elektronischen Kassensystemen soll also dazu dienen, möglichen Steuerbetrug einzudämmen. Der Bon erfasst sowohl den Namen und die Anschrift des Ausstellers als auch Datum, Uhrzeit, die Menge der gekauften Artikel sowie die Rechnungsnummer, den Betrag und den jeweiligen Steueranteil.
Auf Seiten der bayerischen Staatsregierung jedoch kritisiert man, dass die entsprechenden Kassensysteme eine etwaige steuerliche Erfassung und Nachprüfbarket auch ohne Bonpflicht bereits ausreichend gewährleisten würden. Das Nachsehen haben zu oft die Händler, die mit zu viel Bürokratie und Müll zu kämpfen haben...
Bedenkliche Folgen für Umwelt und Gesundheit
Vermutlich kennt Ihr das auch: Ihr besucht an Eurem Einkaufstag zwei bis drei Supermärkte und werdet nach Bezahlung nach dem Bon gefragt. In den meisten Fällen allerdings landet der ausgedruckte Bon nicht im Geldbeutel des Kunden, sondern direkt in der Tonne.
Experten schätzen, dass mit der Menge der jährlich ausgedruckten Kassenbons ca. 43 Fußballfelder bedeckt werden könnten. Kritiker bemängeln, dass man einerseits Coffee-To-Go-Becher reduzieren wolle, mit Unmengen an Kassenbons hingegen aber ein anderes Umweltproblem schaffe.
Aus Sicht des Umweltbundesamts ist aber weniger die Menge des Papiers, sondern viel mehr dessen chemische Zusammensetzung das eigentliche Problem. Obgleich Thermopapiere, die das als "besorgniserregenden Stoff" bezeichnete Bisphenol A enthalten, seit 02. Januar 2020 nicht mehr erlaubt sind, warnt das Umweltbundesamt auch vor dem inzwischen gängigeren Bisphenol S. Untersuchungen belegen die endokrine (Einfluss auf die Hormone) Wirkung im Menschen und die Umwelt sowie dessen reproduktionstoxische Eigenschaften.
Das Amt plädiert mit Blick auf die Kunden für elektronische Belegsysteme, die - ähnlich wie in vielen skandinavischen Ländern - direkt auf das Handy oder ans Mail-Postfach verschickt werden.
Unsere Fragen an Euch:
- Würdet Ihr aus Kundensicht eine Abschaffung der Bonpflicht befürworten?
- Was spricht Eurer Meinung nach für einen ausgedruckten Bon? Was dagegen?
- Ist der ausgedruckte Bon für Euch wichtig oder lehnt Ihr diese tendenziell ab / werft sie nach dem Einkauf weg?
- Würdet Ihr digitale Alternativen, z.B. aufs Handy bevorzugen? Wenn ja: Welche Vor- und Nachteile hätten diese für Euch?
- Welche digitalen Alternativen zum Kassenbon kennt / nutzt Ihr beim Einkauf bereits?
Wir freuen uns auf Eure Antworten.
Viele Grüße
Euer gutefrage Team
Quellen:
https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-kassenbon-abschaffung-handel-lux.XahHediHTLktHtn2kBE5Nm
https://www.umweltbundesamt.de/themen/fragen-antworten-zur-bonpflicht
https://www.tagesschau.de/inland/regional/bayern/abschaffung-der-bonpflicht-bayern-100.html
Das Ergebnis basiert auf 259 Abstimmungen
113 Antworten
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Für Kleinbeträge (Bäcker) durchaus sinnvoll.
Bei Dingen die mehr Kosten verursachen oder sogar Garantien laufen (Media Markt), ist ein Kassenzettel eine tolle Sache. Auch weil man einen Einkauf mit vollem Wagen gerne nach der Kasse gegencheckt ob die Daten dort stimmen (Preise, Mengenanzahl, abgezogene Rabatte usw.) - es heißt ja auch vor Ort kann man retournieren, wenn man aber 3 Tage später kommt wird's schwierig zu beweisen, ob die Butter im Einkaufskorb lag oder nicht
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Ich bin auch für die Abschaffung der Bonpflicht. Aber nicht wegen dem Finanzamt sondern aus Klimaschutzgründen und wegen Abfallvermeidung. Denn dieses Spezialpapier ist umweltschädlich, krebserregend und dafür werden unnötig Bäume gefällt zur Papierherstellung was wiederum dem Klima schadet. Nochdazu sehe ich bei uns in den Supermärkten regelmäßig die Abfallkörbe für die Papierbons überlaufen weil kaum einer den Bon mit nach Hause nimmt und Zuhause liegt der auch nur rum.
Diese Bonpflicht war keine gute Idee und sollte rückgängig gemacht werden. Auch zur Abfallvermeidung, zur Entlastung der Kassiererinnen und zum Klimaschutz.
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Nochdazu: die elektronische Erfassung der Käufe im Supermarkt bleibt ja im System drin wenn es das Finanzamt unbedingt braucht. Aber: diesen Kassenbon-Kram kann man streichen.
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Außerdem: welchen Nutzen hätte ein digitaler Kassenbon?? Denn auf dem Smartphone würde das nur unnötig Speicherplatz verbrauchen und wozu - außer wegen Garantie (z.B. im Elektronikmarkt) - brauche ich einen elektronischen Kassenbon?? OK, beim Handwerker sehe ich es ja noch ein wegen der Rechnung.
Aber sonst?? Ich sehe da nicht sehr viel Nutzen darin.
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Diese krebsverursachebnkönnen Ben anfassen.
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Es gibt Produkte, wo es nicht nötig ist (Bäckerei, Metzgerei etc)
für alles andere sollte die Wahl gestellt werden ob gedruckt oder zb per Mail
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Man sollte ganz einfach nur für die den Beleg geben können, die es wirklich brauchen oder wollen. Oft muss man für die Firma, den Club oder für andere einkaufen und dann sollte man schon einen Bon bekommen, um beweisen zu können wie viel etwas gekostet hat. Auch für die Buchhaltung ist es oft notwendig...
Also ganz abschaffen wäre wieder ne "Schwarz-Weiss-Denkerei"...
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Es geht ja nur darum, dass die Kasse ihn nicht zwingend ausdrucken muss früher..Nehmen wir mal Läden wie rewe. Dort wurdest du früher gefragt ob du den Kassenbon haben willst. Hast du verneint wurde er nicht gedruckt. Heute wirst du immernoch gefragt. Verneint du wird er abgerissen zusammen geknallt und in den Papierkorb an der Kasse geworfen.