"Abtreibung ist Mord": Eure Meinung?

Nein, Abtreibung ist kein Mord. 76%
Ja, Abtreibung ist Mord. 20%
Zwiegespalten. 4%

98 Stimmen

kevin1905  23.08.2024, 16:54

Was ist dann Onanieren? Genozid?

Freitag19 
Beitragsersteller
 23.08.2024, 20:17

Frag das die Abtreibungsgegner und nicht mich.

RayAnderson  23.08.2024, 22:24

Da die Umfrage einen Querschnitt bildet, bleibt die Quote bei Männern gleich.

Freitag19 
Beitragsersteller
 24.08.2024, 02:10

Nein, bei der letzten Umfrage nicht. Baby-Boomer: 63% der Fraurn, 46% der Männer befürworten Abtreibung in den meisten Fällen. Geht schon auseinander.

24 Antworten

Nein, Abtreibung ist kein Mord.

Es ist kein Mord und auch kein armes sterbendes Kind. Solange es innerhalb der ersten 12 Wochen ist.

Zum einen weil es in diesen ersten 12 Wochen ein Zellhaufen ist, zum anderen weil Mord anders definiert wird.

Teilweise wird ein Kind einer Frau, die ungewollt, vielleicht durch eine Vergewaltigung oder mit dem absolut falschem Mann, schwanger geworden ist, es in seinem Leben so viel schlechter haben als wenn es als sechswöchiger Embryo entfernt wird. Es gibt genug Kinder, deren Eltern sich nicht kümmern können und schlimme Schicksale, die wirklich kein Kind erleben sollte.

abgesehen davon, dass es immer Entscheidung der Frau sein sollte und deswegen sollten alle Männer, die meinen es wäre Mord, mal die Klappe halten können. Stellt euch mal vor, eure Frau oder Tochter (am besten noch minderjährig) wäre betroffen. Eine Schwangerschaft ist immer aufwendig und verändert den Körper für immer. Außerdem wird die Mutter immer mehr auf ihrem Kind und dessen Versorgung sitzen bleiben.

Ich bin jetzt 17, sollte ich jetzt wegen einer Verhütungspanne oder schlimmerem natürlich ungewollt schwanger werden würde, wäre mein Leben und meine Zukunft sowie das Leben für das Kind nicht optimal. Wahrscheinlich würde ich nicht studieren können, habe nicht genügend Geld und weiß gar nicht, ob meine Beziehung das aushält. Zudem weiß ich nicht, ob ich das körperlich könnte.

Trotzdem heiße ich keine Frauen gut, die nicht verhüten und deshalb mehrfach abtreiben.

Liebe Grüße calvari


NeonSchaf  23.08.2024, 22:05

Ist nicht jeder Mensch ein Zellhaufen? Warum solltest du ausgerechnet kein "Zellhaufen" sein, der als Organismus intern interagiert?

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calvari  24.08.2024, 08:53
@NeonSchaf

Schon, aber der Embryo in diesem Stadium ist nicht eigenständig lebensfähig

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Nein, Abtreibung ist kein Mord.

Es wäre unmoralisch, die ganze Welt nur mit Menschen zu bevölkern und allen anderen Arten den Lebensraum zu nehmen.


NeonSchaf  23.08.2024, 22:17

Drei Fragen dazu:

1.Warum hat eine "Art" Anspruch auf Lebensraum?

2. Und wie setzt man das durch?

3. Wie manifestiert sich dieser Anspruch konkret?

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Fuchssprung  23.08.2024, 22:59
@NeonSchaf
  1. mit dem Recht des Stärkeren
  2. mit dem Recht des Stärkeren
  3. mit der Auslöschung der anderen Arten
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NeonSchaf  23.08.2024, 23:20
@Fuchssprung

Tut mir leid, aber das Recht des Stärkeren ist ein ungültiger Rechtsgrundsatz. Das Recht ist ein normativer (moralischer) Kodex, der über gerecht und ungerecht bezüglich Konflikten (widersprüchlichen Handlungen) entscheidet. Da die Dinge sind, was sie sind (A=A), besitzen auch Konflikte und Handlungen eine objektive Natur, weswegen auch das Recht selbst objektiv ist, und logisch-kohärent gefunden werden muss. Das Recht des Stärkeren behauptet, dass derjenige Recht hat, der Recht durchsetzt, oder auch der Sieger des Konfliktes.

Die logische und rationale Natur des Rechts beinhaltet, das auf Basis der Antezedenten (vorherigen) Situation die normativen (konsequenten) Ergebnisse gesprochen werden sollen. Ein Richter erfährt darüber, was ist, und erklärt, was soll. Das normative Ergebnis eines Konfliktes kann also nicht selbst vom selbigen (tatsächlichen) Ergebnis abhängig sein. Das Recht des Stärkeren postuliert eben dies: "Gewinnen soll, wer gewonnen hat". Das ist das Erste Falsum. Außerdem handelt es sich bei "Gewinner sei, wer Gewinner ist" um einen naturalistischen Fehlschluss (direktes Schließen von sein -> soll). Zweites Falsum. Auch deshalb ist "Recht bekommen = Recht verdienen" ein Zirkelschluss, eine völlige "Nicht-Theorie": Nichts mit objektivem logischen Recht, sondern reine Willkür. Drittes Falsum

Mit Punkt 3 habe ich übrigens fragen wollen, wie der Anspruch auf Lebensraum konkret aussieht. Also wieviele Hektar jetzt dieser und jener Art zustehen. Daa ist dann wohl geklärt.

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Fuchssprung  23.08.2024, 23:23
@NeonSchaf

Das Recht ist ein normativer (moralischer) Kodex? Moral ist das biegsamste "Material" auf diese, Planeten. Sie wird immer genau so zurechtgebogen, wie man sie braucht.

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NeonSchaf  23.08.2024, 23:26
@Fuchssprung

Nicht alle Moral besteht nur aus Recht. Aber dadurch, dass das Recht normativ ist, ist es zwangläufig moralisch verurteilend/wertend.

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Fuchssprung  24.08.2024, 08:28
@NeonSchaf

Ein guter Gedanke. Aber ich sehe das ein wenig anders. Denn wenn die Sichtweise , was gut und richtig ist, sich ändert, dann ändern sich auch Moral und Recht. Bei den Nazis galt es als Unmoralisch einen Juden zu verstecken und im Mittelalter war es von der Moral gedeckt, sich an einem kalten Tag, am Scheiterhaufen die Hände zu wärmen.

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Hi, irgendwie widerstrebt es mir, bei dem Thema abzustimmen. Ich finde das Argument "jeder sollte über seinen Körper selbst bestimmen" überzeugend. Es ist immer eine Entscheidung, die mit dem eigenen Körper zusammenhängt. Und da sollten Kirche und Co. mit ihrer brutalen Geschichte sich raushalten! Für die Vetroffenen ist es fast immer eine schwere Entscheidung, die Vorgeschichte dazu ist oft sehr hart.

Ich denke, darüber darf man nicht von außen abfällig urteilen. Und wenn ich Demonstrationen vor Abtreibungspraxen sehe, von denen aus die Frauen dort verbal angriffen werden, werde ich richtig wütend auf diese Menschen, die sich so verhalten.


NeonSchaf  23.08.2024, 21:52

Ja, aber bestimmt die abtreibende Person nicht über den Körper eines anderen Menschen?

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nochnefrage  24.08.2024, 07:59
@NeonSchaf

Es gibt sicher viele Betrachtsarten. Eine aber ist nicht interpretierbar und eindeutig: Ein Mensch der abtreibt bestimmt darüber, was in seinem Körper geschieht, mit seinem Körper. Darum sollte das niemand leichtfertig machen, weil neues Lebens entsteht. Es gibt Beratungstellen, und oft gibt es Lösungen für ungewollte Schwangerschaften jenseits der Abtreibung.

Dennoch ist es eindeutig, dass die Gebährmutter der Person gehört, in der sie ist. Und die Probleme mit einer Schwangerschaft hat eben immer die schwangere Person, auch die gesundheitlichen Folgen etc.

Ein weites Feld, in meiner Antwort steht meine Grundaussage, die ich für richtig halte. Die Diskussion darum ist oft anstrengend, meine Haltung kennst Du!

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Nein, Abtreibung ist kein Mord.

Wenn man weiß dass sein Kind nur wenige Jahre überleben kann, ist es doch besser, wenn man die Möglichkeit hat, einen Schwangerschaftsabbruch zu machen. Dann erspart man dem Kind und der Familie viel Leid. Ich finde das macht Sinn.

Zwiegespalten.

Ich halte es nicht für verwerflich, jedenfalls in den meisten Fällen nicht, aber natürlich tötet man.


NeonSchaf  23.08.2024, 22:35

Daraus lese ich: Töten halte ich (in einige Fällen) für nicht-verwerflich.

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NeonSchaf  23.08.2024, 23:24
@SirFragesteller

Töten (Gleichwegs mit Mord) ist in diesem Kontext ein juristischer Begriff und damit nur auf Menschen (Rechtssubjekte) übertragbar. Wenn du auf das "Töten von Tieren" wirklich eingehen willst, benutze dich das Wort "Jagen", statt mit Semantik rumzuspielen.

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SirFragesteller  23.08.2024, 23:52
@NeonSchaf

Es besteht kein juristischer Kontext. Nur meine Meinung und die bezieht sich auf Mensch und Tier gleichermaßen.

Wie du auf den Begriff jagen kommst ist mir auch schleierhaft.

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