Weitere Schauspielkarriere nach Filmpool-Produktion?

Hallo :) Ich (16 m.) hatte überlegt mich mal bei einem Filmpool-Casting anzumelden, da der Wunsch des Schauspielers doch so wahnsinnig groß ist. Ich habe bereits bei mehreren Theaterproduktionen mitgemacht mit einem wirklich tollen Erfolg und sehr viele guten Feedbacks. Ich wurde auch immer wieder angesprochen, warum ich nichtmal bei einem Casting für TV-Produktionen mitmache. Jetzt ist mir im Internet immerwieder die Agentur ,,Filmpool'' aufgefallen, da ich denke, dass man dort doch die größten Chancen hat, eine Rolle zu bekommen. Mitterweile frage ich mich aber, ob es wirklich sinnvoll ist? Da die Agentur doch sehr häufig auf meinem billigem Niveau abestempelt wird. Vor allem durch die Produktionen bei RTL, die am Nachmittag laufen. Jedoch produziert Filmpool auch für andere Sender mit (meiner Meinung nach) höherem Niveau! Die Chance aber dort eine Rolle zu bekommen, ist wohl eher gering. Filmpool selbst unterscheidet auf der Internetseite zwischen Fiction und Non-Fiction. Wo man doch den Unterschied stark erkennen kann. Zurück zu meiner Frage: Nehmen wir an, ich bekomm nach einem Casting ein Rollenangebot für eine RTL-Produktion. Meine Angst ist, dass mein Image dann stark nach unten geht. (Sowohl bei weiteren Bewerbungen als auch im privaten Umfeld) Die Chance anschließend eine weitere Rolle für z.B eine ARD-Produktion würde sich wahrscheinlich noch verringern. Aber ich sehe keinen anderen Weg mit meinen jungen Jahren schon ins Fernseh zu kommen. Klar, Schauspielschule: ABER bis ich mein Abitur habe und dann noch auf eine Schauspielschule....bis dahin dauert es mir fast schon zu lange. Schauspielern ist meine Leidenschaft und eine Ausbildung habe ich sogar teils schon durch eine sehr gute Regieführung in den Theaterproduktionen. Wobei ich generell sagen muss, dass Theaterproduktionen ein höhres Niveau bei mir haben, da man nicht nochmal von vorne anfangen kann sondern der gesamte Text und jeder Ablauf stimmen muss! (Ich weiche schon wieder vom Thema ab) Also:

Lohnt es sich bei einer Filmpool-Produktion mitzumachen, wenn man sich wünscht danach weiter im Fernseh zu bleiben oder sollte man sich lieber gleich eine Agentur suchen, die seriöser angesehen wird und dann lieber etwas länger auf ein Rollenangebot warten?

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Muss man als Mensch tatsächlich immer funktionieren?

Mir kommt es so vor, als dürfte man sich heutzutage weder Fehler noch Schwächen leisten. Was in einer Leistungsgesellschaft ganz klar zu sein scheint, wird aber auch im sozialen Miteinander vorausgesetzt. Wenn es um Leistung geht, wird ein nahezu perfektes Funktionieren vorausgesetzt. Nur minimale Fehler, die dann auch noch eine Seltenheit darstellen sollten, sind gestattet. Wenn es um das Soziale geht, ist es ähnlich. Zum einen sollte man individuell, aber dann wiederum auch konform sein. Auf der einen Seite sollte man immer seine eigene Meinung vertreten, auf der anderen Seite darf man aber auch nicht allzu weit von allgemeinen Standpunkten abweichen. Zudem ist es angebracht, sich mit seinem individuelle Standpunkt der Gemeinschaft anzupassen, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Das symbolisiert Zusammenhalt. Jedes andere Verhalten muss Vorurteilen und Verurteilungen stand halten. Und das schlägt meist ziemlich auf die Psyche, wenn man nicht hart gesotten ist. Aber auch Uneinigkeit bei sich selbst, wonach man sich nun richten soll, kann zu Gewissenbissen führen. Schnellstmöglich sollte man dann einen Weg für sich, der auch vereinbar mit dem Gemeinwesen ist, gefunden werden. Für angeschlagene Psychen, die sich nicht mehr zurecht finden, gibt es jetzt schon Hilfe, damit sie schneller wieder in Leben finden. Und trotz der wohl steigenden Akzeptanz bei der Allgemeinheit, gilt diese nur zu einem gewissen Grad. Wenn es sonst heißt, Ehrlichkeit sei etwas Gutes, kann diese auch Nachteile mit sich bringen. Das Verständnis hält sich in Grenzen je nach Krankheitsbild. Manche Krankheit scheint eine Gefahr, eine andere mehr ein sich Drücken vor den Anforderungen des Lebens. Aber auch die Menschen, die stabiler sind, müssen immer eine Fassade aufrecht erhalten. Am besten nie traurig oder übel gelaunt sein vor anderen. Immer in der Rolle bleiben. Ein Lächeln ist wichtig, genauso wie Höflichkeit. Aber einfach mal "Hallo" zu sagen, ohne das dabei ein Lächeln über die Lippen geht grenzt an Arroganz oder gar schon an miese Laune, die ansteckend ist oder einfach nur Trauer, die keiner sehen möchte. Das Leben ist doch schon miesepetrich genug. Man sollte es mit positiven Gedanken füllen und das geht schlecht, wenn man mit einer Heulboje oder einer Miesmuschel zu tun hat, die einen mit seiner Laune auch noch ansteckt. Dies zeigt, dass es auch eine andere Seite im Leben gibt.

So manches Mal habe ich hier Beiträge gelesen, in denen stand, dass der Antwortgeber nur dann mit seinen Mitmenschen hervorragend agieren und sie schätzen kann, wenn sie tadellos "funktionieren". Alles andere sei inakzeptabel. Auch im Reallife beobachte, höre und sehe ich täglich ähnliches. Aber muss man als Mensch tatsächlich immer funktionieren? Ist es nicht möglich auch mal aus seiner Rolle zu schlüpfen und sich selbst zu spielen? Besteht eine Chance so angenommen zu werden? Oder ist es doch klüger, ständig ein Bild zu vermitteln, was so nicht stimmt, und woran man zerbrechen könnte?

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