Vorne weg: es ist nicht nur mein Freund sondern seit neuestem auch mein Ehemann.
Was ich anstrengend finde:
1) Er kann kein Deutsch, er will immer mit mir üben. Nach der Arbeit habe ich aber überhaupt keine Nerven dafür. Er ist auch nicht besonders begabt im Deutschlernen.
2) Er hat keine Arbeit. Ich muss zur Zeit alles selber zahlen und für alles aufkommen. Ich zahle sogar den Deutschkurs.
3) Er hat kein organisatorisches Geschick. Reisen muss ich buchen. Die Hinfahrt planen, das Hotel buchen, die Aktivitäten planen. Ich muss alles alleine schultern und die Verantwortung übernehmen.
4) Jetzt haben wir auch noch porobleme beim Kinderkriegen. Ich vermute ja, dass es an ihm liegt.
Er ist ein guter Mann und er gibt sich wirklich Mühe, um mich glücklich zu machen. Er bringt mich zum Lachen, heitert mich auf. Er möchte mit anpacken, aber mehr geht gerade nicht. Er ist wirklich ein guter Mann. Nur nicht besonders geschickt.
Trotzdem denke ich manchmal: Er kann mir nichts geben. Nichtmal ein Kind. Warum soll ich ihn behalten, wenn ich alles ohne ihn kann.
Trotzdem erwartet er, dass ich feminin bin. Wie soll ich mich denn weiblich fühlen, wenn ich gleichzeitig mit beiden Beinen fest im Leben stehen muss. Ich kann mich nicht hingeben, mich nicht fallen lassen. Ich kann nicht Frau sein. Ich muss Geld verdienen, die Finanzen überblicken, den nächsten Urlaub planen, den Haushalt schmeißen, kochen und mit meinem Mann Deutsch lernen. Ich kann das alles schon.
Aber ich könnte es auch ohne ihn.
Was sagt ihr dazu?