111. HSV gegen St. Pauli, was wünscht ihr euch?

Moin,

Heute findet das 111. Stadt-Derby in Hamburg statt: der Hamburger SV empfängt den FC St. Pauli im Volksparkstadion.

Dieses Mal ist die Stimmung besonders geladen: Bei einem Sieg könnten die Kiezkicker den Aufstieg in die 1. Bundesliga perfekt machen - und das ausgerechnet im Stadion des Stadtrivalen.
Sollte im Parallelspiel die Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Nürnberg verlieren, steigt der FC St. Pauli auf, egal, was im Altonaer Volkspark passiert: Auch bei diesem Szenario feiern die Jungs aus dem Westen der Stadt den Aufstieg vor 50.000 HSV-Fans.

Es kann aber auch anders kommen: Bei einem Sieg des HSV und einem Unentschieden im Spiel von Fortuna Düsseldorf steigt der FCSP noch nicht sicher auf und der Abstand des Tabellenvierten HSV auf Düsseldorf auf den Relegationsplatz sinkt wieder auf 2 Punkte.

Nach einer krassen Fehlentscheidung des Schiesrichters steht es ca. 30 Minuten nach Anpfiff noch 0:0.

Was wäre für euch die beste Lösung dieses Tages? Ich gebe euch mal ein paar Varianten vor, wenn ihr euch was anderes wünscht, z.B. weil ihr Fan eines anderen Clubs seid, schreibt sie gerne dazu.

Für mich als HSV Fan wäre ein Unentschieden oder eine Niederlage für Düsseldorf und ein Sieg für den HSV das beste. In letzterer Version würde ich sogar den St. Pauli-Aufstieg in unserem Wohnzimmer genehmigen, wenn wir es dafür vielleicht auf die Relegation schaffen und vor Allem die Kiezelf besiegen.

An alle Hamburger Fans der ganzen Stadt: Lasst uns ein faires Stadtderby feiern und uns nicht brutal bekriegen. Das Derby ist für uns alle doch am Ende einfach nur ein schönes Event und sollte nicht zum totalen Krieg ausarten.

St. Pauli gewinnt, Düsseldorf verliert 40%
Was anderes, und zwar: Ich bin Fan von: 40%
HSV gewinnt, Düsseldorf verliert 20%
HSV gewinnt, Düsseldorf unentschieden 0%
Unentschieden im Derby, Düsseldorf gewinnt 0%
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Fußball: Wieso haben viele Probleme damit, wenn man als Deutscher in Europapokalwettbewerben nicht für Bundesligisten ist?

Hier auf Gutefrage.net findet ein Nutzer es nicht toll, dass ich international z. B. zu den Glasgow Rangers oder zum FC Liverpool halten würde, wenn sie gegen einen Klub aus der Bundesliga spielen würden. Er wirft mir auch vor, dass ich überhaupt ausländische Klubs unterstütze, weil mein eigener Verein nicht gut ist. Ich bin HSV-Fan, aber ich habe auch Sympathien (ungleich Fan-sein) zu den Rangers, weil wir eine Fanfreundschaft mit ihnen haben und habe oder hatte eine zu den "Reds", weil der Klub halt cool ist. Und dass ich ausländische Klubs unterstütze, weil der HSV Zweitligist ist, ist überhaupt nicht wahr. Ich habe keinen richtigen Zweitverein (kann man mMn auch nicht haben).

Es ist so: Ich finde einfach, dass es jedem selbst überlassen sein sollte, wem man die Daumen drückt. Wenn einem der ausländische Verein zusagt, dann kann und darf jemand diesem auch die Daumen drücken, auch wenn es gegen einen deutschen Verein geht. Wenn der HSV in der Europa League gegen den FC Twente spielen würde, wäre es für mich das normalste der Welt, dass ein Fan vom FC Schalke 04 den Niederländern die Daumen drückt, denn beide haben ebenfalls eine Fanfreundschaft. Zudem: Bundesweit gönnen viele meinem Lieblingsklub nicht den Dreck unterm Fingernagel. Ich revanchiere mich damit, dass ich deren Klubs international ebenfalls nichts gönne.

Aber: Wieso meinen manche, dass man international zu deutschen Teams zu halten habe?

Als Argument wird immer die Fünfjahreswertung genommen. Habe letzte Woche diesbezüglich ein Gespräch mit dem Vater meines Mitbewohners gehabt. Beide sind Fans von Hannover 96. Aber weder die Niedersachsen noch wir werden in nächster Zeit international spielen. Und es ist auch bisschen seltsam, wenn man national einem Verein nicht den Dreck unterm Fingernagel gönnt, aber in internationalen Wettbewerben dann auf einmal für denselben Verein sein soll. Ich glaube übrigens auch nicht, dass Deutschland in der Fünfjahreswertung abrutschen wird. Und wenn es so wäre: Was wäre da schlimm?

PS: Ich will hierzu mal anmerken, dass ich kein ethnischer Deutscher bin, sondern meine Eltern stammen aus Sri Lanka.

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Fußball: Wird es dem Hamburger SV es so wie 1860 München früher ergehen?

Gestern gab es für den Hamburger SV unter Interimstrainer Merlin Polzin das erste Spiel, allerdings kam man in der Auswärtspartie bei Hansa Rostock nicht über ein 2:2 hinaus. Man bleibt somit Dritter hinter dem Stadtrivalen FC St. Pauli, der heute noch gegen Eintracht Braunschweig spielt, sowie Holstein Kiel.

Frage: Wird es dem HSV genauso ergehen wie einst den Münchner Löwen von 1860?

Der TSV 1860 München war 2004 aus der Bundesliga abgestiegen und kehrte danach nicht mehr ins Oberhaus zurück. Entweder verpassten sie knapp den Bundesliga-Aufstieg oder entgingen, wie im zweiten Zweitliga-Jahr, knapp dem Abstieg. Irgendwann verharrten sie im Mittelmaß und hatten finanzielle Probleme, woraufhin dann der jordanische Investor Hasan Ismaik kam. Unter ihm gab es drei Jahre, in denen man mehr oder weniger um den Aufstieg mitspielte, ehe dann in den folgenden drei Jahren Abstiegskampf angesagt war - und 2017 folgte der Zweitligaabstieg und die Versetzung in die Regionalliga Bayern. Derzeit sind die Münchner Löwen im sechsten Jahr Drittligist und müssen dort um den Klassenerhalt spielen.

Also ich selbst bin Baujahr 1995. Als ich in der Pubertät war, habe ich erlebt, dass der Hamburger SV international zweimal das Halbfinale erreicht hat. Fan wurde ich aber, als die fetten Jahre vorbei waren und im Oberhaus Abstiegskampf angesagt war. Daher kann und will ich mich mit der derzeitigen Situation nicht anfreunden. Mit ausverkauftem Haus etc. gewinnt man keinen Blumentopf.

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Fußball: Wieso denken Ultras, dass sie der Nabel der Welt seien?

Zur Zeit kommt es in der ersten und zweiten Liga zu Spielunterbrechungen und einige Male stand die Partie vor dem Abbruch. Hintergrund ist der geplante Investoreneinstieg bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL).

Wieso denken Ultras, dass sie im Mittelpunkt stehen würden, also dass ohne sie der Fußball nichts wäre?

Ich zum Beispiel bin kein Ultra, aber deswegen bin ich nicht weniger Fan als jemand, der zur organisierten Fanszene gehört. Mir ist, wenn ich denn mal im Stadion bin, nur wichtig, Fußball zu sehen und meinen Lieblingsverein gewinnen. Ich komme ursprünglich aus dem Elbe-Weser-Dreieck, ich bin daher Fan des Hamburger SV. Aber ich lebe nun seit mehr als neun Jahren in Nordrhein-Westfalen, daher bin ich nicht oft im Volksparkstadion (bin aber am 25. Februar beim Spiel gegen den SV Elversberg live dabei). Trotzdem lasse ich mir nicht sagen, dass ich weniger Fan bin als ein Ultra.

Und ich will mir ziemlich ungerne von meinem Dasein als Fan mein Leben bestimmen lassen. Auch will ich nicht mein Vermögen (wenn ich eines habe) für Fußball verprassen. Stimmung gab es auch früher, als es keine Ultras gegeben hatte.

Sorry, habe kein Verständnis dafür, dass ich und meinesgleichen als "Event-Fans" oder "Klatschpappenheinis" bezeichnet werden, nur weil uns in erster Linie das Geschehen auf dem Grün wichtiger ist als die Stimmung. Wenn mein Verein verliert, hellt die Stimmung auch nicht meine Laune auf.

Fußball, Hamburger SV, Ultras, Nordrhein-Westfalen

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