Sippenhaft gegen die Töchter von Außenminister Lawrow?

Die Angehörigen von in den Krieg gegen Russland verstrickte Personen ist in den Medien ein Thema zb

Nach einem Urteil wackeln die Sanktionen gegen Oligarchen-Angehörige

Es gibt aber auch solche Meldungen:

Putin-Freund Lawrow: Der tiefe Fall seiner Luxus-Töchter | Politik

thueringer-allgemeine.de/politik/lawrow-luxus-toechter-geliebte-putin-id238942215.html

Beide Lawrow-Töchter wuchsen im Westen auf. Nach dem Studium war Winokurowa an der School of Economics in London eingeschrieben, und soll erst mit 23 Jahren . . .

Als die 41-Jährige und ihr Ehemann Alexander Winokurow vergangenes Frühjahr die Hochzeit seines Bruders in der georgischen Hauptstadt Tiflis feiern wollten, zogen mehrere Hundert Demonstranten vor dem Hotel, in dem gefeiert werden sollte, auf und machten ihrem Ärger über die ungeliebten Gäste aus Russland Luft. Wie die georgische Präsidentin Salome Surabischwili bestätigte, wurde das Hochzeitsbankett aufgrund der Proteste abgebrochen.
„Die Familie, also die Menschen, die heute die zweite Hälfte der Hochzeit feiern wollten, reiste ab.“

Vor dem Krieg soll Lawrow nicht nur seiner leiblichen Tochter Jekaterina Winokurowa, sondern auch Polina Kowalewa, der Tochter seiner mutmaßlichen Geliebten, einen Nobel-Lifestyle im Ausland finanziert haben – jenes Ausland wohlgemerkt, das Lawrow öffentlich so heftig angreift.

Demonstrationen gegen "Kriegsverbrecher-Tochter"
Laut der Investigativjournalistin und Vorsitzenden der von Kreml-Kritiker Alexej Nawalny gegründeten „Anti-Corruption Foundation“, Maria Pevchikh, kaufte Kowalewa 2016 eine 4,4 Millionen Pfund teure Eigentumswohnung im Londoner Nobelbezirk Kensington. Gezahlt haben soll sie in bar.
Als sie vergangenes Jahr im Zuge der Sanktionen gegen Lawrow ihre Wohnung zu verlieren drohte, löschte Kowalewa ihren Instagram-Account, dessen Inhalte Pevchikh als „Non-Stop-Urlaub“ beschrieb. Doch es half nichts.
Einige Londoner machte das Luxusleben der Lawrow-Stieftochter so wütend, dass sie sich mit Schildern vor der Wohnung der jungen Frau postierten, auf denen „Kriegsverbrecher-Tochter“ oder „Hier wäscht die Tochter des Kriegsverbrechers Sergej Lawrow ihr Geld“ stand.

Wie beurteilt Ihr denn Umgang mit Angehörigen von Menschen welche Verbindungen zum Krieg gegen die Ukraine haben oder zumindest nachgesagt werden?

Hochzeit, London, Politik, Demonstration, Immobilien, Angehörige, Gesellschaft, Immobilienkauf, Medien, Protest, Russland, Ukraine, Prigoschin
Typisch deutsche Debatte?

Darf man in Deutschland nicht mehr mit Staunen auf Dinge blicken, die Deutschen nicht nur als selbstverständlich erscheinen, sondern als selbstverständlich selbstverständlich?

Typisch deutsch
Denn nichts anderes hat Mohamad Alkhalaf gemacht, der 2015 vor der Terrormiliz Islamischer Staat aus Raqqa floh und seit längerem für die Regionalausgabe der SZ eine Kolumne namens „Typisch Deutsch“ schreibt. Sie handelt fast immer von Dingen, die für ihn hier gewöhnungsbedürftig waren:
Mal geht es um harmlose Dinge wie den Inhalt des Kofferraums, mal um brisante Dinge wie Käse.
Man kann beim Lesen regelmäßig selbst etwas lernen, zum Beispiel warum in Syrien fast jeder Wasserkanister, Holzknüppel, Taschenlampe, Batterien, Schaufel und Fotokamera im Auto hat.
Und man kann auch dem Kolumnisten beim Lernen zusehen, zum Beispiel wie er es schaffte, sich über kleine Probierhappen auf dem Viktualienmarkt an den Geruch und Geschmack hiesiger Käsesorten heranzutasten, die ihm vorher ungenießbar erschienen.

Es sind, wenn man so will, kleine, amüsante, lehrreiche Geschichten über Integration und was sie ganz praktisch bedeutet.

Zum Beispiel bedeutet sie, keinen schamesroten Kopf mehr zu bekommen, wenn zwei junge Frauen vor einem ein Eis essen. Alkhalaf schildert, dass es noch nicht lange her gewesen sei, dass ihm diese Situation „erhebliche Schwierigkeiten“ bereitet hätte:

„In vielen konservativen Gesellschaften, dazu zählt Syrien in gewissem Sinn definitiv, wird – speziell von Frauen – erwartet, dass sie in der Öffentlichkeit eine zurückhaltende und respektvolle Haltung zeigen. Das Verspeisen von Speiseeis und anderen Mahlzeiten, die als phallisch geformt angesehen werden könnten, würden als provokant oder anstößig empfunden werden.“

Heute scheint er sich daran gewöhnt zu haben – ganz anders als sein „neu angekommener Kumpane“ Ibrahim, dessen Kopf bei dem Anblick der beiden Frauen „zum Erdbeereis“ geworden sei.

Der kleine, leichte, humorvolle Text tut nichts mehr, als zu beschreiben, wie den Autor die Reaktion des Neuankömmlings daran erinnert hat, wie sehr er selbst sich in seiner Zeit in Deutschland verändert hat. „Manchmal nimmt man die Dinge des Alltags fälschlicherweise als selbstverständlich hin.“

Um sich über diesen Text extrem aufregen zu können, um in ihm einen drohenden Rückfall in talibaneske Steinzeitkultur lesen zu können, muss man ihm Dinge unterstellen, die er nicht tut, und seit dem Wochenende machen zahlreiche Protagonisten aus dem rechten, rechtsextremen und brutalliberalen Spektrum dafür Überstunden.
Einer unterstellt, dass man sich anscheinend „jetzt schämen soll“, wenn Frauen am Eis lecken. Ein anderer schreibt, „dass Menschen mit solchen Denkweisen hier einfach nicht hergehören“.

https://uebermedien.de/86264/die-erfundene-debatte-ob-frauen-in-der-oeffentlichkeit-eis-essen-duerfen/

Ist die Debatte "typisch Deutsch"?

andere Meinung 57%
ja 21%
nein 21%
Leben, Männer, Eis, Sprache, Menschen, Diskussion, Deutschland, Politik, Frauen, Kultur, Sex, miteinander, Presse, Sexualität, Psychologie, Bevölkerung, eis essen, Gesellschaft, Integration, Medien, Migranten, Migration, Muslime, gesellschaftlicher wandel
Bundespräsident: 'Letzte Generation' nicht "kriminalisieren"?

Die linksradikale Gruppe "Letzte Generation", die Straßen blockiert, Parteizentralen mit Farbe beschmiert (siehe hier) und Kunstwerke beschädigt (siehe hier), dürfte den meisten inzwischen ein Begriff sein.

Auf Sylt hat die Gruppe kürzlich Sachbeschädigungen an einem Flugzeug (Schaden 200.000 Euro, siehe hier), zwei Bekleidungsgeschäften (siehe hier), einem Hotel (siehe hier) und einem Golfplatz (siehe hier) verübt.

In einem Interview mit der "Welt am Sonntag" hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) heute gleichwohl davor gewarnt, die Gruppe zu "kriminalisieren" (siehe hier). Auszug:

WELT AM SONNTAG: Es gibt Überlegungen, die „Letzte Generation“ als kriminelle Vereinigung einzustufen. Halten Sie das für angemessen?
Steinmeier: Ich glaube, es hilft uns nicht weiter, wenn wir Bewegungen wie die „Letzte Generation“ kriminalisieren. Wir brauchen vielmehr die politische Debatte mit denen. Natürlich müssen wir klare Grenzen bei Eingriffen in den Straßenverkehr und anderen Delikten ziehen. Das muss strafrechtlich verfolgt werden, und das wird es ja auch.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was Steinmeier hier mit "kriminalisieren" meint. Die "Letzte Generation" begeht massiv und organisiert Straftaten - und das gibt Steinmeier auch selbst zu. Und gleichzeitig warnt er davor, sie zu "kriminalisieren"?

Was ist Eure Meinung zur Aussage von Steinmeier?

Die Aussage ist Blödsinn. 60%
Die Aussage ist richtig. 40%
Deutschland, Politik, Recht, Gesetz, Extremismus, Medien, Strafrecht
Zukunft - Empfehlungsalgorithmen?

Eine besonders präsente Thematik der aktuellen Zeit ist wohl der Vorwurf, dass Empfehlungsalgorithmen basierend auf Ähnlichkeit zu bisher konsumierten Inhalten (teilweise definiert dadurch, dass viele Nutzer beide Inhalte konsumieren), zu einseitiger Information in gesellschaftlichen/politischen Themen führen und somit Ungebildetheit/Radikalisierung stärken.
Gleichzeitig sind dieser elementares Marktmodell der Medienplattformen - damit sei auch gemeint, dass sowohl auch vom Kunden als auch Unternehmen ein Wunsch danach besteht.
Wenn diese Unternehmen dann jedoch dennoch manuell solche "Filterblasen" auflösen, wird ihnen verständlicher Weise eine Wettbewerbsverzerrung im Austausch der Ideen vorgeworfen.

Inwiefern könnten vom Nutzer frei wählbare Empfehlungsalgorithmen (z.B. X% der vorgeschlagenen Inhalte mit gleichen Themen aber niedriger Ähnlichkeit + Y% ähnliche Thematik aber zufälliger Inhalt + Z% ähnlicher Inhalt) eine Lösung sein, welche (A) vielseitigere Informationsquellen erlauben, (B) ungefähr auf der bereits geschaffenen Infrastruktur basieren und zumindest keine utopisch kostenintensiven Algorithmen sein sollten und (C) die Autonomie über den Ideenaustausch beim Nutzer belassen.

Ist ein solches Modell überhaupt eine Lösung?
Ist es dann auch praktisch umsetzbar (oder gibt es bessere Konkurrenz)?
Ist ein solches Modell überhaupt gewollt; also das Problem von Filterblasen tatsächlich relevant aus Sicht des Nutzers und/oder eurer Wahrnehmung?

Social Media, Medien

Meistgelesene Beiträge zum Thema Medien