Bekehrung und Taufe nur wegen Höllenangst bringt überhaupt nichts

Ehrlich gesagt glaube ich, dass man das Evangelium nicht verstanden hat, wenn man sich nur aus Angst taufen lässt. Es geht dabei nicht um Angst vor etwaigen Konsequenzen. Es geht um Gottes unverdiente Liebe, die er uns Menschen entgegenbringt.

Die Frage nach der Rettung mache ich persönlich an Romer 10,9 fest:

"Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und wenn du in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden."

Die Taufe ist ein Bekenntnisrahmen, doch ein Bekenntnis ist erst aussagekräftig, wenn auch ein Glaube aus dem Herzen heraus dahinter ist.

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Die eigentliche zentrale Frage ist, wie will die Bibel verstanden werden. Und diese Frage ist nicht immer einfach zu beantworten.

Was die wörtliche oder sinnbildliche Auslegung angeht, hängt das von verschiedenen Fragen ab. Eine zentrale Frage ist die Textgattung des jeweiligen Bibelabschnittes. Wir alle wissen, dass z.B. Poesie nicht wörtlich verstanden werden will, sondern sinnbildlich. Daher werden poetische Texte der Bibel auch nicht wörtlich ausgelegt. Andere Texte hingegen sollten m.E.n. durchaus wörtlich verstanden werden.

Dann muss man immer vor Augen haben, dass die Bibel aus Schriften besteht, die aus einer anderen Zeit und Kultur stammen. Ich will damit nicht sagen, dass ihr Inhalt uns nicht betrifft, jedoch haben viele Aussagen einen kulturellen Kontext. Erst wenn man die Verse in ihrem kulturellen Kontext versteht, kann man sich an die Frage wagen: Was drückt der Text dann für mich aus?

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Sowas kann durchaus vorkommen. Ich hatte auch bereits ähnliche Erfahrungen. Gelegentlich ist es schwer zu unterscheiden, ob die Stimme nun von Gott oder von mir selbst kommt oder vielleicht doch einen bösen Ursprung hat.

Deswegen ist es wichtig damit weiße umzugehen:

1. Entsprechen die Gedanken Gottes Wesen? Man muss prüfen, ob die Gedanken mit der biblischen Offenbarung Gottes übereinstimmen oder ihr zuwider sind.

2. Gibt es irgendwie eine Form der Bestätigung? Nicht selten kam ein Gedanke, der von Gott gewesen sein könnte und ein Tag später kam ein Freund zu mir, der mir ähnliches gesagt hat oder ich schlug die Bibel auf und las ähnliche Worte. Ich würde solche Gedanken wahrnehmen, aber im Herzen bewegen und nicht zu sehr hochhalten, wenn sie sich nicht bestätigen.

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Also die Kirche hat vor allem erstmal ein Interesse: die Gemeinschaft im Glauben zu stärken.

Da steckt kein verborgenes Geheimnis, keine Geldgier, keine Manipulation und auch keine Sehnsucht nach Macht dahinter.

Gebet bringt dem Glaubenden vor allem erstmal eins - er kommt in Kontakt mit Gott. Es spielt dabei keine Rolle, ob das im kirchlichen Kontext oder mit einer Tasse Kaffee auf dem Balkon geschieht. In der Kirche kann man gemeinschaftliches Gebet erleben. Da habe ich persönlich bereits sehr ermutigend erlebt, aber Gebet kann und soll auch im Privaten vorkommen.

Wie gesagt, da steckt kein großes Geheimnis dahinter. Allenfalls will die Kirche die Glaubenden ermutigen, in ihrem Leben zu beten. Es gäbe nun sicherlich viel Interessantes über das Gebet zu sagen, aber da es hier um die Gedanken der Kirche geht, belasse ich es mal dabei.

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Halte nichts davon

Ich kann verstehen, dass in dem Omnismus etwas beruhigendes steckt, jedoch halte ich persönlich nicht viel davon. Das hat folgende Gründe:

1. Wenn man sich die unterschiedlichen Religionen anschaut, gibt es zwar ein paar Gemeinsamkeiten, aber sie unterscheiden sich zum Teil frappierend in ihren Gottesvorstellungen und in ihren Wegen zum Heil. Das ist nicht so einfach vereinbar.

2. Wir leben in der Postmoderne. Die Postmoderne ist gekennzeichnet von großer Ungewissheit, was man noch als Wahrheit anerkennen kann - wir akzeptieren, dass jeder seine eigene Wahrheit hat. Insofern fällt es uns schwer von objektiver Wahrheit zu reden und wir bleiben bei subjektiver. Ein religiöser Absolutheitsanspruch ist für einen Postmodernen Menschen problematisch - der Omnismus ist die perfekte Antwort darauf, um den unangenehmen Absolutheitsanspruch einfach zu missachten. Jedoch müssen wir uns an der Stelle auch selbst hinterfragen. Gibt es wirklich keine objektive Wahrheit? Wende ich mich dem Omnismus zu, weil ein Absolutheitsanspruch unangenehm ist?

3. Als Christ achte ich auch auf die Worte Jesu, der sagte: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als durch mich." Damit hat er einen Absolutheitsanspruch. Die Verkündigung der ersten Christen, die zur Buße und zum Glauben an Jesus aufgerufen haben, zeigt, dass auch sie den Absolutheitsanspruch Jesu begriffen. Die Lehre der Apostel war also ziemlich sicher alles andere als omnistisch.

Aufgrunddessen muss ich mir die Frage stellen, warum der Omnismus beruhigend - er stillt den Postmodernen Menschen in uns. Aus christlicher Sicht ist er aber weder biblisch gut haltbar noch entspricht er den Lehren der Apostel Jesu.

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Die anderen Antworten erklären ja bereits gut, was Hallelujah bedeutet. Um jetzt nochmal auf deine Frage einzugehen, ob du Hallelujah im Alltag sagen "darfst".

Grundsätzlich spricht da nichts dagegen. Ich persönlich sage Hallelujah immer dann, wenn etwas gutes passiert ist und ich Gott dafür loben möchte. Im Umgang mit Menschen, die nicht gläubig sind, ist es schlicht und ergreifend unüblich.

Um dein Beispiel aufzugreifen: Hallelujah, mir geht's gut. Würde so viel bedeuten wie: Preist den Herrn, mir geht's gut. Das ist als Satz denkbar, man hörts aber selten. Üblicher wiederum wäre es, wenn im Gespräch unter Christen einer berichtet, was ihm gutes passiert ist und der andere mit "Hallelujah" Gott für das Geschehene dankt.

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Tatsächlich hast du recht, die Bibel ist kein einfach zu verstehendes Buch. Immerhin ist das nicht einfach ein Buch, sondern es ist eine Sammlung aus 66 Büchern (protestantisch). Zudem sind die Schriften 2000 Jahre alt oder sogar nicht älter. Es ist vollkommen verständlich, dass da eine Kluft ist zwischen dem Leser heute und dem Autor damals.

Ich kann dir nur ein paar Tipps geben:

1. Lese fürs erste eine moderne Übersetzung. Der Inhalt ist schwer genug, da solltest du dich anfangs noch nicht mit der Form durchkämpfen. Ich persönlich habe die NeÜ schätzen gelernt, es gibt aber noch andere.

2. Achte auf den Kontext. Was steht davor? Was steht danach? Häufig ist ein roter Faden oder ein Argumentationsmuster erkennbar. Das hilft Bibelstellen einzuordnen.

3. Sofern es geht, achte auf die Gattung. Poetische Texte in der Bibel werden metaphorisch verstanden. Geschichtstexte sind in der Regel eher buchstäblich zu verstehen. Verliere dich nicht bei jedem Text in der Frage, ob da verborgener, tieferer Sinn steckt. Die meisten Texte haben das nicht. Suche also nicht in allem etwas metaphorisches, sondern nimm das meiste erstmal so wie es da steht. Was das für heute bedeutet, ist ein weiterer Schritt - da wirst du mit der Zeit bestimmt einiges begreifen.

Selbstverständlich gibt es Metaphern, die findest du aber vor allem in den klar sinnbildlichen Texten. Manche Predigten von Jesus enthalten Metaphern, aber auch Bücher wie Sprüche, Offenbarung, Psalmen, Daniel etc. Sind gefüllt mit Sinnbildern. Wie gesagt, die Gattung spielt dabei eine Rolle.

4. Suche das Gespräch zu anderen Christen. Im Austausch zueinander kann man viele neue Impulse aus den einzelnen Bibelstellen erfahren.

Um jetzt zu deiner Textstelle zu kommen: Als Text aus einem Geschichtsbuch, dem Matthäusevangelium, würde ich das erstmal buchstäblich nehmen. Jesus wurde zuvor bereits vorgestellt als jemand, der Wunder getan hat und interessante Lehren verkündete. Menschen sind ihm nachgefolgt, unter denen waren auch seine engsten Jünger, die er Apostel genannt hat - der Zwölferkreis. Diese Jünger werden an der Stelle von Jesus ausgesandt und bevollmächtigt Wunder zu tun.

Was das jetzt für heute bedeutet wäre ein extra Schritt. Man könnte darüber nachdenken, in welchem Rahmen wir heute auch gesandt sind und wozu Gott und heute auch bevollmächtigt. Ich habe jetzt nicht den Kontext aufgeschlagen, aber Jesus zeigte viel Mitgefühl den Menschen. Wie zeigt sich das bei uns?

Das sind jetzt nur angeschnittene Fragen - da müsste man natürlich noch tiefer reinschauen, wenn man diese Stelle wirklich auslegen will.

Letzter Tipp: Lese mit einem Bleistift in der Hand. Schreibe Gedanken in deine Bibel, markiere vlt wichtige Aussagen. Und wenn du etwas nicht verstehst, mach ein Fragezeichen an die Seite und lies weiter. Vielleicht kannst du dann eines Tages das Fragezeichen wegradieren.

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Ja, in der Bibel wird durchaus davor gewarnt, dass man sich nicht auf seinen Verstand verlassen soll und zurecht ermutigt Gottes Wort dazu, sich vertrauensvoll in Gottes Hand zu begeben.

Doch Jesus sagte auch:

“Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand"

Der Verstand spielt beim Glauben m.E.n. durchaus eine Rolle. So verdeutlichte Anselm von Canterbury im Mittelalter, dass Glauben nicht einfach eine Gefühlssache ist, sondern durchaus mit dem Verstand durchdrungen werden kann. Er entwickelte damals den ontologischen Gottesbeweis.

Ich vertraue Gott und brauche keine Beweise. Gleichzeitig halte ich es auch für vernünftig an Gott zu glauben. Unter anderem spiegelt die komplexe Welt für mich einen intelligenten Schöpfer. Das Nachsinnen über Gott mit meinem Verstand festigt meinen Glauben durchaus.

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Ich mache diese Frage gerne an Römer 10,9 fest:

Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden.

Die Frage danach, ob jemand Christ ist beginnt mit Glauben und Bekenntnis. Ein typischer Bekenntnisrahmen ist die Taufe, da man (zumindest bei der Glaubenstaufe) aufgrund seines Bekenntnisses zum trinitarischen Gott getauft wird, darin steckt meinem Verständnis nach auch das Bekenntnis zum Heilshandeln in Jesus Christus.

Daraus ergibt sich für mich auch die Frage danach, wer mein Bruder oder meine Schwester ist. Jeder der dieses Bekenntnis teilt ist für mich mein Bruder oder meine Schwester im Glauben. Gewiss mag es zum Teil frappierende Unterschiede in Einzelfragen geben - deswegen gibt es schließlich auch unterschiedliche Kirchen, aber das ändert für mich nichts an der Einheit vor Gott.

Meinem biblischen Verständnis nach ergibt sich aus dem Glauben auch das Handeln. Glaube hat Auswirkungen auf die eigenen Verhaltensweisen. Sprich: Wer im Herzen glaubt, wird sich auch an den Worten Jesu orientieren. Jedoch folgt dieser Schritt erst in zweiter Instanz.

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Von modernem Islam zum Christentum wechseln – Wie überwinde ich meine Ängste und Zweifel?

Hallo zusammen,

ich bin ein Muslim im Alter zwischen 20 und 30 Jahren und wurde sehr modern erzogen. Meine Mutter, die keine Kopftuch trägt und in der Wissenschaft tätig ist, spricht fünf Sprachen (Türkisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und Englisch). Sie hat mir immer die Freiheit gegeben, auch jüdische und christliche Freunde zu haben und mit ihnen zusammen zu beten, leben und Spaß zu haben. Mein Vater, der mittlerweile niczt mehr unter uns ist, war ebenfalls sehr tolerant und hat mich nie gezwungen, mit ihm in die Moschee zu gehen, sondern immer darauf bestanden, dass ich meine eigenen Entscheidungen treffe. Er glaubte, dass alle Religionen heilig sind, egal welche.

Trotz meiner positiven Erfahrungen und der Schönheit, die ich im Koran gefunden/gelesen habe, fühle ich seit einigen Monaten eine starke Anziehung zum Christentum. Wenn ich in einer Kirche bin, spüre ich Frieden und Geborgenheit, die ich im Islam nicht mehr finde. Besonders beeindruckt hat mich ein Erlebnis letzte Woche, als ich alleine in einer Kirche war. Anfangs fühlte ich mich wegen meines südländischen Aussehens skeptisch beäugt und unwohl, bis der Pfarrer kam und mir meine Sorgen nahm. Er beantwortete bereitwillig all meine Fragen, ohne mich zu drängen, die Religion zu wechseln.

Meine Familie würde nichts dagegen sagen, wenn ich mich für das Christentum entscheide. Als ich das einmal aus Spaß erwähnte, waren einige sogar glücklich darüber, dass ich Gott spüren würde. Besonders mein Onkel, der Muslim ist, hat mich ermutigt, mehr über das Christentum zu lernen, damit ich die Religion wirklich lieben kann. Seine alten Geschichten haben mich noch mehr inspiriert.

Ich esse und liebe Bratwurst, was im Islam als Haram gilt, aber ich frage mich, warum ich auf etwas verzichten sollte, das von Gott erschaffen wurde, um mir gut zu tun. Ich möchte wirklich Christ werden und das Kreuz tragen, habe aber Angst vor diesem großen Schritt und weiß nicht, wie ich meine Zweifel und Unsicherheiten überwinden kann.

Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie habt ihr den Übergang zu einer anderen Religion gemeistert? Ich freue mich über jeden Rat und jede Unterstützung.

Vielen Dank im Voraus!

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Erstmal vielen Dank für deine Offenheit.

Ich habe zwar nicht dieselbe, aber eine ähnliche Hintergrundgeschichte: Ich komme aus einer muslimischen Familie, aber meine Eltern haben den Islam nicht praktiziert und haben mich ungläubig erzogen. Sie sagten mir, dass ich eines Tages selbst entscheiden soll, woran ich glaube. In meinen Jugendjahren habe ich aufgrund von Freunden und Bekannten die ein oder anderen Gottesdienste besucht und dort Gott erlebt. Nach einiger Zeit habe ich das erste Mal gebetet und Gottes Frieden gespürt - so bin ich Christ geworden.

Ich habe dann eine Kirche gesucht, in der ich mich wohl fühle, habe mich dort taufen lassen und bin Mitglied in der Kirche geworden. Gleichzeitig habe ich angefangen, die Bibel zu lesen und mehr über den christlichen Glauben zu lernen.

Was würde ich dir raten? Es ist gut, dass du dich mit deinem Glauben und Gott auseinandersetzt. Ich freue mich, dass deine Familie dir da den Weg offen lässt - viele fürchten, was ihre Angehörigen denken werden. Doch wir müssen uns nicht vor Menschen rechtfertigen, sondern vor Gott.

Nimm dir die Zeit, Gottesdienste zu besuchen und die Bibel zu lesen. Suche vielleicht Gespräche mit Christen, die dir mehr über ihren Glauben erzählen können und in alledem bitte Gott, dass er dich führt und dir klare Eindrücke gibt, damit du den rechten Weg erkennst. Und wenn du dich dafür entscheidest, Christ zu werden, dann lass dich taufen und bleib dran!

Falls du Fragen hast, kannst du mir gerne schreiben.

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Kurze Antwort: Nein, ist kein Problem. Tatsächlich hat man damals sogar zu Tisch gelegen.

Lange Antwort: Ich nutze mal die Gelegenheit, um eine grundsätzliche Frage der christlichen Ethik (Was soll ich tun?) zu klären. Hier lässt es sich nämlich nicht so einfach runterbrechen in Form von "Darf ich dieses und jenes?" Auch wenn es in der ganzen Bibel Einzelbestimmungen gibt, sind auch diese in Kontexte verortet - nicht alle davon gelten für uns noch. Jesus betont den Sinn, der hinter diesen Bestimmungen liegt und sagt letztlich: "Liebe Gott und liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Darin sind alle Gebote erfüllt."

D.h. immer wenn ich mir unsicher bin, ob dieses oder jenes erlaubt ist, dann muss ich mir die Frage stellen: Zeigt mein Verhalten, dass ich Gott liebe? Zeige ich damit meine Nächstenliebe? (Und im dritten Sinn auch, tue ich mir damit etwas Gutes?)

Beispiel: Wenn ich vor der Frage stehe, ob ich aus Rache das Auto meines Ex-Partners zerkratze, dann merke ich, dass dieses Verhalten keine Nächsten-/Feindesliebe widerspiegelt - also nicht christlich.

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Gute Frage! Auch wenn das Wort Dreieinigkeit oder Trinität nicht auftaucht, findet man immer wieder eine Reihe von trinitarischen Formeln, zum Beispiel im Missions und Taufbefehl in Mt. 28,19.

Aber auch darüber hinaus gibt es immer mal wieder einzelne Passagen, in denen allen drei Personen der Trinität göttliche Attribute zugesprochen werden, bestimmte Verse müsste ich aber nochmal raussuchen.

Die Lehre von der Dreieinigkeit stammt aufgrundlage dessen von den Kirchenvätern ein paar Jahrhunderte nach Christus.

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Grundsätzlich bin ich für eine Trennung von Kirche und Staat. Das sage ich einerseits aus staatlicher Perspektive, da die Geschichte gezeigt hat, dass Staatsreligionen schnell auch zur Diskriminierung führen können. Andererseits sage ich das auch aus kirchlicher Perspektive, da auch die Kirche oder andere Religionsgemeinschaften m.E.n. autark agieren sollten.

Nichtsdestotrotz muss man sagen, dass die Trennung von Kirche und Staat eine recht "neue Erfindung" ist im Vergleich zur Menschheitsgeschichte. Selbst wenn wir auf diesem Weg bereits ein paar Jahrhunderte sind, ist noch schwer vorauszusagen, wo die Reise langfristig hingeht.

Denn letzten Endes haben nahezu alle unsere Werte und Überzeugungen, die Nächstenliebe, Fürsorge etc. einen religiösen Ursprung. In jüngster Zeit haben einige der Werte an Bedeutung verloren, da auch der Glaube hier an Bedeutung verloren hat.

Ob auf lange Sicht ein säkularer Staat fähig sein wird, gute Werte zu erhalten unabhängig von religiösen Überzeugungen, das wird sich zeigen.

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Das lässt sich m.E.n. nicht so einfach runterbrechen.

Philipper 2 vermittelt, dass in der Inkarnation (Menschwerdung) Jesus seine göttliche Gestalt abgelegt hat. Das heißt er hat für diesen Augenblick die Dreieinigkeit "verlassen" und lebte als Mensch unter uns - hat dabei aber die Beziehung zum Vater aufrechterhalten.

Denn das ist eine weitere Sache, die die Dreieinigkeit ausdrückt: Gott in sich ist bereits Beziehung. Diese Beziehung hat der Sohn auch auf Erden gesucht und auch gebraucht.

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Kurze Antwort: Ja.

Lange Antwort: Ich bin in einem nicht-christlichen Elternhaus aufgewachsen und habe mich bis zu meinem 18. Lebensjahr als Atheist verstanden.

Ich kam in Kontakt mit Christen und ging gelegentlich in Gottesdienste, aus reiner Offenheit. Dort hatte ich ein erstes eindrücklich Erlebnis, von dem ich überzeugt bin, dass ich Gott erlebt habe.

Einige Zeit später habe ich erstmals gebetet und auch da wieder Gott ganz klar gespürt. So bin ich Christ geworden und im Laufe meiner Zeit als Christ habe ich viele kleine und größere Wunder erlebt - Doch mein Glaube basiert nicht mehr auf den Wundern. Selbst wenn ich ihn nicht erlebe/spüre, weiß ich bzw. bin zutiefst überzeugt, dass er trotzdem da ist.

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Aus meiner Sicht kann das nicht final beantwortet werden. Deine Gedanken könnten einerseits von Gott gelenkt werden, andererseits können es aber auch nur deine eigenen Gedanken sein. Und dann wird der Teufel in der Bibel auch als Ankläger bezeichnet, der sehr gerne Menschen verurteilt, wie unwürdig sie seien.

Die Frage danach, woher diese innere Stimme also kommt, wirst du selbst im Gebet vor Gott bewegen müssen. Von außen kann man je nach konkreten Situationen und Gedanken nur mutmaßen.

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Ich stimme mit dir darin überein, dass die Botschaft verkündet werden muss und auch darin, dass eine Diskrepanz ersichtlich ist zwischen den Bürden der frühchristlichen Missionare und dem westlichen Christentum.

Nichtsdestotrotz muss das doch etwas globaler betrachtet werden. Die Trennung von heute und damals ist zu oberflächlich, denn auch heute gibt es verfolgte Christen in vielen Ländern, die dieselben oder zumindest ähnliche Bürden tragen, wie die Urkirche und ebenso das Evangelium verkünden.

Eine Frage, die es zu beantworten gilt, ist für mich die Frage nach der Form. Sind Straßenpredigten in unserem Kulturkreis wirklich ein sinnvoller Ansatz? Oder auch Großveranstaltungen - an bestimmten Orten und zu bestimmten Zeiten haben eine Menge von Menschen an eben diesen Veranstaltungen das Evangelium gehört. Ist das heute und hier immernoch der Fall? Ich glaube durchaus, dass wir eine kultursensible Form der Verkündigung finden müssen.

Wichtig: Das glaube ich nicht, weil Gottes Wort sich nur in kultursensiblen Formen entfalten könnte - was dem Menschen unmöglich ist, ist bei Gott möglich. Nichtsdestotrotz wurde das Wort Fleisch und damit hat Gott selbst auf kultursensible Weise verkündet. Das hat Jesus getan, das hat auch Paulus getan - bei uns sollte das nicht anders sein.

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Das lässt sich leider nicht klipp und klar beantworten....

Eine Sache ist klar: Alles aufzugeben und einen asketischen Lebensstil zu leben, ist kein allgemeiner biblischer Auftrag an alle Christen. Bücher wie "Prediger" und auch ein paar Textstellen aus den Briefen des NT deuten durchaus darauf hin, dass wir genießen dürfen, was Gott uns geschenkt hat.

Nichtsdestotrotz kann es in bestimmten Phasen richtig sein, sich zumindest für eine bestimmte Zeit von etwas klar zu trennen. Tatsächlich kenne ich ein paar Menschen, die nachdem sie Christen geworden sind auf unbestimmte Zeit den Kontakt zu ihren Freunden abgebrochen haben, weil eben diese Freunde sie zu schlechtem verleitet haben. Erst einige Zeit später haben sie wieder Kontakt aufgebaut. Bis dahin sind sie aber fester in ihrem Glaubem geworden.

In solchen Fällen kann ich mir durchaus vorstellen, dass klarer Abstand in Gottes Willen liegen kann.

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Das kommt drauf an, wozu ich gerade in der Bibel lese. Es gibt wortgetreue Bibelübersetzungen wie z.B. die Elberfelder Übersetzung. Diese Übersetzungen sind zwar wörtlich sehr nah am griechischen oder hebräischen Grundtext, sind aber zeitweise etwas globig zu lesen und schwer zu verstehen, da die Grundtexte immerhin ca. 2000 Jahre alt sind (je nach Text sogar älter)

Dann gibt es noch sinngetreue Übersetzungen wie die Hoffnung für Alle. Diese Übersetzungen wiederum versuchen den Sinn zu vermitteln und hängen sind deswegen einfacher zu verstehen, jedoch nicht sonderlich wörtlich. Hier liest man also direkt eine Interpretation mit.

Und zu den beiden Gruppen gibt es noch dynamisch-äquivalente Bibelübersetzungen wie z.B. Neues Leben oder NeÜ. Diese Übersetzungen versuchen eine gute Mischung aus wörtliche und sinngetreu zu sein, sodass sie lesbar sind und zeitgleich noch nah am Grundtext bleiben.

Ich lese normalerweise gerne die NeÜ. Zeitweise schaue ich auch gerne in unterschiedliche Übersetzungen und vergleiche sie miteinander. Außerdem würde ich jemandem, der jahrelang dieselbe Übersetzung liest, raten, eine neue anzufangen und nochmal den Text in anderen Worten zu lesen.

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Ich kann aus einem bestimmten Grund auf diese Frage keine Antwort geben, finde es aber wichtig dazu etwas anzumerken. Die Frage nach dem Glauben ist eine Frage nach der Überzeugung. Es geht nicht darum, was das "geringere Übel" ist und erst recht nicht darum, was mir am meisten zusagt. Es geht darum, wovon ich überzeugt bin, wohin mich alle Indizien hinführen.

Mir ist bewusst, dass die Frage danach, welche Religionsgemeinschaft recht hat, nicht final beantwortet werden kann. Aber ich halte es für wichtig zu betonen, dass die Frage des Glaubens nicht wie ein Markt der Möglichkeiten ist, bei dem man sich aussuchen kann, was einem am meisten zusagt. Man muss sich damit auseinandersetzen, was plausibel ist - eben wovon man überzeugt sein kann und will.

Und das ist ein weiterer Grund, warum ich die Frage nicht beantworten kann: Ich persönlich bin Christ und bin auch davon überzeugt. Ich würde nicht konvertieren aufgrund meiner Überzeugung. Aber damit beantworte ich die Frage direkt parteiisch. Verstehst du das Problem an der Frage?

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