Besondere Phase (Christentum)?

6 Antworten

Im Prinzip ist es richtig, nur für den Glauben und Gott zu leben, und sich von allem weltlichen, irdischen zu trennen. Es ist aber keine Pflicht. In der Praxis geht das für die meisten Menschen auch gar nicht, weil sie arbeiten und eine Familie haben. Gott verlangt nicht, dass wir alles aufgeben. Aber es wäre besser. Es ist auch so, dass manche Leute falsche Vorstellungen vom Glauben haben, und dann immer mit Verboten um sich werfen, nach dem Motto, dies darf man nicht, jenes ist verboten. Das ist nicht der wahre Geist des echten Glaubens. Es geht nicht darum, den Menschen alles zu verbieten.

Dennoch ist es gut, sich ganz auf Gott zu konzentrieren. Denn es geht ja um die Liebe. Wenn ich jemanden liebe, dann ist dieser das wichtigste in meinem Leben, alles andere wird zweitrangig. Das heißt, wenn ich eine so starke Liebe in mir habe, mich voll und ganz Gott zu weihen, und alles andere hinter mir zu lassen, dann ist das eine sehr gute Sache. Aber eben auch nur dann! Als Ausdruck der Liebe!

Es geht also nicht darum, irgendwelche Verbote zu befolgen. In gewissen anderen Religionen ist das leider so, dort dreht sich alles um Vorschriften für den Alltag und Verbote. Das ist eine ganz falsche Haltung. Nach dem Motto, je strenger ich alles einhalte, desto besser bin ich. Das ist das Gegenteil des wahren Glaubens.

Du solltest also überlegen, was bei dir der Grund für diese Gedanken ist. Willst du auf alles verzichten, um Gott näher zu kommen? Hast du vielleicht sogar eine Berufung Gottes dafür? Es wäre eine Möglichkeit, den Verzicht einfach mal gewisse Zeit auszuprobieren. Klappt es? Fühlt es sich richtig an? Hat es positive Auswirkungen? Veränderst du dich dadurch zum positiven? Bist du trotzdem fröhlich gestimmt? Oder ist es nur eine Quälerei? Führt es zu Traurigkeit? Ich möchte dir nur raten, dir nicht zu viel auf einmal vorzunehmen, und nicht zu versuchen, zu hohe Maßstäbe zu erfüllen. Das könnte scheitern.

Wenn du den Weg des Verzichtes wirklich gehen willst, dann klappt das nur mit Gottes Hilfe. Die Kraft dazu kommt aus der Teilnahme an der Messe, vor allem aus der heiligen Kommunion und auch aus der Beichte. Ohne diese drei kann man den Weg des Verzichtes unmöglich gehen. Ohne diese Hilfe funktioniert das nicht auf die Dauer. Weil wir Menschen zu schwach sind. Du musst dann auch viel beten. Auch um Kraft beten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Ich kann dir wahrscheinlich nur eine grobe Antwort geben, da ich nicht genug weiß, aber ...

Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient mir zum Guten. ... Ich will mich von nichts beherrschen lassen.

Ich rate dir, auch Gott selbst zu befragen, was er von dem Wie und dem Warum der Dinge hält✝️

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️

Überlege dir bitte, was es Gott bringt, wenn er von dir verlangt, deine Hobbys aufzugeben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.

Unser Gott ist ein Gott des Lebens und er möchte eine persönliche Beziehung zu uns. Gott verbietet nicht jegliche Dinge, die Dir Freude bereiten, solange sie Dir und anderen nicht schaden. Du kannst durchaus z.B. Videospiele spielen, solltest aber darauf achten welche. Gewalttätige sind wohl als Christ nicht die passende Wahl. Und es kommt bei allem darauf an wie sehr es Dich in Beschlag nimmt, wieviel Zeit es in Anspruch nimmt, ob Du dadurch andere Verpflichtungen nicht mehr richtig wahrnimmst. Ob Du Dir Zeit für Gott und Deinen Mitmenschen nimmst, wie die Gewichtung ist zwischen dem was Du willst und was Gott will. Im Vaterunser beten wir immer "Dein Wille geschehe" folglich also nicht mein Wille. Gott verlangt vor allem eines: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, ganzer Seele und all deinen Gedanken und Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst. Also Gottesliebe, Nächstenliebe, aber auch Selbstliebe. Gott schaut uns voll Liebe und Barmherzigkeit an. Schau, dass Du auch etwas für Dich tust, aber im richtigen Verhältnis und achte darauf, ob Du in der Lage bist Gottes Willen Vorrang einzuräumen und auch mal auf etwas zu verzichten für jemand anderen.

Das lässt sich leider nicht klipp und klar beantworten....

Eine Sache ist klar: Alles aufzugeben und einen asketischen Lebensstil zu leben, ist kein allgemeiner biblischer Auftrag an alle Christen. Bücher wie "Prediger" und auch ein paar Textstellen aus den Briefen des NT deuten durchaus darauf hin, dass wir genießen dürfen, was Gott uns geschenkt hat.

Nichtsdestotrotz kann es in bestimmten Phasen richtig sein, sich zumindest für eine bestimmte Zeit von etwas klar zu trennen. Tatsächlich kenne ich ein paar Menschen, die nachdem sie Christen geworden sind auf unbestimmte Zeit den Kontakt zu ihren Freunden abgebrochen haben, weil eben diese Freunde sie zu schlechtem verleitet haben. Erst einige Zeit später haben sie wieder Kontakt aufgebaut. Bis dahin sind sie aber fester in ihrem Glaubem geworden.

In solchen Fällen kann ich mir durchaus vorstellen, dass klarer Abstand in Gottes Willen liegen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung