Von modernem Islam zum Christentum wechseln – Wie überwinde ich meine Ängste und Zweifel?

Ichbinfromghana  30.06.2024, 23:07

Was sind genau deine Ängste und Zweifel? Wovor hast du Angst?

verreisterNutzer 
Beitragsersteller
 30.06.2024, 23:12

Sind mehrere, leider kann ich das nicht in Worte fassen…

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Erstmal vielen Dank für deine Offenheit.

Ich habe zwar nicht dieselbe, aber eine ähnliche Hintergrundgeschichte: Ich komme aus einer muslimischen Familie, aber meine Eltern haben den Islam nicht praktiziert und haben mich ungläubig erzogen. Sie sagten mir, dass ich eines Tages selbst entscheiden soll, woran ich glaube. In meinen Jugendjahren habe ich aufgrund von Freunden und Bekannten die ein oder anderen Gottesdienste besucht und dort Gott erlebt. Nach einiger Zeit habe ich das erste Mal gebetet und Gottes Frieden gespürt - so bin ich Christ geworden.

Ich habe dann eine Kirche gesucht, in der ich mich wohl fühle, habe mich dort taufen lassen und bin Mitglied in der Kirche geworden. Gleichzeitig habe ich angefangen, die Bibel zu lesen und mehr über den christlichen Glauben zu lernen.

Was würde ich dir raten? Es ist gut, dass du dich mit deinem Glauben und Gott auseinandersetzt. Ich freue mich, dass deine Familie dir da den Weg offen lässt - viele fürchten, was ihre Angehörigen denken werden. Doch wir müssen uns nicht vor Menschen rechtfertigen, sondern vor Gott.

Nimm dir die Zeit, Gottesdienste zu besuchen und die Bibel zu lesen. Suche vielleicht Gespräche mit Christen, die dir mehr über ihren Glauben erzählen können und in alledem bitte Gott, dass er dich führt und dir klare Eindrücke gibt, damit du den rechten Weg erkennst. Und wenn du dich dafür entscheidest, Christ zu werden, dann lass dich taufen und bleib dran!

Falls du Fragen hast, kannst du mir gerne schreiben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also ich habe zwar keinen Religionswechsel hinter mir, aber ich bin von Gott gerettet worden, bin von einem toten in einen lebendigen Glauben gewechselt.

Und zwar habe ich mich letztes Jahr mit meiner Mutter ziemlich schlimm zerstritten. Das und noch einige andere Komponente haben mich wirklich fertig gemacht. Ich hatte sogar Angst vor Gott und habe der Lüge geglaubt, ich verdiene seine Liebe nicht und er würde mir nicht vergeben. Und aufgrund dieser Sachen habe ich das Dümmste getan, was ich hätte tun können, ich habe mich von ihm entfernt und bin ihm aus dem Weg gegangen. – Ich kann dir sagen, das war quasi der letzte Tropfen, ich habe mich richtig dreckig gefühlt, einsam und es tat einfach nur weh, wie so ein dumpfer Druck in der Brust. Ich konnte nichts mehr mit Gott tun, nicht einmal Lobpreis konnte ich genießen.

Dann bin ich aber zu Silvester auf eine Rüstzeit gegangen. Ich hatte eigentlich weder die Motivation noch die Kraft dafür, aber ich habe es mir vor der ganzen Sache gewünscht und da da sehr viele Leute waren, die ich sehr mochte, bin ich dann eben gefahren.

Und es war wirklich unglaublich. In dieser Woche konnte ich regelrecht spüren, wie dieser Druck, dieser Schmerz verschwindet. Tag für Tag wurde das weniger, je näher ich Gott kam und ich bin ihm da und seither so oft und auf so fantastische Weise begegnet, das ist unglaublich. Gott hat mir einfach gezeigt, was ich für Lügen geglaubt habe, und wie sehr er mich doch liebt und Gemeinschaft er mit mir verbringen möchte und dafür bin ich ihm einfach dankbar.

...

Das und noch so viele andere Erfahrungen mit ihm und weitere Gründe lassen mich mein Vertrauen in ihn setzen. Und wenn du irgendwelche Fragen oder Unsicherheiten hast, dann kannst du mir das gerne schreiben und ich helfe dir weiter🙋🏻‍♀️✝️💗

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️

Ich finde das Christentum schön und kann Dich dazu nur ermutigen! Ich finde es schön, wenn Menschen aus ihrem Glauben Hoffnung, Trost und Kraft schöpfen können. Ein solcher Glaube kann das Leben meiner Meinung nach sehr bereichern. Der christliche Glaube kann eine Motivation sein, sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.

Ich glaube an Gott, ich bin Christ. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich vom Christentum überzeugt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen. Ich finde am Christentum u.a. schön, dass man an einen liebenden, gnädigen Gott glaubt und das die Nächstenliebe sehr wichtig ist.

Der christliche Glaube ist eine persönliche Entscheidung. Christ wird man, wenn man an den Gott glaubt, der sich uns in der Bibel offenbart und das stellvertretende Opfer vom Kreuz von Jesus Christus zur Vergebung unserer Sünden für sich in Anspruch nimmt.

Das bedeutet, dass wir alle in Worten, Taten und Gedanken sündigen und deshalb Gottes heiligen, reinen und gerechten Maßstab verfehlen und eigentlich nicht zu ihm kommen können. Deshalb ist Gott in Jesus Christus selbst Mensch geworden, um stellvertretend für unsere Sünden zu sterben. Wenn wir darauf vertrauen, sieht uns Gott als reingewaschen von aller Schuld an und wir dürfen uns seine Kinder und Freunde nennen. Weil Gott uns liebt (vgl. Johannes 3,16). Das ist wirklich wunderbar!

Ein paar Tipps, wie du deinen Glauben an Gott finden bzw. stärken kannst:

  • In der Bibel lesen. Am Anfang vielleicht das Johannes-Evangelium und danach die Briefe an die Römer und Epheser.
  • Bibelstellen aufschreiben, die dich besonders ansprechen.
  • Christliche Literatur zur Bibel lesen oder Predigten hören. Im Internet gibt es eine große Auswahl, z. B. bei http://www.sermon-online.de
  • Empfehlenswert sind z. B. auch die folgenden Seiten: https://www.wo-ist-gott.info/ und https://gottkennen.de/
  • Lehrreich sind auch Youtube-Kanäle wie Mitternachtsruf - YouTube und bibleteaching - YouTube
  • Mit anderen Christen über den Glauben sprechen.
  • Eine christliche Kirche oder Gemeinde besuchen, in der eine auf die Bibel ausgerichtete Verkündigung stattfindet und in der du dich wohlfühlst.
  • Gott im Gebet deine Gedanken mitteilen, ihm alles anvertrauen und mit ihm wie mit einem Freund und Vater sprechen. Du kannst ihn fragen, dass er dir helfen soll, sein Wort (die Bibel) zu verstehen und deinen Glauben zu stärken.

Es freut mich auf jeden Fall sehr, dass du Christ werden möchtest.

Ich wünsche dir alles Gute und Gottes Segen!

Diesen Fehler würde ich niemals tun. Du wirst es definitiv bereuen. Allerspätestens bei Eintritt des Todes.

Verkaufe deinen Glauben nicht für ein paar vermeintliche Vorteile, die du dir von der Annahme des Christentums versprichst.

Sehr sehr traurige, welche verquere Einstellung dein Vater hatte. Wenngleich man auch andere Religion toleriert, muss man zu dem Schluss kommen, dass nicht alle Religionen richtig sein können. Es kann nur eine richtig sein oder gar keine. Gott selbst sagt aber schon im Koran ganz klar, dass der Islam die Religion bei ihm ist, die er den Menschen bestimmt hat, und dass er keine weitere akzeptieren wird. Das muss man doch verstehen.

Als Gläubiger Mensch will man doch Gottes Wohlgefallen erlangen, um seine Belohnung mit dem Paradies zu bekommen. Du etwa nicht? Falls doch, dann muss es doch auch klar sein, dass du das Wohlgefallen nur erlangen kannst, indem du das tust, was Gott möchte. Und er möchte, dass die Menschen den Islam annehmen.

Schaue dir die Bibel an. Gott spricht nicht mal selbst in der Bibel. Andere sprechen über ihn. Menschen. Gott sagt nirgendwo in der Bibel selbst direkt, dass das Judentum oder das Christentum die Religion bei ihm wäre. Und es gibt auch kein anderes Buch auf der Welt, in dem er selbst sagt, die Religion bei ihm wäre eine andere als der Islam. Wirst du nie finden.

Ich kann es auch absolut nicht nachvollziehen, dass deine Verwandten dich noch zu so einem Fehler ermutigen würden. Was sind das denn für Muslime? Die können ja ebenfalls ihren Glauben gar nicht ernst nehmen.

Und deine Aussage mit der Bratwurst ist ja völlig lächerlich. Bratwurst ist doch nicht von der Religion abhängig. Es gibt auch halal Bratwurst. Gehe mal in einige türkische oder arabische Supermärkte. Da haben die oft sowas.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

verreisterNutzer  01.07.2024, 07:58

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich möchte auf einige Missverständnisse und falsche Darstellungen in deiner Antwort hinweisen und dabei einige Fakten aus dem Koran anführen.

Zunächst möchte ich betonen, dass der Koran ausdrücklich darauf hinweist, dass es keinen Zwang in der Religion gibt. In Sure 2:256 heißt es: “Es gibt keinen Zwang im Glauben. Der richtige Weg ist nunmehr klar unterscheidbar vom Irrweg.” Dies bedeutet, dass jeder Mensch die Freiheit hat, seinen Glauben frei zu wählen, ohne dabei unter Druck gesetzt zu werden.

Auch in Sure 109:6 wird die Toleranz gegenüber anderen Religionen deutlich: “Ihr habt eure Religion und ich habe meine Religion.” Diese Passage zeigt, dass der Islam die religiöse Vielfalt und die Freiheit der Wahl respektiert.

Du hast erwähnt, dass Gott im Koran sagt, dass der Islam die wahre Religion ist. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Aussage im Kontext des Glaubens an die Prophezeiung Mohammeds steht. Jedoch lehrt der Koran auch Respekt und Frieden gegenüber anderen Religionen. In Sure 2:62 heißt es: “Gewiss, diejenigen, die glauben, und diejenigen, die dem Judentum angehören, die Christen und die Sabäer, wer immer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt und rechtschaffen handelt, deren Lohn ist bei ihrem Herrn. Für sie gibt es keine Furcht und sie werden nicht traurig sein.” Diese Passage zeigt, dass der Koran die Rechtschaffenheit und den Glauben an Gott anerkennt, unabhängig von der spezifischen Religion.

Bezüglich der Aussagen über meine Familie möchte ich darauf hinweisen, dass der Koran in Sure 49:11 dazu aufruft, andere nicht herabzusetzen: “O ihr, die ihr glaubt, lasst nicht ein Volk über ein anderes spotten; vielleicht sind sie besser als sie. Und lasst nicht Frauen über andere Frauen spotten; vielleicht sind sie besser als sie.” Es ist wichtig, dass wir uns gegenseitig mit Respekt und ohne Vorurteile begegnen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Muslime in der Frühzeit des Islam Schutz bei Christen gefunden haben. Während der Verfolgung in Mekka fanden einige der ersten Muslime Zuflucht im christlichen Königreich von Aksum (im heutigen Äthiopien), wo sie vom König, der als “Negus” bekannt war, freundlich aufgenommen und geschützt wurden. Dies zeigt, dass es historische Beispiele für friedliche Koexistenz und gegenseitigen Respekt zwischen Muslimen und Christen gibt.

Ich hoffe, dass diese Zitate aus dem Koran helfen, ein besseres Verständnis und mehr Respekt in dieser Diskussion zu fördern. Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, seinen eigenen Weg zu finden, ohne dabei verurteilt oder unter Druck gesetzt zu werden.

Vielen Dank für dein Verständnis und den respektvollen Umgang miteinander.

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