Wir oft Pferd mit Athrose bewegen?
Meine Reitbeteiligung ist 24 Jahre und steht mit einem weiteren Pferd 24/7 auf der Weide. Die Besitzerin meiner Reitbeteiligung wohnt relativ weit weg und daher bin ich die einzige die das Pferd bewegt, putzt etc... wir haben leider auch keine Halle, Platz oder sonstiges zur Verfügung, nur (wirklich super schöne) Wege durch Feld und Wald.
Leider hat meine Rb Athrose bekommen und lahmt daher ganz schön, weshalb ich eigentlich garnicht mehr reite, bzw. ganz selten und nur an guten Tagen (ihm scheint reiten mehr Spaß zu machen, als Arbeit vom Boden aus).
Jetzt wollte ich mal fragen wie oft ich in der Woche mit ihm spatzieren gehen/bewegen sollte, da bald mein Studium anfängt und sich leider keine weitere RB/PB finden lässt... Bewegung soll ja bei Athrose gut sein und wenn ich ihn regelmäßig bewegen läuft er ja auch wesentlich besser, als wenn er ein paar Tage nur auf der Weide steht.
7 Antworten
Das Zauberwort ist freie Bewegung, die das Pferd machen muss um ans Futter, Wasser und Ruheplatz zu kommen.
Hier kann man wirklich was reißen, Bewegung durch den Menschen im Freizeitbereich sind ja in der Regel 1zu23 wenn man die ganzen Tage zusammennimmt. Das reicht bei weiten nicht wirklich aus .
Da bleibt nur das beste raus machen, jeden Tag individuell betrachten wie geht das Tier, was kann ich jetzt gutes machen fürs Tier.
Solche Pferde sollten nach Abstellen der Ursache in ihrer Haltung so viel Bewegungsanreize haben, dass sie schon mal 15 bis 20 km täglich an freier Bewegung zurücklegen. Die geführte Bewegung, gekonnt ausgeführt - auch dafür kann man Unterricht nehmen -, kann dann quasi die Physiotherapie sein.
Du wirst es eh nicht leisten können, aber viel Bewegung kann in der Tat helfen. Wichtig ist, wie gesagt, dass die Ursache abgestellt ist.
das Alter allein ist keine Ursache. Meine Stute ist jetzt 24 und hat "keine" Arthrose. Jedenfalls lahmt sie nicht, ist allerdings auch nicht röntgenologisch untersucht, Allerdings sagte mein alter TA mal, dass es kein Pferd über 11 gäbe, was keine Veränderungen an Gelenken aufweisen würde. Aber die müssen nicht lahmen.... Das würde, sagt er, eine Prognose über die Haltbarkeit schwer machen. DAs eine Pferd rennt noch mit 30 wie ein Dopp, während das andere Pferd mit den gleichen Veränderungen nach einem Jahr platt ist.
Genau wie beim Menschen… sehr viele haben im Alter Arthrose. Die, die zu viel Belastung hatten, durch den Verschleiß, um die , die zu wenig Bewegung hatten, mangels Stimmulation. Am meisten jedoch immer körperlich arbeitende Leute durch die Überlastung, an genau den entsprechenden Gelenken.
Dressur kann eigentlich nicht der Grund sein, denn die Dressur ist dazu da, Pferde zu befähigen, geritten zu werden ohne dadurch Schaden zu nehmen. Eine korrekte Dressurarbeit sorgt auch dafür, dass sie schadensfrei springen können.
Aber 80 % der Pferde, die man sieht, haben z. B. Hufe, die so seltsam bearbeitet sind, dass die Benutzung dieser Hufe langfristig zu Schäden führen muss, genauso wie wenn man ein osteopathisches Problem nicht abstellt oder mit unpassender Ausrüstung reitet.
In den meisten Fällen ist aber wirklich die Bearbeitung des Fundaments, der Hufe, insbesondere auch Beschlag, ursächlich für Arthrosen im Bereich der Beine. Deshalb muss man ja einen guten Grund für Beschlag haben, dass man all seine Nebenwirkungen in Kauf nimmt.
wenn das pferd so schmerzhaft ist, dass es lahmt, gehört zunächst der tierarzt ran. und die eisen weg - und die hufe sehr, sehr regelmässig stellungskorrigierend bearbeitet, um die betroffenen gelenke zu entlasten.
so schlimm darf ein halbwegs anatomisch korrektes pferd in dem alter noch nicht arthrose haben.
bei lahmheit muss auch der schmerz bekämpft werden. darauf hat das pferd laut tierschutzgesetz ein recht.
unterstützen kannst du mit täglich 90 minuten spazieren gehen oder je nach tagesform auch schritt reiten auf wechselnden, nicht zu weichen untergründen.
wenn das pferd kein stolperer ist und keine hinterhandschwäche hat, kann auch geritten werden. aufsitzen erst nach dem einlaufen.
pferde mit arthroseproblematiken müssen sich einlaufen, bis sie einigermassen flüssig laufen können. bis sie eingelaufen sind, laufen sie häufig statisch und nicht ganz sicher. ja nach problematik benutzt man in der regel entweder vorne sehnenschoner oder hinten fesselkopfgamaschen um die verletzungsgefahr zu verringern. die gamaschen werden als letztes vor dem losgehen angebracht und als erstes nach dem wiederkommen entfernt.
Danke für deine Antwort 😊
Eisen hatte er wohl bisher noch nie drauf, zumindest soweit ich informiert bin, der Hufschmied kommt alles 4 bis 6 Wochen und der Tierarzthatte sich das auch schonmal angeschaut, aber nichts weiter dazu gesagt...
Wiese ist nich nicht "zu weich" oder? Viel was anderes haben wir nich
Und tatsächlich dachte ich mir schon das es für ihn angenehmer ist, wenn ich erst nach ein paar Minuten spatzieren gehe aufsitze, also erst wenn ich bemerke das er wieder einigermaßen besser läuft :D
Er läuft am anfang manchmal wie schlangenlinien... kann das auch von den Schmerzen der Athrose kommen?
Stetige Bewegung. Das Pferd sollte durch den Tag dufch sich selbst frei bewegen müssen und gutes training kann sogar noch helfen. Wichtig ist aber ein sehr gutes und langes Aufwärmen
Du beantwortest dir die Frage ja eigentlich schon selbst: möglichst jeden Tag, je nach Tagesform führen oder reiten. Wenn man weniger als jeden 2. oder mindestens 3. Tag reitet, besser garnicht mehr. Alte Pferde soll man sehr regelmäßig oder nie mehr reiten, weil die Muskeln, die nicht gefördert werden, stark abbauen.
Wenn du keine Zeit mehr hast, und sich auch niemand anders findet, sollte man das Pferd komplett auf der Weide lassen, oder erlösen. Denn fur ein arbeitsames Pferd kann „nichts tun“ öde sein.
Danke für deine Antwort. Ja hast recht das ich sie selber schon mehr oder weniger beantwortet habe, aber wollte mal wissen wie so das "minimum" praktisch ausschaut...
Mindestens jeden 2. Tag sollte ich hinbekommen
Ich habe einige Zeit ein Pferd geritten. Es war schon mir 14 aus dem Springsport genommen worden wegen eines Sehnenschadens. Als ich dazu kam. War das Pferd 23 und hatte neben Cushing auch Arhrose. Wir waren zusätzlich zum Eigentümer 3 Reitbeteiligungen. Der Tierarzt war immer erstaunt, wie gut das Pferd immer noch da stand - und führte dies auf die rege Bewegung zurück (allerdings KEIN Longieren!!). Es wurde am Ende nur noch gemütlich ausgeritten, bis kurz bevor es in stolzem Alter mit 30 Jahren starb.
Ich hatte mal gelesen das athrose durch das Alter und hohe Belastung kommen kann. Er ist früher wohl viele Spring- und Dressurturniere gegangen... wahrscheinlich war da die Belastung ein wenig zu hoch.
Weißt du was sonst noch Gründe sein könnten?