Wie steht ihr zu "Binnen-I be gone" (Anti-Gender-Addon)?
Binnen-I be gone ist ein Browser-Plugin und entfernt geschlechtergerechte Sprache auf Webseiten.
Aus "Bürger*Innen" macht das Programm z.B. "Bürger". Die Entwickler betonen, dadurch Texte wieder besser lesbar machen zu wollen. Viele andere sehen darin jedoch eine Ideologie, die sich gehen Geschlechtergerechtigkeit aufbringt.
Wie seht ihr das? Findet ihr das Addon gut oder sollte es kritisiert, geächtet oder sogar verboten werden?
31 Stimmen
11 Antworten
Ich finde das Add- On gut, da es für mich im Internet Texte wieder problemlos lesbar macht. Es ist auf jeden Fall ein gutes Mittel um die Barrierefreiheit wiederherzustellen.
Gendern mit Sternchen u.Ä. ist rücksichtslos.
- ich finde es gut und bin für "Gendergerechtigkeit"
Zum einen verbessert es tatsächlich die Lesbarkeit. Zum anderen Kann es nicht diskriminiert sein, wenn jemand das Addon für sich persönlich benutzt. Es wird ja nicht die Webseite geänderten, sondern nur die lokale Darstellung.
Und grundsätzlich ist die Nummer mit dem Binnen-I meiner Meinung nach ein völlig falscher Ansatz. Es legt in jedem Satz in dem es vorkommt dem Fokus aufs Gendern, des weiteren gibt es Personen Die sich weder von der einen noch von der anderen Form angesprochen fühlen (Stichpunkt Diskriminierung).
Sinnvoll wäre ein Ansatz bei dem man wirklich eine neutrale Sprache wählt: Statt "die AutofahrerInnen müssen Angst vor dem Blitzer haben" einfach "Die Autofahrenden müssen Angst vor dem Blitzer haben".
Von mir aus dürfen jeder und jede schreiben, wie sie es wollen. Aber ich darf es auch lesen, wie ich es will. Deshalb habe ich Binnen-I-be-gone schon seit vielen Jahren im Browser installiert, und das macht mir das Leben deutlich einfacher.
Und wie kann es eine Frage öffentlichen Interesses sein, was ich auf meinem Rechner für Software laufen habe? „Kritisieren“ kann man alles, mit „Ächten“ habe ich meine Probleme, aber „Verbieten“ ist ein autoritärer Fiebertraum Deinerseits.
Ich finde es okay. Gerade für Menschen die nicht so gut und gerne lesen ist das ggf. Wirklich eine Vereinfachung und die Gendergerechte Sprache rein verkomplizierend.
Texte so zu schreiben dass manche Teile der Bevölkerung sie nicht oder nur mit stark erhöhtem Aufwand lesen können ist in meinen Augen wesentlich diskriminierender.
Mit Gendergerechtigkeit oder dagegen sein hat das nichts zu tun. Hat, nebenbei, aber auch die Gendergerechte Sprache in meinen Augen nicht. Wir brauchen eine Umsetzung in der Praxis... keine Augenwischerei in der Textform
Ürigens gibt es solche AddOns auch für andere Software. Z.B. für den TV-Browser, eine elektronische Programmzeitung (siehe tvbrowser.org/) gibt es das DeGender Plugin. Damit werden die durch die Sender verbreiteten EPG-Texte entsprechend modifiziert.
Sprache ermöglicht eine effiziente Kommunikation zwischen Menschen. Es bilden sich neue Sprachkonstruktionen, wenn Sachverhalte mit den vorhandenen Konstrukten nicht mehr effizient kommuniziert werden können. Neues in der Sprache entsteht so meist aus Verkürzung von Umschreibungen. Das ist ein unbewusster Vorgang zwischen den Nutzern, der permanent aktiv ist. Damit gibt es nie Probleme, weder von den Neu- noch von den Alt-Sprechenden. So lebt Sprache und entwickelt sich weiter.
Wer meint, Sprache bewusst zu regeln und darüber den Geistesinhalt von Menschen beeinflussen zu sollen, hat aus Orwells 1984 nichts gelernt.