Sind Klimawandel, Gendern, Feminismus und Veganismus typische First World Problems?
Mein syrischer Freund Rasheed sagte:
Hungerstreik fürs Klima, ich kann nicht mehr. Die sind hier alle verrückt geworden: Klima, Gender, Feminismus. [...] Die haben sonst keine Sorgen und Probleme, deswegen heulen die rum und machen diesen Schwachsinn.
Wir machen uns in Deutschland über Sterne, Toiletten für das dritte Geschlecht und vegane Lebensmittel viele Gedanken, während in anderen Teilen der Welt Menschen am hungern und sterben sind.
Sind die genannten Themen typische Luxusprobleme oder retten wir damit die Welt?
30 Antworten
In erster Linie halte ich Fleisch, Ei- und Milchkonsum viel eher für Luxus, als eine vegane Ernährung. In ärmeren Ländern und Regionen gilt man schon als reich, wenn man selbst Vieh besitzt oder sich Fleisch im Laden kaufen kann. Natürlich wird gegessen was man eben hat, das sind dann aber viel eher pflanzliche Produkte, als tierische.
Der Klimawandel wurde hier schon so oft diskutiert, dass ich ihn nicht erneut aufgreife, halte aber fest, dass er global ist und deshalb sehr wohl auch ein globales Problem darstellt.
Aber natürlich ist es so, dass der Wohlstand ganz andere Möglichkeiten offenbart. Ein Kriegsgefangener denkt während der Folter sicher nicht über die Gleichstellung der Geschlechter nach. Ein konservativer Syrer in Armut sicherlich auch nicht, hier spielt der kulturelle Hintergrund aber auch eine große Rolle, so wie oft auch die Religion. Die Frage wäre also, ob reiche religionsgeprägte, konservative Menschen sich solche Gedanken machen würden. Und wenn man sich da die Scheichs in Dubai anschaut, Fan ist die Antwort ganz klar "nein". Da ist der Wohlstand zwar vorhanden, aber weil sie selbst nicht direkt von den Problemen betroffen sind und auch ganz andere Wertvostellungen hegen, als das Gros der Bevölkerung hier, ist das Interesse schlicht nicht da.
Ich halte diese Themen wie Gendern, Gleichstellung der Geschlechter, Schutz von Minderheiten usw. also nicht nur für Luxusgedankengut, sondern für tolle Optionen, um die Welt ganz generell zu einem Lebens- und Liebenswerten Ort für jeden (auch Tiere) zu machen. Es zeigt für mich, dass wir mit dem uns gegebenen Wohlstand eben nicht nur auf uns selbst schauen, sondern auf sämtliche Probleme, auch, wenn wir sie selbst vielleicht nicht nachvollziehen können.
Ich denke, dass die Probleme (teilweise) sehr wichtig sind. Nur weil man etwas verbessern möchte, heißt es nicht, dass man nicht für das dankbar ist, was man hat. Ich kann aktiv etwas verändern, wenn ich mich hier für die Umwelt einsetze. Schmeiße ich keinen Müll mehr in den Wald, dann fressen ihn keine Tiere, die daran sterben könnten. Unsere Taten ziehen eine Kette an Reaktionen mit sich.
Zumindest der Klimawandel ist kein "Luxusproblem", nein, denn er betrifft auch die Leute in ärmeren Ländern.
Ja, sind Luxusprobleme. Grade das Gendern stört mich auch extrem. Habe im Privatleben schon oft gesagt, wie albern das ist. Ob wir in Deutschland keine anderen Probleme haben, als uns mit sowas zu beschäftigen.
Da gibts aber auch noch genug andere Dinge. Vor allem beim Thema Rassismus haben die Deutschen ebenfalls langeweile. Niemand sonst beschäftigt sich damit, ob irgendwelches essen oder irgendwelche Straßen umbenannt müssen. Oder ob Fußgänger Ampeln jetzt männliche und weibliche Menschen benötigen.
Hätten wir richtige Probleme oder würden uns mit den vorhandenen mal beschäftigen, hätten wir keine Zeit für so einen Mist.
Das sind schon wichtige Themen, allerdings haben Menschen in anderen Ländern natürlich andere Probleme.
Für mich steht Klimaschutz und Umweltschutz sehr hoch oben auf der Liste, allein schon für meine Tochter.
Das Gendern empfinde ich allerdings schon etwas albern.
Dein Freund sollte sich einmal intensiver mit dem Thema Klima auseinandersetzen. Klar, wenn er Egoist ist, dann kann er es wahrscheinlich vergessen. Ebenso wenn er keine Kinder möchte. Sonst sollte es ihm auch ein Anliegen sein, dass seine Kinder eine lebenswerte Umwelt vorfinden. Ebenso, wenn Menschen wegen der Klimaveränderung ihre Heimat verlassen müssen.
Egal scheint ihm auch zu sein, wie Tiere leben müssen, bevor sie auf seinem Tisch landen.
https://www.youtube.com/watch?v=r4l8nrffQ1E
So wie Du deinen Freund beschreibst, dürfte ihm wohl auch der Hunger in der Welt egal sein. Er erhebt zwar den Zeigefinger, aber
- spendet er auch an Organisationen, welche sich für die Bekämpfung der Armut einsetzen
- oder hilft er mit Informationen dazu zu verbreiten
Danke, danke - ich bin so geflasht von den meisten Antworten hier, die ignoranten Trollen nicht nach dem Mund reden...;)