LGBTQ Unterricht in der Schule?
Also die selbe Lehrerin die uns vor drei Jahren beigebracht hat, dass eine Frau zwei X-Chromosome und ein Mann ein X und Y-Chromosom hat, erklärte heute dass jeder eine Frau/ein Mann, ist der sich als solche Person identifiziert.
Und dann war sie voll gereizt wenn wir halt nachfragen dazu gestellt haben, denn es ergibt keinen Sinn. Auch die Frage ob sich dazu die Forschung geändert hat oder wieso wir das noch vor 2-3 Jahren anders erklärt bekamen konnte sie auch keine Antwort geben.
Daher meine Frage hier, wieso ist man jetzt plötzlich das Geschlecht, als das man sich fühlt? what changed
für mich fühlt sich das eher nach übertriebenem LGBTQ Gehabe an, zumal wir eben die Themen "Homo- und Transsexualität" gerade sehr ausführlich behandeln...
Dass soll nicht so rüberkommen als wäre mir die Sexualität/das Geschlecht anderer Menschen ein Anliegen. Es geht mir nur darum, dass ich nicht verstehe wieso man sein Geschlecht plötzlich ändern können soll.
Wäre doch auch möglich, dass man so offen in dieser Welt ist, dass ein Mann ein Mann bleibt und es egal ist ob er lange Haare hat, ein Kleid oder eine Tasche trägt. Problem gelöst. Aber wieso muss dieser Mann sich jetzt als Frau betiteln?
Nach den ganzen Antworten und nachdem ich mit meiner Lehrerin Rücksprache gehalten habe ist klar, dass ich schlicht Geschlecht und Geschlechtsidentität vertauscht habe. Ich schreibe das hier ergänzende dazu, damit ihr nicht denkt, dass wie hier jemand schrieb wir in Schulen "politisch indoktriniert" werden...
Verstehen kann ich es trotzdem nicht, auch nicht nachvollziehen diese "Geschlechtsidentität"
Aber ich kann sie respektieren.
16 Antworten
Man muss hier differenzieren. Im Deutschen nennen wir beides “Geschlecht“, während es im Englischen zwei Begriffe gibt.
“Sex“: Biologisches Geschlecht. Es bezieht sich auf dieUnterschiede in den Fortpflanzungsorganen, Chromosomen und Hormonen. Biologisch betrachtet gibt es in der Regel zwei Geschlechter: männlich und weiblich sowie die Kategorie divers, falls es nicht einseitig zuzuordnen ist. Auch das ist eine wissenschaftliche „Neuerung“, die eigentlich gar nicht so neu ist.
„Gender“: Gesellschaftliches Konstrukt. Es bezieht sich darauf, welche Rolle oder Identität eine Person in einer Gesellschaft aufgrund ihres wahrgenommenen Geschlechts zugewiesen wird.
Eine Person könnte z.B. biologisch weiblich sein (sex), sich aber als Mann fühlen (gender). Bis zur Geschlechtsanpassung und Eintragung ist diese Person vor dem Gesetz weiterhin weiblich, kann sich aber nicht damit identifizieren.
Mehr dazu findest du hier: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Geschlechtsidentit%C3%A4t
Nun zum einen ist in der Welt nichts so einfach wie wir uns das wünschen. Das die Lehrerin gereizt ist, liegt vielleicht daran, dass sie etwas vermitteln soll, dass sie selbst nicht ganz versteht.
In der Tat gibt es da auch ein paar neue Entdeckungen. Es gibt nicht nur die Chromosomen-Kombination XX und XY und Menschen mit diesem Kombinationen haben auch nicht immer das zugehörige Geschlecht. Es gibt neben denen am häufigsten vorkommenden XX-Frauen und XY-Männer auch XX-Männer und XY-Frauen, darüber hinaus gibt es auch noch die Kombinationen XXX, XXY und X0.
Alles Dinge, die man von außen nicht sehen kann, die aber durchaus die Gefühle der betreffenden Personen stark beeinflussen können.
Das biologische Geschlecht ändert sich nicht, wovon die Lehrerin redet ist die Geschlechtsidentität und die kann entgegen des Geburtsgeschlechts sein.
Das ist auch nichts Neues, in letzter Zeit arbeitet die Gesellschaft einfach nur an mehr Akzeptanz, denn wenn man sich anschaut, dass in der Vergangenheit Transpersonen sogar gesetzlich gezwungen wurden sich scheiden zu lassen und sich zeugungsfähig/unfruchtbar zu machen um überhaupt den Weg gehen zu dürfen, waren Transpersonen lange alles anderen als einer guten Behandlung ausgesetzt und diese Gesetze gab es noch teilweise bis ins Jahr 2011 hinein. Auch heute noch, so lange das neue Gesetz nicht eintritt, werden Transpersonen bei der Personenstandsänderungen mit intimsten Fragen "behandelt".
Eine Transperson hat dabei die Geschlechtsidentität des anderen Geschlechts, es geht nicht um Crossdressing sondern um die Akzeptanz z. B. als biologische Frau als Mann gesehen zu werden und leben zu dürfen. Dabei ist es ein weites Spektrum, einige brauchen gar keine Angleichung und kommen damit klar im Körper einer Frau zu leben obwohl sie ein Mann sind und umgekehrt, andere wünschen sie sich und wieder andere haben so eine starke Dys., dass es für sie keinen anderen Weg gibt.
Greifen wir dein Beispiel auf:
Wäre doch auch möglich, dass man so offen in dieser Welt ist, dass ein Mann ein Mann bleibt und es egal ist ob er lange Haare hat, ein Kleid oder eine Tasche trägt. Problem gelöst. Aber wieso muss dieser Mann sich jetzt als Frau betiteln?
- Das will die Person ja gerade nicht, sie möchte als die Frau wahrgenommen werden als die sie sich fühlt und nicht als Mann
- Es geht auch nicht um das Crossdressen, natürlich möchten viele danach auch weibliche Kleidung tragen etc. aber als Frau und nicht als Mann. Eine Transperson ist kein Transvestit
- Egal was mit Kleidung etc. möglich ist fehlen die erwünschten/benötigten Merkmale. Sei es bei Transfrauen die weibliche Brust, der weibliche Intimbereich, die eher frauliche Figur etc. oder beim Transmann die männliche Siluette, der Bartwuchs, die flache Brust, die tiefe Stimme etc.
Du musst es nicht einmal nachvollziehen können, Gefühle sind nun einmal nichts greifbares und wir können nicht die Gefühle jedes Menschen nachempfinden. Was aber möglich ist, ist es Menschen, die einen nichts tun, einfach so zu respektieren wie sie sind und seien wollen und ihre Entscheidung zumindest zu tolerieren.
Du musst unterscheiden zwischen dem biologischen Geschlecht, und der Geschlechtsidentifikation (!?). Die ist eine Kopfsache, wie man sich fühlt oder wie man sich zum Beispiel kleiden mag. Das sind so Faktoren dafür.
Genau blicke ich da auch nicht durch, aber bei letzterem gibt es viele.
Also erübrigt sich der Rest deiner Frage von alleine.
Egal, wie man selbst zu LGTBQ steht, erstmal ein großes Lob dafür, dass Ihr in der Lage seid, Lehrstoff kritisch zu hinterfragen!
Ich fürchte, Eure Klasse ist einfach zu schlau für die Lehrerin. Die hat nämlich ihre Hausaufgaben nicht gemacht und sich genau nach den Dingen, die Ihr jetzt fragt, erkundigt. Dann könnte sie Euch nämlich jetzt eine überzeugende Antwort geben oder sie hätte ihren Unterricht abgeändert.
Leider hört sich das so an, als ob Ihr für Eure (berechtigten) Fragen nicht belohnt werdet. Wahrscheinlich werdet Ihr ein paar schlechte Noten bekommen. Aber von mir, wie gesagt, ein großes Lob für Euch!
Vielleicht wird sie auch gegen ihren Willen gezwungen, mit Euch darüber zu sprechen?
Illuminati
Nö, die gibt es nicht. Aber Reichsflugscheiben, die auf der Rückseite vom Mond ihre Basis haben.
Das ist eine wirklich gute Lehrerin normalerweise. Aber in der Sache hat man einfach klar gemerkt dass sie nicht darüber diskutieren möchte.