Was wären die Nachteile wenn Deutschlands komplette Energieversorgung auf Erdgaskraftwerken basieren würde?
Hallo, Erdgaskraftwerke haben ja bekanntlich weniger Kohlenstoffdioxid-Emissionen als Kohlekraftwerke. Was wären die Nachteile wenn man die ganze Energieversorgung auf Gaskraftwerke umrüsten würde?
Warum sollten wir die Energiewende rückgängig machen?
Weil die Erneuerbaren ohne Gaskraftwerke nicht funktionieren. Tipp: Google mal "Dunkelflaute"
Wo soll denn da die Logik sein, weil man Spitzenlastkraftwerke hat, welche ja auch z.B. Pumpspeicherkraftwerke sein können, muss man alles wieder auf Fossil umstellen ?
Leider reichen die Pumpspeicher nur weniger als 1 Stunde für ganz Deutschland und bei einer Dunkelflaute ist die Leistung von Windrädern unter 2% der installierten Leistung.
9 Antworten
Erdgaskraftwerke sind ziemlich teuer, selbst als wir noch billiges Erdgas aus Russland hatten. Und sie erzeugen jetzt auch nicht so wirklich viel weniger CO2 als Kohlekraftwerke.
https://rechneronline.de/co2-ausstoss/verbrennung.php
Rechnet man aber die Erzeugung je gewonnener Energie, so wird für eine Kilowattstunde aus Braunkohle 380 Gramm und für eine aus Erdgas 200 Gramm CO2 freigesetzt.
Aus Umweltschutzgründen müssen Fracking-Gas und billiges Erdgas aus Russland völlig unterschiedlich bewertet werden.
Fracking-Gas würde noch Tausende Jahre dort lagern, wo man es herausholt. Die Methode ist eine Gefahr für das Grundwasser und es entweicht viel CH4 unkontrolliert in die Atmosphäre, wobei CH4 ungefähr 25 mal schädlicher als CO2 ist. Dagegen lagert das Erdgas in Russland oft so dicht unter der Oberfläche, dass es ohnehin in den nächsten Jahrzehnten in die Atmosphäre entweichen würde, würde man es nicht vorher abpumpen und zum vergleichweise harmlosen CO2 (und H2O) verbrennen.
Wir haben aber nun mal den ekeligen Krieg von Russland gegen die Ukraine an der Backe und müssen Russland schädigen, wo wir können. Da muss der Klimaschutz eben eine Weile zurückstehen. Ist der Krieg vorbei, können wir ja wieder in Russland Gas kaufen. Das würde auch helfen, dass wir nicht so viel "dreckigen" Strom aus Polen (Braunkohle) oder Frankreich (Atomstrom) während Dunkelflauten kaufen müssen.
Wir haben nicht viel eigenes Gas und müssen mit Import aufstocken, um den Bedarf zu decken.
Wir müssten also das zusätzliche Gas für die neuen Kraftwerke ebenfalls importieren, um es hierzulande in Strom zu verfeuern.
Dann kann man es lieber in dem Land verfeuern, wo es gefördert wird und wir importieren dann den gewonnenen Strom. :)
Und alle Karten auf eine einzige Energieform zu setzen ist keine gute Idee: Wird diese knapp (was bei Gas erst vor kurzem passiert ist), haben wir ein echts Problem.
Weniger, ja, aber auch nicht keine und immer noch deutlich mehr als Wind- und Sonnenenergie. Der Nachteil wäre weiterhin dass das Gas ja auch irgendwo gekauft werden muss, und da gibt es nicht so viele Optionen.
Man müsste Nordstream 1 und 2 reparieren um russisches Gas zu importieren. Russland war seit Jahrzehnten der verlässlichste und größte Lieferant für Deutschland und Europa. Andere Länder sind nicht in der Lage solche Mengen zu liefern. Umwelttechnisch sowieso. Flüssiggas aus der ganzen Welt , z.B. USA, Kanada, Australien, mit Schweroel angetriebenen Schiffen, zu importieren ist eine politische Entscheidung zu Lasten der Umwelt.
Man macht sich von Gaspreisen abhängig und hat trotzdem höhere Preise und eine schlechtere Klimabilanz als bei Erneuerbaren.