Was meint eigentlich jemand damit wenn er sagt der Genetiv ist dem Dativ sein Tod. Was soll das bedeuten?
5 Antworten
Das war der Titel einer Kolumnen- und Bücherreihe von Bastian Sick. Der Titel spielt darauf an, dass der Genitiv vermeintlich im Verschwinden begriffen ist; besonders beim Gebrauch nach Präpositionen. Mündlich ist er das sicherlich großteils, aber meiner Beobachtung nach vollzieht sich der Wandel eher dahin, dass der Genitiv durchaus Verwendung findet, nämlich dann, wenn man besonders schriftsprachlich klingen will - ganz egal, ob der Genitiv wirklich "richtig" wäre oder doch der Dativ. Umgekehrt ist es im Mündlichen.
Generell sollte man nicht zu viel auf die Kolumnen oder Bücher geben; Deutsch ist nunmal eine sehr variantenreiche Sprache - und Sick versucht viel zu oft, sie in ein Richtig-oder-falsch-Korsett zu zwängen, das völlig unnötig ist, und oft sogar von falschen Prämissen ausgeht. Liegt vielleicht daran, dass Sick eigentlich Romanist ist, soweit ich weiß.
Da der Fragetitel gleich geblieben ist, finde ich, dass du aufgrund deiner samt, gemäß, laut, trotzdem ... den Beginn deines Antworttextes den Fakten entsprechend ändern solltest: " Das ist die vielleicht ironische Umkehrung des Titels einer Kolumnen- und Bücherreihe ...".
Ich denke ich da immer an die Präpositionen samt, gemäß und laut. V.a. schriftlich sehe ich die oft mit dem Genitiv stehen, auch auf GF. Daher meinte ich, dass viele den Genitiv nutzen, wenn sie schreiben oder nach der Schrift reden wollen, weil er "bildungssprachlicher" oder dergleichen klingt.
Wenn man historisch argumentieren will, kann man die Präposition trotz heranziehen. Die stand ursprünglich auch mit dem Dativ (daher das Wörtchen trotzdem); allerdings kann ich da nicht sagen, ob der Wandel aus dem von mir angeführten Grund stattfand...
Solche Fälle gibt's in den Medien immer häufiger, z,B. gegenüber des Theaters, dank des Einschreitens der Polizei, nahe des Hotels, gemäß des § 66.
Das bedeutet, dass immer häufiger der Dativ anstatt des Genitivs benutzt wird.
z.B.: wegen des Kindes -> wegen dem Kind
oder mit Präposition: das Buch des Freundes -> das Buch von dem Freund
Wäre ein exzellent passendes Beispiel. Aber hast du dir die Frage angesehen? Die lautet anders.
Oder noch schlimmer :
Das Auto meines Vaters > meinem Vater sein Auto ;-)
Du zitierst falsch! Der Spruch heißt richtig:
"Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod."
Unter diesem Titel gibt es ein Buch...
Das spielt darauf an, dass es zunehmend üblich (aber unschön) ist, den Dativ statt des Genitivs zu verwenden...
Richtig müsste der Satz ja auch heißen: "Der Dativ ist des Genitivs Tod."
Das bedeutet, dass jemand den Spruch falsch kennt. Eigentlich heißt dieser nämlich: "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" und soll bedeuten, dass immer öfter der Dativ statt dem Genitiv eingesetzt wird. 😉
Es heißt: der Dativ ist dem Genitiv sein Tod.
Das ist einmal der Titel eines Buches von Bastian Sick, bei dem es um den Gebrauch der deutschen Gramamtik geht.
Und hier konkret um die sprachliche Vernachlässigung des Genitiv zugunsten des Dativs.
" dann, wenn man besonders schriftsprachlich klingen will - ganz egal, ob der Genitiv wirklich "richtig" wäre oder doch der Dativ"
Hallo DerKalif, könntest du dazu mal etwa zwei Beispiele angeben, in welchen der Genitiv anstatt eines eigentlich richtigen Dativs angewendet wird ?